Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Zündimpuls messen ala Blitzpistole/Stroboskoplampe


von danny L. (da_danny)


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Hallo Zusammen,

ich würde gerne den Zündimpuls eines Zweitakt-Motors kapazitiv messen, 
wie das auch mit Blitzpistolen 
(http://en.wikipedia.org/wiki/Timing_light) gemacht wird.

Ziel soll es sein, das Signal mit einer Wicklung abzunehmen und auf 
TTL-Level zu bringen um es dann mit einem AVR auszuwerten.

Ich hab als Erstes mal eine Litze 5-mal um das Zündkabel gewickelt und 
das Oszi dran gehängt.... bei einer ersten Messung habe ich NICHTS 
messen können.
Wie kann das sein? Denkfehler?


ciao
danny

von Anja (Gast)


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danny L. schrieb:
> Wie kann das sein? Denkfehler?

es gibt so neumodische Zündsysteme wo auf jeder Zündkerze eine eigene 
Zündspule aufgesetzt ist. Da ist dann keine Hochspannung mehr auf dem 
"Zündkabel"
Oder hast Du noch einen Verteilerfinger?
oder eine sichtbare Zündspule

Gruß Anja

von astroscout (Gast)


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Eine Spannung wird nur induziert, denn dein Stromkreis auch geschlossen 
ist. Dein Oszi ist jedoch sehr hochohmig, probier mal einen Widerstand 
parallel zum Oszi, eingang zu schalten

von danny L. (da_danny)


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Hallo Anja,
das ist definitiv keine neumodische Zündung; die Vespa ist >30Jahre alt 
:)

von danny L. (da_danny)


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@astroscout

Hmm...Ok. was nehme ich da? 1K?

von astroscout (Gast)


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danny L. schrieb:
> Hmm...Ok. was nehme ich da? 1K?

schwer zu sagen, probiert ruhig mal 1k, ansonsten geh weiter runter

von Wilhelm F. (Gast)


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So eine rein kapazitive Zundzeitpunktlampe mit Blitzstroboskop besitze 
ich auch noch. Etwa 1980. Damit stellte ich meine 1980-er Autos ein. 
Sehr präzise, das wird 30 Jahre später bestimmt auch gehen.

Der Sensor wurde einfach nur außen am Zündkabel angelegt, bequem mit 
einer Klemme.

von Hans Peter B. (Gast)


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Schau unter folgender Seite:
Beitrag "Zündimpuls vom Zündkabel"
In der Mitte ist ein Bsp.
Hans Peter

von amateur (Gast)


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Kommst Du nicht an die andere Seite der Zündspule. Da sieht es 
"elektrisch" wesentlich besser aus. Ein kräftiger Reihenwiderstand und 
zwei richtig flotte Dioden und Du hast fast Rechnerspannung.
Ein passendes Zwischenstück (Stecker + Buchse, leider nicht leicht zu 
beschaffen) und Du kannst Rückstandsfrei  messen.
Zur kapazitiven Auskopplung brauchst Du vor allem Fläche. Dass da ein 
paar Drahtwindungen ausreichen kann ich mir nicht vorstellen. Vor allem 
nicht ohne eine sehr kräftige Verstärkung.
Der übliche Eingangswiderstand eines Oszilloskops von etwa 1 MOhm ist 
viel zu gering. Hast Du das Teil auf 50 Ohm eingestellt, geht’s erst 
recht nicht.

von Wilhelm F. (Gast)


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amateur schrieb:

> Zur kapazitiven Auskopplung brauchst Du vor allem Fläche.

Die Klemme meines alten Zündzeitpunkt-Einstellers ist innen mit gut 10 
Quadratzentimetern Metallfolie belegt. Für die Fläche.

Was innen im Gerät ist: Ich schraubte es noch nie auf.

von amateur (Gast)


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@Wilhelm
Kann ich mir gut vorstellen. Aber wie Du schon angedeutet hast: Zwischen 
5 Windungen Draht und dem was auch ich mir unter einer Fläche vorstelle 
besteht ein gewisser Unterschied.
Vielleicht hätte der Test, mit einer "ordentlichen" Fläche aus einfacher 
Alu-Folie, ja ganz andere Ergebnisse gebracht.

von danny L. (da_danny)


Angehängte Dateien:

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So, jetzt hab ich nochmal gemessen (mit 330Ohm parallel) und habe einen 
steilen Peak auf 0,7V bei 5 Windungen.

Ich hab mir die Schaltung aus 
(Beitrag "Zündimpuls vom Zündkabel") angeschaut, bin mir 
aber nicht sicher ob ich die ganzen Schmitt-Trigger brauche.

Eigentlich würde mir eine TTL Flanke reichen; damit könnte ich an den 
externen INT Eingang es AVR ran.

In der Anlage mal ein erster Entwurf einer rudimentären Schaltung.

Wie sind die Meinungen?

Danke,
danny

von Route_66 H. (route_66)


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astroscout schrieb:
> Eine Spannung wird nur induziert, denn dein Stromkreis auch geschlossen
> ist. Dein Oszi ist jedoch sehr hochohmig, probier mal einen Widerstand
> parallel zum Oszi, eingang zu schalten

Hallo da_danny!
Lass dich nicht von astroscout in die Irre (hinter die Sterne) führen, 
kapazitive Abnehmer belastet man nicht, sondern koppelt sie möglicht 
hochohmig aus.
Dass du im ersten Fall am Oszi nichts gesehen hast, lag vielleicht am 
hohen Pegel? Mehere hundert Volt sind bei kapazitiver Auskopplung nicht 
selten!
Bei meinem Zündzeitstroboskop gehen die Impuse direkt!!! auf die 
Zündelektrode der Xenon-Blitzröhre.

@astroscout
Wenn die Auskopplung induktiv geschehen soll, ist ein einfaches 
Rumwickeln kontraproduktiv. Die magnetischen Feldlinien um einen 
stromdurchflossenen Leiter liegen anders.

von danny L. (da_danny)


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Das mit dem direktem Anschluss habe ich auch schon in Schaltungen 
gesehen.

Hmm...jetzt bin ich genau so schlau wie am Anfang.
Die Frage ist also, wie messe und konditioniere ich das Signal richtig?

von Georg G. (df2au)


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amateur schrieb:
> Kommst Du nicht an die andere Seite der Zündspule. Da sieht es
> "elektrisch" wesentlich besser aus.

Im Prinzip richtig. Aber die Zündspule sitzt hinter dem Schwungmagneten. 
Da ist die Drahtführung nicht trivial, alles eng und schüttelt.

Kapazitiv am Zündkabel geht immer. Etwas Impulsformung und gut ist.

von piccer (Gast)


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Beitrag "Re: Zündimpuls vom Zündkabel"
Genau das habe ich für mein altes Moped nachgebaut -> helle LED. Funzt 
1a.

von danny L. (da_danny)


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Hallo piccer,

ich will ja keine LED betreiben.. brauche also keinen "langen" Puls 
sondern nur eine Flanke um meinen INT zu triggern....

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