Hi, ich habe den Reflow-Ofen von Thomas Pfeifer nachgebaut. --> http://thomaspfeifer.net/backofen_smd_reflow.htm Als Basis dient ein alter Tischbackofen aus DDR-Zeiten, der 8.8A zieht und somit eine Heizleistung von 2kW hat. Leider ist mein Ofen nicht in der Lage, das Altera BGA-Profil aus der Software abzufahren. Im Vorgegebenen Zeitrahmen erreiche ich nicht einmal die halbe Temperatur (siehe excel-diagramm). Mich wundert das etwas, denn die Leistung ist beachtlich und die Isolation ist auch nicht sooo schlecht. Er wird auch bei längerem Betrieb nur an manchen Stellen außen heiß. Nur die Abmessungen sind etwas groß, aber das war Absicht, da ich 19" Frontplatinen löten wollte. (etwa 40 x 25 x 25 cm) Ich könnte allerdings auch das Problem haben, dass der Ofen schon heiß wird, nur meine Messung zu langsam ist. Immerhin ist mein Sensor die 1N4148 im Glasgehäuse... aus Glas. Und Glas leitet die Wärme extrem schlecht auf das Halbleitermaterial. --> Thermometerfehler 1. Art Zum Vergleich habe ich noch ein Bratenthermometer, das eine Metalloberfläche zur Wärmeaufnahme besitzt. Dieses zeigt allerdings ähnliche Werte an, also gehe ich mal davon aus, dass meine Messung einigermaßen stimmt. Welche Möglichkeiten habe ich also? Alles in die Tonne treten möchte ich noch (!) nicht. Leistung erhöhen kann ich nicht. Ich muss das Temperaturrofil verändern. Dazu muss ich wissen, welche Bedeutungen die einzelnen Phasen im Profil haben 1. 100sek Aufheizen auf 150°C 2. 110sek Aufheizen auf 183°C 3. 10 sek Aufheizen auf 210°C 4. 30 sek 210°C halten 5. so schnell wie möglich abkühlen (Klappe auf!) darf ich einfach die Dauer der Phasen 1 und 2 verdreifachen? Oder steckt da mehr dahinter als "Vorheizen"? Ich möchte mit dieser Paste arbeiten: http://www.reichelt.de/Flussmittel-Loetpasten/CR-88/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=61392
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Hallo, ich verwende einen Pizzaofen zum Reflow-löten. Ich habe das gleiche Problem, das der Ofen die Temperatur nicht schnell genug erhöhen kann. In der "Vorheizphase" bei dir 1. und 2. sollt es eigentlich möglich sein die Temperaturkurve einigermassen einzuhalten. Dein "soll" sieht allerdings seltsam aus. Ich kenne das eher so: http://www.elektronik.htw-aalen.de/kleppmann/projektbeispiele/projektbeispiele.html Deine Phasen 3. + 4. sehen bei mir so aus dass ich einfach voll heize bis ich die geforderte Maximaltemperatur erreiche und dafür die 30 sekunden etwas verkürze. Ich denke vor allem die Temperaturen so über 180°C können Bauteile und auch Paste nicht lange vertragen. Mit einigen Testläufen solltest du eigentlich eine Kurve finden die gute Resultate liefert. Ach ja und zu schritt 5. ich bin der Meinung das es besser ist den print etwas langsamer abkühlen zu lassen. Ich habe meine ersten Prints nach Phase 4. aus dem Ofen genommen und dann haben sie durch die schnelle Abkühlung "geknirscht". Daher öffne ich die Ofentüre jetzt nur teilweise und lasse das etwas langsamer abkühlen. Damit habe ich in der Praxis gute Ergebnisse erzielt und hate nie Probleme mit defekten Bauteilen oder so. Bei kommerziellen Geschichten wirst du um einen Ofen mit verschiedenen Temperaturzonen nicht herumkommen happy löten noch Martin
Das Problem ist offensichtlich, dass Dein Ofen viel zu träge ist - so braucht er am Anfang eine satte Minute, bis die Temperatur überhaupt zu steigen anfängt (bzw. die Temperatur steigt nach dem Abschalten noch gut eine Minute weiter). Weiterhin ist der Ofen zu langsam. Hier ein halbwegs realistisches Lötprofil (das Erstbeste, das ich fand): http://www.spezial.com/commercio/bilder/bleifrei/maxim_4.gif - Versuche, den Ofen zu optimieren (weniger Masse der Heizungen, direktere Beheizung (Spiegel etc.)) - Berücksichtige die Trägheit im Profil (z. B. längere Vorheizphase)
Nachtrag: In der englischen Wikipedia sind die Zonen ganz gut beschrieben: http://en.wikipedia.org/wiki/Reflow_soldering
danke, euch beiden. also ich hab jetzt einfach mal angefangen zu experimentieren und bin bei einer bestimmten Kurve angekommen. Das Zinn schmilzt (hurra), allerdings wird es an den Lötstellen sehr rotbraun/kupferfarben. Wenn man größere Mengen Zinn nimmt, sieht man dass das Zinn schon richtig sitzt. Der Dreck scheint von einem Flussmittel oder etwas Ähnlichem zu kommen. Was meint ihr? Woran liegt's? Temperatur zu hoch? Hitze zu lange? ich messe gerade meine ersten Versuche durch und erstatte dann später nochmal Bericht.
Der Ofen, der in dem Link verwendet wird, hat ein Quarzheizelement. Das ist ratzfatz auf Temperatur und auch genauso schnell wieder kalt (kleine thermische Zeitkonstante). Dein alter Backofen wird wohl kein Quarzheizelement haben, entsprechen hoch ist die thermische Zeitkonstante des Systems.
kann es sein das die energie von den heizstäben nicht schnell genug zum rest des innenraums transportiert wird? worauf ich hinaus will: sind die heizstäbe vielleicht an der ofendecke angebracht und ein wenig luftverwirbelung im ofen würde evtl was bringen?
der Ofen arbeitet mit Ober- und Unterhitze, wobei nur etwa 500W von unten kommen - und die entsprechende Heizspirale ist auch nichtmal im Backraum sichtbar (im vergleich zu denen von oben). Vermutlich ist sie in einem Zwischenraum angebracht. Ich weiß nur von 3 Elementen, weil ich 3 Anschlüsse im Ofen habe, die ich mit dem SSR schalte. Ob es Quarz ist, weiß ich nicht. Ein Heizelement (Backofendecke) ist definitiv stärker als die anderen beiden. Es arbeitet mit gut 1kW und ist auch das Einzige das nach einer Weile Betrieb anfängt, organgerot zu glühen. Werkstoffkundler, bitte nicht auf die Farbe festnageln ;) Meine Tests haben jetzt aber gezeigt, dass ich aber auch mit verlängerter Lötzeit funktionsfähige Ergebnisse erzielen kann. Die Farbe des Mittels im Lot ist - wie gesagt - etwas seltsam und wenn ich nicht die Klappe zum Abkühlen öffne, können sich auch die Platinen selbst verfärben, aber die Dinger sind - zumindest in den ersten Tagen - funktionsfähig. Wie lang das hält und wie robust das ist, kann ich natürlich schlecht abschätzen. Leider habe ich auch derzeit keine Kamera für Bilder. Das Mistding hat vor 3 Wochen den Geist aufgegeben. Wie komme ich an einen 300°C-hitzeresistenten Ventilator, mit entsprechender Anschlussleitung, damit ich daraus einen Umluftherd machen kann ;) Viellicht sollte ich das für den Moment doch eher sein lassen, da der Ofen zu funktionieren scheint?!
A. S. schrieb: > Wie komme ich an einen 300°C-hitzeresistenten Ventilator, mit Motor außerhalb des Gehäuses montieren mit langer Achse nach innen. Als Lüfterrad eine Riemenscheibe aus einem Rollermotor.
A. S. schrieb: > [...]und die entsprechende Heizspirale ist auch nichtmal im > Backraum sichtbar (im vergleich zu denen von oben). Vermutlich ist sie > in einem Zwischenraum angebracht. [...] Bei meinem Ofen war oben und unten noch ein Blech mit vielen Langlöchern (Berührschutz). Mit den Dingern war mein Ofen auch "zu langsam".
Nach einem ersten Pizzaofen habe ich mir, wegen der ungleichmäßigen Temperaturverteilung einen Ofen mit Umluft gekauft. Der ist zwar leider größer als der erste aber die Umluft verteilt die Wärme deutlich besser. Mit 1600W ist er leider auch etwas zu langsam für die üblichen Profile. Habe aber auch schon lineare Temperaturprofile gefunden. Dazu passt es schon eher. Um einen schnelleren Temperaturanstieg zu erreichen habe ich schon mit dem Gedanken gespielt einen 300 oder 500W R7s Quarz-Halogen-Stab zusätzlich im inneren des Ofens zu installieren. Die Fassung ist aus Keramik, die Anschlußkabel temperaturstabil isoliert und die Röhre sollte es auch aushalten. In einem Fluter ist es sicher ähnlich warm. Nebeneffekt: nette Innenraumbeleuchtung.
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