Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Dezimationsfilter


von Andy (Gast)


Lesenswert?

Hi Leute,
ich bin gerade ein typischer Fall von "in der Theorie schon mal gehört 
aber jetzt die Praxis" :-/

Ein Dezimationsfilter wird ja eingesetzt, um ein Signal von einer hohen 
auf eine niedrigere Signalfrequenz zu überführen.
Einfach realisiert kann das ja werden, indem man z.b. nur jeden 4. Wert 
entnimmt/weiterverarbeite (Dezimierung um den Faktor 4).


Ich möchte jetzt einen Digitalen Filter zum Anschluss an einen 
Delta/Sigma Wandler auf einem FPGA implementieren.
Ich möchte also meinen Digitalen Bitstream downsamplen und mitteln.

Dazu können z.B. Kammfilter eingesetzt werden.


Ich schaffe es gerade einfach nicht die Kurve zu bekommen, wie aus dem 
Frequenzgang eines Kammfilters die Dezimierung des Signals entsteht.
Für mich sieht das einfach so aus, als werden in regelmäßigen Abständen 
frequenzanteile meines Signals zu quasi 0 gedämpft.
Aber das reduziert ja noch nicht meine Signalfrequenz.


Ich hoffe jemand erkennt mein Problem und kann mir kurz auf die Beine 
Helfen.

Gruß
Andy

von Audiomann (Gast)


Lesenswert?

Indem er das Signal in der Bandbreite begrenzt und danach einen 
Datenstrom geringerer Frequenz ausgibt, wobei ein Teilerverhältnis n:m 
möglich ist, also auch 3:7 benutzt werden kann.

Da die Begrenzung unzureichend ist, wird davor, oder danach - je nach 
Anwendung - noch ein FIR-Filter geschaltet.

von Andy (Gast)


Lesenswert?

Die Bandbegrenzung mache ich ja in der Theorie vorher mit einem 
TP-Filter auf fs/2 (fs der neuen, geringeren Frequenz) und anschließend 
kommt die Dezimation.
Für die Dezimation kann ich ja dann z.B. nur jeden X.ten Wert entnehmen, 
oder über eine Gewissen Anzahl von Werten Mitteln.

Aber bisher habe ich gefunden, dass man für die Dezimation Sinc oder 
Kammfilter einsetzt. Und da liegt mein problem.



(Das Verhältnis von z.B. 3:7 bekomme ich doch nur hin wenn ich vorher 
mit Faktor 3 oversample und danach ganzzahlig mit 7 dezimiere, oder?)

von Andy (Gast)


Lesenswert?

Ooooder habe ich da einfach was falsch verstanden, und man nutzt einen 
Sinc Filter als "Tp-Filter" um zusätzlich den Vorteil zu haben, 
spezielle Frequenzanteile (z.B. 50Hz-Netzfrequenz) zusätzlich 
rauszudämpfen?
die Eigentliche Dezimation ist dann tatsächlich nur das Entnehmen jeden 
X´ten Wertes?

von Tobias (Gast)


Lesenswert?

Andy schrieb:
> Ooooder habe ich da einfach was falsch verstanden, und man nutzt einen
> Sinc Filter als "Tp-Filter" um zusätzlich den Vorteil zu haben,
> spezielle Frequenzanteile (z.B. 50Hz-Netzfrequenz) zusätzlich
> rauszudämpfen?
> die Eigentliche Dezimation ist dann tatsächlich nur das Entnehmen jeden
> X´ten Wertes?

Könnte sein. Von einem Kammfilter habe ich in dem Zusammenhang noch 
nicht gehört. Das Mitteln, das du ansprichst, würde ja auch einer 
Tiefpassfilterung entsprechen. Du hättest dann einfach die beiden 
TP-Filter nacheinander angewendet. Es reicht also eine einzige 
TP-Filterung, bei der du den Frequenzgang für deine Anwendung passend 
wählst, sowie die Dezimation, die wirklich nur aus dem Entnehmen jedes 
x-ten Wertes besteht.

Gruß, Tobias

von Neuinbibi (Gast)


Lesenswert?

Andy schrieb:
> die Eigentliche Dezimation ist dann tatsächlich nur das Entnehmen jeden
>
> X´ten Wertes?
Jepp

Tobias schrieb:
> Von einem Kammfilter habe ich in dem Zusammenhang noch
> nicht gehört.
Das CIC ist das Kammfilter

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.