Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik linearer Spannungsverlauf erzeugen


von Poti (Gast)


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Hallo!

Ich möchte zwei lineare Spannungsverläufe erzeugen, die parallel 
zueinander verlaufen (siehe Dateianhang). Die jeweiligen Start- und 
Endpunkte sollen frei wählbar sein und bewegen sich zwischen 0,3 V
und 5 V.
Zuerst dachte ich an zwei einstellbare Spannungsteiler mit jeweils drei 
Potis (bzw. vier potis und ein Stereopoti). Aber die Potis um den 
Spannungsbereich einzustellen, können ja nicht so einfach berechnet 
werden (müssen iterativ berechnet werden?). Daher wäre die Anwendung so 
zu kompliziert...

Könnte man das irgendwie anders lösen? evtl. mit einem Mikrocontroller? 
Das Problem ist nur, ich habe überhaupt keine Erfahrung mit 
Mikrocontrollern und der Programmierung solcher. Könnte man sowas vllt 
sogar kaufen? Oder sehr einfach programmieren?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Gruß

von Harald W. (wilhelms)


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Poti schrieb:

> Ich möchte zwei lineare Spannungsverläufe erzeugen, die parallel
> zueinander verlaufen (siehe Dateianhang).

Wozu?
Gruss
Harald

von Peter D. (peda)


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Poti schrieb:
> Ich möchte zwei lineare Spannungsverläufe erzeugen

Integrator oder Konstantstromquelle.

Poti schrieb:
> die parallel
> zueinander verlaufen (siehe Dateianhang)

Einfach eine Offsetspannnung addieren.


Poti schrieb:
> Aber die Potis um den
> Spannungsbereich einzustellen, können ja nicht so einfach berechnet
> werden

Huch, warum das denn?
Ein lineares Poti als unbelasteter Spannungsteiler ist doch linear.


Peter

von Poti (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Poti schrieb:
>
>> Ich möchte zwei lineare Spannungsverläufe erzeugen, die parallel
>> zueinander verlaufen (siehe Dateianhang).
>
> Wozu?
> Gruss
> Harald

Ich möchte die zwei Signale die ursprünglich von zwei Sensoren kommen 
selbst erzeugen und mittels drehregler steuern.


Peter Dannegger schrieb:
>
> Integrator oder Konstantstromquelle.

Kann ich sowas kaufen?


Peter Dannegger schrieb:
> Huch, warum das denn?
> Ein lineares Poti als unbelasteter Spannungsteiler ist doch linear.

Ja. Aber wenn ich mein mittleres Poti von 0 bis Rmax regle, müssten 
Anfangsspannung und Endspannung exakt stimmen. Seien jetzt mal R1 und R2 
mein mittleres Poti, welches ich variiere. Ra mein vorderes und Rb mein 
hinteres Poti, bei denen ein fester Wert eingestellt werden soll. Dann 
ist doch U2= (R2+Rb)/(Ra+R1+R2+Rb)*U1. Und auch mit meinen zwei 
Bedingungen bei R1=0 und R2=0 kann ich Ra und Rb nicht separieren...
Oder mache ich das falsch?

von Erich (Gast)


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Irgendwie denkst du zu kompliziert.

Du brauchst vermutlich nur 1 Poti oder ein Stereopoti.

Schreib doch bitte mal folgende Werte auf:
  Versorgungsspannung
  Minimale Spannung am Potiausgang
  Maximale Spannung am Potiausgang
  falls bekannt: Eingangswiderstand der Schaltung wo Potispannung 
hingeht

von Karl H. (kbuchegg)


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Poti schrieb:

> Peter Dannegger schrieb:
>> Huch, warum das denn?
>> Ein lineares Poti als unbelasteter Spannungsteiler ist doch linear.
>
> Ja. Aber wenn ich mein mittleres Poti von 0 bis Rmax regle, müssten
> Anfangsspannung und Endspannung exakt stimmen. Seien jetzt mal R1 und R2
> mein mittleres Poti, welches ich variiere. Ra mein vorderes und Rb mein
> hinteres Poti, bei denen ein fester Wert eingestellt werden soll. Dann
> ist doch U2= (R2+Rb)/(Ra+R1+R2+Rb)*U1. Und auch mit meinen zwei
> Bedingungen bei R1=0 und R2=0 kann ich Ra und Rb nicht separieren...
> Oder mache ich das falsch?


Was willst du erreichen

    Vcc
     |
    Ra
     |
     | ----- U max
     |
     R--------------------> Abgriff
     |
     | ----- U min
     |
    Rb
     |
   ----   GND



Du willst Umin und Umax einstellen können.
D.h. aus Sicht von Umin kann man Ra und R zu einem Gesamtwiderstand 
zusammenfassen und hat daher diese Situation


      Vcc
       |
       Rersatz aus Ra + R
       |
       | ----- U min
      Rb
       |
      ----- GND

Für Umax gilt ähnliches. Umax wird eingestellt durch einen 
Spannungsteiler, dessen oberer Widerstand Ra ist und dessen unterer 
Widerstand durch (R+Rb) gebildet wird.

Du kennst Vcc, Umin, Umax und R. Und eigentlich müsste sich daraus Ra 
und Rb bestimmten lassen, so dass sich Umin und Umax einstellen. Mit dem 
R variierst du dann nur noch zwischen diesen beiden Spannungen. Da sich 
aber der 'Gesamtwiderstand' von R dabei nicht verändert, verändern sich 
auch die mittels Ra+R+Rb eingestellten Spannungen Umin und Umax nicht.

Die Frage ist eher: Wie stellt ein Benutzer das eigentlich ein? Denn 
wenn er nur die Spannungen kennt, muss er rechnen um Ra und Rb zu 
bestimmen und die müssen dann auch so eingestellt werden.
In einem Punkt hast du recht: Wird Ra (also der obere Widerstand) 
verändert, verändet sich nicht nur Umax sondern auch Umin. D.h. wenn man 
das ganze interaktiv (also nicht mit Messgerät im ausgelöteten Zustand) 
mit dem Benutzer macht, muss man durch ein paar Iterationsschritte 
durch, ehe man die Grenzen tatsächlich eingestellt hat.

von Harald W. (wilhelms)


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Poti schrieb:

> Ja. Aber wenn ich mein mittleres Poti von 0 bis Rmax regle, müssten
> Anfangsspannung und Endspannung exakt stimmen. Seien jetzt mal R1 und R2
> mein mittleres Poti, welches ich variiere. Ra mein vorderes und Rb mein
> hinteres Poti, bei denen ein fester Wert eingestellt werden soll. Dann
> ist doch U2= (R2+Rb)/(Ra+R1+R2+Rb)*U1. Und auch mit meinen zwei
> Bedingungen bei R1=0 und R2=0 kann ich Ra und Rb nicht separieren...

Ich sehe Dein Problem nicht. Ein Spannungsteiler ist eher trivial
zu berechnen und ergibt ein passendes Steuersignal für Deine
Auswertung. Nur wenn Deine Auswerteschaltung niederohmig ist, kann
es Probleme geben, aber diese kann man leicht durch Zwischenschalten
eines OPV als Impedanzwandler beheben. Übrigens kannst Du mit Deinen
Potis nicht "regeln" sondern nur "steuern" oder "einstellen".
Gruss
Harald

von Poti (Gast)


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Erich schrieb:
> Irgendwie denkst du zu kompliziert.
>
> Du brauchst vermutlich nur 1 Poti oder ein Stereopoti.
>
> Schreib doch bitte mal folgende Werte auf:
>   Versorgungsspannung
>   Minimale Spannung am Potiausgang
>   Maximale Spannung am Potiausgang
>   falls bekannt: Eingangswiderstand der Schaltung wo Potispannung
> hingeht


Versorgungsspannung: 5,13 V
Minimale Spannung am Potiausgang: 0,82 V
Maximale Spannung am Potiausgang: 3,21 V

Die Minimalen und Maximalen Spannungen müssen aber beliebig wählbar 
sein. D.h. mit dem gleichen Aufbau sollte auch z.b. folgendes 
realisierbar sein:
Versorgungsspannung: 5,13 V
Minimale Spannung am Potiausgang: 0,4 V
Maximale Spannung am Potiausgang: 2,18 V

Eingangswiderstand der Schaltung wo Potispannung hingeht ist nicht 
bekannt.

Gruß

von Karl H. (kbuchegg)


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Schon mal in die Richtung gedacht?



   Vcc                                               Vcc
    |                                                 |
    |  Umin                                    Umax   |
   Poti 1 -- Spannungs ---- Poti --- Spannungs ---- Poti 2
    |        folger          |       folger           |
    |                        |                        |
   GND                       |                       GND
                             v


D.h. du hast 2 getrennte Spannungsteiler für Umin und Umax, mittels 
OpAmp als Spannungsfolger entkoppelst du die und mit deinem Poti in der 
Mitte fährst du den gewünschten Spannungsbereich von Umin bis Umax 
durch.

von Matthias L. (Gast)


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>Schon mal in die Richtung gedacht?

.. und am Potiausgang auch noch einen Spannungsfolger zur SIcherheit 
dazu.

So ist es wohl am Besten. Und für die zweite Spannung addierst du zu 
"Potiausgang" noch einen Offset.

von Henrik V. (henrik_v)


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Kuckst Du OP Grundschaltung
http://www.mikrocontroller.net/articles/Operationsverst%C3%A4rker-Grundschaltungen#Der_Addierer_.28Summierverst.C3.A4rker.29

Nimmst zwei OPs (+4xR) als Subtrahierer , zwei Potis für den Offset  und 
dann ein Poti für den Verlauf (oder zum Einstellen der Rampensteilheit 
eines Sägezahngenerators = noch ein OP + Transistor)

von Poti (Gast)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Du kennst Vcc, Umin, Umax und R. Und eigentlich müsste sich daraus Ra
> und Rb bestimmten lassen, so dass sich Umin und Umax einstellen.

Aber bei deinen Ersatzspannungen ist Ra ja auch noch mit drin. So habe 
ich zwar zwei Gleichungen mit zwei Unbekannten, aber die sind ja 
wiederum voeinander abhängig, so dass ich nicht nach einer Auflösen 
kann. Habe das Handschriftlich und in Maple probiert (siehe Anhang).

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Wird Ra (also der obere Widerstand)
> verändert, verändet sich nicht nur Umax sondern auch Umin.

genau das meine ich. dann kann man Ra und Rb ja auch nur iterativ 
ausrechnen?!?

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Schon mal in die Richtung gedacht?
>
>
>
>    Vcc                                               Vcc
>     |                                                 |
>     |  Umin                                    Umax   |
>    Poti 1 -- Spannungs ---- Poti --- Spannungs ---- Poti 2
>     |        folger          |       folger           |
>     |                        |                        |
>    GND                       |                       GND
>                              v
>
>
> D.h. du hast 2 getrennte Spannungsteiler für Umin und Umax, mittels
> OpAmp als Spannungsfolger entkoppelst du die und mit deinem Poti in der
> Mitte fährst du den gewünschten Spannungsbereich von Umin bis Umax
> durch.

Nein, in die Richtung habe ich nicht gedacht!
Das wären dann zwei unterschiedliche Spannungsquellen, richtig? Für was 
ist der Spannungsfolger?
Danke!

von Karl H. (kbuchegg)


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Poti schrieb:


> Das wären dann zwei unterschiedliche Spannungsquellen, richtig? Für was
> ist der Spannungsfolger?

Damit man die beiden Spannungsteiler als unbelastete Spannungsteiler 
ansehen kann. Sonst hast du nämlich wieder das Problem, dass eine 
Veränderung der Stellung von Poti2 sich auf Poti1 zurück auswirkt. Denn 
ohne die Dinger hätten die beiden Teiler ja parallele Widerstände.



PS: die Idee mit den 3 Potis in Serie hatte ich vor Jahren mal probiert, 
um einem alten Fernsteuersender eine Wegbegrenzung einzubauen. 'Im 
Prinzip' hat es schon funktioniert, das Problem war genau diese 
gegenseitige Beeinflussung, die es für die Praxis unbrauchbar gemacht 
hat. Stellte man den einen Endausschlag ein, verändert sich auch der 
andere und vice versa. Mit ein wenig spielen kriegt man das zwar hin 
aber wenn es schnell gehen soll, dann war das einfach zu mühsam.

von Poti (Gast)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Und für die zweite Spannung addierst du zu
> "Potiausgang" noch einen Offset.

Wie addiere ich einen Offset?

Henrik V. schrieb:
> Nimmst zwei OPs (+4xR) als Subtrahierer , zwei Potis für den Offset  und
> dann ein Poti für den Verlauf.

Wie meinst du das? Ersetze ich die Widerstände R4-R7 vom "Subtrahierer" 
durch Potis?

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Damit man die beiden Spannungsteiler als unbelastete Spannungsteiler
> ansehen kann.

Ah ok. Aber die Spannungsquellen sind die gleichen? Was nehme ich denn 
da für einen OpAmp als Spannungsfolger?

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> das Problem war genau diese
> gegenseitige Beeinflussung, die es für die Praxis unbrauchbar gemacht
> hat.

Ja das stimmt. Ich könnte mir auch ein "Messgerät im ausgelöteten 
Zustand" vorstellen, wie du vorhin geschrieben hast. Ist dann aber immer 
noch etwas umständlich...

von Erich (Gast)


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Das "Messgerät im ausgelöteten Zustand" ist jeweils ein 2-poliger 
Umschalter, mit welchem du dein oberes und unteres Poti auf ein Ohmmeter 
umschaltest um dort die Sollwerte lt. Vorberechnung einzustellen.

Gruss

von Poti (Gast)


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Henrik V. schrieb:
> Kuckst Du OP Grundschaltung
> http://www.mikrocontroller.net/articles/Operations...
>
> Nimmst zwei OPs (+4xR) als Subtrahierer , zwei Potis für den Offset  und
> dann ein Poti für den Verlauf (oder zum Einstellen der Rampensteilheit
> eines Sägezahngenerators = noch ein OP + Transistor)

Wie sieht dann der Schaltplan aus?

Wäre es auch möglich wenn ich R4, R5 und R6 durch Potis ersetze und dann 
mit R5 U_max einstelle, mit R4 U_min und mit R6 den Verlauf steuere?!
Siehe Dateianhang. Oder spricht da was dagegen?
Brauche ich dann vier separate Spannungsquellen für meine zwei Verläufe?

von troll (Gast)


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>Differenzverstaerker.xlsx
Als pdf/png bitte.

von Poti (Gast)


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troll schrieb:
>>Differenzverstaerker.xlsx
> Als pdf/png bitte.

ok.

von Poti (Gast)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Schon mal in die Richtung gedacht?
>
>
>
>    Vcc                                               Vcc
>     |                                                 |
>     |  Umin                                    Umax   |
>    Poti 1 -- Spannungs ---- Poti --- Spannungs ---- Poti 2
>     |        folger          |       folger           |
>     |                        |                        |
>    GND                       |                       GND
>                              v
>
>
> D.h. du hast 2 getrennte Spannungsteiler für Umin und Umax, mittels
> OpAmp als Spannungsfolger entkoppelst du die und mit deinem Poti in der
> Mitte fährst du den gewünschten Spannungsbereich von Umin bis Umax
> durch.

Ok, ich glaube ich werde es so versuchen. Muss ich für den 
Spannungsfolger einfach ein OpAmp nehmen und dann so wie hier schalten?
http://www.mikrocontroller.net/articles/Operationsverst%C3%A4rker-Grundschaltungen#Spannungsfolger_.28Impedanzwandler.29

Wenn meine Spannungsquelle 5V hat, und ich beim Ausgang 0,3-5 V abdecken 
will, wie finde ich heraus, was für einen OPV ich brauche?
Und ich verstehe immer noch nicht ganz, ob ich für Poti 1 (links) und 
Poti 2 (rechts) die gleiche Spannungsquelle nehmen darf.
Danke!
Gruß

von Karl H. (kbuchegg)


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Poti schrieb:


> Ok, ich glaube ich werde es so versuchen. Muss ich für den
> Spannungsfolger einfach ein OpAmp nehmen und dann so wie hier schalten?
> 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Operationsverst%C3%A4rker-Grundschaltungen#Spannungsfolger_.28Impedanzwandler.29


So hatte ich mir das vorgestellt - ja.

> Wenn meine Spannungsquelle 5V hat, und ich beim Ausgang 0,3-5 V abdecken
> will, wie finde ich heraus, was für einen OPV ich brauche?

Einen der in diesem SPannungsbereich arbeitet.
Achtung: Wenn du an die Versorungsspannung ran musst, dann brauchst du 
einen sog. Rail-To-Rail OpAmp.

> Und ich verstehe immer noch nicht ganz, ob ich für Poti 1 (links) und
> Poti 2 (rechts) die gleiche Spannungsquelle nehmen darf.

Warum sollst du es nicht dürfen?
Mit Poti1 erzeugst du dir eine einstellbare SPannung. Mit Poti2 erzeugst 
du dir eine einstellbare Spannung. Da gibt es so gesehen erst mal keine 
Probleme.

von Ich (Gast)


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Poti schrieb:
> Wenn meine Spannungsquelle 5V hat, und ich beim Ausgang 0,3-5 V abdecken
> will, wie finde ich heraus, was für einen OPV ich brauche?
Im Datenblatt steht, ob der OPV passt. Es sollte u.A. "Rail-to-Rail" 
drinstehen damit's klappt.

von Kai S. (poti2)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Schon mal in die Richtung gedacht?
>
>
>
>    Vcc                                               Vcc
>     |                                                 |
>     |  Umin                                    Umax   |
>    Poti 1 -- Spannungs ---- Poti --- Spannungs ---- Poti 2
>     |        folger          |       folger           |
>     |                        |                        |
>    GND                       |                       GND
>                              v
>
>
> D.h. du hast 2 getrennte Spannungsteiler für Umin und Umax, mittels
> OpAmp als Spannungsfolger entkoppelst du die und mit deinem Poti in der
> Mitte fährst du den gewünschten Spannungsbereich von Umin bis Umax
> durch.

So, ich habe diese Schaltung mal zusammen gelötet, siehe Anhang.
Habe den TLC272CP verwendet. Um die Schaltung zu testen habe ich die 
Spannungsquelle "V1 5V" durch eine weitere 9V Blockbatterie ersetzt. 
Aber die Schaltung funktioniert nicht wie sie soll...
Bei U_Signal messe ich nur Werte im mV Bereich (was das Messgerät auch 
anzeigt, wenn nichts angeschlossen ist...), egal wie ich an meinen Potis 
drehe.
Habe ich die Widerstände (100 kOhm, 10 kOhm) falsch gewählt? Oder stimmt 
der OPV nicht?
Vielen Dank für eure Hilfe!

von Dietrich L. (dietrichl)


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Kai St. schrieb:
> Aber die Schaltung funktioniert nicht wie sie soll...

Die "9V Block" hängt in der Luft, hat also keinen Bezug zu den anderen 
Spannungen. Das geht das nicht. Du musst seinen "-" auch an GND hängen.

Gruß Dietrich

von Karl H. (kbuchegg)


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Ähm.
Ich würde mal sagen: solange du keinen Massebezug zwischen deiner 9V 
Batterie und der 5V Versorgung herstellst, hast du 2 voneinander 
getrennte Stromkreise, die nichts miteinander zu tun haben. Wie da der 
OPAmp, der aus dem einen Stromkreis versorgt wird ein Signal aus dem 
anderen Stromkreis bearbeiten soll, ist nicht wirklich klar.


In einer elektronischen Schaltung müssen die Massen aller Stromkreise 
miteinander verbunden werden, damit alle Stromkreise eine gemeinsame 
Vorstellung davon haben, was denn eigentlich 0V sein sollen!

von Kai S. (poti2)


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Dietrich L. schrieb:
> Die "9V Block" hängt in der Luft, hat also keinen Bezug zu den anderen
> Spannungen. Das geht das nicht. Du musst seinen "-" auch an GND hängen.

Aaah! Ich dachte der OPAmp braucht einfach eine Versorgungsspannung, 
aber dass die einen Bezug zur anderen Spannung braucht wusste ich nicht. 
In Multisim hat das so auch funktioniert...

D.h. wenn ich den "-" von der 9V Batterie an GND hänge (siehe Anhang), 
sollte es funktionieren?

von Kai S. (poti2)


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sry
Anhang vergessen...

von Dietrich L. (dietrichl)


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Kai St. schrieb:
> D.h. wenn ich den "-" von der 9V Batterie an GND hänge (siehe Anhang),
> sollte es funktionieren?

Ja.

Und die Funktionsgrenzen
- der Eingänge des OpAmp findest Du unter "Common-mode input voltage 
range", und
- der Ausgänge unter "High-level output voltage" und "Low-level output 
voltage".

Gruß Dietrich

von Kai S. (poti2)


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Dietrich L. schrieb:
> Ja.

Danke!
Dann probiere ich das nächste Woche mal aus, wenn ich Zeit habe.

Ist ein OPV wie der TLC272CP defekt, wenn ich für ca. 3 min Vdd und GND 
der Versorgungsspannung vertausche? Die Batterie und der OPV wurden 
schon ziemlich heiß, ehe ich es bemerkte...

von Dietrich L. (dietrichl)


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Kai St. schrieb:
> Ist ein OPV wie der TLC272CP defekt, wenn ich für ca. 3 min Vdd und GND
> der Versorgungsspannung vertausche? Die Batterie und der OPV wurden
> schon ziemlich heiß, ehe ich es bemerkte...

Kann sein, aber muss nicht sein.
Neben "kaputt" gibt es auch noch "etwas kaputt", d.h. die Eigenschaften 
haben sich verändert. Und das ist schlimmer: wenn da was in der 
Schaltung nicht richtig geht, weißt Du nie: liegt das an der Schaltung 
oder am angeschlagenen OpAmp. Ich würde einen neuen nehmen.
Wenn die Schaltung dann läuft und Dir der OpAmp zu kostbar ist zum 
entsorgen, kannst Du ihn ja immer noch einbauen und testen, ob sich die 
Schaltung gleich verhält.

Gruß Dietrich

von Kai S. (poti2)


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Dietrich L. schrieb:
> Neben "kaputt" gibt es auch noch "etwas kaputt"

Ok, dann werde ich mir jetzt erst mal einen neuen holen.

Dietrich L. schrieb:
> Und die Funktionsgrenzen
> - der Eingänge des OpAmp findest Du unter "Common-mode input voltage
> range", und
> - der Ausgänge unter "High-level output voltage" und "Low-level output
> voltage".

Zweifelst du, dass der OPAmp passt, oder hast du mir das als Tipp 
geschrieben?
im Datenblatt steht:
Common-Mode Input Voltage Range Extends Below the Negative Rail 
(C-Suffix, I-Suffix types).
Das dürfte ja dann passen, oder?

Der "High-level output voltage"  reicht bis ca 1,5 V unter Vdd heran.
Und "Output Voltage Range Includes Negative Rail".

Durch diese Verbindung von "-" der 9V Batterie an GND ist mein V_DD 
trotzdem noch 9V und V_SS bleibt 0V (sprich GND)? Hab ich das so richtig 
verstanden?
Dann dürfte mein Spannungsteiler die 0,3 - 5 V abdecken, oder?

von Dietrich L. (dietrichl)


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Kai St. schrieb:
> Zweifelst du, dass der OPAmp passt, oder hast du mir das als Tipp
> geschrieben?

Als Tipp, wo die Daten zu finden sind.

> im Datenblatt steht:
> Common-Mode Input Voltage Range Extends Below the Negative Rail
> (C-Suffix, I-Suffix types).
> Das dürfte ja dann passen, oder?

Ja.

> Der "High-level output voltage"  reicht bis ca 1,5 V unter Vdd heran.
> Und "Output Voltage Range Includes Negative Rail".

Das hängt aber auch von der Last am Ausgang ab: Stromstärke und 
Stromrichtung. Die genauen Werte müsste man aus Datenblattwerten und 
Diagrammen ermitteln, oder ausprobieren...

> Durch diese Verbindung von "-" der 9V Batterie an GND ist mein V_DD
> trotzdem noch 9V und V_SS bleibt 0V (sprich GND)? Hab ich das so richtig
> verstanden?

Ja.

> Dann dürfte mein Spannungsteiler die 0,3 - 5 V abdecken, oder?

Siehe oben: die genauen Grenzen aus Datenblatt zu ermitteln unter 
Berücksichtigung der tatsächlichen Schaltung ist etwas mühselig; dazu 
habe ich jetzt aber keine Lust. Daher: vielleicht ja oder vielleicht 
auch nicht ;-)

Gruß Dietrich

von Kai S. (poti2)


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Dietrich L. schrieb:
>> Dann dürfte mein Spannungsteiler die 0,3 - 5 V abdecken, oder?
>
> Siehe oben: die genauen Grenzen aus Datenblatt zu ermitteln unter
> Berücksichtigung der tatsächlichen Schaltung ist etwas mühselig; dazu
> habe ich jetzt aber keine Lust. Daher: vielleicht ja oder vielleicht
> auch nicht ;-)

Die Schaltung funktioniert übrigens :-)
Danke!

Danke auch an Karl Heinz Buchegger :-)

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