Hallo zusammen, der Titel sagt eigentlich schon alles: Ich habe mir eine Spritze voll Lötpaste zum Backofenlöten besorgt: http://www.reichelt.de/Flussmittel-Loetpasten/CR-88/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=61392 Das klappt mit Schablone (Stencil) ganz hervorragend, wobei ein Spatel oder ein Pinsel besser zum Verteilen geeignet wäre, als diese Spritze. Aber ich denke mal, sie ist ohnehin dafür gedacht, dass man damit die Paste einzeln auf den Pads verteilt. Allerdings klappt das nicht so ganz. Die Lötpaste klebt besser zusammen als sie auf die Platine möchte. "Rausdrücken, Tupfen und einzelne Lötpunkte setzen" klappt einfach nicht. Habe ich irgendein Mittel vergessen? Ist das so überhaupt vorgesehen? Oder soll ich einfach eine Wurst auf allen pads eines SMD-Bauteil verteilen und so auch etwas Paste auf den Lötlack spritzen? Ich bin noch nicht so ganz selbstsicher bei der ganzen Sache ;)
A. S. schrieb: > Oder soll ich einfach eine Wurst auf allen pads eines SMD-Bauteil > verteilen und so auch etwas Paste auf den Lötlack spritzen? Was willst du denn eigentlich machen? Ein IC mit vielen Pins anlöten?
Also ich verteile Lötpaste ebenfalls einzeln per Spritze auf den Pads. Das klappt meist sehr gut. Ein vorheizen der Platine erleichtert das Auftragen nochmals.
Ist die Paste schon etwas eingetrocknet? Dann einfach am Pad abstreifen. Das geschieht schnell wenn Luft an die Spitze gelangt. Lagerung im Kühlschrank schadet auch nicht. Bei ICs kannst du einfach eine dünne (!) Wurst quer über alle Pads ziehen.
Lothar Miller schrieb: > Was willst du denn eigentlich machen? Ein IC mit vielen Pins anlöten? okay, das war wohl nicht klar... ich möchte verschiedene Bauteile auf einer Platine festlöten. Das sind ICs mit derzeit bis zu 44 Pins, aber auch einfach SMD-Widerstände (0603) oder Kondensatoren. @cyblord danke für den Tipp. Ich versuchs mal mit anwärmen. Ich scheine also nicht komplett auf dem Holzweg zu sein :)
A. S. schrieb: > Die Lötpaste klebt besser zusammen > als sie auf die Platine möchte. Ist normal. Eingetrocknete Paste in der Spitze der Düse kann man mit einem Stück Kupferlackdraht lockern/entfernen. Sie muss schon einigermaßen aus der Düse rausfließen, wenn man drückt. Erwärmung verbessert das ein wenig. 0603er Pads mit sowas einzeln zu beklecksen, geht gerade noch. Man muss aber wirklich einen schönen kleinen Tropfen vorn haben, lieber einmal mehr abwischen (von der Düse) zwischendurch. Auf kleineren Pads mach' ich dann auch einen Strich quer über alle.
cyblord ---- schrieb: > Also ich verteile Lötpaste ebenfalls einzeln per Spritze auf den Pads. > Das klappt meist sehr gut. Ein vorheizen der Platine erleichtert das > Auftragen nochmals. Das mit dem Vorheizen der Platine ist in der Tat ein guter Tipp. Siehe: http://www.mikrocontroller.net/articles/SMD_L%C3%B6ten#L.C3.B6tpaste_auftragen
Bernd K. schrieb: > Das mit dem Vorheizen der Platine ist in der Tat ein guter Tipp. Ich finde, dass die Paste dann arg breit läuft, zumindest, wenn man über ~ 50 °C damit kommt.
Jörg Wunsch schrieb: > Bernd K. schrieb: >> Das mit dem Vorheizen der Platine ist in der Tat ein guter Tipp. > > Ich finde, dass die Paste dann arg breit läuft, zumindest, wenn man > über ~ 50 °C damit kommt. Alternativ kann man auch die Paste in der Spritze anwärmen und die Platine kalt lassen. Dadurch wird die Paste gekühlt, sobald sie auf dem Pad ist und fleißt nicht mehr.
wie geht das am Besten? Oder genügt handwarm? Mein Fehler war wohl, dass sie direkt aus dem Kühlschrank kam g
A. S. schrieb: > wie geht das am Besten? Oder genügt handwarm? Die optimale Temperatur solltest du schon selber finden, ich würde mal mit "Handwarm" testen. Wenn die Temperatur nicht reicht bzw. wenn du kalte Hände hast, einfach etwas mit dem Fön anblasen. Mach's aber nicht zu warm, also eher nicht mehr als 40°C. > Mein Fehler war wohl, dass sie direkt aus dem Kühlschrank kam *g* Ja, das ist gut möglich.
okay, ich werde das mal versuchen, sobald meine bestellten Platinchen da sind. Kurze Frage noch: Ich arbeite ohne zusätzliches Flussmittel - habe jetzt aber schon verschiedenes dazu gelesen. Gibt es Meinungen? Wie erkenne ich, dass ich eher Flussmittel verwenden sollte? Und wie setze ich das korrekt ein?
>Ich arbeite ohne zusätzliches Flussmittel
Bleib dabei, in der Lötpaste sollte genug Flussmittel enthalten sein.
Wenn es trotzdem nicht reicht dann reinige die Platine sorgfältig z.B.
mit Kontakt LR und entnimm die Bauteile immer "frisch" aus ihrem Gurt.
In Flussmittel-Stiften ist viel Alkohol enthalten, dadurch wird das
schon vorhandene Flussmittel aus der Paste geschwemmt und alles
zerläuft.
Flussmittel-Gel lässt sich nicht sinnvoll zusätzlich auftragen, man
müsste das in die Paste mischen. Habe ich mal mit alter Paste
ausprobiert, geht nicht.
Einen Versuch könntest du mit Lötlack starten. Frisch aufgesprüht bleibt
die Platine für einige Stunden klebrig, vielleicht haftet daran die
Paste besser. Das würde ich aber erst an einem Reststück probieren und
hinterher die Platine gründlich reinigen.
A. S. schrieb: [...] > Allerdings klappt das nicht so ganz. Die Lötpaste klebt besser zusammen > als sie auf die Platine möchte. > "Rausdrücken, Tupfen und einzelne Lötpunkte setzen" klappt einfach > nicht. > > Habe ich irgendein Mittel vergessen? Ja, weil es noch niemand explizit gesagt hat: Platine gut reinigen und entfetten (Isopropanol oder Azeton - Achtung, für Azeton die richtigen Handschuhe nehmen, ist nicht gut für die Pfoten und womöglich Krebs-verdächtig, funktioniert aber saugut...). > Ist das so überhaupt vorgesehen? Hmm, wohl höchstens für Prototyping und so, es sollte aber schon funktionieren. Es gibt da so Dosiergeräte wo man diese Spritzen einsetzt, damit wird es wohl etwas einfacher. Kosten allerdings ziemlich viel Geld. > Oder soll ich einfach eine Wurst auf allen pads eines SMD-Bauteil > verteilen und so auch etwas Paste auf den Lötlack spritzen? Im Prinzip geht das auch, ich würde aber versuchen es zu vermeiden. Da gibt es zu leicht doch Brücken oder kleine Lötzinnkugeln an all den falschen Stellen - und wenn Du kein brauchbares Mikroskop zum Kontrollieren hast... Bei dem ultramodernem Zeug mit 0.65 oder 0.5 mm Pitch wird Dir wenig Wahl bleiben.
Ein Dosiergerät mit Handbetrieb für Dosierspritzen habe ich hier gefunden: http://www.ralex3d-shop.com/epages/Shop46787.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/Shop46787/Products/%22MD%2050011%22 und hier: http://www.ebay.de/itm/281055392584?ssPageName=STRK:MESELX:IT&_trksid=p3984.m1555.l2649
Noch ein Tipp, dass Zeug bei -18°C lagern, dann trennt sich die Paste nicht von dem Flussmittel, oder was diese ölige Flüssigkeit ist. Habe immer 2 Spritzen fertig abgefüllt im TK-Schrank, muss man nur dran denken, zeitig rauszuholen :)
Oliver _. schrieb: > Noch ein Tipp, dass Zeug bei -18°C lagern, dann trennt sich die Paste > nicht von dem Flussmittel, oder was diese ölige Flüssigkeit ist. Gekühlte Lagerung bei 6 – 10°C verlängert die Haltbarkeit auf mindestens 6 Monate.Spritzen und Kartuschen sollten senkrecht mit der Dosierseite nach unten gelagert werden. Paste ca 6 – 8 Std. vor Gebrauch ohne zusätzliche Erwärmung auf Raumtemperatur bringen. Lötpaste nie einfrieren. http://relaunch.elsold.de/fileadmin/Prospekte/sicherheitsdatenblaetter/elsold_lotpaste_syntech_d.pdf Gruß Eugen
Eugen S. schrieb: > Lötpaste nie einfrieren. Da hat er aber recht mit, Lötpaste ist problemlos einfrierbar. Habe drei Kg im Gefrierfach, und bestelle daher erst wieder im nächsten Leben. Alles Andere ist halt geplante Obsoleszenz der Hersteller...man stelle sich vor, jeder Bastler würde einmal und nie wieder Lötpaste kaufen...was für eine Katastrophe!
Pachelbel schrieb: > Eugen S. schrieb: >> Lötpaste nie einfrieren. > > Da hat er aber recht mit, Lötpaste ist problemlos einfrierbar. Habe drei > Kg im Gefrierfach, und bestelle daher erst wieder im nächsten Leben. > Alles Andere ist halt geplante Obsoleszenz der Hersteller...man stelle > sich vor, jeder Bastler würde einmal und nie wieder Lötpaste > kaufen...was für eine Katastrophe! Ich glaube du hast da so EINIGES nicht verstanden, was das Haltbarkeitsdatum angeht. Und wie ihr beiden jetzt gegen die Empfehlung des Herstellers eure Unbedenklichkeit anmelden könnt, verstehe ich auch nicht ganz.
Simon K. schrieb: > Und wie ihr beiden jetzt gegen die Empfehlung > des Herstellers eure Unbedenklichkeit anmelden könnt, verstehe ich auch > nicht ganz. Klingt nach Amtsdeutsch, ich halte mich an Praxiswerten...
Wann friert denn Lötpaste ein? Sicher ja nicht bei 0°C.
Die Paste ist nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht plötzlich unbrauchbar, lediglich garantiert der Hersteller die zugesicherten Eigenschaften nicht mehr. Ob sie für den vorgesehenen Zweck noch ausreicht muss dann jeder selbst herausfinden. Eher hat Simon zu viele von diesen Verbrauchersendungen zum Thema Haltbarkeit von Lebensmitteln gesehen, da wurde den Verbrauchern genau seine Aussage eingetrichtert.
Georg W. schrieb: > Die Paste ist nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht plötzlich > unbrauchbar, lediglich garantiert der Hersteller die zugesicherten > Eigenschaften nicht mehr. Ob sie für den vorgesehenen Zweck noch > ausreicht muss dann jeder selbst herausfinden. > > Eher hat Simon zu viele von diesen Verbrauchersendungen zum Thema > Haltbarkeit von Lebensmitteln gesehen, da wurde den Verbrauchern genau > seine Aussage eingetrichtert. Eher trifft das bei Medikamenten zu, diese haben ein Verfalldatum. Lebensmittel haben meist ein Mindest(!)-Haltbarkeitsdatum, und in diesen Sendungen wurden den Leuten eher eingetrichtert, die Lebensmittel bei Erreichen des Mindest(!)-Haltbarkeitsdatums nicht einfach wegzuschmeißen, eben weil die meist noch viel länger halten ...
Wenn die Paste mal gar nicht will, so kann man ein oder zwei Zahnstocher zu Hilfe nehmen, damit kann man sie hervorragend verarbeiten. Notfalls einfach irgendwo einen großen Klecks hinmachen und dann mit dem Zahnstocher verteilen.
Sven B. schrieb: > Wenn die Paste mal gar nicht will, so kann man ein oder zwei Zahnstocher > zu Hilfe nehmen, Ja oder noch besser, wenn der Bestücker SMD-pads von der Schablone einfach mal größer aufbohrt, weil eben die Lötpaste nicht an der Platine haften will. Gruß Eugen
Michael L. schrieb: > Lebensmittel haben meist ein Mindest(!)-Haltbarkeitsdatum, und in diesen > Sendungen wurden den Leuten eher eingetrichtert, die Lebensmittel bei > Erreichen des Mindest(!)-Haltbarkeitsdatums nicht einfach > wegzuschmeißen, eben weil die meist noch viel länger halten ... Na ja, vor nicht all zu langer Zeit trat in einer solchen Sendung (ich glaube Markt im SWR) sogar ein Kontroletti auf, welcher im Auftrag der Produktion Hausbesuche machte und alles unbesehen in den Müll warf was über dem MHD war. Sogar Joghurt, welches am anderen Tag "fällig" war. "Essen Sie das noch heute Abend, nein, dann können wir es gleich entsorgen". Gerade in Sachen Ernährung wird den Leuten heute das eine als allein selig machende Wahrheit verkauft und nächstes Jahr das Gegenteil (Cholesterin, grüner Tee, div. Wirkungen von Kaffee,...). Zur Zeit wird wieder auf der Lebensmittelverschwendung herumgeritten ohne dass mal jemand auf die Idee kommt einmal kritisch zu hinterfragen was alles an genusstauglichen Lebensmitteln in Biogasanlagen landet, oder dass Getreide und Brot als Heizmaterial benutzt werden. Die angebliche geplante Obsoleszenz passt auch genau in dieses Schema. Aber wir schweifen vom Thema ab, das sollten wir in einen anderen Faden auslagern.
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