Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elektronisches Hygrometer - 10 Prozentpunkte Abweichung zwischen zwei Geräten


von Michael K. (charles_b)


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Habe mehrere elektronische Temperatur/Hygrometer im Haus.

Stelle ich die Teile nebeneinander stelle ich fest, dass auch nach 
längerem Warten das eine z. B. 47% anzeigt, das andere 56%.

3% Abweichung (vom Skalenendwert 100%) sind zwar spezifiziert, doch 
besonders befriedigend sind die unterschiedlichen Werte ja nicht. Klar 
man kann umrechnen, aber das ist nicht so dolle.

Kann man elektronische Hygrometer irgendwie justieren?

Ach ja, und noch etwas: Das eine Hygrometer ist Teil einer Wetterstation 
mit DCF-Funkuhr.

Die hätte sich doch heute umstellen müssen. Aber bisher zeigt sie Uhr 
noch die gute alte Sommerzeit an, obwohl das "Signal wird 
empfangen"-Logo zu erkennen ist. Was ist DA denn los? Gleichen sich 
diese Uhren nicht in regelmäßigen Abständen mit Frankfurt/Braunschweig 
ab?

von Hagen R. (hagen)


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>Kann man elektronische Hygrometer irgendwie justieren?

Ja. Man nimmt verschiedene Salze und erzeugt in einem abgeschlossen Glas 
durch Zugabe von Wasser eine gesättigte Salzlösung. Nach einiger Zeit 
stellt sich eine sehr exakte relative Luftfeuchtigkeit ein.

Gruß Hagen

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:

> Gleichen sich
> diese Uhren nicht in regelmäßigen Abständen mit Frankfurt/Braunschweig
> ab?

Meine uralte Selbstbau-DCF-Uhr stellte sich immer genau zum Zeitpunkt 
der Uhrenumstellung um, allenfalls mal eine einzelne Minute später, wenn 
mal eine Minute nicht synchronisierte.

Also da ist an deinem Gerät dann was anderes faul.

Auch Feuchtesensoren sollten normalerweise abgeglichen werden. Ich bin 
aber da auch nicht auf dem allerneuesten Stand der Technik bei 
Feuchtesensoren.

Wenn das Gerät dafür eine Einstellschraube hat, sollte der Sensor 
durchaus kalibrierbar sein.

von MaWin (Gast)


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Elektronische Hygrometer sind nicht besonders genau, 3% ist schon gut, 
meist sind es 5%, und auch das nur in ienem eingeschränkten Bereich 
(10-90rF wäre gut, manchmal nur 50-80 und ausserhalb noch schlechter).
Das ist aber nicht ganz so tragisch, weil die alten Haarhygrometer nicht 
besser waren, die hatten mehr als 10% Anweichung.

Dennoch: Wenn du 2 hast, die mit 3% im Bereich um 50rF angegeben sind, 
und diese liegen weiter auseinander: Zurückgeben. Schon alleine, damit 
der Verkauf von so einem Schrott nicht einreisst.

von MaWin (Gast)


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Achsoja, viele dumme DCF (mein Timex) synchronisieren nur um Mitternacht 
statt um 3 Uhr (mein Oregon) und zeigen daher heute noch die falsche 
Zeit an.

von Michael K. (charles_b)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Wenn das Gerät dafür eine Einstellschraube hat, sollte der Sensor
> durchaus kalibrierbar sein.

Die Geräte haben eben KEINE Einstellschraube - sonst wäre ich da schon 
drüber hergefallen.

von Michael K. (charles_b)


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MaWin schrieb:

> Dennoch: Wenn du 2 hast, die mit 3% im Bereich um 50rF angegeben sind,
> und diese liegen weiter auseinander: Zurückgeben. Schon alleine, damit
> der Verkauf von so einem Schrott nicht einreisst.

Die "Abweichler" stammen nicht von der gleichen Firma und auch nicht vom 
selben Händer. Insofern kann ich da nix mehr machen.

von Michael K. (charles_b)


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Hagen Re schrieb:
>>Kann man elektronische Hygrometer irgendwie justieren?
>
> Ja. Man nimmt verschiedene Salze und erzeugt in einem abgeschlossen Glas
> durch Zugabe von Wasser eine gesättigte Salzlösung. Nach einiger Zeit
> stellt sich eine sehr exakte relative Luftfeuchtigkeit ein.
>
> Gruß Hagen

Versteh ich nicht. Unter ner Glashaube die zwei Hygrometer legen und 
daneben ein Glas mit übersättigter Salzlösung? So hab ich es jetzt 
verstanden, aber da scheint was faul zu sein.

Und warum verschiedenen Salze? NaCl und MgCl?

von MaWin (Gast)


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> Die "Abweichler" stammen nicht von der gleichen Firma und auch nicht vom
> selben Händer. Insofern kann ich da nix mehr machen.

Du meinst, du weisst nicht, welches Abweicht und welches richtig misst ?

Siehe Kalibrierlösungen.

Wenn eines mehr als 3% abweicht obwohl 3% zugesichert wurden: 
Zurückgeben.

von Hagen R. (hagen)


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Michael K-punkt schrieb:
> Hagen Re schrieb:
>>>Kann man elektronische Hygrometer irgendwie justieren?
>>
>> Ja. Man nimmt verschiedene Salze und erzeugt in einem abgeschlossen Glas
>> durch Zugabe von Wasser eine gesättigte Salzlösung. Nach einiger Zeit
>> stellt sich eine sehr exakte relative Luftfeuchtigkeit ein.
>>
>> Gruß Hagen
>
> Versteh ich nicht. Unter ner Glashaube die zwei Hygrometer legen und
> daneben ein Glas mit übersättigter Salzlösung? So hab ich es jetzt
> verstanden, aber da scheint was faul zu sein.
>
> Und warum verschiedenen Salze? NaCl und MgCl?

Natürlich die Hygrometer in das Glas. Du machst zb. eine 2 Punkt 
Kalibrieruing indem du zwei verscheidene Salzlösungen erzeugst und 
nacheinander die Hygrometer da rein baust. Nach 1-2 Tagen stellt sich 
eine Luftfeuchtugkeit ein die exakt je nach benutztem Salz vorbestimmt 
sind. Du liest die Meßwerte dann aus und hast deine zwei Stützzstellen 
für eine 2-Punkt Kalibrierung. Natürlich musst du die Temperatur der 
Salzlösung + Umgebungsluft im Glas zum Ablesezeitpunkt der Sensoren 
exakt bestimmen.

Ich habe so meine Sensoren kalibiert.

Gruß Hagen

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:

> Die Geräte haben eben KEINE Einstellschraube - sonst wäre ich da schon
> drüber hergefallen.

Möglicherweise ist man blind davon ausgegangen, daß bei einer Charge 
Sensoren die meisten im guten Toleranzbereich liegen, ein Teil aber 
auch wiederum nicht. Das Risiko ging man einfach ein, nicht jeder merkt 
es ja.

von Anja (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> telle ich die Teile nebeneinander stelle ich fest, dass auch nach
> längerem Warten das eine z. B. 47% anzeigt, das andere 56%.

Haben die beiden Sensoren auch exakt die gleiche Temperatur? oder heizt 
bei einem der Geräte ein Prozessor den Sensor um 2-3 Grad auf?

Gruß Anja

von Wolfgang-G (Gast)


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>Ich habe so meine Sensoren kalibiert.

Welche beschaffbaren Salze sind dazu geeignet?
Bekannt ist mir z.B NaCl für 73% rel Feuchtigkeit.
Für ca 30% rel. Feuchtigkeit brauche ich noch einen Vorschlag.
MfG

von eProfi (Gast)


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Das kenne ich sogar noch extremer:
Ich wollte mal den 100%-Punkt austesten und legte ein Hygrometer in ein 
nasses Tuch, es zeigte 97% an, aber danach zeigte es immer um 5 - 10% 
zu viel an.

Ich habe noch einen Honeywell HIH4000 da, mal schauen, ob der besser 
ist.

von Chemikus (Gast)


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>Welche beschaffbaren Salze sind dazu geeignet?

Such dir welche aus:

http://www.d-r-h.de/hilfstabellen/klima_def_luftfeuchte.html

Ein paar davon sind harmlos und leicht zu bekommen.

von Kai K. (klaas)


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>Stelle ich die Teile nebeneinander stelle ich fest, dass auch nach
>längerem Warten das eine z. B. 47% anzeigt, das andere 56%.

Wieviele Tage hast du denn gewartet? Da sind erhebliche Zeitkonstanten 
im Spiel. Die Feuchtemeßwerte hängen extrem von der "Vorgeschichte" ab.

>3% Abweichung (vom Skalenendwert 100%) sind zwar spezifiziert, doch
>besonders befriedigend sind die unterschiedlichen Werte ja nicht. Klar
>man kann umrechnen, aber das ist nicht so dolle.

Eine Angabe von 3% Abweichung ist schon deshalb quatsch, weil die 
üblichen Sensoren je nach Technologie rund 2/3% Hysterese haben und rund 
5/10% von der Linearität abweichen (kapazitiv/eletrolytisch). Das sind 
allerdings nur die typischen Werte, die natürlich kräftig streuen 
können. Dazu kommen noch Fehler der Elektronik, ungleichmäßige 
Temperaturen, Langzeitdriften, etc. Da ist die Abweichung von 9%rF 
zwischen den beiden Hygrometern völlig realistisch.

>Ich wollte mal den 100%-Punkt austesten und legte ein Hygrometer in ein
>nasses Tuch, es zeigte 97% an, aber danach zeigte es immer um 5 - 10%
>zu viel an.

Das war wohl die typische Hysterese von diesen Dingern.

von Kai K. (klaas)


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Ein Kumpel von mir hat sich mal diese Dinger hier besorgt:

http://www.conrad.de/ce/de/product/129062/TFA-Hygrometer-analog/0510041&ref=list

Das Datenblatt gibt 5% Genauigkeit und 2% Hysterese an. Haha, wer es 
glaubt, ist selbst schuld. Die Dinger zeigen eigentlich überhaupt nichts 
Vernünftiges an. Auch untereinander gibt es nicht die geringste 
Übereinstimmung. Da ist sogar Raten genauer...

von Wilhelm F. (Gast)


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Wolfgang-G schrieb:

> Welche beschaffbaren Salze sind dazu geeignet?

Ich könnte mal nachschauen, habe noch eine Applikation einer Anwendung 
auf Papier im Buch hier.

Im Internet sollte man das alles aber auch finden. Verschiedene Salze 
und ihre Phasen. Im einfachen Fall Kochsalz.

Aber der TO:

Soll der sein ganzes Gerät komplett in den Gasbereich einer Salzlösung 
hinein hängen?

von Michael K. (charles_b)


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Hagen Re schrieb:

> Natürlich die Hygrometer in das Glas. Du machst zb. eine 2 Punkt
> Kalibrieruing indem du zwei verscheidene Salzlösungen erzeugst und
> nacheinander die Hygrometer da rein baust. Nach 1-2 Tagen stellt sich
> eine Luftfeuchtugkeit ein die exakt je nach benutztem Salz vorbestimmt
> sind. Du liest die Meßwerte dann aus und hast deine zwei Stützzstellen
> für eine 2-Punkt Kalibrierung. Natürlich musst du die Temperatur der
> Salzlösung + Umgebungsluft im Glas zum Ablesezeitpunkt der Sensoren
> exakt bestimmen.
>
> Ich habe so meine Sensoren kalibiert.
>
> Gruß Hagen

Danke für das Verfahren und den Schrieb, dieser Zusammenhang war mir 
neu. Ich kann so also rausbekommen, welches Hygro zu viel und welches zu 
wenig anzeigt...

Ich würd jetzt eigentlich BEIDE Hygrometer ins gleiche Glas (Einmachglas 
mit hermetisch schließendem Deckel) stellen, dann hab ich die 
Gewissheit, dass beide die gleiche Temperatur haben.

Die Temperaturmessung erfolgt ebenfalls über digitales Thermometer. Zum 
einen ist bei beiden Hygros ein Thermometer mit integriert. Zum anderen 
kann ich ja noch ein Thermoelement reinhängen. Aber die 
Temperaturmessung ist ja deutlich unkritischer als die Hygro-Messung, da 
es mir ja nicht um die Nackommastellen geht sondern um einen groben 
Trend.

Um das Umrechnen werd ich dann jedoch nicht herumkommen - aber ich weiß 
was ich tue.
Die Sache mit den 100% durch Anhauchen oder durch ein nasses Tuch hab 
ich auch schon mal getestet - allerdings nicht mit diesen Geräten 
sondern mit älteren. Ich hatte da schon auch den Eindruck, dass so ein 
Gerät NACH dem hochdämpfen etwas Vorlauf bekommt...

von Wolfgang-G (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
>Ich könnte mal nachschauen, habe noch eine Applikation einer Anwendung
>auf Papier im Buch hier.
eine weitere Tabelle wäre nicht schlecht
mein SHT21, der lt. Datenblatt einen Fehler von +-2% haben soll, zeigt 
über NaCL 69/70% an. nach Gedächnisprotokoll sollen es über gesättigter 
NaCL-lösung  73,6% sein.
Die obige Tabelle 
http://www.d-r-h.de/hilfstabellen/klima_def_luftfeuchte.html sagt 75%.
Eine 2 Punktkalbrierung sollte es schon sein.
MfG

von Michael K. (charles_b)


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Wolfgang-G schrieb:
> Die obige Tabelle
> http://www.d-r-h.de/hilfstabellen/klima_def_luftfeuchte.html sagt 75%.
> Eine 2 Punktkalbrierung sollte es schon sein.
> MfG

So nett die Tabelle ist, die Werte werden sich die Seitenbetreiber ja 
auch nicht aus den Rippen geschnitzt haben. Insofern wäre hier eine 
Quellenangabe sicherlich ein "gutten" Brauch. Sonst gleitet das ja in 
den Schavanismus ab.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:
> Die Sache mit den 100% durch Anhauchen oder durch ein nasses Tuch hab
> ich auch schon mal getestet - allerdings nicht mit diesen Geräten
> sondern mit älteren. Ich hatte da schon auch den Eindruck, dass so ein
> Gerät NACH dem hochdämpfen etwas Vorlauf bekommt...

Du wirst diverse Nichtwasser-Ionen draufgepustet haben. Die bleiben dann 
dort und sorgen für weiteres sich sammelndes Leben...

"Genau" wird vermutlich gerade hier eher teuer.

Wie genau muß es sein? Meist ist das doch eher banal.

von Michael K. (charles_b)


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Abdul K. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Die Sache mit den 100% durch Anhauchen oder durch ein nasses Tuch hab
>> ich auch schon mal getestet - allerdings nicht mit diesen Geräten
>> sondern mit älteren. Ich hatte da schon auch den Eindruck, dass so ein
>> Gerät NACH dem hochdämpfen etwas Vorlauf bekommt...
>
> Du wirst diverse Nichtwasser-Ionen draufgepustet haben. Die bleiben dann
> dort und sorgen für weiteres sich sammelndes Leben...
>
> "Genau" wird vermutlich gerade hier eher teuer.
>
> Wie genau muß es sein? Meist ist das doch eher banal.

Genauigkeit? Ich sag mal, wenn beide Geräte auf Einer gerundet die 
gleiche Zahl anzeigen, wäre das schon Spitze (ist in etwas bei der 
Temperaturanzeige so). Aber auch 1 oder 2 Prozentpunkte mehr oder 
weniger ist ok. Nur wenn es gleich 10 P.Punkte sind - da wird es dann 
doch etwas fragwürdig.

von Hagen R. (hagen)


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Wolfgang-G schrieb:
>>Ich habe so meine Sensoren kalibiert.
>
> Welche beschaffbaren Salze sind dazu geeignet?
> Bekannt ist mir z.B NaCl für 73% rel Feuchtigkeit.
> Für ca 30% rel. Feuchtigkeit brauche ich noch einen Vorschlag.
> MfG

bei 25 Grad Celcius hat NaCl 75.29%RH und das so ziemlich exakt. Der 
Zusammenhang ist dabei physikalischer Natur unter Berücksichtigung der 
Temperatur und des Drucks.

Im Attachment ein PDF, schlechte Qualität zwar, aber mit exakten 
experimentellen Resultaten. Das ist bisher das fundierteste was ich im 
WEB finden konnte (und zum Glück auf meinem PC auch wiederfinden konnte 
;)

Ich habe damals die Lösungen angesetzt (destiliertes Wasser, NaCl, MgCl) 
und erstmal 2-3 Tage bei ziemlich konstanter Zimmertemperatur setzen 
lassen. Dann Hygrometer rein und wieder 2 Tage die Messwerte (Temperatur 
+ RH) alle 10 Minuten gesammelt und am Ende Ausreißer entfernt und Rest 
gemittelt.

Gruß Hagen

von Hagen R. (hagen)


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Michael K-punkt schrieb:
> Wolfgang-G schrieb:
>> Die obige Tabelle
>> http://www.d-r-h.de/hilfstabellen/klima_def_luftfeuchte.html sagt 75%.
>> Eine 2 Punktkalbrierung sollte es schon sein.
>> MfG
>
> So nett die Tabelle ist, die Werte werden sich die Seitenbetreiber ja
> auch nicht aus den Rippen geschnitzt haben. Insofern wäre hier eine
> Quellenangabe sicherlich ein "gutten" Brauch. Sonst gleitet das ja in
> den Schavanismus ab.

siehe PDF vorheriges Posting.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:
>> Wie genau muß es sein? Meist ist das doch eher banal.
>
> Genauigkeit? Ich sag mal, wenn beide Geräte auf Einer gerundet die
> gleiche Zahl anzeigen, wäre das schon Spitze (ist in etwas bei der
> Temperaturanzeige so). Aber auch 1 oder 2 Prozentpunkte mehr oder
> weniger ist ok. Nur wenn es gleich 10 P.Punkte sind - da wird es dann
> doch etwas fragwürdig.

Du machst dir Illusionen.

Ich habe mal einen Temperatursensormodul entwickelt. Für das Ding hatte 
ich mir u.a. das bekannte Wasser-Eis Gemisch gebastelt. Mach das mal. 
Einfach entäuschend!! Der Sensor sieht sogar durchs Eis, die Temperatur 
außerhalb des Becherglases.

Also ne Genauigkeit von 0,5°C ist vielleicht im Hobbykeller 
realisierbar. Mit >100 Euro Glastemperatur auch 0,2°C. Mehr würde ich 
nicht versuchen.

Relative Messung gehen natürlich viel besser. Da sind 10mK vielleicht 
realistisch.

von Blubb (Gast)


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Ähmm... seit wann geht es um die Temperatur?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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In einem Nebensatz. Für die Feuchte kannst du Faktor 10 verwenden ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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eProfi schrieb:

> Ich wollte mal den 100%-Punkt austesten und legte ein Hygrometer in ein
> nasses Tuch, es zeigte 97% an,

Für "mechanische" Hygrometer ist das die ideale Kalibriermethode.
"Elektronische" arbeiten allerdings typisch nur von 10%...90%.
Gruss
Harald

von Stefan M. (derwisch)


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Das was der "normale" Verbraucher so als Hygrometer im Laden kaufen 
kann, ist eh nie genau. Auch die Langzeitstabilität ist meist übel.
Hochgenaue Feuchtemessung ( Kalibrierstandard ) kostet ein hübsches 
Sümmchen, und hat u.a. eine Temperaturmessung eingebaut, die im 
Feuchtigkeitswert einen korrigierenden Einfluss hat.

Echte Feuchtemessung in Gasen ( Luft ist ja nur eine Möglichkeit ) ist 
alles andere als trivial oder billig...

von Paul Baumann (Gast)


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Abdul schrob:
>Für die Feuchte kannst du Faktor 10 verwenden ;-)

Nach feucht kommt nass und dann sacknass.
;-)
MfG Paul

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Bisher hielt ich es immer für einen Schreibfehler, aber Paul ist wohl 
doch ein wenig verschroben?
http://www.korrekturen.de/beliebte_fehler/schrob.shtml

Und zum Thema: Feuchtigkeitsmessungen werden im Profibereich oft mit so 
genannten Psychrometern gemacht.

von Paul Baumann (Gast)


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@Route66
>...aber Paul ist wohl doch ein wenig verschroben?

Wer ist das hier nicht?
;-)

Nein, das war schon Absicht -ich weiß, daß es eigentlich "schrabte" 
heißt.

MfG Paul

von Harald W. (wilhelms)


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Route 66 schrieb:

> Und zum Thema: Feuchtigkeitsmessungen werden im Profibereich oft
> mit sogenannten Psychrometern gemacht.

Ja, soetwas kann man sich auch gut selbst bauen. Für eine befriedigende
Genauigkeit der Feuchtigkeitsmessung sollte man aber zwei Thermometer
mit einer Genauigkeit von mindestens 0,1 Grad haben.
Gruss
Harald

von Psy-Strümplewechsler (Gast)


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Diese finden sich in jedem Klimaschrank. Gib doch Dein Teil einem 
befreundeten Kollegen welcher so einen in der Firma / im Institut 
besitzt und Du bekommst eine komplette Kennlinie...

von Route_66 H. (route_66)


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@Harald
Die absolute Genauigkeit der Temperaturmessung ist nicht so 
ausschlaggebend. Die relative Feuchtigkeit errechnet sich aus der 
Temperaturdifferenz. Zwei Sensoren z.B. DS 18B20 nach möglichst gleicher 
Kennlinie im interessierenden Bereich zu selektieren, gelingt auch einem 
Amateur.

von Wilhelm F. (Gast)


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Wolfgang-G schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>>Ich könnte mal nachschauen, habe noch eine Applikation einer Anwendung
>>auf Papier im Buch hier.
> eine weitere Tabelle wäre nicht schlecht

Also, da wären noch ein paar Salze:

Salz                  %rF
---------------------------
Lithiumchlorid        11,31
Magnesiumchlorid      33,07
Magnesiumnitrat       54,38
Natriumchlorid        75,47
Kaliumchlorid         85,11
Kaliumnitrat          92
Kaliumsulfat          97

Alle Werte bei 20°C, Lösungen selbstverständlich übersättigt.

Am besten alle Werte noch mal aus anderen Infoquellen verifizieren, 
Fehlerteufel nicht restlos ausgeschlossen.

Und den einen oder anderen Warnhinweis:

Man sollte den Feuchtesensor nicht allzu lange 97%rF aussetzen, 
Sättigungseffekte.

Die Lösung von Lithiumchlorid in Wasser erfolgt stark exotherm, Gefäß 
bei Anrühren der Lösung bitte kühlen. Manche Salze sind giftig, andere 
wieder brandfördernd.

Dann darauf achten, daß alle Lösungen übersättigt sein müssen, aber das 
ist ja klar.

Das Buchkapitel hier bei mir (Anwendungen zum µC 8051) hat etwa 75 
Seiten nur zu Feuchte- und Gassensoren, ich bin da jetzt selbst 
überwältigt, der Stoff reicht für gut eine Woche intensiven Verstehens. 
Es hat da stellenweise gutes Hochschulniveau, ist ja auch kein 
Spielzeug.


Die Werte von hier

> Die obige Tabelle
> http://www.d-r-h.de/hilfstabellen/klima_def_luftfeuchte.html sagt 75%.
> Eine 2 Punktkalbrierung sollte es schon sein.

stimmen recht gut mit meinen wenigen gefundenen Werten überein, womit 
mein Beitrag damit etwas überflüssig sein könnte. Auf 4 Stellen genau 
braucht man sie hier sicherlich auch nicht.

von Wolfgang-G (Gast)


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Besonderen Dank an Wilhelm Ferkes und Hagen Re.
Zwei Tabellen mit gleichen Werten und einmal sogar von 1976, da müssen 
die Werte einfach stimmen.
Mal sehen, wo ich MgCl2 und KCl auftreiben kann.
MfG

von Timm T. (Gast)


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Wolfgang-G schrieb:
> Mal sehen, wo ich MgCl2 und KCl auftreiben kann.

Hier: 
http://mgkg.woehler.de/de/product/121_6_W%C3%B6hler+RF+220+Hygrotemp_Zubeh%C3%83%C2%B6r.html

Aber vielleicht geht es auch für weniger als 81 Euro...

von Kai K. (klaas)


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>Mal sehen, wo ich MgCl2 und KCl auftreiben kann.

Drogerien und Apotheken können dir das besorgen.

>Hier:
>http://mgkg.woehler.de/de/product/121_6_W%C3%B6hle...

Warum zeigt das Teil denn Nachkommastellen an, wenn die Genauigkeit nur 
+/-3%rF beträgt???

von Psy-Strümplewechsler (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
> Warum zeigt das Teil denn Nachkommastellen an, wenn die Genauigkeit nur
> +/-3%rF beträgt???

Weil der Mensch besser schauen als denken kann.

von Michael (Gast)


Angehängte Dateien:

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B+B Sensors (ex. HygroSens) hat hierzu noch eine Tabelle mit den 
Temperaturabhängigkeiten
http://www.bb-sensors.com/en/service-support/knowledge-base/salt-tables/

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