Hallo. Ich habe eine alte analoge Werksuhr / Grubenuhr. Sie wird über 220V AC 50Hz gesteuert. Die Uhr besitzt einen Synchronmotor mit 220V AC, die den Sekundenzeiger antreibt. Der Minutenzeiger wird 2 mal pro Minute angesteuert, er zeigt also auch halbe Minuten. Angesteuert wird er über eine Spule mit "Zuganker". Die Schaltspannung wird vom Sekundenzeiger über eine Mechanik 2 mal pro Minute "Getaktet". Man kann sie auch extern anlegen (Kurzer Puls 220V auf dem Steueranschluss) oder über einen Taster "Durchtakten". Außerdem existiert ein separater Schaltkontakt mit 4 Kontaktzungen. Hier kann man bis zu 4 Schaltzeiten festlegen. Der Kontakt ist für die "Pausenglocke"/"Schichtglocke" vorgesehen. Die 4 Schaltzeiten können durch Justierung der Mechanik festgelegt werden. Man könnte den Kontakt auf 3,6,9 und 12 Uhr justieren, um eine Rückmeldung über den Zeigerstand am uC zu bekommen. Man kann die Uhr normalerweise nur "Vorstellen", über extra Minutenimpulse. Rückwärts geht nicht. Das geht nur durch Abschalten der kompletten Stromversorgung. Nun war ja die Uhrumstellung, und ich musste das antike Stück nun wieder aufwändig "zurückstellen". (etwas mehr 1 Stunde Stecker raus, und dann manuell ein paar Pulse machen) Nun kam mir die Idee, die Uhr über einen Mikrocontroller zu steuern. Ich würde die Uhr auch gerne über 12V versorgen. Deswegen möchte ich einen Trafo 2x12V/230V "rückwärts" betreiben, und über eine Halbbrücke ansteuern. Die Uhr braucht nicht viel Strom, das wäre mit einem normalen "Kleintrafo" locker machbar. Ich weiß nur nicht, ob man einen Syncronmotor auch mit einem " vom Trafo Verschliffenen Rechteck" betreiben kann, oder ob man wirklich einen guten Sinus braucht. Die Frequenz von 50 Hz möchte ich über einen uC erzeugen, von den DCF77 Sekunden Pulsen abgeleitet. Also Zähler mit 50 Pulsen, Reset durch Beginn des nächsten DCF77 Pulses. Und die 30 Sekunden Pulse für den Minutenzeiger wollte ich ebenfalls durch den uC erzegen, und zwar so, dass z.B. auch Schaltsekunden berücksichtigt werden. Der Minutenpuls braucht etwas mehr Leistung. Aber die Spule kann auch durch einen kurzen Gleischannungspuls aus einem Elko betätigt werden. Hauptsache, sie zieht kurz an. Den Elko kann ich dann ja über einen Gleichrichter aus dem Trafo aufladen und per Optokopller + Mosfet auf die Spule schalten. Während der Zeit der Uhrumstellung wollte ich dann einfach doppelt so viele, bzw halb so viele Pulse erzeugen, dazu muss das "Zeitumstellungsinformation" (Bit 16, evtl auch 17 und 18) im DCF77 Protokoll ausgewertet werden. Was meint ihr? Irgendwelche Ideen und Vorschläge zu diesem Projekt? Wie würdet ihr es aufbauen. Grüße
@ Volt Ampere (elektronik) >Die Uhr braucht nicht viel Strom, das wäre mit einem normalen >"Kleintrafo" locker machbar. Ich weiß nur nicht, ob man einen >Syncronmotor auch mit einem " vom Trafo Verschliffenen Rechteck" >betreiben kann, oder ob man wirklich einen guten Sinus braucht. Naja, kommt auf einen Versuch an. Zur Nor muss man halt ein LC-Filter mit einbauen. >Die Frequenz von 50 Hz möchte ich über einen uC erzeugen, von den DCF77 >Sekunden Pulsen abgeleitet. Also Zähler mit 50 Pulsen, Reset durch >Beginn des nächsten DCF77 Pulses. Ich würde lieber feste 50 Hz aus einem Quarz ableiten und nur die Stellimpulse aus dem DCF77. ggf. kann man auch seinen Quarz per Software auf DCF77 synchronisieren. AVR - Die genaue Sekunde / RTC
Achja, ausser über Strom ausschalten und/oder Extra Pulse über den angebrachten Taster lässt sich die Uhr natürlich auch mechanisch neu stellen. Entweder löst man die Madenschrauben der Zeiger und macht sie auf der richtigen Uhrzeit wieder fest (die 4 Schaltzeiten sind dann natürlich nicht mehr passend aber die Kontakte sind bei mir eh nicht angeschlossen) Oder drückt den "Mitnehmer" von dem Zuganker zur Seite und dreht Minuten/Stundenzeiger mit der Zahnradmechanik von Hand. Aber das ist noch mehr Arbeit, das Ding 2 mal im Jahr abzubauen, aufzuschrauben, und es mechanisch neu zu justieren. Deswegen möchte ich die Uhr jetzt über einen uC steuern.
Falk Brunner schrieb: > @ Volt Ampere (elektronik) > >>Die Uhr braucht nicht viel Strom, das wäre mit einem normalen >>"Kleintrafo" locker machbar. Ich weiß nur nicht, ob man einen >>Syncronmotor auch mit einem " vom Trafo Verschliffenen Rechteck" >>betreiben kann, oder ob man wirklich einen guten Sinus braucht. > > Naja, kommt auf einen Versuch an. Zur Nor muss man halt ein LC-Filter > mit einbauen. Ja. Beschädigken kann man den kleinen Synchronmotor nicht, wenn ich ihm zu Testzwecken erst mal nur "Trafoverschliffene Rechteckimpulse" zuführe? > >>Die Frequenz von 50 Hz möchte ich über einen uC erzeugen, von den DCF77 >>Sekunden Pulsen abgeleitet. Also Zähler mit 50 Pulsen, Reset durch >>Beginn des nächsten DCF77 Pulses. > > Ich würde lieber feste 50 Hz aus einem Quarz ableiten und nur die > Stellimpulse aus dem DCF77. ggf. kann man auch seinen Quarz per Software > auf DCF77 synchronisieren. > > AVR - Die genaue Sekunde / RTC Danke für den Artikel. Wenn der Sekundenzeiger etwas Abweichung hat, ist nicht so schlimm. Wichtig ist, dass die Minutenimpulse richtig kommen. Läuft der Sekundenzeiger zu schnell oder zu langsam, bleibt er irgendwann einfach stehen. Wenn die Abweichung zu groß wird, und das mechanische Spiel aufgebraucht ist. Ohne die mechanische Arbeit des Zugankers kann die Mechanik nicht komplett weiter bewegt werden. Der Synchronmotor ist zu schwach. Grüße
Volt Ampere schrieb: > Man kann die Uhr normalerweise nur "Vorstellen", über extra > Minutenimpulse. Rückwärts geht nicht. So wurden auch alte Bahnhofsuhren oder städtische Uhren an zentralen Plätzen gesteuert. Heute braucht man das nicht mehr so, aber noch vor über 40 Jahren hatte der Normalbürger nicht immer eine Uhr dabei, und eine genaue Uhr erst recht nicht. Die Bahnhofsuhr lief pro Minute immer zu schnell, bis zu 3 Sekunden. Wenn der Sekundenzeiger wieder auf Null war, konnte man sehen, daß die Uhr bis zu 3 Sekunden lang still steht. Bis der Synchronimpuls zum Weiterlaufen aus der Steuerzentrale kam.
Wenn ich den internen Kontakt für die Spule abklemme, läuft er nur bis auf Sekunde 59 bis zur Kontaktschließung weiter. Dann ist dieser "mitnehmerbolzen" am Ende des Lochs angekommen und alles bleibt stehen. Der 30 Sekunden Puls darf fehlen, dann zeigt er halt keine halben Minuten an, sondern nur volle. Auf der 30 Sekundenstellung blockiert der Sekundenzeiger noch nicht. Wenn er nur auf 50 Hz läuft mit dem eigenen Kontakt, ohne externe Pulse, wird durch den 30 Sekunden Impuls quasi verhindert, dass das Ende des Lochs überhaupt erreicht wird, weil sich das Zahnrad mit dem Loch ja dann auch um eine halbe minute weiter dreht.
Ganz ordentlicher Aufwand, den du da vorhast mit der alten Uhr ... Klar kann man solche Dinge auch zukaufen hier http://www.nebenuhrsteuerung.de/Solution.htm oder sich hier ein paar Anregungen holen http://www.dl3ukh.de/Bastel-Funkuhren.htm Zur Frage: >Beschädigken kann man den kleinen Synchronmotor nicht, >wenn ich ihm zu Testzwecken erst mal nur >"Trafoverschliffene Rechteckimpulse" zuführe? Das würde ich an einem anderen 50Hz Synchronmotor erstmal vorab prüfen... Z.B. mit dem Drehtellerantriebsmotor einer (defekten) Mikrowelle, das ist so ein Motor den es auch bei Pollin unter 310450 gibt. Gruss
@Volt Ampere: Von welchem Hersteller ist die Uhr? Telenorma? Da findet man gelegentlich noch was im Internet. Telenorma hieß früher mal T&N, das wiederum hieß Telefonbau und Normalzeit. Das Normalzeit am Ende. Ich kenne sie eher von Telefonanlagen, weil ich damit mehr zu tun hatte. Als ich mich mal dort bewarb, hießen sie noch Telefonbau und Normalzeit, Lehner & Co..
Da hast du dir was wirklich Schönes vorgenommen! Ich hatte ein ähnliches Problem: Mein altes Celestron- Fernrohr mit 220 V~ Synchronmotor für die Nachführung sollte auch mit einer Autobatterie betrieben werden. (Funktioniert jetzt!) Schau mal dort: http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap13_5/Kapitel13_5.html#13.4 Was die CD4017-Bausteine liefern, lässt sich durch einen µC nachbilden. Die MOSFETs dafür durch Logic-Level-Typen ersetzen. Die Minuten-Schaltpulse könnte man über Optokoppler und HV-Transistoren verwirklichen. - Ungewöhnlich, dass Minutenpulse auf Netzspannungs- niveau benutzt wurden. Hast du ein paar Bilder, oder Unterlagen?
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.