Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie Bleiakku am besten Überwintern (Schaltung)


von Philippe27 (Gast)


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Hallo

Ich bin auf der Suche nach einer guten Möglichkeit mehrere Bleiakkus (1x 
125Ah, 2x 65Ah und 1x 7,2Ah) Sinnvoll und Günstig zu Überwintern.

Die Akkus stehen sozusagen bei Aussentemperatur in einer Scheune und 
sollen im Frühling wieder in Betrieb genommen werden ohne 
Tiefenentladung oder Zellenschluss.

Ich hab bereits im Forum und bei Google gesucht, aber ohne konkreten 
Fachbegriff ist es etwas schwierig:-)

Ich habe eine 230V Steckdose vorhanden, darf aber nicht viel Energie 
verbrauchen, da ich nur zur Miete es als Abstellraum nutze.

Momentan ist meine Idee, dass ich eine Schaltung aufbaue die den Akku 
auflädt und dann mit kurzen starken Stromimpulsen (4-5A) denn Akku auf 
zB 80% entlädt. Danach wieder aufladen natürlich.
Das ganze soll aber nur zB 1x pro Woche geschehen.

Ist das eine gute Erhaltungsmöglichkeit und wie wir dem in der Praxis 
genannt?

Aufbauen würde ich das mit einem Atmega32 und Bascom.
4x ADC (je pro Akku), 4xMosfet zur Laderegelung (je pro Akku), DCF77 
oder RTC zur Zeitabstimmung und noch jede Menge Kleinkramm.

Ist es Sinnvoller die Ladesteuerung durch den Atmega zu machen oder 
durch externe Laderegler?
Hatte bisher noch nicht wirklich viel in der Richtung gemacht.

Gruss Philippe

von Oliver S. (phetty)


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Warum nimmst Du sie nicht einfach mit nach Hause ins Warme? Sicher ist 
eine ziemliche Schlepperei, aber das ist die beste Lösung.
So wie Du es schilderst stehen die Dinger da doch nur rum und frieren.
Ansonsten schliess einen Heizlüfter mit Frostsicherung an, pack alles in 
eine halbwegs dichte Kiste und hoffe, das es nicht anfängt zu kokeln.

von Philippe27 (Gast)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Warum nimmst Du sie nicht einfach mit nach Hause ins Warme? Sicher ist
> eine ziemliche Schlepperei, aber das ist die beste Lösung.
> So wie Du es schilderst stehen die Dinger da doch nur rum und frieren.
> Ansonsten schliess einen Heizlüfter mit Frostsicherung an, pack alles in
> eine halbwegs dichte Kiste und hoffe, das es nicht anfängt zu kokeln.

Naja, daheim würden sie sich auch Entladen und einzelne Akkus sind 
bereits 5 Jahre alt und werden auch weiterhin Funktionieren, wenn man 
sie richtig behandelt.
Wäre einfach zu schade um neue zu Kaufen.

Und Basteln ist doch auch Toll bei dieser Kälte die jetzt draussen 
herscht:-)

von Stephan H. (stephan-)


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Wenn Du die Kohle hast befeuer die Akkus permanent (24/7) mit C/100.
Die Temperatur macht nur Kapazitätsverlust, die wird im Winter eh nicht 
gebraucht. Getötet werden sie mit Unterspanung. Daher sollte ein 12V 
Akku im Leerlauf nicht deutlich unter 12V kommen.

von Philippe B. (philippe27)


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Stephan Henning schrieb:
> Wenn Du die Kohle hast befeuer die Akkus permanent (24/7) mit C/100.
> Die Temperatur macht nur Kapazitätsverlust, die wird im Winter eh nicht
> gebraucht. Getötet werden sie mit Unterspanung. Daher sollte ein 12V
> Akku im Leerlauf nicht deutlich unter 12V kommen.

Genau dadurch hab ich schon ein Akku verloren. Permanent an einem 
Ladegerät ist auch nicht gut.

Ich bräuchte wirklich nur einmal ein konkreter Fachbegriff, wie das 
Ladeverfahren das ich Beschrieben habe genau heisst. Habe es irgendwo 
einmal gesehen und so noch die Funktion im Hinterkopf gehabt.

von Immanuel Cunt (Gast)


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Ich würde die Akkus an 13,3V hängen und parallel noch nen Desulfator 
schalten. Das ist das beste was du überhaupt mit Bleiakkus machen 
kannst.

Einen Mikrocontroller brauchst du dafür allerdings nicht. Nur nen LM317, 
einen NE555 und ein paar Kleinteile.

von Bernie (Gast)


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Mit diesen kurzen Entladezyklen kitzelst du vielleicht noch
1,739% Lebensdauer heraus. Auf den erhöhten Aufwand umgerechnet
kannst du es finanziell vergessen.

Gib den Dingern eine Pufferladung von C/100 = 10 mA / Ah und
die Guten sind im Frühjahr wieder einsatzbereit.
Die Verluste kriegst du nicht DESHALB, sondern weil sie eben
hinüber sind...

von RAY (Gast)


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Was Du suchst nennt sich Erhaltungsladen oder Batteriepflege - jeder 
bessere Automatiklader sollte das beherrschen.
 Das  mit dem Entladen würde ich lassen, da Du damit auf Dauer die 
Lebenserwartung des Akkus reduzierst. Der Akku entlädt sich sowieso 
langsam selbst. Wenn die Klemmenspannung weit genug abgesunken ist (ca. 
12,7V) einfach wieder nachladen und dann den Akku wieder ruhen lassen, 
bis die Spannung wieder weit genug abgefallen ist.
 Laden mit Pulsströmen soll den Memory-Effekt bei Ni-Zellen reduzieren - 
den gibt es aber bei Bleizellen nicht. Bei Bleizellen können hohe 
Pulsströme eine Säureschichtung beseitigen helfen-> dies geschied aber 
normalerweise durch Gasen -> Wasserverlust -> bei sogn. wartungsfreien 
Batterien bedeutet das eine Reduktion der Lebensdauer, da kein Wasser 
nachgefüllt werden kann.

VG

Ray

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