Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mittlere Leistung


von Frank (Gast)


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Ich habe gegeben die mittlere Leistung, die Frequenz f und den 
Widerstand R.

Gesucht Spitzen Spannung wenn u(t) = U^ * sin(wt).

Meine Frage dazu: Ist mit mittlerer Leistung die arithmethisch mittlere 
Leistung gemeint? Oder der Effektivwert?


Wie kann ich mit der mittleren Leistung auf die Spitzenleistung 
zurückrechnen ?

Stimmt mein Lösungsweg?

dadurch :

Einsetzen in:

: Verschoben durch Moderator
von Werner (Gast)


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Frank schrieb:
> Meine Frage dazu: Ist mit mittlerer Leistung die arithmethisch mittlere
> Leistung gemeint? Oder der Effektivwert?

Wo siehst du denn da den Unterschied, wenn man mal von Dingen wie 
Blindleistung absieht?

von Frank (Gast)


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Werner schrieb:
> Wo siehst du denn da den Unterschied, wenn man mal von Dingen wie
> Blindleistung absieht?

Naja der arithmetische Mittelwert ist imprinzip nicht der Effektivwert. 
Der Effektivwert geht irgendwie quadratisch und der arithmethische 
nicht.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Frank schrieb:
> Ist mit mittlerer Leistung die arithmethisch mittlere Leistung
> gemeint?

Normalerweise ja.

> Oder der Effektivwert?

Für der Leistung gibt es keinen Effektivwert. Den gibt es nur für
Spannungen und Ströme und werden dort über die (arithmetisch) gemittelte
Leistung definiert bzw. berechnet.

> Wie kann ich mit der mittleren Leistung auf die Spitzenleistung
> zurückrechnen ?

Wieso willst du das? Es ist doch

> Gesucht Spitzen Spannung

Falls doch die Spitzenleistung bestimmt werden soll, muss man erst
wissen, wie die Last aussieht, die durch die Spannung

> u(t) = U^ * sin(wt)

versorgt werden soll. Ist sie rein ohmsch oder kapazitiv oder vielleicht
sogar völlig nichtlinear?

Wenn du die Last kennst, kannst du aus der Momentanspannung den
Momentanstrom und aus beidem die Momentanleistung berechnen. Diese
kannst du dann durch Integrieren mitteln und aus dem Ergebnis durch
Umstellen die Spitzenleistung ermitteln.

von Werner (Gast)


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Frank schrieb:
> Der Effektivwert geht irgendwie quadratisch und der arithmethische
> nicht.

Quadratisch mit was? Da scheinen dir noch ein paar Grundlagen zu fehlen.

von Frank (Gast)


Angehängte Dateien:

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Die Last ist ohmsch.

Gesucht ist U Spitze

Werner schrieb:
> Quadratisch mit was?

Mit der Spannung.

Werner schrieb:
> Da scheinen dir noch ein paar Grundlagen zu fehlen.

In der Tat. Ich finde dieses Buch auch teilweise blöd verfasst. Man muss 
Beispiele rechnen, von denen Teile im Kapitel nicht ganz erläutert 
wurden. Das geht mir echt am Nerv.

Eine Frage: Beim Mitteln : Pmittel = 1/Pi  P_spitze  Integral(sin(wt)) 
/0 bis Pi, wieso kann ich davon ausgehen, dass die Rechtecks Fläche 
unter dem Mittelwert genau so groß wie das Integral von P_spitze * 
sin(wt) ist? Was ich meine: siehe Bild
Wieso ist die graue Fläche von 0 bis Pi aufintegriert gerade die 
Orangene Fläche?
Muss das unbedingt sein?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Frank schrieb:
> Eine Frage: Beim Mitteln : Pmittel = 1/Pi  P_spitze  Integral(sin(wt))
> /0 bis Pi, wieso kann ich davon ausgehen, dass die Rechtecks Fläche
> unter dem Mittelwert genau so groß wie das Integral von P_spitze *
> sin(wt) ist?

Denk nicht so kompliziert, die Aufgabe ist ganz einfach :)

> Die Last ist ohmsch.
>
> Gesucht ist U Spitze

Schau mal, wie der Effektivwert definiert ist:

  http://de.wikipedia.org/wiki/Effektivspannung#Darstellung_der_Definition

  "Gemäß der Definition oben ist der Effektivwert einer zeitlich
  veränderlichen Größe so groß wie die entsprechende Gleichgröße, die in
  einem ohmschen Widerstand im zeitlichen Mittel dieselbe Leistung
  (Wärme pro Zeit) erzeugt."

Da taucht nämlich ebenfalls die mittlere Leistung und der ohmsche
Widerstand auf. Es sollte also ein Leichtes sein, die mittlere Leistung
in die Effektivspannung umzurechnen. Dazu braucht es nicht einmal ein
Integral. Und aus der Effektiv- die Spitzenspannung zu bestimmen, dürfte
bei einer Sinusspannung auch kein großes Problem sein.

von Frank (Gast)


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Hmm, dh ja die mittlere leistund entspricht ja dem effektivwert.
Aber wieso gibt es dann überhaupt die unterscheidung?

von Werner (Gast)


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Frank schrieb:
> Muss das unbedingt sein?
Das kommt drauf an, ob in deiner Graphik Spannung oder Leistung 
dargestellt ist.
Die Leistung hängt über sin^2(ωt) = (1-cos(2ωt))/2 von der Zeit ab und 
nicht mit sin(ωt).
Da deine Kurve einen Sinusverlauf zeigt, müßte die Höhe der orange 
schraffierten Fläche also der mittleren Spannung entsprechen (dann sind 
die Flächen gleich), die aber nicht mit der Effektivspannung identisch 
ist.

von Frank (Gast)


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Werner schrieb:
> Das kommt drauf an, ob in deiner Graphik Spannung oder Leistung
> dargestellt ist.

Offensichtlich ist es eine leistung da Pmi steht.

Werner schrieb:
> Die Leistung hängt über sin^2(ωt) = (1-cos(2ωt))/2 von der Zeit ab und
> nicht mit sin(ωt).

Stimmt, sry, mein Fehler, dh:

Aber ich verstehe immer noch nicht wieso die 2 flächen übereinstimmen 
oder wie ich das mit (a1 + a2) /2 oder (a1 + a2 + a3)/3 vergleichen 
kann...

von Werner (Gast)


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Frank schrieb:
> Offensichtlich ist es eine leistung da Pmi steht.

Genauso könnte man sagen: "Offensichtlich ist es eine Spannung, weil der 
zeitliche Verlauf als Sinus dargestellt ist". ;-)

von Frank (Gast)


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Werner schrieb:
> Genauso könnte man sagen: "Offensichtlich ist es eine Spannung, weil der
> zeitliche Verlauf als Sinus dargestellt ist". ;-)

Hmm da hast du recht, weil die leistung geht ja quadratisch, das ist ja 
kein sinus mehr...

dann stimmt ja die annahme mit der fläche gar nicht, oder stimmt sie nur 
wenn sie quadratisch ist.

Ich verstehe nicht wieso wir überhaupt annehmen dass es so ist. Das 
verwirrt mich eben weil ich es nicht zeigen kann...

von Frank (Gast)


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Wie kann ich z.B dieses Bsp ohne Taschenrechner lösen, und kann ich 
jetzt sagen P spitze ist Pmitt * Wurzel 2 ??

Widerstand R = 5kΩ, mittlere Leistung P = 10mW, Wechselspannung f=60Hz. 
Gesucht U spitze

von Werner (Gast)


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Frank schrieb:
> Hmm da hast du recht, weil die leistung geht ja quadratisch, das ist ja
> kein sinus mehr...

Ein Sinus ist es schon, aber nicht nullsymmetrisch, dafür mit doppelter 
Frequenz. Und genau der Offset ist die mittlere Leistung. Die Flächen 
ober- und unterhalb heben sich genau auf, weil der Mittelwert so 
definiert ist.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ich denke du machst es dir viel zu schwer. Wenn du eine ohmsche Last 
hast, die an einer Wechselspannung angeschlossen ist, dann ist die 
mittlere Leistung gerade P = U_eff * I_eff (das ist so definiert). 
Ferner gilt (wegen ohmscher Last) das Ohmsche Gesetz: U = I * R. 
Schließlich brauchst du noch den Zusammenhang zwischen Spitzenspannung 
und Effektivwert, der für einen nullsymmetrischen Sinus besagt: U_eff = 
U_spitze / sqrt 2. Das alles passend ineinander einsetzen und für die 
gefragte Größe umformen. Fertig.

Wenn man hier irgendetwas herleiten müßte, dann maximal den Zusammenhang 
zwischen Spitzenwert und Effektivwert für den Sinus. Alles wesentliche 
dazu steht ja weiter oben: die Spannung geht quadratisch in die Leistung 
ein (deswegen 1-cos(2wt)) und den Mittelwert bekommst du durch 
Integration über eine Periode.


XL

von Frank (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> (das ist so definiert)

ok das erklärt hilft mir einwenig. Also stimmt meine Lösung?

von Frank (Gast)


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Dh die mittlere Leistung ist auch die effektivleistung?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Frank schrieb:
> Dh die mittlere Leistung ist auch die effektivleistung?

http://de.wikipedia.org/wiki/Effektivwert

Dritter Satz


XL

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