Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik unbekannte Drossel, mit ewigkeitsmagnet


von Michael R. (michi42)


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Hi,

mir ist beim ausschlachten eines alten CRT's eine seltame Drossel in die 
Hände gefallen.
Die elektrischen Daten: Zweipol,  140 mOhm  38 uH, grün, schwer, ca 1 cm 
Durchmesser 3 cm hoch, im 1. Drittel bewickelt.

Und - magnetisch -

Ich würd sie dem Schaltnetzteil zurechnen oder irgendwas in der Nähe 
rund um den Zeilentrafo.

Warum verschiebt man künstlich die Magnetisierungskurve mit nem 
Permanentmagnet? Massiver Gleichstromanteil im zu glättenden Signal?

Nur so aus interesse...

von B e r n d W. (smiley46)


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Damit wird in der Zeilenablenkung die Linearität eingestellt. Durch den 
meist drehbaren Permanentmagneten kann das asymetrische Erreichen der 
Sättigung des Ferritkerns verändert werden.

http://www.google.com/patents/EP0216076A2?cl=de

von Michael R. (michi42)


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Habs mal mit dem Geologenhämmerchen freigelegt ;-)
In diesem Fall war da nichts einstellbar. Ein Ferrit mit der Spule und 
aufgeklebt (Luftspalt) ein Permanentmagnet, aber ich denke das wird's 
wohl sein.
War sicher billiger als ein Vorverzerrung mit Diodenmatrix o.ä.

Da wär ich im Leben nicht draufgekommen...

Ich fand schon den Transduktor eine abgefahrene Konstruktion ;-)

von Georg A. (georga)


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Ist das echt patentwürdig, einen Magneten mit Aussengewinde in einen 
Spulenkörper mit Innengewinde einzuführen? OMG.

von Christian B. (casandro)


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Georg A. schrieb:
> Ist das echt patentwürdig, einen Magneten mit Aussengewinde in einen
> Spulenkörper mit Innengewinde einzuführen? OMG.

Darum geht es nicht, es geht darum das Teil für Monitore und 
Fernsehgeräte einzusetzen. Und für moderne Patent-Troll Verhältnisse ist 
das noch unglaublich innovativ.

von Georg A. (georga)


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> Darum geht es nicht, es geht darum das Teil für Monitore und
> Fernsehgeräte einzusetzen.

Äh nein, darum geht es eben auch nicht. Das Patent erwähnt ja, dass es 
sowas schon gab, nur schlecht abgleichbar.

"In Fernsehgeräten und Monitoren für EDV-Anlagen wird die Linearität der 
Zeilenablenkung mittels einer permanentmagnetisch vorbelasteten 
Ferritspule bewirkt. Ursprünglich konnte das Permanentmagnetfeld durch 
einen Zweitmagneten eingestellt werden, um die Exemplarstreuungen der 
Röhren und der gesamten Schaltung ausgleichen zu können. Die weitere 
Entwicklung führte zu fest eingestellten Linearitätsspulen, die für die 
normalen Fernsehgeräte in ausreichender Genauigkeit hergestellt werden 
konnten. Monitore von EDV-Anlagen stellen jedoch wesentlich höhere 
Ansprüche an die Zeilenlinearität, so daß ein Weg zu suchen war, diese 
Forderungen zu erfüllen, ohne auf das komplizierte Gebilde des 
ursprünglichen Linearitätsreglers mit mindestens zwei Magneten und einem 
sättigbaren Kern in der eigentlichen Spule zurückgreifen zu müssen."

Der ganze Gag an dem Ding ist eben nur, dass der Magnet per Schraube 
einen variablen Abstand vom Ferrit innen hat.

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