wie kann man Frequenzzähler so billig herstellen oder warum kosten Markengeräte mehr als das 10fache? http://www.ebay.de/itm/Digital-Frequenz-zahler-Frequenzzahler-0-01Hz-2-4GHz-/321003811750? Ist das Teil wirklich schlecht? Kann sich bitte mal jemand, der mehr Ahnung davon hat als ich, die Daten ansehen.
Hat zumindest eine BNC-Verbindung statt Klinke.
Natürlich zahlst du bei Markengeräten auch für den Vertreter, die Marke, den Support .... Frquenzzähler zu bauen, auch im GHz-Bereich, ist gar nicht so wild. Das empfindlichste/kritischste Bauteil ist zum einen der Komparatoreingang und der Frequenzteiler hintendran. Die bekommst du recht bequem auch für den GHz-Einsatz. Dahinter reicht als Zeitbasis und als eigentliches Zählwerk schon fast jeder x-beliebige µC. Allerdings sind 70Euro (inkl Versand) schon ein verdächtiger Kampfpreis, andererseits habe ich mit 10$(inkl Versand) Schaltungen aus Fernost bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Ich war aber auch immer sehr vorsichtig und habe nie etwas "ernsthaft" erworben. Wenn es lustig aussah und wenig kostete, hab ich es spaßeshalber riskiert und mich (bisher immer) gefreut, dass es geht. z.B. bei µC-Evaluationskits (AVR-Arduino, ARM) und diversen Nachbauten. Einzig Rigol-Oszi und Rigol-Generator waren "teuer", aber dann eben von einem deutschen Distributor und auch das Zeug ist sein Geld Wert. Prinzipiell würde ich es also nicht gleich als China-Schrott abtun. Wenn es dir das Geld wert ist, dann mach dir doch mal den Spaß und berichte uns von deinen Erfahrungen. Die Zeitbasis wird wohl passen, aber auf Temperaturstabilität und Schutzbeschaltung würde ich nicht viel geben.
René B. schrieb: > Allerdings sind 70Euro (inkl Versand) schon ein verdächtiger Kampfpreis, Und dann kommt da noch die Einfuhr-Umsatzsteuer drauf. Bei Anbietern aus Deutschland oder der EU kriegt man das Teil schon für 115 EUR, und ohne den Zoll-Streß. Und es ist sicher besser als eine Eigenbau-Variante. Für den Bastelkeller wird es sicher reichen.
Michael_ schrieb: > René B. schrieb: >> Allerdings sind 70Euro (inkl Versand) schon ein verdächtiger Kampfpreis, > > Und dann kommt da noch die Einfuhr-Umsatzsteuer drauf. > Bei Anbietern aus Deutschland oder der EU kriegt man das Teil schon für > 115 EUR, und ohne den Zoll-Streß. > Und es ist sicher besser als eine Eigenbau-Variante. > Für den Bastelkeller wird es sicher reichen. Eigentlich sind es ja knappe 60€ inkl. Versand, sprich 70€ mit Steuer. So groß ist der Stress nun auch nicht, dass mir das 45€ Wert wäre. Einziges Argument ist die Gewährleistung und Rückgaberecht.
49,50 + 19,50 sind bei mir immernoch ~ 70. Dazu die Einfuhrsteuer, macht 83,3. Dazu noch der Weg zur Zollbehörde. Da bist du schnell > 100.
Zum Zollamt muss man nur wenn keine Rechnung beiliegt. Und die kann man auch ans Zollamt faxen und das Paket wird dann ohne zusätzliche Kosten von DHL ausgeliefert. Die EUSt. zahlt man dann an den Paketboten.
Ich habe so ein Teil...etwas anders im Design. Top. Der Quarz auch noch nach ca. 12 min. (Temp-Kompensiert) einwandfrei. Das gleiche Teil kostet hier ca. 300.-€ - 600.-€ Für meine Zwecke reicht es allemal. DIRK
Dirk Willner schrieb: > Der Quarz auch noch nach ca. 12 min. (Temp-Kompensiert) > einwandfrei. Jetzt müsstest du nur noch definieren, was "einwandfrei" für dich bedeutet. Abweichung 1E-4? 1E-6? 1E-8? Die Beschreibung spricht von 20 min Vorwärmzeit, wie kann er dann "auch noch nach 12 min. einwandfrei" sein? Wenn ich mir ansehe, dass es ein unkalibriertes Rb-Normal kaum auf viel mehr als 1E-8 an Genauigkeit bringt, habe ich an den in den Daten behaupteten Genauigkeitswerten so meine Zweifel (zumal es ja wohl nichtmal ein OCXO, sondern ein TCXO ist). Nicht, dass man im Alltagsleben unbedingt Genauigkeiten von 1E-8 brauchen würde (das sind schließlich gerade mal 300 ms Abweichung pro Jahr), aber das ist kein Grund, Dinge zu behaupten, die rein physikalisch schon unplausibel sind.
>Nicht, dass man im Alltagsleben unbedingt Genauigkeiten von 1E-8 brauchen würde (das >sind schließlich gerade mal 300 ms Abweichung pro Jahr), aber das >ist kein Grund, Dinge zu behaupten, die rein physikalisch schon >unplausibel sind. Ist ja auch die Stabilität und nicht die Genauigkeit, die dort angegeben wurde. Ohne Temperatureinfluss. Dann ist das also nur noch die Alterung innerhalb eines Monats.
skink schrieb: > Dann ist das also nur noch die Alterung innerhalb eines Monats. Ist dann aber reine Augenauswischerei, noch dazu, da die tatsächliche Genauigkeit überhaupt nicht angegeben ist. Was nützt mir eine Drift von 2E-8 pro Monat, wenn der Grundfehler dann vielleicht schon 5E-7 ist? OK, ich weiß dann, dass der Fehler auch nach einem Jahr noch fast der gleiche ist. ;-)
Ich könnte es alle 2 Monate kalibrieren :)
Jörg Wunsch schrieb: > Wenn ich mir ansehe, dass es ein unkalibriertes Rb-Normal kaum auf > > viel mehr als 1E-8 an Genauigkeit bringt, Ein bischen genauer sind die schon, wenn sie nicht gerade total verkurbelt sind. Rechne mal mit einen schon in die Jahre gekommenen Rubidiumnormal mit irgendwas zwischen 1*10exp-9 und 1*10exp-10. Aber für den Preis , was dieser Counter kostet, glaube ich die Stabilitätsangaben nicht, obwohl die nicht so berauschend sind. Ein wirklich guter Quarzofen mit 1*10exp-9/Tag kostet alleine mal locker 500-800 Euro. Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: > Aber für den Preis , was dieser Counter kostet, glaube ich die > Stabilitätsangaben nicht, obwohl die nicht so berauschend sind. Aber der hat doch 8 Stellen! Die "reziproken Frequenzzähler", die man in der Codesammlung findet, haben dagegen doch nur 6 Stellen :-) In Stückzahlen könnte man diese Zähler wohl auch hierzulande preiswert herstellen: ein billiger AVR, ramschige LED-Anzeigen und ein Gehäuse mit "Bitterfeld" Aroma. Wenn allerdings beschrieben wird, dass die Auflösung von der Torzeit abhängt, könnte es auch sein, dass der Zähler garkein reziprokes Meßverfahren bietet. Wie auch immer: bei der beschriebenen Signalaufbereitung weiß man nicht, ob die Grundwelle, ein Gemisch aus Oberwellen der übersteuerten Eingangsstufe gemessen wird. Das ist wichtiger als die frei erfundenen '10e-sonstwas' Angaben.
m.n. schrieb: > In Stückzahlen könnte man diese Zähler wohl auch hierzulande preiswert > herstellen: ein billiger AVR, ramschige LED-Anzeigen und ein Gehäuse mit > "Bitterfeld" Aroma. Warum machst du es nicht? Weil hierzulande schon das Gehäuse plus Netzkabel 50 EUR kostet. Und bedenke, in den 50 EUR ohne Versandkosten sind schon 20% Zwischenhändler-Provision dabei.
Michael_ schrieb: > Weil hierzulande schon das Gehäuse plus Netzkabel 50 EUR kostet. Die EAR-Abgabe nicht vergessen ...
m.n. schrieb: > Aber der hat doch 8 Stellen! Das heist aber noch lange nicht, das die letzte Stelle eine Hausnummer ist. Wenn man schon 8 Stellen anzeigt, muss die Stabilität und Genauigkeit des Referenzoszillators eben mindestens 1+10exp-8 haben, und zwar unabhängig von der Betrachtungsdauer, sonst kann man die letzte Stelle auch weglassen. Wenn der Referenzoszillator mit 1*10exp-8/Tag angegeben ist würde das nichts anders bedeuten, als das man nach einen Tag den Oszillator wieder justieren müsste, weil er sonst ungenauer geworden ist, als der Zähler auflöst. Ob man 8 Stellen Auflösung braucht. steht auf einen ganz anderen Blatt. Nur sollte man sich dann einfach einen 6stelligen Zähler kaufen. Ralph Berres
Michael_ schrieb: > m.n. schrieb: >> In Stückzahlen könnte man diese Zähler wohl auch hierzulande preiswert >> herstellen: ein billiger AVR, ramschige LED-Anzeigen und ein Gehäuse mit >> "Bitterfeld" Aroma. > Warum machst du es nicht? Welche Stückzahl brauchst Du? Wohin soll ich Dir mein Angebot schicken? Ralph Berres schrieb: > m.n. schrieb: >> Aber der hat doch 8 Stellen! > > Das heist aber noch lange nicht, das die letzte Stelle eine Hausnummer > ist. Mit den paar Angaben des Anbieters kann man eigentlich garnichts zu dem Gerät sagen. Mich wundert schon, dass die 1. Stelle der Anzeige dunkel ist. Bei 8-stelligen LED-Anzeigen kommt mir spontan der ICM7216 in den Sinn :-)
Ralph Berres schrieb: >> Aber der hat doch 8 Stellen! > > Das heist aber noch lange nicht, das die letzte Stelle eine Hausnummer > ist. Ich glaube, die Aussage war ironisch gemeint. ;-) Habe gestern ein Billigmultimeter kalibriert. Naja, die einzige Kalibriermöglichkeit ist der Endausschlag. In den Gleichspannungs- bereichen sind zumindest 3 der 4 vorhandenen Stellen dann OK (die vierte könnte man vielleicht noch für eine Tendenzanzeige gelten lassen), bei Strom und Wechselspannung kann man sich eigentlich nur auf 2 Stellen verlassen (was ja für viele Fälle sicher noch genügt, mehr Genauigkeit hatten analoge Messwerke auch nicht), im 2-MΩ-Bereich aber sieht es total trüb aus: ein Vergleichwiderstand von 988 kΩ wird als irgendwas um die 970 kΩ angezeigt. Naja.
Jörg Wunsch schrieb: > Ich glaube, die Aussage war ironisch gemeint. ;-) Teils teils. Was nützt es einen wenn der Zähler 8 Stellen anzeigt, aber die letzte , oder gar die letzten 2 Stellen irgendwas anzeigt, nur nicht die richtige Frequenz, weil die Referenzfrequenz mittlerweile weggedriftet ist? Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: >> Ich glaube, die Aussage war ironisch gemeint. ;-) > > Teils teils. Ich meinte damit die Bemerkung von m.n. oben, nicht deine.
Jörg Wunsch schrieb: > Ich glaube, die Aussage war ironisch gemeint. ;-) So ist es; es hat mich auch gewundert, dass Ralph so reagiert hat :-) Ich denke, die Zielgruppe für obiges Gerät, macht sich keine großen Gedanken über technische Details: Hauptsache schöne Zahlen und billig. Vor einiger Zeit wollte ich meinen "Messpark" durch ein 4 3/4-stelliges Multimeter ergänzen. Die Daten waren selbst bei kritischer Betrachtung in Ordnung; die MAX-MIN-Anzeige wollte ich auch gerne nutzen. Bei kurzgeschlossenem Eingang konnte man durch wiederholtes Drücken der MAX-Taste Werte bis 1,xx generieren. Ob auch 0,00 dabei war, weiß ich garnicht mehr. Das Ersatzgerät "würfelte" ebenso. Auch das 2. Gerät wieder zurückgeschickt, mein altes 3 1/2-stelliges schön geputzt, und nie wieder bestelle ich mir so einen Mist. So sieht die Praxis aus!
>Re: wie kann man Frequenzzähler so billig/teuer herstellen?
Weil die Lohnstückkosten in China so unvorstellbar niedrig sind!
Ich war in Sichuan eine Maschine aufbauen. Nicht gelogen: Der
Stundensatz von mir entsprach dort fast einem Facharbeiter-Lohn für den
ganzen Monat. Ausserdem hatte besagter Arbeiter nicht dreißig
Urlaubstage sondern zehn. Samstgs wird wie bei uns das in den Sechzigern
der Fall war bis 17.00 Uhr gearbeitet. Hinzu kommt, daß die Bauteile
vorr Ort preiswerter sind als hier.
Ich habe mir mittlerweile abgewöhnt, chinesische Elektro-Produkte nach
dem Preis (= Qualität?) zu beurteilen - sondern eher nach dem Gewicht.
Siehe auch Wikipedia: Zitronenroblem
Ralph Berres schrieb: > Wenn man schon 8 Stellen anzeigt, muss die Stabilität und Genauigkeit > des Referenzoszillators eben mindestens 1+10exp-8 haben, und zwar > unabhängig von der Betrachtungsdauer, sonst kann man die letzte Stelle > auch weglassen. Das erzähl mal den Tausenden von Herstellern von Thermometern, die unbedingt alle die Zehntel Grad anzeigen wollen. :-) Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Das erzähl mal den Tausenden von Herstellern von Thermometern, > die unbedingt alle die Zehntel Grad anzeigen wollen. :-) Ja, hab' ich auch eins zu Hause. Geht fast 2 K falsch, aber zeigt brav die Zehntel an. :-) Hat aber ein schönes großes LC-Display (Durchlicht, war mal zum draußen ans Fenster hängen gedacht). Vielleicht sollte ich ja die Elektronik rausreißen und einen ATmega169 mit ordentlichem Temperatursensor stattdessen reinsetzen ...
Jörg Wunsch schrieb: > Vielleicht sollte ich ja die Elektronik rausreißen und einen ATmega169 > mit ordentlichem Temperatursensor stattdessen reinsetzen ... Wenn man einen DS18B20 bei 0° und 37° kalibriert, könnte man vielleicht 0,2° Abweichung erreichen. 0° und 37° kann man gut mit "Hausmitteln" erzeugen. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Wenn man einen DS18B20 bei 0° und 37° kalibriert, könnte man vielleicht > 0,2° Abweichung erreichen. Man kann auch einen TMP141 nehmen oder den kleinen Bruder eines SHT-21 (Typen hab' ich gerade vergessen, hat keine Feuchtigkeitsmessung und ist dadurch deutlich billiger), dann kommt man "aus der Dose raus" auf 200 mK (im "Wohlfühltemperaturbereich").
Bin grad noch über 2 ICs gestolpert und hab mich an diesen Thread erinnert. MB506 - Prescaler bis 2,4GHz (128 oder 256), maximal also ~10MHz bei denen man Zählen muss, dass schafft jeder 74HC-Counter und man holt sich den passenden Abgriff auf den µC. Wenn man gar nicht genug Gigaherze haben kann, dann schaltet man dem noch einen HMC363S8G vor, der bricht 12GHz um den Faktor 8 runter. Beide ICs schwirren in den einschlägigen Bezugsportalen, einschließlich eBay bei etwa 5€ herum. Und die sind schon ziemlich in die Jahre gekommen, da gibt es heute bestimmt genug günstige Derivate. Was dann die Genauigkeit angeht, kommt es nur noch auf die Temperaturstabilität der Taktquelle des µC an und selbst dafür gibt es extrem temperaturstabile Quarzoszillatoren von der Stange. Ob die dann allerdings in dem China-Ding verbaut sind...
m.n. schrieb: > Die "reziproken Frequenzzähler", die man in der Codesammlung findet, > haben dagegen doch nur 6 Stellen :-) ... > Wenn allerdings beschrieben wird, dass die Auflösung von der Torzeit > abhängt, könnte es auch sein, dass der Zähler garkein reziprokes > Meßverfahren bietet. Oh Mann, denk doch mal nach. Beim Reziprokzähler wird die Auflösung durch das Verhältnis Referenzfrequenz zu Torzeit bestimmt. Binnen einer Sekunde gibt das bei 10 MHz eben rund 7 gültige Stellen (so um die 9.999.999 Referenzimpulse). Die hier von dir genannten und eifrigen Bastlern beschworenen Frequenzzähler auf AVR-Basis mit softwaremäßig realisierter Torzeit kommen mit der Referenzfrequenz nicht viel höher als 10 MHz. Für ne Stelle mehr müßte man 100 MHz Referenz haben oder nen vigilantischen Analoginterpolator, der die restliche Auflösung im Bereich 0..100 ns macht - aber das ist echte HF-Technik und damit zu hoch für die meisten AVR-Bastler. Die steinalten Racal-Dana's haben solche Interpolatoren und kommen damit auf ne single shot Auflösung von 1 ns, macht beim Frequenzzählen 9 Stellen. Ne Alternative wäre, die Torzeit auf 10 Sekunden zu erhöhen. Die Idee der Chinesen, die Torzeit einfach per Poti wählbar zu machen, finde ich völlig in Ordnung. Je länger, desto mehr Stellen. Ansonsten sind die TCXO's die massenweise in Mobiltelefonen verbraten werden, gar nicht so übel. Mein Bastel-Zähler, den ich mit nem PIC, nem Pollin-LCD und nem spottbilligen Ebay-TCXO gebastelt habe, ist erstaunlich stabil. Meine 10 MHz Hausreferenz zeigt er ohne jegliches Nachkalibrieren schon seit Monaten mit ner konstanten stabilen Ablage von 2..3 Hz an. (dieser PIC hat kein EEPROM und ich war zu faul, den Code nochmal zu ändern). Ich nehme also mal an, daß in dem besagten Teil ein billiger uC und ein genauso billiger TCXO im Bereich 10..20 MHz drin sind und sonst nix. Hat denn keiner von euch mal so ein Teil gekauft und hineingeschaut? W.S.
W.S. schrieb: > Oh Mann, denk doch mal nach. > > Die hier von dir genannten und eifrigen Bastlern beschworenen > Frequenzzähler auf AVR-Basis mit softwaremäßig realisierter Torzeit > kommen mit der Referenzfrequenz nicht viel höher als 10 MHz. Für ne > Stelle mehr müßte man 100 MHz Referenz haben oder ... Du wirst lachen, ich habe schon mal nachgedacht. Das Ergebnis steht hier: Beitrag "reziproker Frequenzzähler mit STM32F4Discovery"
René B. schrieb: > Wenn man gar nicht genug Gigaherze haben kann, dann schaltet man dem > > noch einen HMC363S8G vor, der bricht 12GHz um den Faktor 8 runter. > > > > Beide ICs schwirren in den einschlägigen Bezugsportalen, einschließlich > > eBay bei etwa 5€ herum. Und die sind schon ziemlich in die Jahre > > gekommen, da gibt es heute bestimmt genug günstige Derivate. Nenne mir eine Quelle , wo ich den HMC363S8G füt 5 Euro bekomme, und kein chinesischer Nachbau ist, welcher ganz sicher nicht bis 12 GHz geht. Nenne mie überhaupt eine bezahlbare und vor allem für den Hobbyisten beziehbare Alternative für den 12GHz Teiler. Das HMC363 ist ein Hittite IC und gibt es auch nur bei Hititte und bei keinen Distributor. Man kann es in Amerika bestellen. Mindeststückzahl 10 Stück für ca 18Euro das Stück + Versand und Einfuhrsteuer versteht sich. Mit viel Glück bekommt man auch mal ein Sample. W.S. schrieb: > Die hier von dir genannten und eifrigen Bastlern beschworenen > > Frequenzzähler auf AVR-Basis mit softwaremäßig realisierter Torzeit > > kommen mit der Referenzfrequenz nicht viel höher als 10 MHz. Für ne > > Stelle mehr müßte man 100 MHz Referenz haben oder nen vigilantischen > > Analoginterpolator, der die restliche Auflösung im Bereich 0..100 ns > > macht - aber das ist echte HF-Technik und damit zu hoch für die meisten > > AVR-Bastler. Die steinalten Racal-Dana's haben solche Interpolatoren und > > kommen damit auf ne single shot Auflösung von 1 ns, macht beim > > Frequenzzählen 9 Stellen. Du sprichst mir aus der Seele!! W.S. schrieb: > Ne Alternative wäre, die Torzeit auf 10 Sekunden zu erhöhen. Die Idee > > der Chinesen, die Torzeit einfach per Poti wählbar zu machen, finde ich > > völlig in Ordnung. Je länger, desto mehr Stellen. Keine Alternative , wenn man Messreihen machen will, da zu Zeitaufwendig. W.S. schrieb: > Ansonsten sind die TCXO's die massenweise in Mobiltelefonen verbraten > > werden, gar nicht so übel. Für 7 Stellen reicht das , aber für mehr auch nicht. Da kostet dann ein TCXO mal ganz schnell 800 Euro , gebraucht immer noch 150 Euro. Eine Alternative wäre eventuell noch ein Rubidiumfrequenznormal welches man für 80 Euro in der Bucht aus China erwerben kann. Auch wenn keiner wirklich kontrollieren kann wie genau diese Teile noch wirklich sind, dürften 10exp-8 vermutlich noch drin sein. Ansonsten scheint hier wieder die Geiz ist Geil Mentalität zu gelten. Für ein Gerät, was das Prädikat Messgerät und nicht Schätzgerät verdient, muss man halt eine gewisse Summe hinlegen. Ralph Berres
Immer wieder diese schwarz-weiß Extrema. Sicher, es gibt Leute, die frohgelaunt am Morgen bei Sonnenaufgang aufstehen und Leute, die die ganze Nacht schlecht schlafen, weil sich die Erde so unruhig um die Sonne dreht. Ralph Berres schrieb: > Für 7 Stellen reicht das , aber für mehr auch nicht. Sieben Stellen sind doch eine Menge und für den 'Hausgebrauch' voll ausreichend. Um die Frequenz eines RC-Generators zu bestimmen reichen schon fünf Stellen. Weitere Stellen zeigen nur noch Jitter an. Die Kombination 20MHz AVR + 0,5ppm TCXO ist meines Erachtens eine preiswerte und passende Lösung für die allermeisten Anwendungen. > Da kostet dann ein TCXO mal ganz schnell 800 Euro , gebraucht immer noch > 150 Euro. Die Zeiten ändern sich: für das Geld bekommt man schon gute OCXO, wobei das Wort 'gut' wieder für heftigen Streit sorgen kann :-) An anderer Stelle hatte ich gezeigt, wie man Langzeitstabilität preiswert über ein GPS-Signal erhalten kann. Wer spezielle Problemlösungen fürs Labor braucht, dem wird das u.U. nicht reichen. Für allgemeine Anwendungen, sind diese Geräte aber (preislich) völlig überzogen. Im Vordergund stehen da eher die Funktionsvielfalt, Bedienbarkeit und Zuverlässigkeit.
dl8dtl schrieb: >>Wenn ich mir ansehe, dass es ein unkalibriertes Rb-Normal kaum auf >>viel mehr als 1E-8 an Genauigkeit bringt, habe ich an den in den Daten >>behaupteten Genauigkeitswerten so meine Zweifel (zumal es ja wohl >>nichtmal ein OCXO, sondern ein TCXO ist). Moin, warum sollte en ein kalibriertes Rb-Normal eine größere Genauigkeit aufweisen als ein unkalibriertes Rb-Normal? Holger, DL9HDA
Holger D schrieb: > warum sollte en ein kalibriertes Rb-Normal eine größere Genauigkeit > > aufweisen als ein unkalibriertes Rb-Normal? Weil es bei einen Rubidiumfrequenznormal noch die Möglichkeit gibt, über ein Magnetfeld die Frequenz innerhalb etwa 1exp-9 Hz einzustellen. Frage mich bitte jetzt nicht nach den genauen physikalischen Effekten. Aber ein Rubidiumfrequenznormal ist im Gegensatz zu einem Cäsiumfrequenznormal ein Sekundärnormal. Ralph Berres
Moin, und was hat nun "einstellen" mit kalibrieren zu tun? Holger, DL9HDA
Holger D. schrieb: > Moin, und was hat nun "einstellen" mit kalibrieren zu tun? Was verstehst du unter calibrieren? OK wenn man es wörtlich nimmt, ist es nur das erfassen und dokumentieren von einer Abweichung gegenüber einen auf die PTB rückführbares Normal. Dann nenne es meinetwegen justieren. Jedenfalls kann ein Rubidiumnormal durchaus auch eine Abweichung von im Extremfall bis zu 10exp-8 vom Sollwert haben. Da ein Rubidiumnormal Gottseidank sehr langzeitstabil ist wird die Abweichung in der Regel geringer sein. Aber 10exp-9 Hz Abweichung von der Sollfrequenz habe ich schon öfters mal selber gemessen. Aber das es 10exp-10 oder gar 10exp-11 erreicht, sollte man sich lieber nicht blind darauf verlassen. Ob man solche geringen Abweichungen braucht überlasse ich jedem selber. Nur sollte man dann die Anzahl der angezeigten Stellen im Zähler kritisch gegenüberstehen, und nicht alles blind glauben. Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: > Weil es bei einen Rubidiumfrequenznormal noch die Möglichkeit gibt, über > ein Magnetfeld die Frequenz innerhalb etwa 1exp-9 Hz einzustellen. Und da dies über ein Magnetfeld erfolgt, existiert wohl auch eine Abhängigkeit vom Erdmagnetfeld und damit dem Aufstellungsort. Für eine gute Genauigkeit müsste man es also an einem Ort fest installieren und dann gegen ein besseres Normal nachjustieren. Ja, es handelt sich dabei um reine Wohlstandsprobleme. ;-) Früher[tm] war man froh, wenn man die Bandgrenzen im Kurzwellen-Amateurfunk auf einige 100 Hz genau einhalten konnte (was so ungefähr 1E-4 Genauigkeit entspricht). Dafür hat man sich einen 100-kHz-Quarzoszillator gebaut und dessen Oberwellen an den Bandgrenzen erfasst. Heute ärgern wir uns schon drüber, wenn der Zählfrequenzmesser "nur" 1E-6 genau ist ...
Jörg Wunsch schrieb: > Und da dies über ein Magnetfeld erfolgt, existiert wohl auch eine > > Abhängigkeit vom Erdmagnetfeld und damit dem Aufstellungsort. Für > > eine gute Genauigkeit müsste man es also an einem Ort fest > > installieren und dann gegen ein besseres Normal nachjustieren. Theoretisch ja Aber die Teile sind so gut magnetisch abgeschirmt, das die Beeinträchtigung sich in sehr enge Grenzen hält. Das kann man ja in den Spezifikationen z.B. bei Efratom nachlesen. Aber eben über dieses Magnetfeld wird intern mit einer Spule erzeugt und damit die Frequenz auf den Sollwert justiert. Wer sagt einen, das die die Spannung, welches das Magnetfeld aufbaut nicht mit der Zeit weggetriftet ist? Oder sogar jemand dran gedreht hat? Ralph Berres
Ralph Berres schrieb >>OK wenn man es wörtlich nimmt, ist es nur das erfassen und dokumentieren >>von einer Abweichung gegenüber einen auf die PTB rückführbares Normal. Moin, so ist es fast richtig. Warum wird so gut wie nie die korrekte Terminologie verwendet? Bei den Amerikanern wie z.B. von Elecraft erwarte ich nichts anderes. Denen sind ja weitestgehend die internationalen Vereinbarungen egal. Aber egal wo. Es wird immer Kalibrieren, Prüfen Justieren in einen Topf geworfen. So wird z.B. beim Netzteil PPS5330 von ELV am Ende eine Kalibrierung durchgeführt. Noch schlimmer Eichen. Oder "herauskalibrieren". Vor zwanzig Jahren war "Abgleichen" noch gängige Terminologie. Holger, DL9HDA
Moin, guckst Du hier: http://www.bipm.org/utils/common/documents/jcgm/JCGM_200_2012.pdf Seite 28 2.39 Zu beachten ist insbesondere NOTE 1...3. 73, Holger - DL9HDA
Holger D. schrieb: > Zu beachten ist insbesondere NOTE 1...3. Wobei man in aller Regel "calibration, followed by adjustment, followed by recalibration" ausführt, sofern möglich (bei den Rb-Normalen ist es möglich). Trotzdem sagt natürlich dann keiner: "Ich habe das Gerät kalibriert, eingestellt und nachkalibriert.", auch wenn das wohl der exakte Begriff wäre. Stattdessen sagt jeder: "Ich habe es kalibriert." Prinzipiell würde es für eine Kalibrierung natürlich genügen, die Abweichung (plus Unsicherheit) festzustellen und auf dieser Basis dann das angezeigte Messergebnis künftig zu bewerten. Naja, grenzt ein wenig an Krümelkackerei. ;-)
Moin, warum sollte man nicht endlich mal die korrekte Terminologie anwenden. Du windest Dich um wenigstens ein bischen "Recht" zu haben und tust es dann als Krümel... ab. Ich lasse meine Messgeräte und Normale nie jstieren. Auch wenn nahezu jeder Stundenkilometer sagt, ändert es nichts daran, dass es Kilometer pro Stunde heißen muss. Mit welchem Dir zur Verfügung stehenden rückführbar kalibrierten Normal kannst Du denn ein Rb-Normal kalibrieren? Und wie groß ist dann die Messunsicherheit? Gruß Holger
Holger D. schrieb: > Du windest Dich um wenigstens ein bischen "Recht" zu haben und tust es > dann als Krümel... ab. Nö, ich danke dir ja für die Textstelle, so exakt war mir das bislang nicht klar. (Sonst hätte ich ja auch gefragt.) > Ich lasse meine Messgeräte und Normale nie > jstieren. Ich schon, sofern es Sinn hat. > Mit welchem Dir zur Verfügung stehenden rückführbar kalibrierten Normal > kannst Du denn ein Rb-Normal kalibrieren? Müsste man sehen. Denkbar ist beispielsweise ein langlaufender GPS-Empfänger, denn GPS basiert auf Cs-Normalen. Die Rückführbarkeit ist mir persönlich egal, es würde mir völlig genügen, wenn sich die Genauigkeit mit ausreichender Wahrscheinlichkeit verbessert dabei. > Und wie groß ist dann die > Messunsicherheit? Müsste man sich Gedanken machen.
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