Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Badezimmerdecke I : Welches Material war das?


von Michael K. (charles_b)


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In unserem zwangsbelüfteten Badezimmer zeichneten sich an der Decke 
leicht Stockspuren ab. Ich hab daher die Farbe nebst dem 
darunterbefindichen Belag entfernt. Die Gesamtdicke war zwischen 0,5 und 
1,5 mm.

Abbekommen hab ich das Zeugs im trockenen Zustand mit Spachtel und 
Hammer, eine sehr doofe Angelegenheit.

Besser ging es mit einem Dampfgenerator und dem Spachtel ohne Hammer. 
Nach ca. 20 s. Eindampfzeit konnte man das Zeugs wie harte Butter 
abschaben.

Neue Farbe, auf mineralischer Basis habe ich nun schon gekauft. Aber nun 
kommt mir die Frage in den Sinn, ob da gg. auf dem jetzt sichtbaren 
Beton auch noch so was wie ne Putz-Schicht war?

1. Welches Material könnte das gewesen sein, gibsartige Konsistens wenn 
trocken, nass verhält es sich wie ganz fester Karton, wird also etwas 
weich.

2. Brau man für ne Betondecke zwingend nen Putz oder kann ich da gleich 
mit der Farbe drauf?

von Kein Name (Gast)


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1 mm dürfte ein Kunstharzreibeputz sein.
Sicherlich kannst du auf Beton streichen, wenn dir die Struktur gefällt. 
Stockflecken loswerden ist aber aufwändiger. Abkratzen nützt meist 
nichts, wenn Temperatur unf Feuchtigkeit der Oberfläche so bleiben.

von Stephan H. (stephan-)


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vielleicht war ja auch genau das ( Kunstharzputz) das Problem.
Ich würde Feuchtraumpanele oder eine normal Rauhfaser + Farbe nehmen.
Bei Panelen unbedingt an die Zirkulation denken !!
Auf alle Fälle den blanken Beton einige Tage gut trocknen lassen

von Jan S. (schmiddi)


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Du bist ja ganz offensichtlich ein "selbermacher" und für jemanden der 
noch nie mit Kunstharzputz gearbeitet hat ist das auch keine leichte 
Angelegenheit gerade eine Decke wieder neu, eben und gleichmäßig zu 
verputzen. Darum würde ich auch dazu tendieren den Beton direkt zu 
streichen. Und wenn du die Strucktur nicht magst dann wie erwähnt 
Panele.

von Stephan W. (stipo)


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Michael K-punkt schrieb:
> Neue Farbe, auf mineralischer Basis habe ich nun schon gekauft. Aber nun
> kommt mir die Frage in den Sinn, ob da gg. auf dem jetzt sichtbaren
> Beton auch noch so was wie ne Putz-Schicht war?
Da wird wohl Putzglätte oder sowas noch drunter gewesen sein.
Deine Angabe, das die stärke unterschiedlich war, spricht dafür.

Ich würde mir da einen Mineralischen Reibeputz auftragen, oder zumindest 
mal einen IP14 mit der Filzscheibe abreiben. Dann hat man nicht mehr den 
rohen Beton und ein bisschen körnige Struktur.

http://www.weber-marmoran.ch/de/fassade-wand/produkte-und-systeme/produkte/grundputz-kalk-zementputze/weber-ip-14.html

IP14 verarbeiten:
Material nach Angaben des Hersteller anrühren und mit einer Traufel etwa 
2-3mm auftragen. Dann den Putz leicht antrocknen lassen und mit einer 
Filzscheibe und zugabe von Wasser vereiben.
Mit ein bisschen übung geht das sehr leicht. Durch das Wasser wird dann 
der Putz schlammig und bildet eine glatte und mit Körnung versehene 
Struktur. Nach dem restlosen austrocknen den Putz dann mit Mineralischer 
Farbe streichen.

von Udo S. (urschmitt)


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Ist die Decke kalt (Betondecke und darüber Kaltdach)?
Dann ist der Grund für die Stockflecken daß die kalte Decke ständig/oft 
feucht ist.
Dann besser die Decke vom Dachboden aus isolieren.
Was auch ginge wenn auch nicht optimal wäre Fermacellplatten mit 
Isolierschicht an die Decke.

von Michael K. (charles_b)


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Danke für die vielen Tipps, inbesondere für den mineralischen Putz. Die 
Decke ist die oberste Geschossdecke, oben drüber ist aber das ausgebaute 
und (nicht ganz optimal, aber immerhin) gedämmte Dach. Allerdings ist 
direkt über der problematischen Stelle eine Abflussleitung vom 
Waschbecken, der nicht ganz vertraue. Parallel dazu muss ich natürlich 
sicherstellen, dass es nicht von oben nass runterkommt.

Die Problemstelle ist natürlich direkt über der Dusche. Das Bad hat zwar 
einen Ventilator, auch mit Nachlauf, aber die Feuchtigkeit hängt sich 
ziemlich an die Decke. Mit zwei Hygrometeren (oben in Ventilatornähe und 
unten (auf dem Waschbecken) kommt man gut und gerne auf einen 
Unterschied von 30%-Punkten. Unten also 60% oben 90%+...

Im Zuge der Renovierung möchte ich auch die Ventilationsanlage 
überarbeiten. Optimal wäre ja ein Wärmetauscher, den ich dann oben im 
Dachboden in das 100-mm-Rohr einarbeiten könnte und der die schöne warme 
Luft aus dem Badezimmer nicht sinnlos durch die Öffnung im Dach 
entweichen lässt.

Direkt an der Dusche stellt sich für mich die Frage, ob nicht vielleicht 
besser ist, die Luft nicht OBEN abzusaugen, sondern unten, im 
Fußbereich.
Dies hätte zur Folge, dass von oben trockene Luft über den Duschvorhang 
kommen würde und die feuchte Luft erst gar nicht an die Decke käme.
Oder ist es eher sinnlos, so stark absaugen zu wollen - der Dampf hat ja 
erst mal die Tendenz nach "oben"?

Alternativ zum Putz+Farbe (ebenfalls mineralisch) könnte ich über der 
Dusche ja auch ein Acrylglas passgenau einkleben und dann auch noch 
gleich ne chice LED-Beleuchtung dahinter einarbeiten.

Ganz schlüssig bin ich mir da noch nicht.
P.S. den Rest des Bades muss ich natürlich trotzdem an der Decke 
bearbeiten, den nu ist die Farbe bis auf den Beton runter.

von Udo S. (urschmitt)


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Das übliche Problem. Egal wo und wie der Abzug sitzt, im Eck an der 
Decke hast du eine tote Zone in der kaum Strömung ist. Zusammen mit 
einer kalten (kühlen) Decke ist das fast der Garant für Stockflecken und 
Schimmel.
Da hilft nur lüften lüften lüften, wenn kein Fenster da ist, dann halt 
in die Wohnung, am besten die Badezimmertür und Duschvorhang nach dem 
Duschen über Nacht offenlassen.
Zusätzlich helfen würde ein mineralischer Putz, das Problem bei 
Rauhfaser ist der Tapetenleim und die zellulosehaltige Tapete, die beide 
einen idealen Nährboden für Schimmel abgeben.
Viel Erfolg
Udo

von Michael K. (charles_b)


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Udo Schmitt schrieb:
> Das übliche Problem. Egal wo und wie der Abzug sitzt, im Eck an der
> Decke hast du eine tote Zone in der kaum Strömung ist. Zusammen mit
> einer kalten (kühlen) Decke ist das fast der Garant für Stockflecken und
> Schimmel.
> Da hilft nur lüften lüften lüften, wenn kein Fenster da ist, dann halt
> in die Wohnung, am besten die Badezimmertür und Duschvorhang nach dem
> Duschen über Nacht offenlassen.
> Zusätzlich helfen würde ein mineralischer Putz, das Problem bei
> Rauhfaser ist der Tapetenleim und die zellulosehaltige Tapete, die beide
> einen idealen Nährboden für Schimmel abgeben.
> Viel Erfolg
> Udo

Danke, der Tipp mit derm mineralischen Putz ist sicher gut, 
minteralische Farbe hab ich ja schon. Rauhfaser kommt mir ins Bad nicht 
rein. Wir duschen jeweils morgens. Vielleicht muss ich auch die 
Nachlaufsteuerung (derzeit über Bewegungsmelder realisiert) so 
verändern, dass es richtig lange nachläuft. Die 10 Minuten aktuell sind 
vielleicht zu wenig.

Ich hatte auch schon mal den Luftentfeuchter im Bad stehen. Doch der 
steht am Boden und dort ist wenig Feuchtigkeit. Die hohen Werte kommen 
OBEN zustande. Ein Regal in Kopfhöhe mit einem koffergroßen 
Luftentfeuchter drauf wäre natürlich einen Versuch wert, würde aber 
unnötigen Diskussionsbedarf häuslicherseits erzeugen.

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