Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Interne Schutzdioden im dsPIC?


von Radiohead (Gast)


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Hallo zusammen,

kann mir jemand verraten, ob der dsPIC33FJ32MC204-E/PT intere 
Schutzdioden an seinen I/Os hat? Im Datenblatt finde ich dazu nichts. 
Bitte auch einen Hinweis, wo ich das hätte finden können. Hier ein Link 
zum Datenblatt 
http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/70283K.pdf

Vielen Dank!

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Wie alle CMOS-Devices hat auch der von Dir genannte Controller Dioden in 
den I/O-Pins. Als "Schutzdioden" würde ich diese aber nicht bezeichnen. 
Wenn Du vor hast, Controllerpins über den Rand der Platine 
herauszuführen, solltest Du über geeignete Schutzmaßnahmen für die 
Schaltung nachdenken.

von Frank K. (fchk)


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Was hast Du vor?

5V-Toleranz? Die ist pinabhängig, alle Pins, die noch irgendwelche 
analogen Zusatzfunktionen haben, sind NICHT 5V-tolerant. Die 
5V-toleranten Pins sind ausdrücklich im Pinout in ersten Kapitel 
markiert.

fchk

von Radiohead (Gast)


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Es geht um ein Signal, dass auch negativ werden kann, jedoch nur über 
einen sehr großen Eingangswiderstand (ca. 1M) auf den Controller führt. 
Hohe Ströme sind also nicht denkbar aber die Spannung könnte eben etwas 
schwanken. Sobald im Eingang aber "kleine" Dioden integriert sind müsste 
das ja passen, oder?

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Radiohead schrieb:
> über
> einen sehr großen Eingangswiderstand (ca. 1M) auf den Controller führt.

Radiohead schrieb:
> Sobald im Eingang aber "kleine" Dioden integriert sind müsste
> das ja passen, oder?

Das klappt zumindest bei den nicht 5V-toleranten Pins, da in diesen 
beide Dioden vorhanden sind. Bei den 5V-toleranten Eingängen könnte die 
obere Diode fehlen oder durch eine Z-Diode ersetzt sein. Musst Du mal 
durch vorsichtiges Hochfahren über den Widerstand testen, ob die 
Spannung am Pin die zulässigen Betriebsspannungsgrenzen verlassen kann.

von Frank K. (fchk)


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Radiohead schrieb:
> Es geht um ein Signal, dass auch negativ werden kann, jedoch nur über
> einen sehr großen Eingangswiderstand (ca. 1M) auf den Controller führt.
> Hohe Ströme sind also nicht denkbar aber die Spannung könnte eben etwas
> schwanken. Sobald im Eingang aber "kleine" Dioden integriert sind müsste
> das ja passen, oder?

Dann hänge doch einfach eine Schottky-Diode mit rein, da dafür sorgt, 
dass die Absolute Maximum Ratings eingehalten werden.

fchk

von Anja (Gast)


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Radiohead schrieb:
> Es geht um ein Signal, dass auch negativ werden kann, jedoch nur über
> einen sehr großen Eingangswiderstand (ca. 1M) auf den Controller führt.

Das kann funktionieren, muß aber nicht.

Zur negativen Versorgung hast Du immer eine (parasitäre) 
Eingangschutzdiode zum Substrat hin. Weshalb im Datenblatt immer die 
negative Eingangsspannung auf maximal -0.3 .. -0.5V limitiert ist.

Bei einem PIC12F675 habe ich ein RS232-Signal +/-7V über einen 100 K 
Serienwiderstand an GP4 angeschlossen. Ich habe mich dann gewundert 
warum ich ein starkes Rauschen auf dem Temperatursensor an GP0 habe. 
Filterung mit 100nF + 10uF brachten keine wesentliche Verbesserung.
Mit dem Oszi nachgemessen waren am GP0-Pin ca 30mV Spannungseinbruch 
innerhalb 40us meßbar. (also ca 7mA Störstrom am ADC-Pin durch die 70uA 
negativem Strom am RS232-Pin).

Frank K. schrieb:
> Dann hänge doch einfach eine Schottky-Diode mit rein, da dafür sorgt,
> dass die Absolute Maximum Ratings eingehalten werden.

Ich würde auf jeden Fall den Platz im Layout vorhalten.

Gruß Anja

von MCUA (Gast)


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> Im Datenblatt finde ich dazu nichts.
Stichwort 'Injection Current'.

von Radiohead (Gast)


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Vielen Dankt an alle! Nun bin ich etwas schlauer. Zur Sicherheit nehme 
ich einfach eine BAT54S.
Danke und viele Grüße.

von soxxo (Gast)


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Hab gehört, die dsPIC sind in der Hinsicht so ziemlich die schlechtesten 
µCs.
PICs, AVRs, ST7 , HC08 , S12X ... sind alle robuster.
Bei den ADC Eingängen muss man oft aufpassen. Sie halten höhere 
Spannungen als VCC zwar aus, wenn man den Strom begrenzt, einige 
beeinflussen aber die Messung der Nachbarkanäle.

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