Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Reparatur Packard Bell MIT-LYN08 Mainboard


von Andreas G. (1412)


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Hi@all,

ich habe hier einen Laptop vor den ewigen Jagdgründen gerettet, der nach 
Aussagen der früheren Besitzer "keinen Strom" mehr gekriegt hat. Nach 
etwas genauerem Nachfragen wurde mir erzählt, dass die Netzteilbuchse 
ausgebrochen war und ein Freund versucht hatte dieses Problem zu 
beheben, siehe Bilder "Versuch" und "Versuch2" (keine Qualität, ich 
weis, aber man kann sichs vorstellen ;-) )

Jetzt habe ich die nicht mehr originale Buchse erst einmal ausgelötet, 
und darunter kamen die Ränder eines SMD-Teiles zum Vorschein, welches 
anscheinend bei der Verschlimmbesserung zerdrückt wurde.
Kann mir hier jemand sagen, was dieses Teil gewesen sein kann? (Siehe 
blaues Viereck bei "0_Defekt")

Ich habe das Mainboard auch schon im Internet gesucht und bin auf dieses 
Bild gestoßen:

http://acerweb.co.uk/images/Picture%20014.jpg

Hier erkennt man, dass es sich um etwas Weißes handelt, ich glaube es 
ist ein SMD-Widerstand, kann das stimmen?
Und wenn ja, welcher wert würde er vermutlich haben?

Der IC rechts daneben hat die Beschriftung (war aber schwer zu lesen):
4403
BD533C

Noch dazu ist mir jetzt, wo ich einige Bilder für einen Vergleich 
gesucht habe, aufgefallen, dass bei dem Bauteil, welches Weiß 
eingekreist ist, der "Deckel" fehlt, bei anderen Bildern ist über der 
Feder noch eine Abdeckung.
Dieses Teil dient vermutlich zur Erkennung, ob der Laptop geöffnet oder 
geschlossen ist. Hat dafür jemand einen Ersatz parat, oder soll ich es 
einfach auslöten?

Augenscheinliche Funktion:
Von oben drückt ein Scharnier afu den Deckel und dieser schließt im 
Innerern des Bauteils über die Feder einen Kontakt.

Wenn ich es Auslöten würde, dann erkennt der Laptop nicht mehr, ob offen 
oder geschlossen.
Würdet ihr das Teil ersetzen oder einfach auslöten?

---
Bei dem Laptop handelt es sich um einen
Packard Bell Mit-Lyn08,

das Motherboard ist ein
PWA-8889/M BD
411685200017

Versorgung mit 19VDC 3,42A
---


Ich hoffe ich habe jetzt alle nötigen Informationen für die Hilfe 
gegeben, falls noch etwas fehlt versuche ich die Infos (Fotos, Daten, 
...) schnellstmöglich nachzuliefern.

Es wäre schön, wenn wir den Laptop wieder zum laufen bringen würden ;-)

Ich bedanke mich schon im vorraus für eure Hilfe,
Andreas

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Andreas G. schrieb:
> Hier erkennt man, dass es sich um etwas Weißes handelt, ich glaube es
> ist ein SMD-Widerstand, kann das stimmen?

Eher eine Sicherung, denn so wie es aussieht, ist das Ding in Reihe 
geschaltet.

von Andreas G. (1412)


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Jetzt bin ich auch von einer Sicherung überzeugt, aber welche soll ich 
da jetzt einsetzen?

Ich habe jetzt schon eine zeit lang nach einem Service/Repair-Manual für 
diesen Laptop gesucht, aber leider nichts gefunden.

Genaue Bezeichnung des Modells:
Packard Bell E6300

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Andreas G. schrieb:
> aber welche soll ich da jetzt einsetzen?

Naja, sieh Dir das Netzteil an. Welchen Strom kann es liefern? Die 
Sicherung wird nicht sehr deutlich oberhalb dieses Stromes dimensioniert 
sein, aber ganz sicher nicht darunter.

Mit etwas Glück ist auch die Stromaufnahme des Notebooks selbst 
spezifiziert, das ist als Richtschnur besser als die Angabe des 
Netzteiles.

von Andreas G. (1412)


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Zur Stromaufnahme des Notebooks habe ich leider nichts genaueres 
gefunden, d.h. ich werde mich nach den Angaben auf dem Netzteil halten 
müssen.

Wie oben geschrieben: 19V 3,42A

Da müsste diese Sicherung doch passen, oder?
http://www.conrad.de/ce/de/product/537053/ESKA-Chip-Sicherung-1206-430037-Bauform-1206-L-x-B-x-H-32-x-158-x-058-mm-Traege-T-35-A/0217310&ref=list

Jetzt ist nur noch die Frage, ob es eine träge oder eine Flinke 
Sicherung werden soll.

Was würdest du da eher empfehlen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Keine Ahnung. Probiers halt aus; wenn die Sicherung durchbrennt, ist die 
Charakteristik ungeeignet oder die Sicherung unterdimensioniert -- oder 
das Notebook sowieso im Eimer.

Du solltest idealerweise das Gerät mal an einem Labornetzteil mit 
einstellbarer Strombegrenzung betreiben, dafür kannst Du die Sicherung 
auch durch einen Draht ersetzen, und Dir dabei a) ansehen, ob es 
überhaupt noch funktioniert und b) wie groß denn die Stromaufnahme nun 
tatsächlich ist.

Du kannst es Dir natürlich auch einfacher machen und diese Sicherung da 
verwenden; was schlimmeres, als daß sie zu früh durchbrennt, wird schon 
nicht passieren können.

von Andreas G. (1412)


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So, habe es jetzt an einem Labornetzteil getestet und läuft.

Es braucht mit Akku-Laden Ausschläge auf 3,2A.

Testweise habe ich eine flinke Glassicherung 3,5A mit Kabel eingelötet, 
die hat es nach Akkueinstecken (nach Test mit Labornetzteil) zerlegt, 
eine Träge bei der gleichen Prozedur hat es ausgehalten.

Ich werde jetzt die oben genannte SMD-Sicherung (nach Besorgung) 
einbauen und den Laptop dann mal eine Zeit testen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andreas G. schrieb:
> Wenn ich es Auslöten würde, dann erkennt der Laptop nicht mehr, ob offen
> oder geschlossen.
> Würdet ihr das Teil ersetzen oder einfach auslöten?

Wenn du einen entsprechenden Taster hst, natürlich ersetzen :-P Hast du 
aber vermutlich nicht, deswegen lass ihn draussen (und räum etwaige 
Metallreste noch weg, damit die keine Kurzschlüsse verursachen). 
Meistens ist es so, das der Taster schliesst, wenn der Deckel zu ist, 
offenlassen ist also der Normalfall.

von auchBastler (Gast)


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Mach da mal eine Sicherung von mindestens 4 A eher 5 A rein.
Macht keinen Spass, das Mainboard dauernd freizulegen, wenn wegen 
kleineren Ladeimpulsen oder Stromschwankungen beim Betrieb des Notebooks 
deine 3,5A Sicherung wieder einmal durchgebrannt ist...

Ich weiß wovon ich rede.

Im Fehlerfall zieht das Notebook weit mehr als 5A und somit ist genügend 
Absicherung auch bei etwas größerem Nennstrom deiner Sicherung gegeben.

Nimm eine Glassicherung und bring die mit zwei Drähten und etwas 
Schrumpfschlauch dort unter.
Oder hast du sowieso vor bei Conrad was zu bestellen.
Dann mal zu.

von Andreas G. (1412)


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Hi ihr zwei ;-)

Matthias Sch. schrieb:
> Wenn du einen entsprechenden Taster hst, natürlich ersetzen :-P Hast du
> aber vermutlich nicht, deswegen lass ihn draussen (und räum etwaige
> Metallreste noch weg, damit die keine Kurzschlüsse verursachen).
> Meistens ist es so, das der Taster schliesst, wenn der Deckel zu ist,
> offenlassen ist also der Normalfall.

Das mit dem Taster geschlossen == Deckel zu habe ich mir schon 
zusammengereimt. Ich überlege nur, wie man das jetzt mit einem normalen 
Taster lösen könnte XD
Alternativ werde ich ihn einfach auslöten oder am Rand vom Gehäuse einen 
einfachen Schalter zum umlegen (Standby <--> Betrieb) einbauen.

auchBastler schrieb:
> Mach da mal eine Sicherung von mindestens 4 A eher 5 A rein.
> Macht keinen Spass, das Mainboard dauernd freizulegen, wenn wegen
> kleineren Ladeimpulsen oder Stromschwankungen beim Betrieb des Notebooks
> deine 3,5A Sicherung wieder einmal durchgebrannt ist...
>
> Ich weiß wovon ich rede.
>
> Im Fehlerfall zieht das Notebook weit mehr als 5A und somit ist genügend
> Absicherung auch bei etwas größerem Nennstrom deiner Sicherung gegeben.
>
> Nimm eine Glassicherung und bring die mit zwei Drähten und etwas
> Schrumpfschlauch dort unter.
> Oder hast du sowieso vor bei Conrad was zu bestellen.
> Dann mal zu.

An eine Glassicherung habe ich eh schon gedacht und auch mit dieser 
(kurz) getestet, siehe

Andreas G. schrieb:
> Testweise habe ich eine flinke Glassicherung 3,5A mit Kabel eingelötet,
> die hat es nach Akkueinstecken (nach Test mit Labornetzteil) zerlegt,
> eine Träge bei der gleichen Prozedur hat es ausgehalten.

nur bringe ich die wegen des "extrem platzsparenden" Gehäuses fast nicht 
unter. Ich hätte im Markt eine Anfrage dazu eingestellt, ob vielleicht 
jemand so eine Sicherung herumfliegen hat und ein paar davon zum Tausch 
gegen 78L05, BC848B, BC547A oder SMD-Widerständen in einen Brief packt 
und mir zukommen lässt.

Falls sich dann nach einer Woche keiner gemeldet hat, dann werde ich 
höchst wahrscheinlich den Proxxon anwerfen und mich mal ans 
Gehäuseoptimieren machen ;-)

Vielen Dank an alle, ich geh jetzt mal auf den Marktplatz und versuche 
eine 5A-Sicherung in 1206 zu bekommen, dann würde ich mir die 
Modifikationen ersparen.

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