Hi, ich habe mich für einen neuen Job in einem Konzern beworben und habe nach diversen Gesprächen eine Zusage der Fachabteilung vorbehaltlich Betriebsratentscheidung bekommen. Gibt es Erfahrungen, wie oft Neueinstellungen durch diese abgelehnt werden? Danke
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betriebsrat schrieb: > Gibt es Erfahrungen, wie oft Neueinstellungen durch diese abgelehnt > werden? Hängt von deinem Vertrag ab. Wenn du nur zum Preisdrücken angestellt wirst, kann es sein, dass der Betriebsrat block (aber das muss der sich auch erst mal trauen).
betriebsrat schrieb: > Gibt es Erfahrungen, wie oft Neueinstellungen durch diese abgelehnt > werden? Normalerweise ist das eine reine Formsache, Ablehnungen sind ziemlich selten.
Was den Bruttolohn angeht, ist dieser voll im Rahmen - da gibt es keine besonderen Abweichungen nach oben bzw unten. Es wurden auch keine außergewöhnlichen Vereinbarungen getroffen.
Das ist wirklich reine Formsache, in den allermeisten Fällen. Theoretisch könnte es Betriebsrat eine Neueinstellung auch verhindern, wenn es einen geeigneten internen Bewerber auf die Stelle gibt, der ansonsten gefeuert werden müsste.
Eigentlich nur, wenn es der Firma schlecht geht und Entlassungen drohen. Aber dann würden die Dir mit einer Ablehnung einen Gefallen tun. Gruss Axel
Der Betriebsrat schreitet nur ein, wenn dein Gehalt stark vom Durchschnitt abweicht (positiv oder negativ). Ein Studienfreund von mir arbeitet in Sachsen-Anhalt bei einem größeren Ingenieursbüro. Dort ist es so, dass Neulinge ohne Berufserfahrung genausoviel/ mehr Geld bekommen haben als die "Alten Hasen", die seit 20 Jahren in dem Betrieb arbeiten. Deshalb hatte sich der Betriebsrat ein Herz gefasst und mehrere Monate lang alle Neueinstellungen abgelehnt. Die Firmenleitung hat daraufhin eine neue Firma (ohne Betriebsrat) gegründet und den eigentlichen Mutterbetrieb dichtgemacht. Alle Ingenieure mussten sich dann bei der neuen Firma bewerben. Die Betriebsratsmitglieder wurden übrigens nicht in die neue Firma übernommen...
Glückwunsch :) Als was? Haben die eigentlich nen Tarifvertrag, bzw. wie sind da so die Konditionen?
Puh die genaue/ formale Stellenbeschreibung kenne ich jetzt nicht. Letzendlich bin ich da Java-Entwickler. Ja, die haben einen Tarifvertrag
betriebsrat schrieb: > Puh die genaue/ formale Stellenbeschreibung kenne ich jetzt nicht. > Letzendlich bin ich da Java-Entwickler. > > Ja, die haben einen Tarifvertrag Achso, warst du auch der der neulich wegen PHP vs Java bei T-System gefragt hat?
ttt schrieb: > Die Firmenleitung hat daraufhin eine neue Firma (ohne Betriebsrat) > gegründet und den eigentlichen Mutterbetrieb dichtgemacht. Die Gewerkschaft ist oft sehr hilfsbereit wenn ein frischer Betriebsrat gegründet werden soll. http://www.gesetze-im-internet.de/betrvg/ $1:...."In Betrieben mit in der Regel mindestens fünf ständigen wahlberechtigten Arbeitnehmern, von denen drei wählbar sind, werden Betriebsräte gewählt."... betriebsrat schrieb: > wie oft Neueinstellungen durch diese abgelehnt > werden? Meist nur wenn es Unstimmigkeiten gibt oder Entlassungen vor der Tür stehen.
> Alle Ingenieure mussten sich dann bei der neuen Firma bewerben. Also alle als neue Frischlinge mit dem höheren Lohn ? Ist doch nett. Und das wurde ganz ohne Betriebsrat erreicht .... > Die Betriebsratsmitglieder wurden übrigens nicht in die neue Firma > übernommen... Vor Gericht würde ihre Neueinstellung in der Nachfolgefirma wohl durchgewunken werden, schliesslich merkt auch ein gricht, wenn es verarscht werden soll.
MaWin schrieb: > Vor Gericht würde ihre Neueinstellung in der Nachfolgefirma > wohl durchgewunken werden, Sofern nicht Fristen verstrichen sind... Ob das Betriebskima dort so wunderbar sein wird??
Es kann auch Probleme geben, wenn sich Frauen oder Schwerbehinderte auf diese Stelle beworben haben und der Ablehnungsgrund nicht sorgfältig gewählt wurde...
EGS schrieb: > Es kann auch Probleme geben, wenn sich Frauen oder Schwerbehinderte auf > diese Stelle beworben haben und der Ablehnungsgrund nicht sorgfältig > gewählt wurde... Man entscheidet sich für einen Bewerber aufgrund seiner Eignung. Weitere Bewerber können nicht berücksichtigt werden, weil nur einer Stelle vorhanden. Einen Ablehnungsgrund braucht man nicht. Ist wie bei einem Arbeitszeugnis - nur positives rein und was nicht drin steht...
betriebsrat schrieb: > Bööh kein Rückruf heute wie versprochen. Arrrrrrrrrr Sorry, wir können dich doch nicht brauchen. Die Absage geht morgen raus
Betriebsrat hat Rückfragen zur Einstellung und haben erstmal nicht explizit zugestimmt. Der Fachabteilungsleiter muss sich jetzt zu den Fragen äußern, dann gibt es drei Möglichkeiten a) Zusage b) Anhörung in der nächsten BR Sitzung c) Absage Bäh!
Es bleibt spannend: - Rückfragen gab es, weil die intern einen Formfehler hatten und irgendwelche Unterlagen gefehlt haben - Heute einen Anruf vom Betriebsratsvorsitzenden bekommen, die wollten sich ein persönliches Bild machen. Sehr nettes Gespräch, er meinte, dass er auf jeden Fall ein positives Votum abgeben wird und mir indirekt zur Stelle gratuliert, meinte aber im gleichen Atemzug, dass er keine definitiven Aussagen treffen kann, da noch andere im Gremium mitentscheiden müssen und dass es 2 interne Bewerber auf die Stelle gibt, die aber vom fachlichen wohl nicht ganz passen. Nun bin ich so schlau wie vorher und muss bis zur nächsten Sitzung warten
betriebsrat schrieb: > und dass es 2 interne Bewerber auf die Stelle > gibt, die aber vom fachlichen wohl nicht ganz passen. Eigentlich besteht der Trick darin, die Stellenausschreibung auf die internen Bewerber zurechtzuschneiden. (Vorausgesetzt es ist vorher bekannt, das eine Stelle zu besetzen ist).
betriebsrat schrieb: > Es bleibt spannend: Hast du noch das PHP-Angebot in der Hinterhand? Nur für den Fall, dass sie dir vorn Koffer scheißen.
Ja, die halte ich immernoch hin. Aber ich weiß mittlerweile gar nicht mehr, ob ich das noch annehmen würden, weil ich mich schon so auf das Java und Automotive eingestellt habe
Heute gabs schon mal den Vorvertrag, da wohl im Vorfeld schon positive Zeichen vom Betriebsrat gesendet wurden. Am Montag gibts definitives Feedback. Übrigens parallel dazu gabs die Kündigung vom alten Arbeitgeber. Betriebsbedingt und so ...
betriebsrat schrieb: > Übrigens parallel dazu gabs die Kündigung vom alten > Arbeitgeber. Betriebsbedingt und so ... Wie jetzt? Zeitgleich zufällig? Wäre ja ulkig.
Ja zufällig zeitgleich. Die interne IT wird aufgelöst und extern vergeben. Wir erhalten Übernahmeangebote. Toller Zeitpunkt ;) Jetzt nur noch hoffen, dass die Zusage vom T kommt. Was auch schade ist, ist dass ich wohl 14 Tage arbeitslos werde - dann muss man wieder erstmal die 2 Jahre fürs ALG1 voll bekommen ;)
Ah ok ich dachte es wären 2 - wie auch immer, jetzt ist es nicht wirklich tragisch. Nur insgesamt schon interessante Konstellation
betriebsrat schrieb: > Heute gabs schon mal den Vorvertrag, da wohl im Vorfeld schon positive > Zeichen vom Betriebsrat gesendet wurden. Hä wie jetzt? Vorvertrag obwohl noch nichts sicher ist? Naja, bei der Telekom wundert mich so ziemlich gar nichts mehr. > Übrigens parallel dazu gabs die Kündigung vom alten > Arbeitgeber. Betriebsbedingt und so ... Ach was für ein wunderbarer Zufall. Dein alter und neuer Chef kennen sich aber nicht zufällig? Würde mich nicht wundern. Da lasse dich mal überraschen was der Betriebsrat sagt. Diese Hinhaltetaktik bedeutet eigentlich wie überall nur, dass du bestenfalls die Nummer 2 bist und sich die Nummer 1 noch nicht entschieden hat.
Nein, die kennen sich nicht. Es ist keine Hinhaltetaktik - ich habe ja mit dem BR telefoniert und erklärt bekommen, warum es so lange dauert. Montag bin ich schlauer
betriebsrat schrieb: > Montag bin ich schlauer Da bleibt dir zu wünschen, daß alles klappt! Denn gekündigt bist du jetzt auf jeden Fall erst mal in einer Position, wie 3 Etagen tief die Kellertreppe hinunter gefallen. Wenn der neue AG das jetzt auch noch mit bekommt? Also, Vorsicht walten lassen.
Wer war denn dein alter AG? bei uns wurde die IT auch aufgelöst. Drei buchstaben .com
Meiner ist wohl ein anderer - zumindest sind da mehr Buchstaben vor dem .com ;)
betriebsrat schrieb: > ist dass ich wohl 14 Tage arbeitslos werde Wenn unklar ist, was man für Ansprüche gegenüber welchem Amt hat, vorsichtshalber bei Arbeitsagentur(AlG1) UND Jobcenter (AlG2) arbeitslos melden. Wenn sich die eine oder andere Zuständigkeit nicht ergibt ist das nicht schlimm. Nicht das ein Versäumnis zu Einkommensverlusten führt die man hätte vermeiden können.
Michael S. schrieb: > betriebsrat schrieb: >> ist dass ich wohl 14 Tage arbeitslos werde > > Wenn unklar ist, was man für Ansprüche gegenüber welchem Amt hat, > vorsichtshalber bei Arbeitsagentur(AlG1) Das ist sowieso angeraten, seit die Kündigung bekannt ist, und was Neues noch nicht fest. Sonst hat man auch noch Meldeversäumnisse am Hals. Und zwar Dinge, wo man zunächst mal so überhaupt gar nicht dran denkt. Eine Rentenlücke von nur einer Woche kann beispielsweise in 10 Jahren mal fatal werden, wenn man sie längst vergessen hat. Es wird dann als nicht mehr lückenloser Rentenverlauf gewertet, und wenn da wirklich nur ein paar Tage fehlen. Sowas passierte mir schon mal, als es noch kein Internet gab, um sich selbst zu informieren, und ist später nicht mehr korrigierbar. Und wenn sowas nur einmal passiert, aber es passiert eben.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Eine > Rentenlücke von nur einer Woche kann beispielsweise in 10 Jahren mal > fatal werden, wenn man sie längst vergessen hat. Es wird dann als nicht > mehr lückenloser Rentenverlauf gewertet, und wenn da wirklich nur ein > paar Tage fehlen. Wie ist das eigentlich bei ALG2? Da wird ja seit einigen Jahren vom Jobcenter (übrigens der sinnloseste Begriff überhaupt, ich kenne keinen der von denen einen vernünftigen Job bekommen hat) gar kein Beitrag mehr in die Rentenversicherung gezahlt. Dementsprechend müssten die Leute ja alle eine riesige Rentenlücke haben.
Jens schrieb: > Wilhelm Ferkes schrieb: >> Eine >> Rentenlücke von nur einer Woche kann beispielsweise in 10 Jahren mal >> fatal werden, wenn man sie längst vergessen hat. Es wird dann als nicht >> mehr lückenloser Rentenverlauf gewertet, und wenn da wirklich nur ein >> paar Tage fehlen. > > Wie ist das eigentlich bei ALG2? Da wird ja seit einigen Jahren vom > Jobcenter (übrigens der sinnloseste Begriff überhaupt, ich kenne keinen > der von denen einen vernünftigen Job bekommen hat) gar kein Beitrag mehr > in die Rentenversicherung gezahlt. Dementsprechend müssten die Leute ja > alle eine riesige Rentenlücke haben. Ja hast du denn noch nie was von drohender Altersarmut gehört? Das geistert heute immer mal wieder und immer stärker durch die Medien. Ich glaube, es waren mal 5,20€ im Monat, was das Amt einem bei ALG2 einzahlte, kann mittlerweile auch Null sein. Das ist mir aber egal, kümmert mich gar nicht, das eine ist nicht besser als das andere. Aber die Rentenanrechnungszeit hat man. Darum geht es. Das ist aber auch nicht ganz sauber, erklärte mir kürzlich mein Vermieter, Finanzspezi. Die Monatsrente, die einen mal erwarten soll, sinkt ohne Einzahlungen trotz Anrechnungszeit trotzdem. Die Rentendinge sind aber ein geeignetes und willkommenes Mittel, um den Leuten Angst einzuflößen.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Ja hast du denn noch nie was von drohender Altersarmut gehört? Das > geistert heute immer mal wieder und immer stärker durch die Medien. Klar habe ich davon gehört. Ich war halt der Meinung, das für eine Anrechnungszeit auch Beiträge nötig sind.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Ja hast du denn noch nie was von drohender Altersarmut gehört? Das > geistert heute immer mal wieder und immer stärker durch die Medien. Ja manchmal fragt man sich ob man sich dann wenigstens beim Staat ein geeignetes Sisal-Hanf-Erzeugnis bewilligen lassen kann um sozialverträglich aus dem Leben scheiden zu dürfen... Eigentlich schon eine interessante Spirale. Leute müssen sich mit Mini-Jobs oder anderen prekären Arbeitsverhältnissen über Wasser halten, haben vllt sogar eine lückenlose Arbeitsgeschichte und haben dann die Ehre sich bei der Tafel anstellen zu dürfen.
betriebsrat schrieb: > So Ende der Story: > > Heute die entgültige Zusage bekommen! > Herzlichen Glühstrumpf!
Ich habe gerade eine ganz ähnliche Situation: Ich habe ein Vertragsangebot "vorbehaltlich der Zustimmung des Betriebsrats" incl. Eingruppierung erhalten, allerdings hat der Betriebsrat abgelehnt nachdem er jetzt 4 Wochen im Urlaub war. Das ganze kann also durchaus auch schief gehen und ist nicht, wie Einige hier behaupten, bloß eine Formsache. Was genau schief gelaufen ist, kann ich nicht sagen - d.h. "Formfehler" oder keine Lust. An diesem Standort des Unternehmens wurden in der Vergangenheit die "Malocher" in der Produktion entlassen und durch Ingenieure mit anderen Stellen ersetzt. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass ein rauhes Klima zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung herrscht. Mein künftiger AG wird nun vor das Arbeitsgericht ziehen und die Entscheidung des Betriebsrats prüfen lassen, bzw. die Zustimmung ersetzen lassen. Ich habe nur davon gehört und gelesen, dass vorläufige Einstellungen angefochten werden können. Einem vorläufigen Vertrag werde ich natürlich auf keinen Fall unterzeichnen. Wie sicher ist die Stelle, wenn das Arbeitsgericht zugestimmt hat? Sollte das Arbeitsgericht in meinem Sinne positiv entscheiden, hat der Betriebsrat danach noch Möglichkeiten mich raus zu kegeln oder ist die Entscheidung des Arbeitsgerichtes danach nicht mehr anfechtbar?
betriebsratsopfer schrieb: > Ich habe gerade eine ganz ähnliche Situation Bist du sicher? Hast du den Thread gelesen? Komplett? > Ich habe gerade eine ganz ähnliche Situation Dann schreib doch einen neuen Thread mit deinem Problem und verlinke auf diesen Thread hier, wenn er denn hilfreich für die Beschreibung deines Problems ist. betriebsratsopfer schrieb: > allerdings hat der Betriebsrat abgelehnt Schreib auch noch dazu, warum der Betriebsrat abgelehnt hat. Ein simples "Nein" reicht nämlich nicht aus. Und: hast du schon mal mit "dem Betriebsrat" gesprochen? Ist der "der Betriebsrat" bei euch nur genau 1 Person?
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