Moin, ich probiere gerade ein Oszilloskop zu reparieren. Gehe ich recht in der Annahme, das ich um irgendwas auf dem Schirm zusehen, nur die Heizung und die Hochspannung brauche? Fokus, X/Y Ablenkung sind doch nur unnötige Spielereien, wenn ich nur einen Strahlpunkt sehen möchte? Wie kann ich die am Dümmsten messen wenn ich nur ein 1000 Volt Multimeter habe (sind ca. 2kV). Mir fällt jetzt nur 10 Widerstände in Reihe gegen Masse ein (viell. 100k pro Nase)
:
Gesperrt durch Moderator
Du musst Dich dem anders nähern. Wenn Du da keine Erfahrung hast (was ja sehr offensichtlich ist), schildere hier eben mal genau den Oszi-Typ. Ggfs. Schaltplan bereitstellen. Genau die Fehlersituation schildern. Genau - so dass ein Aussenstehender wirklich kapiert, was Sache ist. Dann können die Leute hier das oft schon mal eingrenzen und Tips zur weiteren Fehlersuche geben.
Oszi schrieb: > Fokus, X/Y Ablenkung sind doch nur unnötige Spielereien, wenn ich nur > einen Strahlpunkt sehen möchte? Es gibt auch (meist) noch einen Z-Kanal, mit der die Helligkeit gesteuert wird. D.h.: die Spannung zwischen diesem Gitter und Kathode könnte daneben liegen. > Wie kann ich die am Dümmsten messen wenn ich nur ein 1000 Volt > Multimeter habe (sind ca. 2kV). > Mir fällt jetzt nur 10 Widerstände in Reihe gegen Masse ein (viell. 100k > pro Nase) 10*100k=1M; bei 2 KV fließen dann 2mA, dass ist schon soviel oder sogar mehr wie der übliche Strahlstrom, d.h. die Hochspannungsregelung könnte dabei in die Knie gehen. Ich würde es hochohmiger machen und den Messaufbau kalibrieren mit einer Spannung, die das Messgerät noch kann. Z.B.: 230V~ + Diode + Kondensator ergibt um die 325V=; dann diese Spannung zuerst direkt messen und anschließend am Spannungsteiler. Dann hast Du den Umrechnungsfaktor. Gruß Dietrich
Okay Danke. Es gibt die Heizung (6,3 Volt) welche auch auf -1,9kV liegt die Kathode auf -1,9kV Danach kommt ein Teil mit We bezeichnet (wahrscheinlich Wehneltzylinder) an dem man mit Potis ca. 100V bezogen auf die 1.9kV verstellen kann (Inensität). Nächster Teil ist ein mit ACC beziechneter Teil, welcher aus drei "Blechen" besteht. Dort steht irgendwas mit Astigmatismus dran (Schärfe?). Die Spannung ist dort im zweistellingen Voltbereich. Ist das dann auch gleich die Anode? Zwischen 1 und 2 Platte des mit ACC gekennzeichneten Teils ist nur der Focus und zwischen der 2 und 3 Platte ist eine Ablenkung, als letztes kommt die andere Ablenkung. D.h. wenn die Spannung am Wehneltzylinder auf < -1.9kV ist und die Kathode auf ca. 1.9kV und an ACC ein positives Spannungssignal anliegt, sollte ich ich einen Leuchtpunkt sehen,oder? Ich such mir mal einen, der mir einen HV Tastkopf leiht.... wenn nicht schaue ich mal mit deinem Tipp ob ich 10 x 1 Mohm Widerstände in Reihe anschließe.
reflex schrieb: > Du musst Dich dem anders nähern. Wenn Du da keine Erfahrung hast (was ja > sehr offensichtlich ist), schildere hier eben mal genau den Oszi-Typ. > Ggfs. Schaltplan bereitstellen. Genau die Fehlersituation schildern. > Genau - so dass ein Aussenstehender wirklich kapiert, was Sache ist. > Dann können die Leute hier das oft schon mal eingrenzen und Tips zur > weiteren Fehlersuche geben. Ich mach das nur zum Spaß. Fehlersituation: kein Bild, aber auch gar nichts. Alle Elkos getauscht. Ich habe alle Spannungen überprüft, eine Spannung war überhöht, da ein Transisotor der als Längstransistor genutzt wurde, defekt war (300 Volt statt 250 Volt) D.h. die Spannungen sind jetzt alle da (bis auf HV, die habe ich nicht gemessen), aber immer noch kein Bild. Deswegen die Frage, ob man darauf schließen kann, das es ein HV Fehler ist.
Oszi schrieb: > Wie kann ich die am Dümmsten messen wenn ich nur ein 1000 Volt > Multimeter habe (sind ca. 2kV). Am Schlauesten nimmst Du dafür einen Hochspannungstastkopf. Zumal in vielen Oszis auch höhere Spannungen als 2000V sind. Gruss Harald
Oszi schrieb: > Wie kann ich die am Dümmsten messen wenn ich nur ein 1000 Volt > > Multimeter habe (sind ca. 2kV). Digitalmultimeter haben in der Regel einen messbereichsunabhängigen Eingangswiderstand von 10Meg. Mehr sag ich dazu nicht, den Rest solltest Du selbst können. In der Regel haben Oszilloskope an den 2KV noch einen Spannungsteiler bzw. Bleeder. An dem kann man eine heruntergeteilte Spannung prüfen kann. Dann Hochrechnen. Die direkte Messung der Hochspannung erübrigt sich so. Wenn Du das Scope moch nie betriebsfähig erlebt hast, erst Bildröhre prüfen und dann reparieren. !!! LG
Nur die einfachen Oszilloskope haben 2kV. Etwas bessere (schnellere) Oszis werden meistens mit rund 10..12kV Nachbeschleunigungsspannung betrieben. Die ist ab positiv gegen GND, wobei die Spannung an der Kathode negativ gegen GND ist. Die Andode liegt meistens bein rund +100V gegen GND. In dem Bereich sollten auch die Ablenkspannungen liegen. Die sollten auch einigermassen gleich sein sonst ist der Strahl ausserhalb des Schirmes und man sieht nichts. Mit dem Poti wird die Anodenspannung so eingestellt das sie im Mittel der Ablenkspannung entspricht (Astimagtimuskorrektur). Die Spannung am Wehneltzylinder darf nicht zu negativ gegenüber der Kathode sein sonst ist der Strahl dunkelgetastet.
Oszi schrieb: > Gehe ich recht in der Annahme, das ich um irgendwas auf dem Schirm > > zusehen, nur die Heizung und die Hochspannung brauche? > > Fokus, X/Y Ablenkung sind doch nur unnötige Spielereien, wenn ich nur > > einen Strahlpunkt sehen möchte? Nicht wenn der Strahl nach jwd abgelenkt ist ...
Oszi schrieb: > Gehe ich recht in der Annahme, das ich um irgendwas auf dem Schirm > zusehen, nur die Heizung und die Hochspannung brauche? Nun ja, die Z-"Ablenkung" sollte den Laden nicht gleichzeitig dicht machen ;-)
oldeurope schrieb: > Wenn Du das Scope moch nie betriebsfähig erlebt hast, erst Bildröhre > prüfen und dann reparieren. !!! Wie prüfe ich eine Bildröhre? Habe das Ding defekt bekommen. Du hast recht das HV-Board hat eine Rückkopplung über mehrere 2,2 Mohm Widerstände. Die Spannung wird dann über ca. 50k (Poti) auf einen OPV gegeben und so irgendwie da Ansteuersignal für den "Zerhacker"-Transistor geschaffen. Helmut Lenzen schrieb: > Nur die einfachen Oszilloskope haben 2kV. Etwas bessere (schnellere) > Oszis werden meistens mit rund 10..12kV Nachbeschleunigungsspannung > betrieben. Die ist ab positiv gegen GND, wobei die Spannung an der > Kathode negativ gegen GND ist. Die Andode liegt meistens bein rund +100V > gegen GND. In dem Bereich sollten auch die Ablenkspannungen liegen. Die > sollten auch einigermassen gleich sein sonst ist der Strahl ausserhalb > des Schirmes und man sieht nichts. Mit dem Poti wird die Anodenspannung > so eingestellt das sie im Mittel der Ablenkspannung entspricht > (Astimagtimuskorrektur). Die Spannung am Wehneltzylinder darf nicht zu > negativ gegenüber der Kathode sein sonst ist der Strahl dunkelgetastet. Hat 2kV, ist eine alte Gurke. Wenn ACC auch die Anode darstellt passt das mit den Spannungen. Laut dem Schaltplan ist der Wehneltzylinder (wenn WE das ist) ca 50 Volt negativer als die Kathode. Aber nur wie ich das verstehe :-) Hm also ist es doch nichts so das wenn ich HV und Heizung habe, das ich was sehen muss. Bin davon ausgegangen, das nur eine Sache defekt ist. das der Strahl ins Nirvana abgelenkt sein kann, daran habe ich nicht gedacht. Najo ich probiere mal weiter. Tipps erwünscht :-D
Oszi schrieb: > Laut dem Schaltplan ist der Wehneltzylinder (wenn WE das ist) ca 50 Volt > negativer als die Kathode. Aber nur wie ich das verstehe :-) Gemessen? -50V am Wehneltzylinder gegenüber Kathode dürfte den Strahl komplett unterdrücken.
Oszi schrieb: > Wie prüfe ich eine Bildröhre? Habe das Ding defekt bekommen. Mit einem Bildröhrenprüfgerät.(Komm vorbei, habe eins da.) Außer das ist eine Triode, kommt bei Oszilloskopen aber eigentlch nicht vor. ;-) Ich weiss jetzt nicht, wass Du so da hast... Ist Dir die Methode mit dem 9V-Block bekannt? > Du hast recht das HV-Board hat eine Rückkopplung über mehrere 2,2 Mohm > > Widerstände. Dann miss mal ... Oszi schrieb: > Laut dem Schaltplan Zeigen Zeigen!
oldeurope schrieb: > Ist Dir die Methode mit dem 9V-Block bekannt? Nein, wie funktioniert das? Schaltplan möchte ich nicht hochladen, keine Ahnung wie das mit dem Copyr. ist. Ist aber hier zu finden... http://www.radiodatabase.nl/meetapparatuur/hameg/HM312/HM312.pdf
Miß mal auf dem sog. Z-Bord (Seite 20 oben links) über den beiden Z-Dioden. Da müssen 100 Volt anstehen, die aus den 2KV gewonnen werden. Somit brauchst Du nicht an den 2KV zu messen, sondern kannst Rückschlüsse ziehen, ob die 2KV erzeugt werden. Sollte da nichts Anständiges zu messen sein, musst Du Dir den HV-Konverter angucken. Prüfe, ob dort die 24 Volt Betriebsspannung anliegen. Falls ja, müssen die 2KV erzeugt werden, sonst ist jemand auf dieser Platine tot. Miss erst mal und sage Bescheid, was Du gesehen hast. MfG Paul
Aha, ein HM312. Bitte prüfe doch erstmal ob die Spannungen vom Netzteil alle da und auch "sauber" sind. 5V -12V +12V +24V +250V +130V Oszi schrieb: > oldeurope schrieb: > >> Ist Dir die Methode mit dem 9V-Block bekannt? > Nein, wie funktioniert das? Fassung abziehen. Röhre aus dem Labornetzteil heizen. (In Deinem Fall 6,3V) Spannung von etwa 10VDC zwischen Katode und Wehneltzylinder (=g1) legen. z.B. 9V Block. Minuspol an Katode und Pluspol über 2K2 Mess-Shunt an g1. Wenn da mehr als 100uA fliessen, sollte man auch etwas sehen. Im Bild mal eine CRM92 (Triode!) die 80uA bei 10V bringt ...
Die Spannung für die Intesität des Strahles ist mit maßgebend. Die liegt am 1. Gitter der Röhre und bestimmt die Helligkeit. W.
Hey Danke für die Antworten. Ich hatte am Wochenende leider keine Zeit mehr und werde eure Tipps die nächsten Tage machen. Die 100 Volt liegen übrigens über den Dioden an, d.h. die Hochspannung sollte doch da sein.....
Hallo zusammen, oldeurope schrieb: > Fassung abziehen. > Röhre aus dem Labornetzteil heizen. (In Deinem Fall 6,3V) > Spannung von etwa 10VDC zwischen Katode und Wehneltzylinder (=g1) legen. > z.B. 9V Block. Minuspol an Katode und Pluspol über 2K2 Mess-Shunt an g1. > > Wenn da mehr als 100uA fliessen, sollte man auch etwas sehen. Ich habe mir vorhin einen 9 Voltblock gekauft und gerade mal losgelegt. Da ich hier kein Labornetzgerät habe und es eh nicht möglich war den Sockel abzuziehen ohne alle Kabel abzulöten, habe ich mich entschieden die Heizung über den Trafo zu betreiben. D.h. ich habe alle Anschlusskabel abgelötet, bis auf die Heizung und habe den 9 Volt-Block wie beschrieben angeschlossen. Über den Widerständen (insgesamt 2,22kOhm) habe ich 6,48 Volt gemessen, wenn die Heizung auf voller Temperatur war. D.h. 2,9 mA. Gesehen hat man bis auf die Heizung NICHTS aber auch gar nichts... Heißt das meine neue Lieblingsbastelei ist vorbei? Anbei ein schlechtes Bild von dem "Testaufbau". Auch wenn es nicht so aussieht, die anderen Kabel sind wirklich ab und haben keinen Kontakt untereinander. Habe ich etwas falsch gemacht? Danke für euer Hilfe
Oszi schrieb: > Gesehen hat man bis auf die Heizung NICHTS aber auch gar nichts... Meinst du mit 9V würdest du was auf dem Bildschirm sehen? Damit da sich was tut müssen die 2kV ran. So kannst du höchtens feststellen ob die Kathode noch emittiert.
> Fassung abziehen. > Röhre aus dem Labornetzteil heizen. (In Deinem Fall 6,3V) > Spannung von etwa 10VDC zwischen Katode und Wehneltzylinder (=g1) legen. > z.B. 9V Block. Minuspol an Katode und Pluspol über 2K2 Mess-Shunt an g1. > > Wenn da mehr als 100uA fliessen, sollte man auch etwas sehen. Wie war das dann gemeint? D.h.die röhre ist okay? Ist inmeinem fall acc die anode? wo kann ich sachen zur triode nachlesen?
Helmut Lenzen schrieb: > Meinst du mit 9V würdest du was auf dem Bildschirm sehen? > Damit da sich was tut müssen die 2kV ran. So kannst du höchtens > feststellen ob die Kathode noch emittiert Okay ... ich glaube ich habe es kapiert :-D Dann macht es also Sinn weiter nach Fehlern zu suchen.... Danke stand auf dem Schlauch
Oszi schrieb: > Okay ... ich glaube ich habe es kapiert :-D > Dann macht es also Sinn weiter nach Fehlern zu suchen Sicher macht das Sinn. So jetzt klemm mal die Ablenkplatten ab. Also an der Röhre D1,D2,D3,D4 Wenn alle Spannungen da sind müsstes du einen Leuchtfleck in der Mitte der Röhre sehen. (Aber Achtung Einbrenngefahr bei zu grosser Helligkeit) So an ACC sollte um die +130V anstehen. Miss mal die Spannungen die über die Z-Diode anliegen auf Seite 8 vom Schaltplan ganz links. Dort hast du 2 x Z51 in Reihe (sollten 100V zu messen sein) und eine 33V Z-Diode. Aber Achtung der ganze Teil hat -2kV gegen GND. Das sollte deine Multimeter schaffen (halt nicht anfassen das Teil) Dann die Spannung Focus Poti gegen Kathode der 33V Z-Diode Diese ganzen Spannungen werden alle von den -2kV abgeleitet und sollten einigermassen da sein. Sollten die Stimmen kann noch der Dunkeltastverstärker mit dem Optokoppler verhindern das sich der Strahl zeigt.
Helmi schrob: >Dort hast du 2 x Z51 in Reihe (sollten 100V zu messen sein) und eine 33V >Z-Diode. Das hatte ich schon am 10. des Monats vorgeschlagen. Er maß dort auch die 100 Volt. Oszi schrob: >Die 100 Volt liegen übrigens über den Dioden an, d.h. die Hochspannung >sollte doch da sein..... MfG Paul
Helmut Lenzen schrieb: > Oszi schrieb: > >> Gesehen hat man bis auf die Heizung NICHTS aber auch gar nichts... > > > > Meinst du mit 9V würdest du was auf dem Bildschirm sehen? > > Damit da sich was tut müssen die 2kV ran. So kannst du höchtens > > feststellen ob die Kathode noch emittiert. Genau das. Es ist sinnlos ein Scope zu reparieren, wenn die Bildröhre platt ist. Kommt leider vor. Deshalb ist das Prüfen der Bildröhre das Allererste! !!! @ Oszi: Deine Bildröhre ist top. Reparatur lohnt! Ich würde Dir dringend raten alle Spannungen vom Netzteil zu prüfen. (Ohne ein zweites Oszilloskop nicht ganz einfach.) Trotzdem viel Erfolg.
oldeurope schrieb: > Genau das. Es ist sinnlos ein Scope zu reparieren, wenn die Bildröhre > platt ist. Es hatte aber vermutet das die Röhre mit 9V hell wie die Sonne leuchtet.
Helmut S. schrieb im Beitrag #4283372: > Achtung bei der Methode hat man aber auch ganz schnell einen > Einbrennfleck in der Mitte des Bildschirms der Röhre. Das ist dann ein > bleibender und leider permanent sichtbarer Schaden. Vor allem, wenn man das erst nach drei Jahren merkt. ;-) wendelsberg