Forum: HF, Funk und Felder Kennt jemand diesen R&S Network Analyzer?


von Dave N. (Firma: Geknechteter Pennäler) (schueler-bubi)


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Hallo rundherum,

ich habe gestern einen Network Analyzer von Rohde&Schwarz Typ ZAS 
geschenkt bekommen. So einen wie dieser hier:

http://helmut-singer.de/stock/-67526623.html

Das Dumme ist nur, es sind keine Demodulatorköpfe dabei, wie dieser:

http://www.helmut-singer.de/stock/1222170210.html

Nun möchte ich gerne diese Köpfe nachbauen, passiv würde reichen. Die 
hohe Genauigkeit von R&S brauche ich sicher auch nicht. Trotz langem 
Suchen im Netz konnte ich leider nicht die Beschaltung der 
Tastkopfstecker finden, noch sonst eine Info über diese Köpfe. Die 
Stecker sind die schwarzen, rechteckigen Teile im obigen Link.
Einen zum Analyzer passenden Wobbelgenerator habe ich.

Kann mir jemand nähere Infos zu diesem System geben?

Vielen Dank für eure Hilfe
Dave (zukünftiger Funkamateur)

von Toto (Gast)


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Dir ist aber schon klar, dass du so einen Demodulator nicht fuer 730 
euro baust. Im wesentlichen ist es ein Mischer. Allenfalls komt die 
Frequenz von Extern, oder auch nicht. Fuer einen Netzwerkanalyzer muss 
die Frequenz von extern kommen, da der ja synchron detektiert.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ebenso müsste man noch das Datenformat für das Kalibrierdaten-EPROM 
herausfinden. Rohde&Schwarz hat bis Ende der 90er Jahre hierfür häufig 
den Typ 5204 verwendet, der schon damals eher historisch war.

von Mikrowilli (Gast)


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Die Handbücher (Benutzer- und Service-) für den Analyzer und auch für 
den Kopf ZAS-Z2 gibt es hier:
http://www.rainer-foertig.de/unterlagen/RS-32_2010.htm .
Zumindest für den Kopf dürfte ein Schaltbild darin enthalten sein; das 
erleichtert vielleicht den Nachbau.

von Dave N. (Firma: Geknechteter Pennäler) (schueler-bubi)


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Ich danke euch für eure Antworten.

Wie ich sehe, werde ich wohl doch noch ein wenig mehr grübeln müssen.

Tschüss
Dave

von Ralph B. (rberres)


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Der ZAS ist ein scalarer Netzwerkanalyzer. Kein Vektorieller!!

Er hat auch keine HF Quelle eingebaut. Dazu braucht man einen extra 
Wobbelgenerator. In dem Fall der SWP.
ZAS und Wobbelgenerator werden über eine Steuerspannung syncronisiert.

Die Tastköpfe enthalten auch keine Mischer. Es ist ein HF-Dedektordiode, 
dessen Kennlinie sich in einen Eprom befindet. Das Eprom ist im 
Tastkopf-Stecker untergebracht. Die Dioden sind hochempfindliche 
Zerobias Dioden ähnlich BAT16. Fast das selbe Messverfahren findet man 
auch im NRV5,bzw URY.

Die Tastköpfe nachzubauen dürfte ziemlich aussichtslos sein. Das Eprom 
ist zwingend notwendig. Die Dedektordioden gibt es nicht auf dem freien 
Markt, allenfalls als Erstazteil bei Rohde&Schwarz. Damit das ganze auch 
Frequenzlinear wird, ist dann auch ein geeigneter Aufbau von Nöten.

Der ZAS selbst verarbeitet keine HF, sondern nur Gleichspannungen, diese 
aber herunter bis in den Nanovoltbereich.

Ralph Berres

von nochn_andreas (Gast)


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Hallo Dave,
durfte mich von 10 Jahren notgedrungen mal kurz mit dem Gerät nebst 
Wobbelgenerator beschäftigen. Resümee: Gut, dass du nix dafür bezahlt 
hast.
Der Oszillator driftete über die Zeit/Temperatur und die Dynamik des 
Gesamtsystems war nicht ausreichend. Außerdem ist es, wie andere bereits 
schreiben ein vektorieller NA. Weshalb ich das Gerät wieder in den 
Schrank gestellt habe. Und wenn es niemand da rausgeholt und bei Singer 
vertickt hat, dann steht es vermutlich auch noch dort...

Gruß und viel Erfolg beim Tastkopfbauen

von Ralph B. (rberres)


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nochn_andreas schrieb:
> Der Oszillator driftete über die Zeit/Temperatur

Das hängt wohl von dem Wobbelgenerator ab. Den SWP gab es übrigens auch 
mit einer Option, welche das Gerät auch stabiler macht, und für 
Schmalbandwobbeln geeignet macht.

nochn_andreas schrieb:
> Dynamik des Gesamtsystems war nicht ausreichend.

Je nacht Tastkopf zwischen ca 60db und 90db, also ähnlich wie bei dem 
Swob5. Wie groß die geforderte Dynamik ist , muss der TE selber 
entscheiden, da es von der Anwendung abhängt.

nochn_andreas schrieb:
> Außerdem ist es, wie andere bereits schreiben ein vektorieller NA.

Meintest du kein vektorieller NA?
Es ist ein skalarer NA. Eben weil er die Signale breitbandig erfasst, 
ist die Dynamik natürlich geringer, als bei einen vektoriellen NA, da er 
keinen Umsetzoszillator mit einer festen ZF und damit Bandbreite hat.

Gegenüber einen Swob5 hat es immerhin den Vorteil, das es je nach 
Wobbelgenerator bis 2,7GHz geht, das es auf dem Bildschirm eine halbwegs 
vernünftige Skalierung hat, und das es eine Rechnerschnittstelle ( 
IEC-Bus )sowie digitalen Bildspeicher gleich eingebaut hat. Beim Swob5 
musste man dafür erst den digitalen Bildspeicher BDS, welches es als 
Option gab bemühen. Dafür hat der Swob5 einen größeren Bildschirm, und 
driftet sowohl in der Frequenz als auch in der Amplitude genauso.

Besonders erfolgreich war das Gerät auf dem Markt glaube ich nicht.

Wenn man den Preis für das Gesamtpaket ZAS Messköpfe SWP betrachtet, ist 
das meines Erachtens einfach zu teuer. Für das Geld bekommt man fast 
schon gebraucht einen ZVS. Das ist dann immerhin in VNA. Aber auch hier 
sollte man die Kosten für das notwendige Zubehör nicht unterschätzen.

Was ich nicht weis, ob die Messköpfe zum URV5 URY NRV zufällig auch auf 
den ZAS passen. Das Messprinzip ist das gleiche.

Ralph Berres

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