hallo zusammen, von einem AVR-Board möchte ich über max232 dann ca. 15m überbrücken, danach per Serial/USB wandler in meinen Server. Die 15m sind im Keller im Technikraum, und 230V ist überall in der Nähe (u.a. muss ich "durch" meinen Hauptverteiler, weil die Leerverrohrung da zusammenläuft) Frage: welches Kabel? 3 polig (Gnd, Tx, Rx). Geschirmt? Einzeln geschirmt? Geschirmt und "twisted pair"? Ethernet Cat5e hätt ich auch noch rumliegen. Danke, Michi
Hallo, da das Übertragungsverfahren (seriell, elektrisch, RS232) von dir festgelegt ist, bleibt nur noch die Kabelwahl und die Schnittstellengeschwindigkeit als Parameter übrig. Bei 15m und Seriell kann es mit 115.2kBit und geschirmten guten Kabeln noch gehen, muss es aber nicht. Die Last des Kabels ist vor allem Kapazitiv zu sehen und verschleift dir deine Signalflanken. Daher kann eine niedrige Baudrate (also z.B. 9600Baud) viel bringen. Durch die Umgebung (Stromverkabelung) würde ich zu einem geschirmten Kabel raten. Ich habe ganz gute Erfahrungen mit S/STP Netzwerkkabeln gemacht. Der Schrim sollte dann aber sauber aufgelegt werden. Ich würde - je nach Datenrate und Komponenten) dazu raten, die Handshakeleitungen sofern vorhanden mitzunutzen (also RxD, TxD, RTS, CTS und natürlich GND + Schirm). Alternative: Man kann die Daten auch optisch wandeln, falls es zu starke Störungen gäbe und per billigem Plastikfaser (Netzwerkbereich oder für Audio) die 15 m leicht überbrücken. Gruss
9600 Baud reichen vollkommen. Netzwerkkabel hätt ich wie gesagt, mag ich aber eher nicht verwenden, weil das etwas "garstig" ist wenn nicht fix verlegt/gecrimpt (das ist eins für "fixe Installation", also nicht wirklich flexibel) Würde so eine Art "Mikrofonkabel" (irgendwas zweipoliges geschirmtes) funktionieren?
Michael Reinelt schrieb: > Würde so eine Art "Mikrofonkabel" (irgendwas zweipoliges geschirmtes) > funktionieren? Ja.
Besser wäre es allerdings, RS422, also dir symmetrische RS232 zu verwenden.
Danke für das "Ja". Natürlich wäre RS422 besser. Das Bessere ist der Feind des Guten. Leider hab ich schon einen max232 eingebaut, und auf der anderen Seite wird der serial2usb dongle damit auch wenig anfangen können.... Falls es so nicht verläßlich funktioniert, kann ich das ja immer noch umbauen. Es gibt immer Potential für eine Version++ :-)
Michael Reinelt schrieb: > Natürlich wäre RS422 besser. Das Bessere ist der Feind des Guten. Leider > hab ich schon einen max232 eingebaut, und auf der anderen Seite wird der > serial2usb dongle damit auch wenig anfangen können.... Einen Seriel2USB-Wandler für den PC gibt es genauso für RS422 (wenn auch zu Apothekenpreisen) und auf µC-Seite hast du dein Leitungtreiber selber in der Hand. Bei RS232 mit 9k6Bd über 15m und nicht zu knauserigen Signalpegeln sind normalerweise aber keine Probleme zu erwarten. Du solltest allerdings gucken, das lebenskritische Daten nicht ohne entsprechende Absicherung auf Datenprotokollebene über die Leitung gehen.
Wie... du meinst meine Dialyse-Anlage sollte ich darüber doch nicht steuern? :-)
Damals, als RS232-Treiber noch ±11V geliefert haben und Telefonkabel noch twisted Pair mit Folienschirm waren, gingen darüber 80 Meter mit 9600 Baud problemlos. Auch 10 Verbindungen im gleichen Kabel und davon 30 Meter neben einem 4x35mm² mit CNC-Maschinen am anderen Ende. Probleme gab's nur mit dem Potentialausgleich, notfalls musste man Optokoppler einbauen.
Michael Reinelt schrieb: > Würde so eine Art "Mikrofonkabel" (irgendwas zweipoliges geschirmtes) > funktionieren? Könnte funktioniereen, muss aber nicht. Gerade einfache Mikrofonkabel haben keinen geflochtenen Schirm und/oder Folie, sondern da gibt es Versionen mit "gewendeltem" Schirm (also einfach Einzellitzen drumgewickelt). So ein Kabel würde ich nicht unbedingt empfehlen. Zur "Fehlerfreiheit/Funktionssicherheit": Je nach Aussentemperatur kann z.B. auch eine einfache Heizungs-/Lüftungssteuerung, die verrückt spielt, zu teueren Folgeschäden führen. Da braucht es keine lebensverlängernde Medizintechnik, um monetär relevant zu werden. Mal davon abgesehen, sollte eine Anlage so konstruiert sein, dass die möglichen Fehlerzustände vermieden oder gemildert werden können. Das macht man als Ingenieur nunmal so (Stand der Technik/Good Design practise). Manche normale Zeitgenossen sehen einen Airbag/Sicherheitsgurt als überflüssigen Luxus an, weil er ja maximal einmal im Einsatz zu Schutzzwecken nutzbar ist. ;-)
Michael Reinelt schrieb: > Wie... du meinst meine Dialyse-Anlage sollte ich darüber doch nicht > steuern? Das ist mit der Kabelwahl sowieso nicht zu lösen, dafür braucht man gesicherte Datenübertragung durch Software. Die NASA schafft es ja auch, dem Marsrover Befehle zu schicken, obwohl da kein doppelt geschirmtes Kabel liegt. Gruss Reinhard
Michael Reinelt schrieb: > Wie... du meinst meine Dialyse-Anlage sollte ich darüber doch nicht > steuern? Warum solltest du das nicht tun. Es solltest lediglich der OSI-Layer 2 in der Software entsprechen implementiert sein. http://de.wikipedia.org/wiki/OSI-Modell#Schicht_2_.E2.80.93_Sicherungsschicht
Michael Reinelt schrieb: > Wie... du meinst meine Dialyse-Anlage sollte ich darüber doch nicht > > steuern? So unpassend ist die Frage nicht. Du hast ja zwei Probleme in der Medizintechnik: a) Den zeitweiligen Ausfall der Kommunikation, die nur über Redundanz gelöst werden kann b) die Abhör- und Datensicherheit. Kein Med-Gerät, as ich kenne, überträgt daher uncodierte Daten über Standard-Protokolle. Oft werden nicht einmal solche verwendet, sondern man bastelt sich ein eigenes Protokoll.
Falls R232 nicht klappt, bin ich zeimlich sicher, dass man das Problemlos in RS422 wandeln kann. Auch wenn die Spannungspegel schon +/-12V sind (oder so ähnlich).
2X sowas drauf: http://www.usconverters.com/downloads/max491.pdf kost nur rund 3 Euro und löst alle Probleme.
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