Hallo an alle, ich wollte wissen, welche Kapazitätswerte man mit einem selbstgebauten Kondensator aus Alufolie und Frischhaltefolie (Lowest Cost, Lowest Performance Kondensator) erreichen kann, vermutlich nicht sehr hohe, da die Permittivität von Polypropylen bei "nur" knapp 2, laut Wikipedia 2.1 liegt. Als Vorgabe maximal 1 Meter Alufolie von der Stange. Was denkt ihr? 1-2 nF? Spannungsgestigkeit dürfte auch interessant sein
Ich denke mal das du einen Plattenkondensator bauen willst. Unter folgendem Link findest du hierzu eine Formel: https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator_%28Elektrotechnik%29#Berechnung_der_Kapazit.C3.A4t Je näher das leitfähige Material an aneinander ist, umso mehr Kapazität bekommt man.
Hab mir tatsächlich mal die Zeit genommen, einen Folienkondensator aufzubauen, hat ne Weile gedauert. 400 Lagen Alufolie in Papiereilagetüten (PE glaub ich). Spannungsfestigkeit ist recht gut, mit nem Spannungsverdoppler am Netz konnte ich das Ding auf 600V aufladen, ohne dass da was kaputt geht :-) Kapazität konnte ich bis jetzt mangels Messgerät nicht ermitteln.
Danke an alle für die schnellen Antworten! Ich will ja einen Versuch starten, bloss schreibe ich die Woche zwei Klausuren und hab leider keine Zeit. Habe ich aber schonmal versucht, hat bei 2kV seltsamerweise Durchschläge gegeben ;) @Floh: Schön gebaut! Sowas stelle ich mir auch vor :)
Ne doppelseitige Europlatine ergibt schon ca. 1n (je nach Materialstärke). 2m Alufolie mit 1m Frischhaltefolie (ca. 9µm) dazwischen? Bei angenommenem perfekten Andruck ergibt das auf jeden Fall µF, vielleicht tausende. Formel dazu kennen hier sicher einige.
Danke beteigeuze, ich denke man müsste irgendwie bestimmt 50-100% vom Durchmesser der folie nochmal mit der Permittivität von Luft (1.00..?) rechnen, weil man die Luft nicht gut rauskriegt, oder?
Garnicht so ungefährlich. Ich hab sowas auch mal gebaut, mit DIN A4 Folie für Overheadprojektoren. Da bekommt man beim Zusammenlegen der einzelnen Schichten schon einen gepfeffert, wegen der mechanichen Ladungstrennung. Trockene Winterluft macht´s noch brisanter... P.S.: Mit der relativ dicken Overheadfolie sind > 10kV kein Problem. es schlägt nicht durch die Folie, eher geht die Entladung um die Folienkante herum. Peng.
Ich würde nicht schichten sondern wickeln. Mach je einen Abwickler für zwei Rollen Alufolie und einen dazwischen für die Frischhaltefolie oder was sonst auch immer dazwischen soll. Dann schön stramm wickeln. Die Anschlüsse nach außen.
Also, leider erst heute dazu gekommen, tut mir leid. Ich habe so ein Teil jetz mal gebaut, 70cm Alufolie zwischen gewöhnlicher Frischhaltefolie, gewickelt und in eine Papphülse gesteckt zwecks besserer Handlichkeit. Er besitzt eine gemessene Kapazität von ~70nF, je nachdem, wie das Bündel in der Hülse gerade komprimiert wird, im Mittel so eher 71nF. Getestet bis 200V Gleichspannung, keine Durchschläge, allerdings entlädt er sich ziemlich schnell von selbst, vllt. große Kriechströme oder so etwas. Impulsfest, soweit ich das beurteilen kann, habe ihn ca. 20 Mal auf 160V DC aufgeladen und kurzgeschlossen (ordentlicher Wumms ;) ), keine Defekte aufgetreten. Ich finde dieses Kondibastelen ziemlich interessant, wie man nur mit Alufolie und Frischhaltefolie richtige Kondensatoren ohne großen Aufwand, und dass auch noch mit solchen Werten bauen kann :) Tolles Einsteigerprojekt, allerdings ist das knitterfreie Verlegen der Frischhaltefolie etwas fummelig.
Kann man alternativ auch Papier als Dieelektrikum verwenden oder verschlechtern sich dadurch die Kapazitätswerte?
Früher wurde Papier allgemein als Dielektrikum verwendet. Allerdings als ölgetränktes Papier, denn das verschloss die zahlreichen Poren im Papier. Ohne dieses Öl kam es schon bei relativ niedrigen Spannungen zu Durchschlägen durch die Poren im Papier, die dann durch verdampftes Metall zum Kurzschluss wurden. Die meisten Folien oder Kunststoffe haben ein epsilon-r im Bereich zwischen drei und sechs, die Unterschiede sind für die Größe der Kapazität daher wenig maßgebend.
Danke ;) Dann baue ich morgen mal einen Ölpapierkondensator, Ziel:
>100nF. Ergebnisse kommen morgen
Stefan M. schrieb: > P.S.: Mit der relativ dicken Overheadfolie sind > 10kV kein Problem. > es schlägt nicht durch die Folie, eher geht die Entladung um die > Folienkante herum. Peng. Du mußt die Folien versetzt anordnen. Peter R. schrieb: > Früher wurde Papier allgemein als Dielektrikum verwendet. Allerdings als > ölgetränktes Papier, denn das verschloss die zahlreichen Poren im > Papier. In der Gründerzeit des Radios, als es noch keine Plaste gab, wurden Hartholzstücke oder Papier in Paraffin ausgekocht. Also alles nichts neues!
Soo, das Projekt schreitet fort, gerade werden 7 Meter Alufolie möglichst knitterfrei verlegt und zurechtgeschnitten. Hoffe bis heute Abend fertig zu sein.
Mal nur eine kurze Idee: wir wäre es mit Backpapier gibt es sogar Silikonbeschichet :D
Hab ich grade leider nicht da, aber echt eine gute Idee :) Oder Aluminiumspray
Ok, der "Neue" ist fertig. War eine unglaubliche Fummel und Konzentrationssache. Er ist 30cm lang, 5cm hoch und hat die typische Rollenform. Mit 7 Meter Alufolie (19um) und 28 Metern Frischhaltefolie (12um) bin ich auf stolze 0.37uF, nach Komprimieren um die 0.4uF gekommen. Spannungsfestigkeit wie beim alten Exemplar, jetz steht der Test unter Spannung an...
LLP schrieb: > Danke ;) Dann baue ich morgen mal einen Ölpapierkondensator, Ziel: >>100nF. Ergebnisse kommen morgen Nimm PCB("Chlorbiphenyl")-haltiges Öl aus alten Transformatoren oder angebohrten DDR-Kondensatoren. Das Öl ist extrem hydrophob, da brauchst Du Dir keine Gedanken um Feuchtigkeit und den damit verbundenen Leckströmen zu machen. Erhöht die Lebensdauer ungemein... ;-)
Nein Danke, ich wollte meine Seminararbeit über polychlorierte/halogenierte Biphenyle schreiben - echt fies das Zeug ;)
Ich hab's gerade auch mal probiert, Format 29,5 x 25 (ca. A4, etwas größer). Mit einer Lage (Alufolie - Frischhaltefolie - Alufolie) komme ich auf 17nF ohne irgendwas draufzulegen. Mit einer Scheibe Plexiglas als Gewicht sind es 26nF, wenn ich mich dann noch draufstelle komme ich bis zu 55nF. Durch das Plexiglas sieht man allerdings noch gut die kleinen Luftblasen, die sich trotz sorgfältigem Zusammenlegen gebildet haben. Dicke der Frischhaltefolie ist mit "extra Stark" angegeben, etwas anderes war leider nicht da...
Die Dicke des Materials machts echt aus, mein Wickelkondensator besitzt Teilweuse Elektrodenabstände von gut 2-3 Millimterer, wenn ich ihn gut presse, knacke ich vllt sogar die 1uF ;)
Ach ja, noch mal eine Frage an alle, bitte beantworten: Gab es nicht mal eine Möglichkeit, einen Elektrolytkondensator zu bauen? Ich kann mich nur noch an eine Zinkelektrode und Backpulver (NaHCO3) als Elektrolyt erinnern
Nachtrag + Push: Bin jetzt von Folie auf Elektrolyttechnik umgestiegen, es geht fantastisch. Ich habe eine Aluminiumfolie mit der matteren Seite nach oben auf eine feste Unterlage gelegt, eine Lage Papier, getränkt mit gelöster Ascorbinsäure(Da geringer PKs Wert), darauf noch eine Lage Alufolie und mit 0.5kG Gewicht belastet. Für ca. 20 sec. bei 30Volt DC formiert (Die Werte wurden bei mir allerdings nach 10sec. schon wieder schlechter), danach kurzgeschlossen, kurz gewartet, und getestet: Bei 6.25 cm^2 Fläche Aluminiumfolie und gewöhnlichen Haushaltspapier als Abstandspapier komme ich auf 28uF bei mind. 30V, bestimmt 50V+. Nur eine kleine Anregung zum nachbauen, ich denke mit anderen Säueren sind bessere Ergebnisse zu erwarten, allerdings dachte ich mir, das Ascorbation ist ein sehr starker komplementärer Protonenakzeptor, daher klappt es ganz gut. LLP
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