Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED-Widerstand PWM 3W


von Markus (Gast)


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Hallo!

Im Anhang habe ich einen Schaltplan von einer LED mit PWM-Steuerung. 
Laut Datenblatt verträgt die LED 800mAh bei 10% duty-cycle. Wieviele kHz 
die PWM haben muss weiß ich jetzt leider nicht auswendig.

Meine eigentliche Frage wäre aber, wie ich den Widerstand R1 berechnen 
muss, damit die LED nicht übersteuert wird, ich aber trotzdem keine 
zweite Zentralheizung bekomme. Also bitte um Hilfe wie ich die Formel 
herleiten kann :-)

Mfg Markus

von K. D. (deka)


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Ein Vorwiderstand an solch einer LED ist die falsche Wahl. Solche LEDs 
sollte man dringlichst mit einer Konstantstromquelle versorgen und nicht 
einfach mit einem Widerstand den Strom begrenzen. Das ist nicht gut. 
Wenn dir nicht klar ist wie man einen solchen Vorwiderstand berechnen 
würde dann nimm das 
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109111.htm
Zentralheizung hast trotzdem.

>Laut Datenblatt verträgt die LED 800mAh
Sicher nicht. Wenndann verträg sie 800mA. Ah (Amperestunden) beschreibt 
die Fähigkeit einer Quelle über einen gewissen Zeitraum Strom zu 
liefern.

von Markus (Gast)


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K. D. schrieb:
> Ein Vorwiderstand an solch einer LED ist die falsche Wahl. Solche LEDs
> sollte man dringlichst mit einer Konstantstromquelle versorgen und nicht
> einfach mit einem Widerstand den Strom begrenzen. Das ist nicht gut.
> Wenn dir nicht klar ist wie man einen solchen Vorwiderstand berechnen
> würde dann nimm das
> http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109111.htm
> Zentralheizung hast trotzdem.

Sorry, ich habe mich in meinem Startpost leider undeutlich ausgedrückt. 
Nochmal von ganz vorne: Was möchte ich machen? Nun ja ich habe eine alte 
Makita-Taschenlampe mit einem 9,6V NiMh/NiCd-Akku. Die Glühbirne ist 
durchgebrannt und wir verwenden längst kompaktere Taschenlampen. Dennoch 
war mein Grundgedanke, in diese Taschenlampe, da ja reichlich Platz 
vorhanden ist, auch für einen Kühlkörper, eine High-Power-LED einzubauen 
und an diese 9,6-12V Akkuspannung zu treiben. Dass man die LED nicht 
direkt an zwölf Volt hängen kann weiß ich :-)
Und genau das was du mit der Konstantstromquelle in deinem Beispiel 
erwähnt hast, geht NICHT weil ich den Akku nicht alle 10 minuten 
auswechseln will. Ich habe mir einige Webseiten zu dem Thema 
PWM-LED-Treiber angesehen und habe sehr häufig die oben nachgezeichnete 
Konstellation vorgefunden. Auf diesen Seiten hat der Widerstand R1 
eigentlich immer Werte unter einem Ohm.
Auf einer Webseite habe ich die Formel R = 0,07 x Iled gefunden. 
Allerdings war dies in Kombination mit einer Spule, wobei mir nicht klar 
ist, wie diese Person auf ausgerechnet 0,07V gekommen ist.

So, ich hoffe ich konnte nun den Sachverhalt ausführlich schildern :-)

K. D. schrieb:
>>Laut Datenblatt verträgt die LED 800mAh
> Sicher nicht. Wenndann verträg sie 800mA. Ah (Amperestunden) beschreibt
> die Fähigkeit einer Quelle über einen gewissen Zeitraum Strom zu
> liefern.

Sorry, das ist leider von mir ein gravierender Denkfehler, das hat sich 
falsch in mein Hirn eingebrannt und mir passiert es leider immer wieder 
dass ich es falsch schreibe :-)

Grüße aus Österreich!

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

wenn der "Vorwiderstand" so klein ist, dann wird wer vermutlich als 
Shunt zur Strommessung verwendet.

Markus schrieb:
> Und genau das was du mit der Konstantstromquelle in deinem Beispiel
> erwähnt hast, geht NICHT weil ich den Akku nicht alle 10 minuten
> auswechseln will.

Das verstehe ich nicht. Konstantstromquelle bedeutet, das du die LED mit 
einem festgelegten Strom betreibst. Dazu wird die Spannung so geregelt, 
das immer der gleiche Strom fließt. Mit einer PWM machst du im Prinzip 
genau das. Man spart sich in den meisten Fällen lediglich die 
Spannungsstabilisierung und lässt die LED einfach schneller blinken, als 
es das menschliche Auge wahrnimmt (dabei tritt allerdings der 
stroboskopischer Effekt auf, wodurch drehende Teile als stehend 
erscheinen können, weshalb dies in Werkstätten vermieden werden muss).

Falls die LED mit unter 5V auskommt, kannst du sie mit an den 
Spannungsregler vom µC hängen (der muss dann natürlich größer sein und 
der µC entkoppelt werden).

Alternativ könntest du dir auch einfach einen fertigen LED Treiber 
suchen, der das alles für dich macht.

Es würde mich nicht wundern, wenn das Leuchtergebnis eher bescheiden 
ausfällt, das LEDs eine andere Abstrahlcharakteristik haben als 
Glühbirnen, da der Reflektor der Lampe ja auf eine Glühbirne ausgelegt 
ist. Endergebnis würde mich aber schon mal interessieren.


Gruß Kai

von Markus (Gast)


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Erstmal vielen Dank für deine Antwort!

Kai S. schrieb:
> dabei tritt allerdings der
> stroboskopischer Effekt auf, wodurch drehende Teile als stehend
> erscheinen können, weshalb dies in Werkstätten vermieden werden muss

Ich wusste garnicht dass das menschliche Auge bei derart hohen 
frequenzen noch was erkennen kann? Bei meiner Digitaluhr mit 6 
7-segment-Anzeigen, wo eine nach der anderen kurz aufblitzt um ihren 
Inhalt anzuzeigen, schaffe ich es mit meinem mega8 auf 5kHz und sehe 
nichtmal bei der geringsten Helligkeitseinstellung ein flimmern.

Kai S. schrieb:
> Falls die LED mit unter 5V auskommt, kannst du sie mit an den
> Spannungsregler vom µC hängen (der muss dann natürlich größer sein und
> der µC entkoppelt werden).

Genau das möchte ich nicht machen weil ja dann mehr als 2 drittel der 
energie am Spannungsregler verbraten wird - bei meiner oben genannten 
Digitaluhr wird der Regler schon verdammt heiß.

Was ich machen möchte ist die PWM einstellen und gleichzeitig verhindern 
dass mehr als 1000mA (Ja ist ein A, habe mich geirrt) durch die LED 
fließen. Gibt es da keine elegantere Möglichkeit als einen 
Spannungsregler?

Dass die Lichtausbeute geringer ist ist mir schon klar, das ist auch nur 
ein Projekt um mich mit für mich neueren Kapiteln "vertraut" zu machen.

Hier ist das Datenblatt. Sorry, habe mich geirrt, ist doch 1A Peak 
Current aber was genau heißt nochmal Duty Ratio 0,1%? Heißt das ich darf 
die 10-Bit-PWM nur auf 1 setzen?
http://files.hueyjann.tw/Hi-Power%20LED%200.5W-5W/3W%20High%20Power%20LED/HPB8b-49K3xWx.pdf

von Kai S. (kai1986)


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Markus schrieb:
> Ich wusste garnicht dass das menschliche Auge bei derart hohen
> frequenzen noch was erkennen kann? Bei meiner Digitaluhr mit 6
> 7-segment-Anzeigen, wo eine nach der anderen kurz aufblitzt um ihren
> Inhalt anzuzeigen, schaffe ich es mit meinem mega8 auf 5kHz und sehe
> nichtmal bei der geringsten Helligkeitseinstellung ein flimmern.

Es flimmert auch sichtbar. Wenn sich aber z.B. die Bohrmaschine genau 
soschnell dreht, wie es flimmert, dann sieht es so aus, als würde sie 
stehen, was sie aber nicht tut. Stroposkoplampen arbeiten genau nach dem 
Prinzip, um sich schnell bewegende Dinge Sichtbar zu machen.

Markus schrieb:
> Genau das möchte ich nicht machen weil ja dann mehr als 2 drittel der
> energie am Spannungsregler verbraten wird - bei meiner oben genannten
> Digitaluhr wird der Regler schon verdammt heiß.

Hier liegt mein Fehler. Ich habe bei einem Spannungsregler an eine 
Step-down Regler gedacht und nicht an einen Linearregler.
z.B. sowas
http://www.reichelt.de/ICs-TLC-TSA-/TS-19377-CS/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=115920;GROUPID=5480;artnr=TS+19377+CS;SID=10UCT6h38AAAIAAGtWgYcc29ef4cc908235996ef89f1a9154c399

Ein Linearregler ist ja nur ein besserer Widerstand, das würde ich für 
sowas auch nicht verbauen.

Gruß Kai

von Falk B. (falk)


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@  Markus (Gast)

>Genau das möchte ich nicht machen weil ja dann mehr als 2 drittel der
>energie am Spannungsregler verbraten wird - bei meiner oben genannten
>Digitaluhr wird der Regler schon verdammt heiß.

Schon klar.

>Was ich machen möchte ist die PWM einstellen und gleichzeitig verhindern
>dass mehr als 1000mA (Ja ist ein A, habe mich geirrt) durch die LED
>fließen. Gibt es da keine elegantere Möglichkeit als einen
>Spannungsregler?

Sicher, nennt sich Konstantstromquelle fuer Power LED. Dort wird die 
Spannungsdifferenz NICHT verheizt sondern transformiert und der Strom 
geregelt. Was will man mehr?

>Hier ist das Datenblatt. Sorry, habe mich geirrt, ist doch 1A Peak
>Current aber was genau heißt nochmal Duty Ratio 0,1%? Heißt das ich darf
>die 10-Bit-PWM nur auf 1 setzen?

Ja. Vergiss die 1A und schick 700mA durch. Das macht die Schaltung im 
Artikel.

MFG
Falk

von Markus (Gast)


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Vielen Dank für den Link!

Ich denke das mit dem stroboskopeffekt verstehe ich jetzt was du gemeint 
hast.

Ich denke ich werde es wirklich mal mit einer vorgefertigten Variante 
wie sie im Link ist probieren. Wenn ich das Zusammenspiel der hier 
verwendeten Bauteile verstehe werde ich es vielleicht nochmal mit 
diskreten Bauteilen probieren.

@Falk Brunner: Wenn ich die 700mA verwenden soll, was ist dann mit den 
1000mA Peak Current gemeint?

Mfg Markus

von Harald W. (wilhelms)


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Markus schrieb:

> was ist dann mit den 1000mA Peak Current gemeint?

Spitzenstrom, bei dem die LED nicht sofort durchbrennt, sondern
nur eine verringerte Lebensdauer hat. Dieser Wert darf auch bei
PWM nicht überschritten werden.
Gruss
Harald

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