Forum: HF, Funk und Felder 868 vs. 915MHz - unterschiedliche Antennen?


von Simon B. (nomis)


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Bei Ebay gibt es nette günstige Module für 915MHz-Funk (z.B. 
http://www.ebay.de/itm/260915795751 ). Ich würde das gerne für 868MHz 
einsetzen - der CC1101 sollte das ja können.

Taugt die dort verbaute Antenne einigermaßen? Oder liegen die Frequenzen 
eh so dicht beieinander, dass das quasi egal ist?

Viele Grüße,
        Simon

von Steffen E. (steffen23)


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Wenn man davon ausgeht, dass die Antenne auf 915 MHz ausgelegt ist, 
bräuchte sie eine Bandbreite von 94 MHz (10%) um 868 MHz noch 
abzudecken. Da über die Antenne nicht steht und sie aber ca. 40 mm lang 
zu sein scheint, denke ich, dass es nicht reicht. Typischer weise liegt 
die Bandbreite darunter.

Aber ohne die Antenne zu vermessen lässt sich das schlecht sagen, du 
kannst das ausprobieren ob die Reichweite bei 868 MHz mit der Antenne 
passt. Aber ich würde mir einfach eine 868 MHz Antenne mit bestellen 
oder halt gleich ein Modul was auf 868 ausgelegt ist.

von Stefan M. (derwisch)


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Wenn der Hersteller "gut" ist, dann sind die Antennen für 868 und 915 
unterschiedlich.
Bei solchen Lambda/4 Stäbchen wird man aber wohl keinen grossen 
Unterschied merken.
Es sei denn man arbeitet reichweitenmässig sowieso schon im 
Grenzbereich.

Bei RFID Anwendungen ( Richtantennen ) sind die Antennen unerschiedlich, 
also jeweils an den Frequenzbereich angepasst.

von Frank L. (hermastersvoice)


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wenn man sich mal die EZ430 von TI anschaut, dann stellt man fest dass 
die Versionen für 868 und 915 MHz identisch sind und man per Firmware 
dazwischen umstellen kann. Wenns da geht sollte es auch mit anderer 
Hardware möglich sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Frank L. schrieb:
> Wenns da geht sollte es auch mit anderer
> Hardware möglich sein.

Es hängt trotzdem von der verwendeten Antenne ab.  Die kann man
entweder vermessen, oder man findet ein Datenblatt dafür.

von ... (Gast)


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Frank L. schrieb:
> wenn man sich mal die EZ430 von TI anschaut, dann stellt man fest dass
> die Versionen für 868 und 915 MHz identisch sind

Das ist nicht ganz richtig.
Die Antenne der 868 MHz-Version wird mit einem 0 Ohm (oder wars ein
Loetpunkt?) verlaengert.
Der Rest ist in der Tat derselbe.

von Mughy (Gast)


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Hallo,
Aber wie ich weiss, in Deutschland die 915MHz ist nicht ISM-Band.
und bezüglich der Antenne,meine Erfahrung nach ist die Bandbreite bei 
915MHz sehr gering, sa dass du sehr hohe Reflektion bekommen wirst

von Simon B. (nomis)


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Steffen E. schrieb:
> Wenn man davon ausgeht, dass die Antenne auf 915 MHz ausgelegt ist,
> bräuchte sie eine Bandbreite von 94 MHz (10%) um 868 MHz noch
> abzudecken. Da über die Antenne nicht steht und sie aber ca. 40 mm lang
> zu sein scheint, denke ich, dass es nicht reicht. Typischer weise liegt
> die Bandbreite darunter.

Ok, danke. Dann werde ich da nochmal Ausschau halten. Vermutlich kann 
man ggf. ja einfach ein ordentlich abgelängtes Stück Draht einsetzen...

> Aber ohne die Antenne zu vermessen lässt sich das schlecht sagen, du
> kannst das ausprobieren ob die Reichweite bei 868 MHz mit der Antenne
> passt. Aber ich würde mir einfach eine 868 MHz Antenne mit bestellen
> oder halt gleich ein Modul was auf 868 ausgelegt ist.

Irgendwie ist Ebay bei 868MHz nicht besonders ergiebig, wenn man nach 
"cc1101" sucht bekommt man überwiegend Angebote für 433MHz, da war 915 
für mich noch "am dichtesten dran" - mal ganz abgesehen davon, dass der 
Preis natürlich ein Knaller ist...   :-)

Viele Grüße,
        Simon

von tiehl (Gast)


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solche Frequenz ist für GSM reserviert !

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Simon Budig schrieb:
> Vermutlich kann
> man ggf. ja einfach ein ordentlich abgelängtes Stück Draht einsetzen.

Ja, wobei der Wirkungsgrad eines lambda/4-Monopols mit der Qualität
der als Gegengewicht dienenden leitenden Fläche (ground plane) unter
ihm steht und fällt.  Diese muss mindestens lambda/2 im Durchmesser
sein.  Wenn man sowas nicht hat, dann braucht man sich auch keine
Gedanken mehr zu machen, ob die 915-MHz-Antenne nun auch bei 868 MHz
noch resonant wäre, denn das Ergebnis ist dann sowieso irgendwas
zwischen "schweinisch handempfindlich", "völlig unvorhersagbar" und
"total unbrauchbar".

von Simon B. (nomis)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ja, wobei der Wirkungsgrad eines lambda/4-Monopols mit der Qualität
> der als Gegengewicht dienenden leitenden Fläche (ground plane) unter
> ihm steht und fällt.

Ich sehe da ist noch viel zu lernen   :)

Danke!
        Simon

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Simon Budig schrieb:
> Ich sehe da ist noch viel zu lernen   :)

Kann man sich ganz einfach vorstellen.  Den lambda/2-Dipol kennt
jeder.  Stell ihn senkrecht auf.  Nun hat Marconi festgestellt,
dass sich der gesamte Wirkungsgrad der Anordnung nicht ändert,
wenn man das Gebilde in der Mitte durchschneidet und dort die Erd-
oberfläche hinsetzt (ideal gut leitend).  Der Fußpunktwiderstand
sinkt dabei auf die Hälfte, aber der Gewinn bleibt gleich.

Statt der unendlich großen Erde (ground) kann man auch eine
hinreichend große Fläche (ground plane) benutzen.  Das "hinreichend
groß" ist dabei ein Radius von lambda/4, gewissermaßen hat man den
zweiten Dipolschenkel "umlaufend nach oben gebogen" dabei.

Später wiederum hat man gemerkt, dass der Wirkungsgrad sich nur
minimal ändert, wenn man von dieser Fläche nur eine ausreichende
Anzahl lambda/4 langer Stäbe übrig lässt.  Das ist das, was man
gemeinhin als "groundplane"-Antenne bezeichnet.  Je nachdem, in
welchem Winkel man dann diese sogenannten Radials nach unten
knickt, ändert sich der Fußpunktwiderstand, sodass man damit auch
50 Ω direkt erreichen kann.

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