Moin zusammen! Zur Zeit nutze ich Raumthermostat, welches zeitgesteuert die Temperatur regelt. Die Gastherme wird über eine 230V-Schnittstelle gesteuert; andere Schnittstellen wären ggf. auch verfügbar. Meine Frage: Wie groß ist der Aufwand, ein eigenes Thermostat mit den folgenden Funktionen zu entwickeln: - Ansteuerung über o.g. Schnittstelle - Tag-/Nachttemp. - Steuerung tageweise einstellbar (Tag 1 bis 5 mit eigenen Profilen, 6 und 7 z.B. einheitlich) - Programmierung mittels Tasten (alternative Vorschläge bin ich offen) Ich weiß, dass es solche Thermostate zu kaufen gibt; das soll hier jedoch nicht zur Debatte stehen. VG
Lass mich raten ne Vaillant-Gastherme mit abgesetztem bedienteil? Also so schwer ist das sicherlich nicht, auch vom Bauteileaufwand. Wenn du eine alte Vaillanttherme hast, ist das noch nichtmal nen Bussystem sondern nur die Freigabe zum Heizen. Da ist die gesamte Logik/Intelligenz im Bedienteil. Man kann sogar die Freigabe bei defekten Bedienteil mittels Drahtbrücke realisieren. ;) Hab auch so nen Teil inner Küche, erschrecken der Standard in Berlin...hat aber schon nen neueres Bedienteil, mit Zeitschaltprogramm, Urlaubschaltung und verschiedenen Temperaturniveaus. MfG
Bingo, richtig geraten. ;-) Das Relais im Thermostat war bereits schon im Eimer, hatte das auch schon getauscht. Eine einfache Brücke tuts auch, exakt.
Thi Lo schrieb: > Wie groß ist der Aufwand Das hängt ganz von Dir, deinem Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen, sowie deinen Wissen ab. Mit etwas Vorkenntnissen ist so etwas eigentlich ganz einfach. Brauchst eigentlich nur einen kleinen Mikrocontroller und Kleinkram, eben deinen Wünschen entsprechend. - Standard-Text. > - Ansteuerung über o.g. Schnittstelle Da braucht man nur ein Relais + Treiber + evtl. Sicherung > - Tag-/Nachttemp. Speichere deine Soll-Werte direkt ins EEPROM vom Controller, und Setz die Daten per Display + Tasten > - Steuerung tageweise einstellbar Da macht ein RTC Sinn, oder du tust einen mini-Kalender + Clock direkt auf dem Mikrocontroller implementieren. > - Programmierung mittels Tasten (alternative Vorschläge bin ich offen) Wenn du soweit bist, dass es schon mal mit Tasten am Gerät "läuft", dann macht es evtl. sogar Sinn das Teil um eine Kommunikations-Schnittstelle wie z.B. RS485 zu erweitern, die dann zum Umschalten der Profile, oder zum Wechseln / manuellen ändern der Zeiten und Temperaturen dient. Das hat auch den Vorteil, dass du dann irgendwann weitere abgesetzte "Module" wie Temperatursensoren oder Schalter & Taster & Displays extern anbinden könntest, oder die ganze Schaltung von irgend einer externen Regelung ansprechen oder Konfigurieren kannst. (Z.B. Parametrierung per PC) Was soll man noch dazu sagen. --> Im Grunde brauchst du für die "eigentliche Steuerung" wirklich nur minimal-Hardware, und ein kleines Programm dafür. Thi Lo schrieb: > Ich weiß, dass es solche Thermostate zu kaufen gibt; das soll hier > jedoch nicht zur Debatte stehen. Habe auch eine Vaillant-Gastherme, bei dem das "per Funk" angebundene Bedienteil nicht funktionierte. Nach etwas "Hin und Her" und viel Blablah mit den Wartungsvertrag-Typen von der Terme, "durfte" ich dann auch meine Eigenbau-Steuerung "unter Beobachtung" einsetzen, bevor ich ein neues "Orginal-Ersatzteil" mitfinanzieren müsste. Thi Lo schrieb: > Wie groß ist der Aufwand Ich hab mir damals etwa ne Woche Zeit dafür genommen, incl "Langzeit-Test", Gehäuse fräsen, und Einbau in die Therme - Damit es dann keine Buggs im Betrieb gibt, und das Ding einfach läuft, wenn der liebe Abgas-Prüfer, der Wartungs-Heinze oder der Schornsteinfeger mal darüber schaud... Hab leider meine Sources nicht mehr. Aber das ist - wie gesagt - kein so großes Projekt! Wenn es rein um eine Zeitsteuerung geht kann man das fast jedem zumuten. Je nach dem was du vor hast, kann es aber auch sehr aufwändig werden. - Bei meinem Projekt hatte ich etwas übertrieben - (wenn man denn schon nen frei programmierbaren µC in der Therme hat) - z.B. Vorlauf / Rücklauf-Temperatur messen, oder Regel-Ventile ansprechen, Bus-Vernetzung, etc. ____ Der Schornsteinfeger gab mir noch paar Tipps "zum Messen einer sauberen Verbrennung" mit Hilfe von irgendwelchen Gas- Luftgüte- und CO2-Sensoren, was mir aber als "Verbraucher" überhaupt nichts bringt, und das lediglich zum vorsorglichen Ausschalten der Heizung dienen soll, falls irgendwelche Emissionen zu stark abweichen. Das ist mir aber viel zu teuer, zu aufwändig, - einfach zu krank - und geht mich ja eigentlich auch nix an - sagte er. ^^ Gruß
Zu erst musst du dir über die Must-Haves (scheiss Anglizismen) klar werden. 1. Raumtemperatur erfassen, eventuell 2 oder mehrere Fühler per Bus oder ZigBee? 2. Zeitschaltprogramm, woher die Urzeit, DCF? wie genau, es sollten ja Stunden und Minuten reichen. + Urlaubschaltung 3. Sollwerte in EEPROM speichern? na klar willst ja nicht jedesmal neu einstellen. 4. Bedieneinheit mit LCD oder GLCD? Welche Habtik (Menüsteuerung mit Tastern oder Inkrementalgeber mit Tasterfunktion). 5. Eventuell Außentemperatur für Heizungskurve? 6. PWM für Pumpendrehzahl? 7. automatische Nachspeisung, um den Wasserdruck im System auf den magischen 1,5-2 bar zu halten? Fragen über Fragen. Wenn die Fragen geklärt sind, Komponenten auswählen und Schaltpläne entwickeln (evtl. als Steckbrett aufbauen zum testen), dann layouten und Programmieren. Bei Fragen diese natürlich stellen. Bedenke aber das z.B. die Nachspeisung nen heikles Thema ist. wenn da was scheif geht, haste schnell nen Innen-Pool ;) MfG
Servus! Ich habe mich zugegebenerweise noch nicht mit der 230V-Schnittstelle auseinandergesetzt, aber wie oben geschrieben scheint das einfach ein Schaltvorgang ohne draufmodulierte Infos zu sein. Was in der Tat zu klären ist: Messung der Raumtemperatur - da gibts aber wohl das ein oder andere Bauteilchen ;-) DCF: Relativ, im aktuellen ist anscheinend auch kein Empfänger, das Einstellen finde ich auch nicht so aufwändig. PWM: Nicht notwendig, da nur 1-0 (mutmaßlich) Nachspeisung: Nicht vorgesehen Außenfühler: Aktuell nicht vorhanden VG
Deswegen waren alles Punkte mit Fragezeichen ;) Eventuell will man ja unter Optimierungsaspekten hier schon was vorsehen oder erweitern. Wenn du die DCF verwendest bekommst du ja nicht nur die Zeit, hast ja auch Datum und bei manchen Modulen einen Integerwert für den Wochentag. So könnte dein Zeitschaltprogramm (ZSP) auch die Tage unterscheiden, und wenn du also arbeitest weniger Heizen (Absenken) und bevor du nach Hause kommst auf Komfort heizen. Aber wie gesagt, erst das Ziel definieren und dann den Weg beschreiten, denn nicht der Weg ist das Ziel... MfG
Ich bin ja froh über alle Eingaben und Anregungen, die mich auf diesem Weg erreichen ;-) Sollte sich das mit der "Einfachheit" der 230V-Schnittstelle bewahrheiten (und ich höre bis dato nichts Gegenteiliges), läge der Mehraufwand eher im Bereich der möglichen Funktionen als in der schieren technischen Umsetzung. Mehr als eine Zweipunktregelung wäre dann eh nicht machbar (oder irre ich?)? VG
Nunja deine Heizung kann wenn es nicht Raumtemperaturregler von VAlliant sind nur Ein/Aus. Ist also wirklich bloss 2 Punkt. Da aber die Bedeineinheiten schon nen Sollwert eingestellt haben auf den der Referenzraum geregelt wird, ist da schon mehr möglich. Schaue einfach mal bitte bei Valliant nach deinem Bediengerät. Wenn dort ein Regler genannt wird isses nicht nur die Freigabe. Wenn aber an der Therme alle anderen Knöpfe dran sind wie Vorlauftemperatur Einstellung (meist in Stufen 1-7, 40-85°), richtiger Ein/Aus-Schalter (Bedienteil geht dann auch aus), Störungsquittierung und ne Druckanzeige, issses echt bloss die Freigabe die gegeben wird. Aber die auch anhand der Regelparameter aus dem Bedienteil, welches das ZSP, die Raumtemp. und die Sollwerte verarbeitet. Bei meiner Therme von Junkers (Baugleich mit vielen Vaillant, beides Bosch) heisst das Bedienteil FB100. Gibt aber noch FR100 und FW100 (Raumtemp.-Regler und Witterungsgeführter Raumtemp.-Regler), die haben dann wieder nen Bus-System. Grundsätzlich haben die Thermen aber für Notfälle ne rein zu schaltende Freigabe intern am Klemmbrett. Wäre ja doof wenns Kalt bleibt bloss weil die Bedieneinheit den Geist aufgibt.
Ich hab für meine Heizung mir vor 3 Jahren so ein Teil gebaut. 1 Mega16 mit dem üblichen Kleinkram, Trafo, 7805, Relais (zum schalten der 230V Schaltspannung) und DS1820 auf einer Platine. Die Zeit generiere ich aus dem 230V Netz. Hat sich so gesehen bewährt. Stromausfälle sind in den 3 Jahren keine vorgekommen und die Uhr tickt nach wie vor so dahin, wie ich sie damals eingestellt habe. Abweichung momentan: unter 10 Sekunden. Zur Temperaturregelung hab ich für jeden Tag 6 Zeitslots, denen ich beliebige Zeiten und Temperaturen zuweisen kann. Die Regelung selber ist ein simpler 2-Punkt Regler mit Hysterese. Ist die gemessene Temperatur kleiner als die Vorgabe zur aktuellen Uhrzeit, wird eingeschaltet, ist sie größer, denn abgeschaltet. Insgesamt hab ich 3 verschiedene Heizungsprogramme, die ich auf die Art frei definieren kann. Bei mir gibt es zur Zeit "Abwesend", "Normal" und "Heizen". Abwesend stell ich ein, wenn ich weg bin, dann sind alle Temperaturen den ganzen Tag auf niedrig eingestellt und die Heizung schaltet sich nur zu, wenn es wirklich kalt wird. Normal ist der Normalfall: morgens um 7 wird die Raumtemperatur angehoben, ab 1/2 9 darf sie wieder runterfallen und abends um 6 (kurz bevor ich normalerweise nach Hause komme) wird die Temperaturvorgabe wierder hochgesetzt bis ca. 22 Uhr. Das gilt für Wochentage, am Wochenende läuft eine andere Temperaturvorgabe. Heizen hingegen ist das Programm, welches ich benutze, wenn ich weiblichen Besuch bekomme :-) Da wird dann die Raumtemperatur generell etwas höher angesetzt. Die Bedienung erfolgt über ein 4-zeiliges LCD mit Drehencoder mit Tastfunktion. Das ist völlig ausreichend für ein einfaches Menüsystem, mit dem sich der Thermostat bedienen und einstellen lässt. Fehler die ich gemacht hab. Ich hab den DS1820 auf die Platine gesetzt und zu nahe am Schalttransistor für das Relais. Zieht das Relais an, dann heizt der Transostor den DS1820 ein wenig auf. Irgendwann häng ich den DS mal an ein Kabel, aber im Moment leb ich einfach damit, dass ich die Hysterese ein wenig höher einstelle. Im Thermostat ist noch ein MAX232 und ein Bootloader im Mega, so dass ich ihn auch ohne Gehäuse aufmachen neu programmieren kann. Ursprünglich wollte ich von der RS232 ein Kabel zum Server legen und so den Thermostat auch aus dem Web bedienen zu können. Diese Software Schnittstelle wurde aber nie realisiert. Wenn ich das ganze nochmal aufbauen müsste, würde ich auch die Schaltung nicht nochmal neu machen, sondern mir einfach eine Net-I/O kaufen. Mit allem drum und drann ist das die gleiche Presikategorie. Abgesehen von den kleinen Schwächen: funktioniert gut und ich bin froh, dass ich den alten Raumthermostat mit seiner unflexiblen Zeitsteuerung ersetzt habe. Ach ja: Um meine Gastherme muss ich mich nicht selber kümmern. Das macht die schon von alleine. Der Thermostat muss der nur sagen: Ich brauch Wärme. Die Kesselregelung macht die Therme von sich aus.
@ Karl: Genau sowas macht halt die FB100 von meiner Junkers Therme auch nur. Wenn man die laten TR10 oder 21 hat würde ich aber persönlich auch lieber wechsel oder was selber bauen, wobei mi der Web-Teil zu unnütz erscheint, außer man vergisst die Heizung mal in Abwesend zu schalten wenn man im Urlaub ist oder umgekehrt. @TO: Na siehste dann kanns doch lsogehen ;) MfG
EGS schrieb: > erscheint, außer man vergisst die Heizung mal in Abwesend zu schalten > wenn man im Urlaub ist oder umgekehrt. Manchmal würde ich mir diese Funktion ehrlich gesagt schon wünschen. Gerade jetzt, wenn ich öfters übers Wochenende weg bin, wärs cool, wenn ich von der Autobahn aus übers Handy die Heizung von "abwesend" wieder zurück auf "normal" stellen kann und die Wohnung warm ist, bis ich zu Hause bin. Aber so ein Thema ist das auch wieder nicht, da hast du schon recht. Bis ich das Auto ausgeräumt hab und alles verstaut ist, ist auch die Heizung schon lange auf Touren und beim Ausräumen bleibt man eh warm. Aber die holde Weiblichkeit friert halt immer gleich! > Na siehste dann kanns doch lsogehen ;) Ja, ist wirklich kein großes Problem. Das einzig knifflige bei mir war das Auslesen des DS1820, weil ich keinen 50Hz Interrupt für die Software-Uhr verpassen durfte, bzw. der Interrupt mir das Timing der 1820 Auslesefunktion nicht versauen durfte :-) Der Rest ist Standard-08/15 Programmierung. Nichts aufregendes. Ach ja. Ein Goodie gibts noch. Das LCD hat eine dimmbare Hintergrundbeleuchtung, die sich zuschaltet, wenn man am Encoder dreht und sich nach einiger Zeit des Nichtstuns wieder abschaltet. Das Abschalten hatte ich am Anfang nicht, das war aber zu störend, wenn da dauernd ein beleuchtetes LCD an der Wand hängt, selbst wenn es auf Minimum gedimmt ist.
Karl Heinz Buchegger schrieb: > Ach ja. Ein Goodie gibts noch. Das LCD hat eine dimmbare > Hintergrundbeleuchtung, die sich zuschaltet, wenn man am Encoder dreht > und sich nach einiger Zeit des Nichtstuns wieder abschaltet. Das > Abschalten hatte ich am Anfang nicht, das war aber zu störend, wenn da > dauernd ein beleuchtetes LCD an der Wand hängt, selbst wenn es auf > Minimum gedimmt ist. Sparste dir frei nach Deichkind "LED unterm Sofa, LED unterm Bett...leider Geil." Hehe Aber stimmt, Backlight aus is echt wichtig, sonst stört das wirklich. Der Programmcode für die Heizung besteht eigentlich sogar fast nur aus Select-Case-Anweisungen (wenn mans in C macht, finde If so unübersichtlich). uhrzeiten und Schalterstellungen codiert einlesen und mit den vorgaben vergleichen aus dem EEPROM und dann bedingten Sprung zu Unterstrukturaufruf, Ausgänge setzen. Im main loop die Display-Routinen abarbeiten und Heizungs-Routine, den Encoder z.B. mittels Interupt.
Das klingt ja alles echt optimal - dann werd ich mich beizeiten mal dransetzen! Danke für die Hilfe schonmal an der Stelle, bei konkreten Fragen meld ich mich (ob das ne Drohung ist oder nicht darf jeder selbst entscheiden ;-) ) VG
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