Ich will mir möglichst große Trafobleche für das selbstwickeln eines Trafos kaufen. Ich finde z.B. Größen wie: El 42-EI 96 Naja, was bedeutet das? Ist das die Querschnittfläche, oder was Diagonale? http://www.sauter-shop.de/trafobleche/ei-bleche/trafoblech-ei96050.html Und ist es mit diesem Set möglich, rund 750Watt oder gerne auch mehr zu übertragen? Falls nicht - ist es möglich, sich aus Epoxydharz und feinem Eisenpulver einen Kern selber zu formen, oder würde der so gut leiten, dass der Kern vermutlich schmilzt?
@ Gideon Falta (flunzelord) >Ich will mir möglichst große Trafobleche für das selbstwickeln eines >Trafos kaufen. Ich finde z.B. Größen wie: El 42-EI 96 >Naja, was bedeutet das? Ist das die Querschnittfläche, oder was >Diagonale? Datenblatt gelesen? >Und ist es mit diesem Set möglich, rund 750Watt oder gerne auch mehr zu >übertragen? Muss man mal rechnen. Siehe Transformatoren und Spulen. Oder einfach in den Tabellen nachschauen, wo das schon ausgerechnet wurde. > Falls nicht - ist es möglich, sich aus Epoxydharz und feinem >Eisenpulver einen Kern selber zu formen, oder würde der so gut leiten, >dass der Kern vermutlich schmilzt? Jaja, auch das Eis der Gletscher schmilzt irgendwann mal. Get some basics Dude!
Gideon Falta schrieb: > Naja, was bedeutet das? Ist das die Querschnittfläche, oder was > > Diagonale? > steht im Datenblatt http://www.sauter-shop.de/downloads/blechei.pdf > > > > http://www.sauter-shop.de/trafobleche/ei-bleche/tr... > > > > Und ist es mit diesem Set möglich, rund 750Watt oder gerne auch mehr zu > > übertragen? - Nein >Falls nicht - ist es möglich, sich aus Epoxydharz und feinem > > Eisenpulver einen Kern selber zu formen, - Nein
Hi, eine Übersicht findest du hier: http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm Übrigens, die Kerngröße ist nicht von der zu übertragenden Leistung abhängig, da sieht man auch direkt im Ersatzschaltbild. Auch wird ein überlasteter Trafo nicht in die Sättigung getrieben, wie oft behauptet wird. Der Kern gibt mit seinem Material und seinen Abmessungen den zulässigen Induktionshub vor, bei dem er noch nicht nennenswert sättigt. Dieser max. Induktionshub wird wiederrum von der Frequenz, der Spannung an der (Primär-)Wicklung und der Windungszahl bestimmt. Folgendes Spielchen findet dann statt: 1. Frequenz und Spannung sind meist fest vorgegeben, bleibt also nur, die Windungszahl zu erhöhen (!) um die Sättigung zu mildern. 2. Höhere Windungszahl bedeutet aber höhere ohmsche Verluste, worduch man dickeren Draht nehmen muss. 3. Dadurch wird das Wickelfenster größer, die Feldlinienlänge im Kern länger und er sättigt früher, wodurch man den Kernquerschnitt vergrößern muss. 4. Größerer Kernquerschnitt bedeutet wiederrum längeren Draht und höhere Ohmsche Verluste. Darum muss man den Drahtquerschnitt weiter erhöhen. 5. GOTO 3; Du siehst also, das ganze ist analytisch praktisch kaum in den Griff zu bekommen, weshalb es solche Tabellen mit Richt- und Erfahrungsgrößen gibt. Hat man den Freiheitsgrad der Frequenzerhöhung und/oder Wahl eines geeigneten Kernmaterials, so kann man die Windungszahl und die Kerngröße drastisch reduzieren und damit die ohmschen Verluste minimieren. Typische Ferrite erlauben es, bei Frequenzen von einigen Zig- bis Hundert kHz Trafos zu konstruieren, die bei einem Volumen einer Mandarine einige hundert VA übertragen können (vgl. PC-Netzteil), und das obwohl sie nur einen Induktionshub von 200 bis ca. 400 mT zulassen, während Eisentrafos durchaus mit 1 T ausgesteuert werden können, benötigen sie für diese Leistung etwa das Volumen einer Pampelmuse. Eisentrafos sind praktisch nur bis zu einigen hundert Hz bis einigen kHz verwendbar. Bitte lies auch http://de.wikipedia.org/wiki/Transformator sofern nicht geschehen. Beste Grüße, Marek Edit: Rechtschiebfehler
@ Marek N. (bruderm) >Übrigens, die Kerngröße ist nicht von der zu übertragenden Leistung >abhängig, da sieht man auch direkt im Ersatzschaltbild. Theoretisch nicht, praktisch aber schon, eben weil der Wicklungswiderstand nicht NUll ist. > Auch wird ein >überlasteter Trafo nicht in die Sättigung getrieben, wie oft behauptet >wird. Jo. >1. Frequenz und Spannung sind meist fest vorgegeben, bleibt also nur, >die Windungszahl zu erhöhen (!) um die Sättigung zu mildern. Oder den Eisenquerschnitt. >2. Höhere Windungszahl bedeutet aber höhere ohmsche Verluste, worduch >man dickeren Draht nehmen muss. >3. Dadurch wird das Wickelfenster größer, die Feldlinienlänge im Kern >länger und er sättigt früher, wodurch man den Kernquerschnitt vergrößern >muss. >4. Größerer Kernquerschnitt bedeutet wiederrum längeren Draht und höhere >Ohmsche Verluste. Darum muss man den Drahtquerschnitt weiter erhöhen. >5. GOTO 3; Also muss ein Trafo für 1W unendlich groß sein ;-) >Du siehst also, das ganze ist analytisch praktisch kaum in den Griff zu >bekommen, weshalb es solche Tabellen mit Richt- und Erfahrungsgrößen >gibt. Käse. Das kann man sehr wohl analytisch bestimmen. Ist aber nicht mal fix in drei Minuten in einem Thread hingeschrieben. Die Tabellen sind das Ergebnis der analytischen Betrachtung PLUS gewisser Erfahrungs- und Sicherheitswerte. >Hat man den Freiheitsgrad der Frequenzerhöhung und/oder Wahl eines >geeigneten Kernmaterials, so kann man die Windungszahl und die Kerngröße >drastisch reduzieren und damit die ohmschen Verluste minimieren. Dann kommen andere Problem hinzu. Skinneffekt, Kernverluste.
Es gibt in Tabellenbüchern umfangreiche Angaben zu den üblichen Normschnitten für Trafobleche. Meistens hören die Tabellen bei 100mm Grundmaß und etwa 150VA übertragbarer Leistung auf. Für jede elektrische Maschine ist die Betriebstemperatur die entscheidende Grenze. Daraus ergibt sich über die Oberfläche die maximale Verlustleistung eines Trafo. Man kann zwar durch besonders gutes Material und sehr genaues Dimensionieren über die Standardwerte der Tabellen hinausgehen, aber mehr als +50% dürfte da die machbare Grenze sein. Da an den Vorgängen im Trafo viele nichtlineare Vorgänge beteiligt sind, wie Hystereseverluste, nichtlineare Kennlinie im Sättigungsbereich usw. sind exakte Berechnungen nahezu unmöglich. Nahezu Alles geht von Erfahrungswerten aus und wird durch vorsichtiges Interpolieren modifiziert. In der Herstellung von Trafoblechen steckt die Entwicklungsarbeit von mehr als hundert Jahren. Selbstgebasteltes ist da immer wesentlich schlechter. Oder wie sollte man die ausgefuchste Legierung, die Walztechnik oder die Wärmebehandlung bei Trafoblechen als Bastler hinbekommen?
>>Ich will mir möglichst große Trafobleche für das selbstwickeln eines >>Trafos kaufen. Ein Trafo wird nicht mit Trafoblechen gewickelt sondern mit Kupferlackdraht!? Trafobleche sind die Teile aus denen der Kern besteht. JK.
Jürgen K. schrieb: >>>Ich will mir möglichst große Trafobleche für das selbstwickeln eines >>>Trafos kaufen. > > Ein Trafo wird nicht mit Trafoblechen gewickelt sondern mit > Kupferlackdraht!? Trafobleche sind die Teile aus denen der Kern besteht. > > JK. Ach ne. :D Das hätte ich nicht gedacht. ^^ Eine Frage in die Runde: Die meißten Bastelsets hören bei einer Übertragbaren Energie von 150VA auf - wie wäre es dann, wenn man die Bleche einfach mehrfach kauft und weiter zusammensteckt - breiter wird er. Würde er auch mehr Leistung übertragen können? Theoretisch ja schon, aber ist das effektiv?
Gideon Falta schrieb: > Eine Frage in die Runde: Die meißten Bastelsets hören bei einer > Übertragbaren Energie von 150VA auf - wie wäre es dann, wenn man die > Bleche einfach mehrfach kauft und weiter zusammensteckt - breiter wird > er. Würde er auch mehr Leistung übertragen können? Theoretisch ja schon, > aber ist das effektiv? Stichwort Wickelraum. Der passt dann nicht mehr zu Drahtdicke und Windungszahl.
Echt eine sehr interessante Wissenschaft. Nur eine Frage. Wenngleich es sowieso unbezahlbar teuer wäre. Würde ein Kern Aus Ferrit mit der Selben Größe wie ein Kern aus Eisenblechen besser übertragen, oder nicht? Eisenblechkerne waren doch schneller gesättigt, richtig? Von daher - WÜRDE man es bezahlen können - dürfte ein Ferritkern besser klappen, nicht wahr?
>>Ach ne. :D Das hätte ich nicht gedacht. ^^ !!?? wenn jemand aus Epoxid einen "leitenden" Kern machen will, der vielleicht schmilzt... naja... >>besser übertragen was soll das denn heißen? Eisen Vs. Ferrit -> hat was mit deiner Übertragungsfrequenz zu tun. JK
Gideon Falta schrieb: > Echt eine sehr interessante Wissenschaft. Nur eine Frage. Wenngleich es > sowieso unbezahlbar teuer wäre. Würde ein Kern Aus Ferrit mit der Selben > Größe wie ein Kern aus Eisenblechen besser übertragen, oder nicht? > Eisenblechkerne waren doch schneller gesättigt, richtig? Von daher - > WÜRDE man es bezahlen können - dürfte ein Ferritkern besser klappen, > nicht wahr? Richtig, das ist nicht wahr. Wenn Du selber einen Trafo wickeln willst halte ich es für unabdingbar, daß Du dich erst einmal mit den Grundlagen vertraut machst. Es hat erfahrungsgemäß noch nie geschadet, zu wissen, was man tut.
Ich hab schon nen Trafo mit ca 1,1 kVA selber gebaut. Ich muss allerdings gestehen, dass ich ihn nicht mit einem "Bastlerset" gebaut habe, sondern Industriematerial benutzt habe. Ich habe ihn bei einem Praktikum in einer Maschinenbaufirma gebaut. Die Spulen habe ich mit der Maschine gewickelt. Den Kern habe ich selbst geschichtet. Es war ein EI Kern. Ich habe den Trafo anschließend mit Tauchlack unter Vakkum behandelt. Der Trafo steht einem gekauften in fast nichts nach. Ein Selbstbau zuhause im Keller sollte durchaus möglich sein. Ohne die Wickelmaschine wird es nur schwer, die Spule so sauber/exakt und so dicht zu wickeln. Das Schichten der Bleche schafft man auch zuhause recht passabel, wenn man das richtige Werkzeug zuhause hat.
Volt Ampere schrieb: > Ein Selbstbau zuhause im Keller sollte durchaus möglich sein. Ohne die > Wickelmaschine wird es nur schwer, die Spule so sauber/exakt und so > dicht zu wickeln. > Das Schichten der Bleche schafft man auch zuhause recht passabel, wenn > man das richtige Werkzeug zuhause hat. Reicht da nicht eine Boahrmaschine oder Drehmaschine? Das sollte sich so machen lassen. ^^
@ Gideon Falta (flunzelord) >sowieso unbezahlbar teuer wäre. Würde ein Kern Aus Ferrit mit der Selben >Größe wie ein Kern aus Eisenblechen besser übertragen, oder nicht? Bei welcher Frequenz? 50 Hz? Eisen ist besser. 50Hz++ Ferrit ist besser. Steht alles im Artikel Transformatoren und Spulen, so man ihn denn mal lesen würde . . . >Eisenblechkerne waren doch schneller gesättigt, richtig? Falsch. > Von daher - >WÜRDE man es bezahlen können - dürfte ein Ferritkern besser klappen, >nicht wahr? Nö. Denn dann würde es die Masse so machen. Wie man einen 10kVA Trafo selber baut. http://ludens.cl/paradise/turbine/turbine.html Ziemlich weit unten, nach "transformers" suchen
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