Forum: PC Hard- und Software Frage zu Internet via Satellit


von olaf (Gast)


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Hallo,

seit vorgestern habe ich meinen Internetzugang über Satellit. Das 
funktioniert auch sehr schnell und gut bis jetzt; ich habe allerdings 
ein Problem festgestellt:

An meinem Router hängt noch ein NAS, auf dem ich einen SVN-Server 
betreibe. Der SVN-Port dürfte meines Wissens nach TCP 3690 sein. Nun 
habe ich also in meinem Router den TCP Port 3690 im NAT freigeschaltet 
und auf das NAS weiter geleitet, damit ich auch auf mein SVN Repo 
zugreifen kann, wenn ich ausser Haus bin. Und irgendwie funktioniert das 
jetzt nicht richtig... meine Frage ist daher, ob hier Leute unterwegs 
sind, die sich mit dem Internet via Sat auskennen. Kann es sein, dass 
sich bei einem solchen Internetzugang ein NAT nicht so einfach 
einrichten lässt? Muss ich noch was beachten? Interessant ist, dass sich 
die URL via Dyndns von extern auf jeden Fall pingen lässt, d.h. mein 
Router antwortet. Aber vielleicht leitet mein Provider TCP 3690 nicht 
weiter?

Das Sat-Modem ist von ViaSat, der Inet-Zugang ist von "tooway". 
Vielleicht kennt hier jemand diese Produkte?

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Vielleicht antwortet ja nicht dein Router, sondern dein Provider. 
Möglicherweise hat der noch mal NAT in seinem großen Router drin.

Sollte das der Fall sein, musst du einen Server im Internet mieten und 
die NAS damit synchronisieren lassen, bzw. ein VPN von der NAS dahin 
aufbauen.

von fonsana (Gast)


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olaf schrieb:
> einrichten lässt? Muss ich noch was beachten? Interessant ist, dass sich
> die URL via Dyndns von extern auf jeden Fall pingen lässt, d.h. mein
> Router antwortet. Aber vielleicht leitet mein Provider TCP 3690 nicht
> weiter?

Ist es auch Dein Router, der da antwortet?

Ich habe Internet ueber UMTS, da steht explizit, dass Verbindungen aus 
dem Internet zum Rechner hinter der UMTS-Strecke "nicht abgebildet 
werden".

fonsana

von olaf (Gast)


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au backe, das ist ja völlig unbrauchbar -- so funktioniert dann ja nicht 
einmal ein Remotedesktop!
Wie kann ich denn nun mein Repo noch retten? ich muss darauf aus dem 
Internet zugreifen können! :-/

von Christian B. (casandro)


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Naja, was Du machen kannst, ist Dir einen (virtuellen) Server im 
Internet anmieten (ca. 10 Euro), und den dann als Router zu betreiben. 
Zu diesem Rechner hin hast Du dann einen VPN-Tunnel und kannst dann 
richtiges Internet haben.

Satelliteninternetanbieter haben schon immer komische Sachen gemacht. In 
der Anfangszeit gabs da auch so kranke Lösungen bei denen Du einen 
speziellen Proxy-Server gehabt hast, der die HTTP-Anfragen über eine 
ISDN-Leitung verschickt hat, und alles was per Satellit kam erst mal 
gespeichert hat. Du kannst froh sein, dass Du da inzwischen überhaupt IP 
hast.

Das Zeug ist halt nur für den Notfall gedacht.


Eine andere Lösung ist natürlich Dir per Sixxs.net einen gratis IPv6 
Tunnel zu besorgen. Da hast Du dann typischerweise 2 hoch 80 IPv6 
Adressen. Darüber geht auch jedes Protokoll das Du willst.

von olaf (Gast)


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Interessant ist allerdings folgendes:

in meiner Routerkonfiguration kann ich die aktuelle WAN IP abfragen. 
Dies dürfte ja die IP sein, die der Router vom Satellitenmodem kriegt. 
So, und wenn ich nun http://whatismyipaddress.com/ aufrufe, dann sehe 
ich dort eben genau diese IP - die externe IP und die WAN IP stimmen 
also überein, somit dürfte mein SAT-Anbieter wohl kein NAT bei sich 
betreiben.

Gibt es noch eine andere Möglichkeit, zu überprüfen, ob es wirklich 
mein Router ist, der auf ein Ping antwortet?


Das Problem ist eben das folgende:
ich hatte bis jetzt DSL, das war aber ziemlich unbrauchbar langsam. Ich 
benötige es aber zum Arbeiten (Home Office). Daher hat mir mein 
Telekomanbieter kostenloses Sat-Internet angeboten, weil mit DSL die 
Grundversorgung eh nicht gedeckt ist. Das SAT-Internet bietet dann eine 
brauchbare Geschwindigkeit (ich hab jetzt bis ca. 10 MBit/s).

von Christian B. (casandro)


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Das ist jetzt schwierig aus der Ferne zu bestimmen, was Dein Anbieter 
macht, besonders wenn wir keine IP-Adresse hast.
Auch wenn die kein NA(P)T machen, ist davon auszugehen, dass die da 
rummurksen. Schließlich müssen die ja irgendwie massives Traffic-Shaping 
machen. Die verfügbare Bandbreite ist ja nicht gerade groß.

von Rolf Magnus (Gast)


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Geht vielleicht http(s), also port 80 bzw. 443? Das kannst du mit svn 
auch nutzen. Das hat auch gleich noch den Vorteil, daß du auch durch 
einen Proxy hindurch dran kommst.

olaf schrieb:
> Das SAT-Internet bietet dann eine brauchbare Geschwindigkeit (ich hab
> jetzt bis ca. 10 MBit/s).

In beiden Richtungen?

von Elo (Gast)


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Im SAT-"DSL" bekommt man eine statische IP, die ist fest über Wochen, 
schau die dir einfach mal über Google oder IP-Suche an, oder lies dir 
die Leistungsbeschreibung für den Übertragunsgweg noch mal genau durch, 
da ist nichts mit RemoteDT o.ä. !
Das Medium kannste dafür vergessen.

von Troll (Gast)


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Falls das mit deinem Internet nichts wird, kannst du dir mal 
uberspace.de anschauen. Da kannst du dir ein SVN (alles über SSH) 
einrichten und zahlst das, was dir der Webspace Wert ist.

Deren Doku zu SVN: https://uberspace.de/dokuwiki/development:subversion

von Alex W. (a20q90)


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Du hast quasi SkyDSL!

Also vergiss erstmal was die Anderen labern mit "Router" etc.! Die haben 
keine Ahnung, aber davon eine ganze Menge! Ich versteh auch nicht warum 
man sich dann auchnoch so unqualifiziert zu Wort meldet!

Der DSL-Dienst läuft über tooway von Astra. Die Ports vom Internet zu 
Dir sind aus Schutzgründen gesperrt! Bedeutet das die für dich eine 
Firewall eingerichtet haben. Da läuft kein DynDNS, Remotedesktop etc von 
Aussen!
Dasd ist sogar allgemein bekannt!

von heinz (Gast)


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erstmal ich hab von der Sache keine Ahnung

Ich hab mir mal ein Stück Software geschrieben um vom laptop (umts) auf 
meinen Home Pc (DSL) und umgekehrt zu zugreifen. War das gleiche Problem 
PC -> Laptop geht nicht. Laptop -> PC geht.

Lösung war daß der Laptop die Verbindung initieren mußte, also macht der 
im x minutentakt einen request an den PC.

von holger (Gast)


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heinz schrieb:
> erstmal ich hab von der Sache keine Ahnung
>
> Ich hab mir mal ein Stück Software geschrieben um vom laptop (umts) auf
> meinen Home Pc (DSL) und umgekehrt zu zugreifen. War das gleiche Problem
> PC -> Laptop geht nicht. Laptop -> PC geht.
>
> Lösung war daß der Laptop die Verbindung initieren mußte, also macht der
> im x minutentakt einen request an den PC.

womit dein Beitrag das Prädikat "besonders wertvoll" erhalten sollte.

von heinz (Gast)


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oder du ihn nicht verstehst

Also erklär ichs auch für dich

Sein SVN Server sendet einen Request an den 2. Rechner und damit steht 
die Verbindung

geht näturlich nicht wenn der 2. Rechner an UMTS hängt

von Martin (Gast)


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Hallo.

bei tooway gibt es unterschiedliche Tarife: zB 8+
- Fixed IP
- All ports are usable in both directions

ToowayTM  arbeitet im Ka-Band. Die Ka-Band Kapazitäten befindet sich auf 
dem Eutelsat-Satelliten KA-SAT. Er ist Europas größter High-Throughput 
Satellit. KA-SAT ist auf 9° Ost positioniert, in direkter Nachbarschaft 
zur HOT BIRDTM Flotte.

Eutelsat != Astra ?!


Martin

von Reinhard S. (rezz)


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Mich wunderts ja, das hier noch nicht der Tipp mit tracert kam ;)

Also in der Kommandozeile statt ping:
tracert meinname.dyndns.org

Da sollte man dann doch sehen, welcher Router als letztes antwortet. 
Oder?

von Bonzo (Gast)


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So wie ich Sateliten Internet verstanden habe, bedeutet das Provider -> 
Satellit -> User -> Telefon -> Provider.
Da der User ja mit seiner Spielzeugantenne keinen Uplink machen kann, 
geht der Rueckkanal ueber das Telephonnetz. Dh ein Heimserver belastet 
daher die Telephonanbindung.

von Alex W.:-) (Gast)


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Bonzo schrieb:

> Da der User ja mit seiner Spielzeugantenne keinen Uplink machen kann,
> geht der Rueckkanal ueber das Telephonnetz. Dh ein Heimserver belastet
> daher die Telephonanbindung.

Quatsch! Ich hab nen UpLink an meiner "Spielzeugantenne"! Offenbar haben 
wirklich
viele Leute keine Ahnung und müssen das auch noch kund tun...

von Bonzo (Gast)


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Und der Satellit ist geostationaer? Welchen Durchmesser hatt den die 
Schuessel? Der Satellit kann also die 2 Kontinente mit 20 Millionen 
uplinks gleichzeitig bearbeiten. Na. Das ist doch was. Hut ab. Frueher 
benoetigte man eine 6m Parabol und eine TWT. Jetzt macht man das mit 
einer Transistor Endstufe.

von J.-u. G. (juwe)


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Bonzo schrieb:
> Und der Satellit ist geostationaer?

Ja klar. Geostationäre Umlaufbahnen haben sich bei 
Telekommunikationssatelliten bewährt.

> Welchen Durchmesser hatt den die
> Schuessel?

Es können die auch bei TV-Empfang üblichen "Schüsseln" verwendet werden 
(also so ca. 60-80cm Durchmesser). Selbstverständlich muß ein geeignetes 
LNB montiert werden.

> Der Satellit kann also die 2 Kontinente mit 20 Millionen
> uplinks gleichzeitig bearbeiten.

Es gibt mehr als einen Satelliten. Welcher Footprint jeweils 
ausgeleuchtet wird, wird wohl vom Betreiber entschieden. Natürlich 
gelten für die Kapazität eines Transponders die üblichen Beschränkungen 
eines "shared mediums"

> Na. Das ist doch was. Hut ab. Frueher
> benoetigte man eine 6m Parabol und eine TWT.

Es geht aber nicht um "früher", sondern um heute.

Zur weiteren Info:
http://de.wikipedia.org/wiki/Internetzugang_%C3%BCber_Satellit

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Das ist heute normal,das auch der Uplink über den Spiegel läuft. Die 
Steinzeit mit der extra Telefonleitung ist schon lange vorbei. Natürlich 
gilt auch hier, je grösser der Spiegel, desto regenfester ist das ganze.

Probier es doch mal, ein Loch auf Incoming Port 80 in deinen Router zu 
bohren und mach dann einen Portscan von aussen. Ports über 1023 werden 
öfter mal anders behandelt. Wenn du dein NAS in der DMZ hast, oder eine 
statische Route drauf legst und  dein NAS eine Management Oberfläche 
hast, müsstest du diese dann von aussen sehen können.

von Georg A. (georga)


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Gibts eigentlich Erfahrungen bzgl. der Konstanz des Uploads? D.h. sind 
die max. 6Mbit auch länger nutzbar (mal von der FAP-Grenze abgesehen)? 
Für gelegentliches Live-Streaming von Outdoor-Events in der Pampa wäre 
das ganz praktisch...

von Elo (Gast)


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Zum Surfen von einer zur nächsten Seite (online) hat sich diese Technik 
nicht bewährt, so jedenfalls vor paar Jahren.
Der Seitenaufbau von z.B. freenet.de war dermaßen langsam, da liebte ich 
mir damals doch meinen 64kB-Anschluß über ISDN.
I.d.R. werden Offset-Schüsseln mit 80 cm Drchmssr. verwendet, zum 
Spez.LNB laufen dann 2 Koax-Kabel hin oder zurück, und fürs herkömmliche 
TV auf der selben Schüssel brauchts wiederum einen Spez.LNB (mechan. wie 
elektr.).

@ Georg, für die mal zeitweise Nutung dieser ominösen Technik brauchst 
du aber einen registrierten Empfänger, da kannste nicht einfach mal 
irgendeine Kiste dranhängen und Surfen.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Elo schrieb:
> Der Seitenaufbau von z.B. freenet.de war dermaßen langsam

Da war was schlecht eingestellt. Das liegt daran, dass der Browser erst 
die Seite ohne weitere Inhalt abruft und dann anhand der Einbindungen:
<img src=blablub>
erneut Anfragen stellt.

Es geht auch schneller. Eine Art Proxy-"Browser" im Internet 
interpretiert das HTML und kann mit kurzer Latenz weitere Inhalte 
nachladen. Das Ganze wird dann auf einen Rutsch über die Verbindung mit 
hohen Antwortzeiten gesendet.

von Georg A. (georga)


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@Elo:

Ist mir schon klar, dass man dafür eine Vertrag abschliessen muss und 
auch das Modem dafür braucht :) Es sollte halt dann im Upload schon 
halbwegs zuverlässig ein paar Mbit schaffen. Das Zeug ist zwar nicht so 
teuer (würde eh an den Veranstalter durchgereicht), aber wenn's nur 
unzuverlässigen Upstream gibt, müssen wir es ja nicht erst probieren... 
Das bekommen wir auch viel billiger mit DSL ;)

von Alex W. (a20q90)


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Ich habe 10MBit konstant bei 1-2MBit up.

Lediglich die gesperrten Ports von aussen sind übel! Kein DynDns etc.
Also wer zuhause seine Kameras abfragen will hat pech!

von J.-u. G. (juwe)


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Alex W. schrieb:
> Kein DynDns etc.
> Also wer zuhause seine Kameras abfragen will hat pech!

Was heißt Pech? Dann muß man sich halt etwas anderes einfallen lassen, 
um an die IP-Adresse zu kommen. Beispielsweise kann man ein Script 
laufen lassen, das die aktuelle öffentliche IP-Adresse per eMail 
verschickt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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J.-u. G. schrieb:
> Was heißt Pech?

Nicht DynDNS ist das Problem, sondern der "von außen" nicht 
durchkommende Netzwerkverkehr, so daß die IP-Adresse folglich völlig 
irrelevant ist, und auch der Weg, auf dem sie bekanntgegeben wird.

von oszi40 (Gast)


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Alex W. schrieb:
> abfragen will

Wenn abfragen nicht geht, mußt Du eben irgendwohin regelmäßig (oder bei 
Ereignissen) liefern und dort vom Server abholen.

von Alex W. (a20q90)


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Ich merke, ihr habt von SkyDSL keine Ahnung!

von J.-u. G. (juwe)


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Alex W. schrieb:
> Ich merke, ihr habt von SkyDSL keine Ahnung!

Woher sollen wir wissen, dass Du von skyDSL redest? Ich habe tatsächlich 
keine Ahnung wie skyDSL das handhabt, aber es gibt ja auch noch andere 
Anbieter, bei denen zumindest VPN möglich ist. Darüber sollte sich auch 
der Zugriff auf die Webcam bewerkstelligen lassen.

Das der Einrichtungsaufwand höher ist als bei einem simplen 
DynDNS-Client stelle ich nicht in Abrede.

von Mike R. (thesealion)


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Alex W. schrieb:
> Ich merke, ihr habt von SkyDSL keine Ahnung!

Und du scheinst von Netzwerken keine Ahnung zu haben. Auch wenn du von 
deine IP Von außen nicht erreichen kannst, weil alle Ports gesperrt 
sind, kannst du immer noch die Verbindung von innen initiieren. Es ist 
mehr Aufwand als ein einfaches NAT, aber es geht.

Einfach z.B. einen V-Server im Internet mieten und dort einen VPN Server 
installieren ( am besten auf Port 443 des Servers :)
Jetzt kan nsich das NAS über den Port verbinden. Wenn du dich jetzt von 
unterwegs ebenfalls mit dem VPN verbindest, kannst du auch mit dem NAS 
kommunizieren.

Und diese Form der Datenübertragung kann vom Anbieter kaum blockiert 
werden, da sonst auch keine https Seiten im Browser geöffnet werden 
könnten.

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