Forum: HF, Funk und Felder Ansteuerung Mischer


von R. F. (rfr)


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Hallo allerseits,

ich habe eine Frage zum Ansteuern eines Mischers SRA-1. Der möchte gerne 
einen Pegel von 1 dBm am RF-Eingang haben. Ein Eingangssignal hat ca 
-120 dbm. Wie verswtärke ich das Signal so, dass ich den Mischer 
ansteuern kann?

Man will ja im HF-Teil Verstärkung vermeiden und hat daher die meiste 
Verstärkung im ZF-Teil.

Gruss

Robert

von B e r n d W. (smiley46)


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Das Lo-Signal muß 7 dBm haben, also 0,5 Veff. Niemand sagt, das 
Rf-Signal müsse 1 dBm haben, es könnte sogar mit den -120dBm, also 223 
nV gerade noch gehen. 1dBm ist eventuell das maximal mögliche Signal, 
aber nicht zu empfehlen.

Eine kleine Vorverstärkung wäre aber hilfreich, um den Rauschabstand 
nicht zu verschlechtern. Und der Vorverstärker verhindert daß zuviel 
Oszillatorsignal am Rf-Eingang austritt.

Am wichtigsten sind die 50 Ohm Abschlüsse an den 3 Ein- bzw Ausgängen.

von R. F. (rfr)


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Hinter dem Eingangsfilter habe ich einen MMIC vorgesehen, ca 33 dB 
Verstärkung. Genügt das, oder braucht es mehr?

Gruss

Robert

von B e r n d W. (smiley46)


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> habe ich einen MMIC vorgesehen, ca 33 dB Verstärkung

Kommt darauf an, was Du vor hast, aber wahrscheinlich ist es um 20 dB 
zuviel.

von R. F. (rfr)


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Ich will einen Empfänger bauen und habe ein Tiefpassfilter und den 
Mischer. Die Verstärkerstufe soll vor den Mischer und da das Signal RFin 
des Mischers verstärken. Hierzu suche ich eine Schaltung, die an den 
Mischer angepasst ist und diese Aufgabe löst.

Gruss

Robert

von B e r n d W. (smiley46)


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Das Vorfilter, Mischer und die nachfolgende, passive Schaltung sind 
verlustbehaftet. Der Vorverstärker sollte einerseits verhindern, dass 
das Rauschen zu stark ansteigt und daß das Oszillatorsignal über die 
Antenne abgestrahlt wird. Die dazu notwendige Verstärkung beträgt 8-12 
dB.

Alles darüber hinaus verschlechtert das Großsignalverhalten unnötig. Die 
Hauptverstärkung sollte im ZF-Verstärker stattfinden. Willst Du 
allerdings "nur" normal Radio hören, wirst Du den Unterschied zwischen 
10 dB und 15 dB kaum bemerken. Aber 33 dB sind definitiv zu viel.

Beispiel:
Du willst aber ein schwaches Signal hörbar machen. Gleich daneben 
gelangen zwei bis drei Starke Sender durch das Vorfilter, denn dieses 
ist ja mehrere 100kHz breit. Die ungewünschten Stationen kommen mit 
50mVss an.  Diese 50mV werden um 33 dB verstärkt und treffen mit >7dBm 
ungehindert auf den Mischer.

Wegen Kreuzmodulation und Durchschlagen dieser starken Staionen ist Dein 
schwaches Signal inzwischen durch ein Gezischel verdeckt und unhörbar 
geworden.

An welchen Frequenzbereich hast Du denn gedacht?

von R. F. (rfr)


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Der Frequenzbereich liegt zwischen 100 kHz und 30 MHz. Betrieben wird 
eine magnetische Antenne,daher sind zusätzlich 10 dB Abschwächung in die 
Berechnung eingegangen. Ein kleines Signal hat ca -120 dB an der 
Antenne, minus 10 sind -130 dB.

Dann kommt ein Tiefpassfilter 5 polig, danach der SRA-1.

Der MMIC soll das Signal anheben auf Werte, die den Betrieb des SRA-1 
erlauben.

Einen LO gibt es auch, die Verstärkung auf 7 dBm werde ich auch noch 
entwerfen müssen.

Gruss

Robert

von Bonzo (Gast)


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Eine magnetische Antenne hat eigentlich nur Nahfeldeigenschaften. Die 
Ankopplung an eine TEM Welle ist derart schlecht, dass man da fast 
nichts anderes empfaengt wie magnetische Felder im naeheren Umkreis.
-120dBm ist etwas wenig fuer einen Mischer. Was soll denn die ZF machen 
? Und auf welcher Frequenz soll die ZF sein ? Bei 20kHz ? Was soll den 
die Bandbreite des Signales sein ?

Es geht um einen Metalldetektor ?

von R. F. (rfr)


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Es geht um einen Kurzwellenempfänger. Die ZF ist derzeit bei 21.4 MHz 
(Filter ist vorhanden). Die Probleme bestehen derzeit in der Verstärkung 
des Signales vor dem Mischer und in der Verstärkung des LO Signales auf 
+7 dBm.

von Bonzo (Gast)


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Die ZF im Empfangsband ... wenn das so geht. Der LO kommt aus einem DDS 
? Da sollte ein besserer OpAmp noch gut sein.

Was ist denn die Signalbandbreite ?

von R. F. (rfr)


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Ich habe ursprünglich vorgehabt, eine ZF bei 48 MHz zu verwenden. Ich 
habe auch Quarze dafür. Leider weiss ich nicht, wie ich das Filter 
aufbauen soll.

Der LO wird durch einen LM7001 kontrolliert. Wie ich das mache, weiss 
ich noch nicht genau, aber ich will erst mal das Frontend fertig machen.

Empfangen werden soll AM. Die Breite des Kanales ist 9 kHz.

Gruss

Robert

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Robert

Da würde ich mir erst den Frequenzplan richtig überlegen. Was passiert, 
wenn die Empfangsfrequenz 21,4MHz beträgt? Oder willst Du die aussparen?

Der Lo fängt also bei 21,5 MHz an und würde bis 51,5 MHz hochgehen. Da 
sind wahrscheinlich zwei Bereiche angesagt, weil das Frequenzverhältnis 
mehr als 1:2 beträgt.

Bereich 1:
100 kHz .. 19,1 MHz, Lo 21,5 .. 40,5 MHz

Bereich 2:
25,8 .. 30 MHz, Lo 47,2 .. 51,4 MHz

Dazwischen klafft eine Lücke. Das Eingangsfilter muß die ZF um >30dB 
dämpfen, der Mischer übernimmt weitere >40dB. Sonst gibt es einen 
ZF-Durchschlag.

Ein Ausweg wäre Dein Filter bei 48 MHz mit dem Nachteil des hohen VFO 
und eine weitere Umsetzung auf z.B. 10,7 MHz. Die Filteranpassung seh 
ich jetzt nicht als das Problem. Aber Du müßtest nachprüfen, bei welcher 
Frequenz der LM7001 noch 1kHz Schritte schafft.

Oder der untere Bereich wird auf 21,4 MHz umgesetzt und der obere auf 
10,7 MHz. Dann muß das ZF-Filter umgeschaltet werden. Die Architektur 
hat Einfluß auf das Vorfilter und sollte vorher gelöst sein.

  153 -  527    Langwelle
  527 -  1616   Mittelwelle
 2250 -  2550   120m Tropenband
 3150 -  3450   90m Tropenband
 3850 -  4050   75m Nachtband
 5900 -  6250   49m Europaband
 7200 -  7400   41m Europaband
 9400 - 10000   31m DX Band
11500 - 12150   25m DX Band
13500 - 13900   22m DX Band
15000 - 15900   19m DX Band
17450 - 18000   17m DX Band
18850 - 19100   15m DX Band
21450 - 21950   13m DX Band
25800 - 26100   11m DX Band

von R. F. (rfr)


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Ich habe hier noch Quarze 48 MHz liegen. Wieviele brauche ich, um ein 
gescheites Filter für AM zu fertigen, und wie verschalte ich das?

Die Abschnitte im Quarzkochbuch habe ich gelesen. Ich werde für AM ca 10 
kHz brauchen, also ca 15 kHz 3dB-Bandbreite. Richtig?

Gruss

Robert

von B e r n d W. (smiley46)


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Ach so, Du hast nur einzelne Quarze. Die müssen erst vermessen werden, 
einfach zusammenschalten geht so nicht. Hast Du einen 
Netzwerk-Analysator?
Außerdem hängt es von den zu ermittelnden Parametern ab, ob mit den 
Oberwellen-Quarzen als Ladderfilter so große Bandbreiten überhaupt 
möglich sind.

Bandbreite:

Es wäre gut, zwei Bandbreiten zu haben.
1. -3dB bei 4,5kHz und -50dB bei 5kHz
2. -3dB bei 9kHz und -50dB bei 10kHz

Leider wird man diesen Formfaktor nicht ganz erreichen.


Dann mal schauen, wie das mit 2 ZF-Frequenzen aussieht. Getrennt wird 
ungefähr in der Mitte zwischen den ZF-Frequenzen.

Bereich 1, ZF 21,4 MHz:
100 kHz .. 16 MHz, Lo 21,5 .. 37,4 MHz

Bereich 2, ZF 10,7 MHz
16 .. 30 MHz, LO 26,7 .. 40,7 MHz

von R. F. (rfr)


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Ich habe meine Kisten mal durchwühlt und dabei Filter gefunden, deren 
Bezeichnung A9-01 lautet. Vermutlich sind das 45 MHZ Filter. Wie kann 
ich ermitteln, welche Anpassung der Filter braucht? Oder kann ich den 
auf dem NWA auch ohne Anpassung messen?

Gruss

Robert

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Robert

Steht da noch was anderes drauf, NKD29 oder NDK?

Schau mal auf Seite 2:
http://www.ndk.com/catalog/AN-CF_GG_e.pdf

Da würde ich Abschlußwiderstände zwischen 50 .. 1000 Ohm durchtesten, 
bis 6dB über dem Widerstand und 6dB am Filter abfallen. 
Leistungsanpassung ist wahrscheinlich schon mal ein guter Anfang. Dann 
einen Trimmer mit 1-7pF arallel zu Ein- und Ausgang des Filters schalten 
und die Einstellung für geringste Welligkeit herausfinden.

Dann benötigst Du aber noch einen Quarz oder Quarzoszillator, um auf die 
2.ZF runterzumischen. Für die 2. ZF würde ich zwischen 10 und 15MHz 
empfehlen.

von R. F. (rfr)


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Es steht NDK drauf, die Filter sind vermutlich aus C-Netztelefonen.

Ich habe für die Messung bisher eine Widerstandsanpassung (T-Glied) im 
Auge, da am einfachsten. Ich habe ein Schaltbild, in dem dieser Filter 
eingesetzt ist, aber die Anpassung verstehe ich nicht. Das Schaltbild 
findet man unter http://www.digisolutions.de/c3umbau/index.html unter 
Siemens C3.

Eine zweite ZF ist bereits in Planung.

Gute Nacht

Robert

von B e r n d F. (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Da würde ich Abschlußwiderstände zwischen 50 .. 1000 Ohm durchtesten,

Ich habe hier zum Beispiel Quarzfilter der Marke Motorola 20J26, die 
haben eine Mittefrequenz von 45MHz, ein B (3dB) von 12 KHz. Die Impedanz 
ist aber laut eines Funkamateurs aus ITA 2,5 KOhm. Also bei 1KOhm würde 
ich nicht aufhören zu testen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Den Schaltplan vom C3-Umbau kann man ja mal simulieren, dann gibt es 
schon eine relativ genaue Aussage. Dort ist ein NE602 eingebaut mit 1,5k 
Ri und dann hängen noch weitere Teile dran.

von Bernhard (Gast)


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@Bernd: Kannst du mir mehr erzählen über die 20J26? Ich habe auch noch 
ein paar davon rumliegen aber keinerlei Daten.

@R.Freitag: Ich habe mit dem LM7001 schon etwas rumgespielt, wenn du da 
evtl. Hilfe brauchst, sag Bescheid. Ich habe zumindest in einem Test den 
VCO zum Einrasten bekommen.

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