Forum: Offtopic Kastenwagen auf Temperatur bringen


von Reinhard S. (rezz)


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Hallo zusammen,

ich fahre beruflich einen Renault Master BJ 2011, Kastenwagen, siehe
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Renault_Master_IV_rear_20100501.jpg&filetimestamp=20100501212255

Da ich öfters und gerne im "Ladeabteil" arbeite suche ich dafür eine 
Heizung. Momentan behelfe ich mir mit einem Heizstrahler, der auf eine 
Gasflasche aufgesetzt wird,
http://www.amazon.de/Gas-tec-31002-Infrarot-Gasstrahler-Piezzozündung/dp/B000XULE5W/ref=sr_1_2?s=garden&ie=UTF8&qid=1353189693&sr=1-2

Ist aber unpraktisch (Aufbau/Abbau), eher ineffizient und macht auch 
irgendwie nur die obere Hälfte warm. Deshalb suche ich jetzt nach was 
besserem.

Die erste Idee war natürlich eine Standheizung, welche also den Motor 
mit vorwärmen, was auch gleich den Vorteil hat, das ich im Winter (also 
jetzt ;) nicht kratzen müsste. Nachteil: nur die Fahrerkabine wird warm, 
also für meinen Hauptzweck so nicht brauchbar.

Sowas gibts auch als reine Luftheizung (natürlich ohne Motorvorwärmung), 
hat allerdings den Nachteil von höheren Kosten.

Eine weitere Idee wäre eine gasbetriebene Heizung im Stile von z.B. 
einer Truma 3004
http://www.truma.com/de/de/heizsysteme/truma-s-3004-3004-p.php

Vorteile sind hier geringe Kosten (und auch geringerer Verbrauch) und 
kein Strombedarf, nachteilig ist, das man einen Schlitz in den Boden für 
die Luftansaugung und einen in die Decke zwecks Abgas/Kamin machen muss 
sowie die dann wahrscheinlich fällige Überprüfung von einem 
"Flüssiggas-Sachverständigen (TÜV, DEKRA)".

Also insgesamt alles keine für mich befriedigenden Lösungen.

Kennt jemand noch bessere Möglichkeiten für mich?

von K. L. (trollen) Benutzerseite


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Ich weiß nicht wie aufwändig das ganze wäre:

Ein zweiter Wärmetauscher der, wie der normale, vom Kühlkreislauf des 
Motors mitversorgt wird, im Ladeabteil einbauen.

von Reinhard S. (rezz)


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Stell ich mir persönlich ziemlich aufwendig vor, zumal ich dann entweder 
den Motor oder doch eine Standheizung laufen lassen müsste.

Und ob der Motor im Standgas die den größeren Kreislauf warmbringt wage 
ich erstmal zu bezweifeln.

von Oliver S. (phetty)


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Bau doch einen Ofen ein:
http://www.20min.ch/winterspecial/news/story/Die-Limousine-mit-dem-Schwedenofen-26028294
Kann man sogar zulassen lassen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Oliver schrob:
einen Link

Wunderbar! Das ist ein Mann der Tat. Ich habe zwar auch eine Liegefläche
in meinem Auto auf der Beifahrerseite gehabt, aber der Ofen ist Spitze.

Aber hier kriegt man das ohnehin nicht zugelassen.

MfG Paul

von Vn N. (wefwef_s)


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Wenn du hinten arbeitest, hast du dann die Möglichkeit eines 
Stromanschlusses?

von Ben _. (burning_silicon)


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Große Standheizung einbauen, die hinten einen Heizungskühler versorgen 
kann. Entsprechend große Batterie nicht vergessen. Den Heizungskühler 
hinten kann man auch in den Wasserkreislauf vom Motor mit einbinden, 
dann kann hinten schon während der Fahrt mit der Abwärme vom Motor 
vorgeheizt werden.

von Sven F. (doncarlos)


Angehängte Dateien:

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ab 22.11.2012 soll es bei Lidl diesen Gasheizer
http://www.lidl.de/de/Heizgeraete-Feuerstellen/POWERFIX-Gasheizgeblaese-PGH-17-A1
dann geben, ehrlich gesagt müßte der dir dann aber sicher reichen, 
allerdings braucht der wohl einen Netzanschluß

von Ben _. (burning_silicon)


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Das macht zur Not ein Wechselrichter. Aber ich halte das Ding für 
Overkill, zumal bei Gas eine Menge Luftsauerstoff verbraucht und dafür 
viel Kondenswasser abgegeben wird.

von Timm T. (Gast)


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Und was spricht gegen einen Katalyt-Gasofen? Der braucht allerdings auch 
Sauerstoff und gibt Kondenswasser ab.

von (ಠ‿ಠ) ლ. (heisenberg2) Flattr this


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Wie wärs mit Holzkohle in einem Keramiktopf?

http://en.wikipedia.org/wiki/Hibachi

von Michael S. (technicans)


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Sven F. schrieb:
> ab 22.11.2012 soll es bei Lidl diesen Gasheizer
> 
http://www.lidl.de/de/Heizgeraete-Feuerstellen/POWERFIX-Gasheizgeblaese-PGH-17-A1
> dann geben, ehrlich gesagt müßte der dir dann aber sicher reichen,
> allerdings braucht der wohl einen Netzanschluß

Der hat aber so viel Leistung das der Wagen in drei Minuten warm ist
und dann wieder abgeschaltet werden muss weil die Kiste sonst zur
Sauna wird. Regeln kann man das ganze so gut wie gar nicht.
Übrigens lutscht so ein Gerät bei Dauerbetrieb eine 5kg-Flasche
Propan leer. Macht etwa ca. 10 Euro an Verbrauchskosten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Der hat aber so viel Leistung das der Wagen in drei Minuten warm ist
> und dann wieder abgeschaltet werden muss weil die Kiste sonst zur
> Sauna wird.

Wahrscheinlich hat der Innenraum dann auch reichlich Abgas. In der 
Beschreibung steht: Nur für gut belüftete Räume. Die Abgase sind wohl 
mit im Warmluftstrom.

von Reinhard S. (rezz)


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vn nn schrieb:
> Wenn du hinten arbeitest, hast du dann die Möglichkeit eines
> Stromanschlusses?

Kleiner 12V-Wechselrichter. Notstromer auch vorhanden, aber weil der so 
positioniert ist, das eine Tür offen sein muss, wenn der läuft, will ich 
den nicht ständig laufen lassen.

Ben _ schrieb:
> Große Standheizung einbauen, die hinten einen Heizungskühler versorgen
> kann. Entsprechend große Batterie nicht vergessen. Den Heizungskühler
> hinten kann man auch in den Wasserkreislauf vom Motor mit einbinden,
> dann kann hinten schon während der Fahrt mit der Abwärme vom Motor
> vorgeheizt werden.

Ähnliches Problem wie Heizkreislauf vergrößern -> vergrößert Kosten.

Die Gasgebläse sind für meinen Raum erstens vollkommen 
überdiemensioniert und zweitens sind da auch die Abgase dabei und 
feuchte Luft. Mir reichts schon, wenn ich jetzt mit dem Gasstrahler 
heize und vorne dann die Scheibe beschlagen sind. Bei richtiger Kälte 
darf ich dann kratzen. Von innen.

von Willi W. (williwacker)


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Bei der Bundeswehr hatten wir für unsere Richtfunkunimogs 
Schwingfeuerheizungen, die waren auf dem Dach montiert und liefen mit 
Benzin, das ging beim Bund weg wie Wasser.

von Purzel H. (hacky)


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Der chinesische Standardansatz ist ein Zementrohr, das senkrecht steht, 
mit seitlichen Loechern, in das man Kohlebrickets einfuellt.

von Michael S. (technicans)


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Reinhard S. schrieb:
> Eine weitere Idee wäre eine gasbetriebene Heizung im Stile von z.B.
> einer Truma 3004
> http://www.truma.com/de/de/heizsysteme/truma-s-300...

An für sich ist das schon die richtige Lösung, aber eine Abgasöffnung
musste da schon haben und wenn es nur ein Provisorium ist. Ich kenne
das Teil aus Wohnwagen.
Man kann den Schlauch ja auch in den Fensterspalt einer Seitenscheibe 
klemmen und für die Öffnungen drum herum eine Platte machen das diesen
Spalt verschließt. Da braucht dann auch nichts angemeldet werden wenn
es nicht fest eingebaut ist, denke ich mal.

von Weingut P. (weinbauer)


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Die Gasturbine gibts auch mit Dieselbefeuerung, hab beides schonmal 
verwendet, also gut durchlüftet bezieht sich da auf ein Zelt denke ich.
Hab damit früher mal meinen Arbeitsraum beheizt (300qm), das ging 
thermisch schon, aber nach kurzer Zeit hat sich Kopfschmerz eingestellt 
und gerochen hat sowohl die Diesel als auch die Gasvariante nicht 
besonders gut.
Also von Abgasen im Fahrzeug würd ich abraten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Reinhard S. schrieb:

> Und ob der Motor im Standgas die den größeren Kreislauf warmbringt wage
> ich erstmal zu bezweifeln.

Wir hatten früher die Benzinstandheizung eines namhaften deutschen 
Herstellers, der Auspuffanlagen baut, in Serviceautos VW-Transporter. 
Das war dazu gedacht, daß man draußen auf dem freien Land mal nicht zu 
kühl Mittagspause machen konnte, wenn man den ganzen Tag bei Minusgraden 
draußen arbeitet. Aber auch, um den Wagen morgens im Betrieb zu 
enteisen, wenn man ankam. Wenn man eine halbe Stunde später zum Kunden 
startete, war der Wagen frei, und noch etwas angewärmt. Die Anleitung 
gab an, bis zu 6°C Innenraumaufheizung, und 2 Liter Verbrauch die 
Stunde. 6°C ist nichts, wenn es im Winter Außentemperaturen mit 
Minusgraden hat, um drinnen gemütlich zu arbeiten. Aufwärmen konnte man 
sich so recht nicht wirklich, wenn man vorher draußen im Freien 
arbeitete. Und die 2 Liter pro Stunde sind für so ein kleines Gerätchen 
viel, mehr braucht ein laufender Fahrzeugmotor auch nicht.

Dann waren die Geräte garantiert jedes Jahr defekt, mit Werkstattkosten. 
Immer, bei allen anderen Serviceautos auch. Exakt genau wenn man die 
Heizung brauchte, also im Spätherbst, funktionierte sie nie. Grauenhaft, 
ich konnte das über einen Zeitraum von gut 15 Jahren so beobachten.

Im Winter hatte ich mit dem VW-Bus öfter einen Verbrauchsdurchschnitt 
von 55 Liter/100km!!!

Nach meinen persönlichen Erfahrungen würde ich mir so eine Standheizung 
also nie antun. Es sei denn, die wären qualitativ in Heizleistung und in 
Robustheit und Zuverlässigkeit wirklich mal besser geworden.

Der Fahrzeugmotor heizte im Leerlauf erheblich besser, bei nicht mehr 
Spritverbrauch.



Michael S. schrieb:

> Ich kenne
> das Teil aus Wohnwagen.

Wir hatten vor fast 40 Jahren einen Wohnwagen mit der Truma-Gasheizung. 
Die hatte satt Leistung, und fraß auch nicht die Gasflaschen reihenweise 
leer. Es wird ein Frischluftloch in den Boden gebohrt, und ein 
Abluftloch ins Dach. Das alles natürlich ordentlich verarbeitet. Die 
Heizung war per Tastendruck (Piezo-Zünder) auf Anhieb an, streikte auch 
über Jahre nicht, also ziemlich wartungsarm.

von Icke ®. (49636b65)


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Die normalen Standheizungen sind lediglich dafür gedacht, Motor und/oder 
Innenraum VORzuheizen. Für Dauerbetrieb sind die nicht ausgelegt und 
fressen dafür auch zuviel teuren Sprit.
Meine Empfehlung wäre ebenfalls eine gasbetriebene Truma. Wir haben eine 
im Wohnmobil und ich kenne sie noch vom LKW. Heizleistung ist gut bei 
sehr sparsamem Verbrauch (die Flasche im LKW hat wochenlang gereicht). 
Und das Gas ist zudem spottbillig. Die Öffnungen für Luftzufuhr und 
Abgas lassen sich nicht vermeiden, sind aber jetzt nicht soo riesengroß. 
Als Festeinbau muß es allerdings vom TÜV abgesegnet werden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Icke ®. schrieb:

> Die normalen Standheizungen sind lediglich dafür gedacht, Motor und/oder
> Innenraum VORzuheizen.

Na ja, im Service draußen wurden sie eben auch für die Mittagspause 
verwendet, oder um den Servicewagen kurz vor der Heimfahrt noch mal 
anzuwärmen. Ein Heizrohr ging jedenfalls auch in den Laderaum, aber da 
sind keine Fenster drin. Das wäre zum Scheiben auftauen dort also 
Nonsens. Der Laderaum diente manchmal zur Umkleidung zwischen Privat- 
und Arbeitskleidung. Damit man nicht in Unterhose draußen auf der Straße 
steht, mitten in der Großstadt.

Manchmal verstopften wir den Schlauch in den Laderaum. Es war ja einfach 
nur ein Schlauch vom Heizgerät, der mit einem Y-Stück in 2 Teile 
Laderaum und Führerhaus aufgeteilt wurde. Es wurde dann im Führerhaus 
besser.

Bei 5 Personen im Wagen lohnte es sich dann wirtschaftlich ein wenig. 
Die Heizungen waren tatsächlich auch für Pausenaufenthalte im Auto 
gedacht. Aber diese Benzindinger haben wirklich einen Wirkungsgrad unter 
aller Kanone. Ich fürchte, daß Benzin bei offener Verbrennung auch stark 
rußt, und die Geräte deswegen oft defekt waren. Die meisten Störungen 
waren, daß das Gerät gar nicht mehr zündete.

Man hörte in den Geräten ein Ticken etwa mit 3Hz Frequenz. Das war wohl 
die Zündspule mit ständigen Zündungen.

Besser als nichts war das bei uns damals trotzdem. Kleinere Unternehmen 
haben in ihren Servicefahrzeugen nichts dergleichen.

von Sven F. (doncarlos)


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Dann sollte man sich vllt. mal eine Sirokko-Standheizung anschauen, 
vllt. ist das etwas?
Allerdings nur für Festeinbau gedacht, unter- oder außerhalb vom Fzg., 
oder in einem extra abgeteilten Gehäuse im Kastenraum.

Der Hersteller Renault sollte doch wohl aber auch in seiner 
Ausstattungsaufpreisliste für dieses Fzg. eine Alternative parat haben, 
der Winter fängt ja erst an.

Eberspächer wäre für den wirkl. professionellen Einbau dann wohl der 
richtige Ansprechpartner!

Mit elektr. Strom heizen, also Bahnheizkörper oder Heizlüfter, wird es 
wohl nichts, sicher keine Steckdose in der Nähe vom Stell-/Arbeitsplatz?

von Herbert P. (campingfunker)


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Hallo,
ich habe mir vor einigen Jahren da auch schon meine Gedanken gemacht.
Bei mir ging es um den Ausbau eines VW-Busses zum Wohnmobil. Inzwischen 
hatte ich 4 VW-Busse, mit verschiedenen Heizungen.
Die einfachste und billigste Variante wäre m.E. ein Heizlüfter an 230V.
Aber der ist laut, ebenso die diversen Standheizungen wie Webasto oder 
Eberspächer, wobei die es die in der Variante als Warmluft,- oder 
Kühlmittelkreislauf gibt.
Damals habe ich mich (auch aus Kostengründen) für eine Truma Gasheizung 
entschieden. Das bringt natürlich auch Löcher in der Karrosserie und 
alle 2 Jahre eine Gasprüfung mit sich. Einige Löcher brauchen klassische 
Standheizungen aber auch.
Allerdings sollten sie sich bezüglich Isolierung auch noch ein paar 
Gedanken machen. An Kühlen Tagen, wenn innen Geheizt wird, läuft ihnen 
das Schwitzwasser an den Fenstern und Türen herunter. Schauen sie sich 
doch mal bei "Campen.de" oder ähnlichen Foren um.
MfG CF

von Wilhelm F. (Gast)


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Sven F. schrieb:

> Eberspächer wäre für den wirkl. professionellen Einbau dann wohl der
> richtige Ansprechpartner!

Die erste beste Adresse für meine oben genannte gute wartungsarme 
ausfallfreie Benzinzusatzheizung. ;-)

von Sven F. (doncarlos)


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> Die erste beste Adresse
@ Wilhelm, war das der Hersteller den du oben so vollmundig umschrieben 
hast?

mit ein paar Häkchen vor und hinter dem "beste" hätte sich der Smilie am 
Ende auch erübrigt,

von Wilhelm F. (Gast)


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Sven F. schrieb:

>> Die erste beste Adresse
> @ Wilhelm, war das der Hersteller den du oben so vollmundig umschrieben
> hast?

Wenn ich böse bin, und ordentlich böse, wenn was nicht meinen 
Erwartungen entspricht, dann sind es Dinge, für die ich mein sauer 
verdientes Geld aus gab.

von Reinhard S. (rezz)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Wir hatten vor fast 40 Jahren einen Wohnwagen mit der Truma-Gasheizung.
> Die hatte satt Leistung, und fraß auch nicht die Gasflaschen reihenweise
> leer. Es wird ein Frischluftloch in den Boden gebohrt, und ein
> Abluftloch ins Dach. Das alles natürlich ordentlich verarbeitet.

Das "Loch" für die Abluft könnte ich noch hinbekommen, aber für die 
Frischluft...

Im Handbuch der Truma steht auch explizit, das man keine Innenraumluft 
dafür ansaugen sollte, sondern wirklich Außenluft. Gibts dafür nen 
speziellen Grund?

Sparsamer als diese Gassstrahler ist sie ja auf jeden Fall.

von Wilhelm F. (Gast)


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Reinhard S. schrieb:

> Das "Loch" für die Abluft könnte ich noch hinbekommen, aber für die
> Frischluft...

Das sollte aber auch kein Problem darstellen.

Wir hatten in den Service-VW-Kombis ja auch Gasbunker im Laderaum, um 
zwei Propanflaschen zu je 11kg für die Arbeit zu lagern. Die hatten am 
Boden auch eine Frischluftzufuhr. Allerdings diente sie eher dem 
Gasabzug, falls so eine Flasche mal etwas undicht ist, das Gas ist 
schwerer als Luft.

Einbautechnisch war es natürlich nicht einfach nur ein Loch im Boden, 
sondern ein richtiger Einsatz etwa in rechteckiger Form 10x20cm, der mit 
dem Wagenboden vernietet wurde. Eine Sperre, damit der Straßendreck 
nicht in den Innenraum gelangt. Etwa sowas wie zwei oder drei Schichten 
Blech übereinander, wobei nur seitlich Luft zwischen die Bleche strömen 
kann.

Am Dach hat man ja auch so eine Sperre, damit auch während der Fahrt 
kein Regenwasser ins Abluftrohr kommen kann.

Da wirds für Boden und Dach aber Fertigteile geben, die man einsetzen 
kann. Bei uns waren die Einbauten immer vom Hersteller Westfalia. Andere 
Anbieter wie Eberspächer und Webasto haben da bestimmt auch was.

Der Wohnwagen hatte außen über der Deichsel einen Gasbunker, wo zwei bis 
drei Flaschen hinein passen. Der hatte auch schon eine Vorinstallation 
der Gasleitungen, innen wurde ja auch mit Gas gekocht. Die Kochstelle 
hatte allerdings keinen Abgasabzug, das ist auch nur mit etwas Aufwand 
realisierbar, der sicher entbehrlich ist. Beim Kochen weiß man ja, daß 
sich jemand im Innenraum befindet, der mal manuell lüften kann. Die 
Gasheizung hingegen sollte ja auch mal nachts laufen können, wenn alle 
schlafen, also unbeaufsichtigt.

Eine Art Gasbunker brauchtest du bestimmt auch noch, wenn Gasflaschen im 
Innenraum lagern. Das sind ja bei einem Unfall schöne Geschosse. Aus 
Platzgründen hantiert man wohl am besten mit 5kg-Flaschen.

Was ein Prüfunternehmen wie der TÜV mit alle dem zu tun hat, Abnahmen 
usw., weiß ich nicht genau. Die Fahrzeuge, mit denen ich zu tun hatte, 
hatten andere Besitzer, z.B. die Firma, oder das Familienoberhaupt. 
Deswegen kann ich dazu nicht viel sagen. Wohnwagen und Firmenfahrzeuge 
wurden aber immer fertig geliefert.

> Im Handbuch der Truma steht auch explizit, das man keine Innenraumluft
> dafür ansaugen sollte, sondern wirklich Außenluft. Gibts dafür nen
> speziellen Grund?

Was passiert, wenn der Innenraum keine Zwangsbelüftung hat? Es würde ein 
Unterdruck entstehen, und das Feuer "zieht" nicht mehr. Und, es würde 
unnötig Kaltluft in den Innenraum angesaugt. Sowas könnte ich mir als 
Grund vorstellen. Oder einfach: Was passiert bei einem Defekt im 
Brenner? Gas würde durch die Schwerkraft in den Innenraum gelangen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Das eigetnliche Problem wurde im 
Beitrag "Re: Kastenwagen auf Temperatur bringen" mal kurz 
angesprochen: die fehlende Isolierung. Was hilft es, wenn ich eine 
unisolierte Blechbüchse auf 20°C aufheize, draussen aber -20°C sind?

Reinhard S. schrieb:
> Im Handbuch der Truma steht auch explizit, das man keine Innenraumluft
> dafür ansaugen sollte, sondern wirklich Außenluft. Gibts dafür nen
> speziellen Grund?
Du brauchst Sauerstoff und die Heizung braucht Sauerstoff. Woher soll 
die Luft kommen, wenn der Innenraum ausreichend dicht ist?

von Reinhard S. (rezz)


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Lothar Miller schrieb:
> Das eigetnliche Problem wurde im
> Beitrag "Re: Kastenwagen auf Temperatur bringen" mal kurz
> angesprochen: die fehlende Isolierung. Was hilft es, wenn ich eine
> unisolierte Blechbüchse auf 20°C aufheize, draussen aber -20°C sind?

Ich hab in der unisolierten Blechbüchse 20°C zum angenehmen Arbeiten :) 
Das das nicht unbedingt lange anhält ist klar. Isolierung hab ich mir 
auch schon überlegt, aber dann könnte ich nicht mehr stehen. Und 
Rettungsdecke isoliert irgendwie auch nicht so super.

> Reinhard S. schrieb:
>> Im Handbuch der Truma steht auch explizit, das man keine Innenraumluft
>> dafür ansaugen sollte, sondern wirklich Außenluft. Gibts dafür nen
>> speziellen Grund?
> Du brauchst Sauerstoff und die Heizung braucht Sauerstoff. Woher soll
> die Luft kommen, wenn der Innenraum ausreichend dicht ist?

So dicht ist der nun auch wieder nicht.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>
>> Das "Loch" für die Abluft könnte ich noch hinbekommen, aber für die
>> Frischluft...
>
> Das sollte aber auch kein Problem darstellen.
>
> Wir hatten in den Service-VW-Kombis ja auch Gasbunker im Laderaum, um
> zwei Propanflaschen zu je 11kg für die Arbeit zu lagern. Die hatten am
> Boden auch eine Frischluftzufuhr. Allerdings diente sie eher dem
> Gasabzug, falls so eine Flasche mal etwas undicht ist, das Gas ist
> schwerer als Luft.

Hab ich, da ja Gasflasche im Auto, ebenfalls. Allerdings als simples 
Loch im Boden mit "Auslass" nach hinten.

> Was passiert, wenn der Innenraum keine Zwangsbelüftung hat? Es würde ein
> Unterdruck entstehen, und das Feuer "zieht" nicht mehr.

Dafür müsste der Innenraum aber mächtig dicht sein, oder?

> Und, es würde
> unnötig Kaltluft in den Innenraum angesaugt. Sowas könnte ich mir als
> Grund vorstellen. Oder einfach: Was passiert bei einem Defekt im
> Brenner? Gas würde durch die Schwerkraft in den Innenraum gelangen.

Das klingt schon plausibler für mich :)

von Reinhard S. (rezz)


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Herbert P. schrieb:
> Hallo,
> ich habe mir vor einigen Jahren da auch schon meine Gedanken gemacht.
> Bei mir ging es um den Ausbau eines VW-Busses zum Wohnmobil. Inzwischen
> hatte ich 4 VW-Busse, mit verschiedenen Heizungen.
> Die einfachste und billigste Variante wäre m.E. ein Heizlüfter an 230V.

Sicher, nur habe ich ziemlich selten 230V. Außer ich will meinen 
Notstromer ständig rumwuchten und laufen lassen.

> Aber der ist laut, ebenso die diversen Standheizungen wie Webasto oder
> Eberspächer, wobei die es die in der Variante als Warmluft,- oder
> Kühlmittelkreislauf gibt.

Die Standheizungen, die ich erlebt hab, waren zwar hörbar, aber nicht 
unangenehm laut.

> Allerdings sollten sie sich bezüglich Isolierung auch noch ein paar
> Gedanken machen. An Kühlen Tagen, wenn innen Geheizt wird, läuft ihnen
> das Schwitzwasser an den Fenstern und Türen herunter. Schauen sie sich
> doch mal bei "Campen.de" oder ähnlichen Foren um.

Hatte ich letztens, mit meinem Gasstrahler, bereits. Habs aber auf die 
ja ohnehin feuchte Luft von dem Ding geschoben, die eben kondensiert.

von Harald W. (wilhelms)


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Reinhard S. schrieb:

> Das "Loch" für die Abluft könnte ich noch hinbekommen, aber für die
> Frischluft...

Naja, dann wirst Du wohl früher oder später ein Vaccuum in Deiner
Kabine haben. :-)
Gruss
Harald

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