Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik [ATSAM3] Frage zu USB


von Thomas B. (sinotech)


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Hallo,
ich habe meine erste Schaltung mit ATSAM3S gebaut, allerdings meldet 
sich das Board nicht als USB Gerät am Host an. Aus den Logs:
1
[...]
2
usb 2-1.2: new full speed USB device using ehci_hcd and address 13
3
usb 2-1.2: device descriptor read/64, error -32
4
usb 2-1.2: device descriptor read/64, error -32
5
usb 2-1.2: new full speed USB device using ehci_hcd and address 14
6
usb 2-1.2: device descriptor read/64, error -32
7
usb 2-1.2: device descriptor read/64, error -32
8
usb 2-1.2: new full speed USB device using ehci_hcd and address 15
9
usb 2-1.2: device not accepting address 15, error -32
10
usb 2-1.2: new full speed USB device using ehci_hcd and address 16
11
usb 2-1.2: device not accepting address 16, error -32
12
hub 2-1:1.0: unable to enumerate USB device on port 2
13
hub 2-1:1.0: state 7 ports 8 chg 0000 evt 0004
14
hub 2-1:1.0: port 2, status 0100, change 0001, 12 Mb/s
15
hub 2-1:1.0: debounce: port 2: total 100ms stable 100ms status 0x100
16
hub 2-1:1.0: state 7 ports 8 chg 0000 evt 0004
17
hub 2-1:1.0: port 2, status 0100, change 0001, 12 Mb/s
18
hub 2-1:1.0: debounce: port 2: total 100ms stable 100ms status 0x100
19
hub 2-1:1.0: state 7 ports 8 chg 0000 evt 0004
20
hub 2-1:1.0: port 2, status 0100, change 0001, 12 Mb/s
21
hub 2-1:1.0: debounce: port 2: total 100ms stable 100ms status 0x100
22
[...]

Die USB Schaltung entspricht der aus dem Datenblatt ("USB Device port" 
-> "Typical Connection"). Laut Datenblatt des ATSAM3 müssen hier 
lediglich DDM und DDP über einen 27 Ohm Widerstand an den USB Anschluss 
geführt werden (Bild sam3_usb.png). Beim AT91SAM7S werden beide 
Anschlüsse zusätzlich über 330 kOhm auf GND gezogen sowie ein 
zusätzlicher IO Pin an DDP zum anmelden am Host angeschlossen (Bild 
sam7_usb.png).

Kann es an der fehlenden Terminierung liegen das das anmelden am Host 
nicht funktioniert, oder ist die beim SAM3 Hardwareseitig implementiert?
Der Schaltplan hängt als PNG an.

Bin für jede Hilfe dankbar.

Gruß,

Sino

EDIT:
Das im Schaltplan ein ATSAM7S verwendet wird ist kein Fehler. Ich hatte 
keine Eagle-Bibliothek für den SAM3 gefunden und einfach den SAM7 
benutzt da der bis auf ein paar Kleinigkeiten Pin-kompatibel ist 
(VDDFLASH und PLLRC fallen weg).

von Thomas B. (sinotech)


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VDDIO, VDDPLL und VDDCORE sind natürlich angeschlossen. VDDIO an 3.3V, 
der Rest an VDDOUT. Anbei ein leicht geänderter Schaltplan in dem man 
das besser erkennt.

von Michael H. (michael_h45)


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Dein log zeigt erst mal nur, dass die Enummerierung fehlschlängt. Woher 
kommt denn das log und was bedeutet da Error -32?

Wie sieht dein Code aus?

R8 ist schon im Controller integriert.

von Thomas B. (sinotech)


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Danke für die Antwort. Ich habe das Board an meinen Linux Rechner 
angeschlossen. Da der SAM3 noch nicht bespielt ist würde ich davon 
ausgehen das das Boot-Programm (SAM-BA) sich per USB beim Rechner 
anmeldet. So wie ich das sehe wird das ja auch tatsächlich versucht 
(ansonsten dürfte der Rechner ja nicht erkennen das ein USB Device 
angeschlossen wurde), aber es scheint in der Kommunikation irgendein 
Fehler aufzutreten.
Die geposteten Fehlermeldungen habe ich aus den Systemlogs des Rechners, 
was sie im Detail bedeuten weiß ich allerdings nicht. Ich werd aber mal 
google bemühen.

Gruß,

Sino

von gerhard (Gast)


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hallo thomas,
ich würde betrf. der beschaltung einfach mal die schaltung des sam3s-ek 
zu rate ziehen.

gruss
gerhard

von Thomas B. (sinotech)


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Hmm ... laut Datenblatt des SAM3S-EK werden keine 330 kOhm Widerstände 
zum terminieren benutzt, also sollte es dadran nicht liegen. Es wird 
zwar zusätzlich noch Pin PC21 dazu benutzt zu erkennen ob die Platine am 
Host eingesteckt ist, allerdings gibt es diesen Pin bei mir nicht 
(benutze die 64-Pin Version) und auch auf den Olimex Boards wird das 
nicht getan 
(https://www.olimex.com/Products/ARM/Atmel/SAM3-H256/resources/SAM3-H256-schematic.pdf), 
also scheint das überflüssig zu sein.

Der Fehler aus den Systemlogs ("device not accepting address 15, error 
-32") bedeutet übrigens "Broken Pipe". Allerdings habe ich nach wie vor 
keine Idee was den Fehler verursacht :-(.

Gruß,

Thomas

von Uwe Bonnes (Gast)


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Der erste Schritt sollte das aufspielen einer "known good" Firmware 
sein. Falls auch da die Enumerierung versagt, hast Du ein 
Hardwareproblem. Ansosnten liegt es wohl an deiner Firmware

von gerhard (Gast)


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welche frequenz hat dein quarz?

gruss
gerhard

von Michael H. (michael_h45)


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Broken Pipe ist ein ziemlich tief unten einzuordnender Fehler.
Bist du vielleicht Opfer des SAMBA-Erratum geworden? Kannst du zum Test 
mal einen passenden Quarz einlöten?
Test-Pin zum Test schon mal gesetzt?

von Michael H. (michael_h45)


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Uwe Bonnes schrieb:
> Der erste Schritt sollte das aufspielen einer "known good" Firmware
> sein. Falls auch da die Enumerierung versagt, hast Du ein
> Hardwareproblem. Ansosnten liegt es wohl an deiner Firmware
Es läuft SAMBA. Das funktioniert garantiert, solange der richtige Quarz 
dranhängt - manchmal sogar ohne ^^

gerhard schrieb:
> welche frequenz hat dein quarz?
18,432MHz

von Thomas B. (sinotech)


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Michael H. schrieb:
> Broken Pipe ist ein ziemlich tief unten einzuordnender Fehler.
> Bist du vielleicht Opfer des SAMBA-Erratum geworden?

Laut Datenblatt sollte es nur Probleme geben wenn kein Quarz 
angeschlossen ist.

Michael H. schrieb:
> Kannst du zum Test mal einen passenden Quarz einlöten?

Ich benutze einen 18,432 Mhz Quarz, laut Datenblatt sollte der 
funktionieren. Hab aber leider auch keinen anderen hier mit dem ich 
testen könnte.
1
22. SAM3S Boot Program
2
  22.1 Description
3
    The SAM-BA® Boot Program integrates an array of programs permitting download and/or upload into the different memories of the product.
4
  22.2 Hardware and Software Constraints
5
    • SAM-BA Boot uses the first 2048 bytes of the SRAM for variables and stacks. The remaining available size can be used for user's code.
6
    • USB Requirements:
7
8
    – External Crystal or External Clock(1) with frequency of:
9
      11,289 MHz
10
      12,000 MHz
11
      16,000 MHz
12
      18,432 MHz

Allerdings hätte ich da noch eine Frage zu den Kondensatoren die ich 
benutzen muss. Die 22pF die ich aktuell benutze habe ich aus dem 
Schaltplan eines Boards das ich im Internet gefunden habe.
Im Datenblatt zum Quarz 
(http://www.reichelt.de/Quarze/18-4320-HC49U-S/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=72530;GROUPID=3173;artnr=18%2C4320-HC49U-S;SID=10UKkFF38AAAIAADypor0545d7ac1f2b641d6943f8e7d82265214) 
steht folgende Tabelle:

Frequency        | 3~90Mhz      | ...
-----------------|--------------|----------
...              | ...          | ...
-----------------|--------------|----------
Load Capacitance | 10pF ~ 32 pF | ...
-----------------|--------------|----------

Steigt die Lastkapazität mit steigender Frequenz linear an? In dem Fall 
müsste ich bei 18,432 Mhz mit ~14,66 pF rechnen. Nach "SAM3S 
Microcontroller Series Schematic Check List" 
(http://www.atmel.com/images/11061.pdf) ist die Formel

Clext = 2*(Ccrystal-9,5pF)  = 10,32pF

In dem Fall wären also die Kapazitäten die ich benutze zu groß. Könnte 
das ein Problem sein?


Michael H. schrieb:
> Test-Pin zum Test schon mal gesetzt?

Nein, werd ich später noch machen. Nachdem ich die ersten vier Boards 
dummerweise verbraten habe, hatte ich beim letzten Versuch nur die 
nötigsten Bauteile verbaut. JTAG Interface und die Jumper (also auch TST 
Pin) müssen noch gebohrt und eingelötet werden.

von gerhard (Gast)


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>In dem Fall wären also die Kapazitäten die ich benutze zu groß. Könnte
>das ein Problem sein?
nein, du veränderst mit dem kondensatoren die frequenz im ppm-bereich.

gruss
gerhard

von Michael H. (michael_h45)


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Thomas Berlinghoff schrieb:
> Michael H. schrieb:
>> Broken Pipe ist ein ziemlich tief unten einzuordnender Fehler.
>> Bist du vielleicht Opfer des SAMBA-Erratum geworden?
>
> Laut Datenblatt sollte es nur Probleme geben wenn kein Quarz
> angeschlossen ist.
Ach, sorry, ich hatte da nur 16 und 12MHz im Kopf.

>> Test-Pin zum Test schon mal gesetzt?
>
> Nein, werd ich später noch machen. Nachdem ich die ersten vier Boards
> dummerweise verbraten habe, hatte ich beim letzten Versuch nur die
> nötigsten Bauteile verbaut. JTAG Interface und die Jumper (also auch TST
> Pin) müssen noch gebohrt und eingelötet werden.
Wenn du eine Pinzette 200ms ruhig dranhalten kannst, reicht das auch ^^
Ich hatte immer wieder mal welche, bei denen ich erst nach einmal 
Testpin-Setzen den SAMBA gesehen hab. Wobei ich nicht ausschließen mag, 
dass das an meinem Booter liegt.

> Clext = 2*(Ccrystal-9,5pF)  = 10,32pF
>
> In dem Fall wären also die Kapazitäten die ich benutze zu groß. Könnte
> das ein Problem sein?
Hm. Kannst du die Frequenz messen? Mehr als 0,25% Genaugikeit brauchst 
du sowieso nicht.

von Thomas B. (sinotech)


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Michael H. schrieb:
> [...]
> Wenn du eine Pinzette 200ms ruhig dranhalten kannst, reicht das auch ^^
> Ich hatte immer wieder mal welche, bei denen ich erst nach einmal
> Testpin-Setzen den SAMBA gesehen hab. Wobei ich nicht ausschließen mag,
> dass das an meinem Booter liegt.

Hat leider nicht viel geändert, ausser das die Systemmeldungen mit 
weitaus größerer Frequenz auftauchen.

>> Clext = 2*(Ccrystal-9,5pF)  = 10,32pF
>>
>> In dem Fall wären also die Kapazitäten die ich benutze zu groß. Könnte
>> das ein Problem sein?
> Hm. Kannst du die Frequenz messen? Mehr als 0,25% Genaugikeit brauchst
> du sowieso nicht.

Wüsste leider keine Möglichkeit die Frequenz zu messen, ein Oszilloskop 
hab ich nicht.

Werd die Woche mal 12 Mhz Quarze und kleinere Kondensatoren bestellen 
und damit testen und evtl. auch mal ein Test-Board von Olimex. 
Grundsätzlich geht es mir auch nicht um den Aufbau des Boards (das mache 
ich nur aus interesse) sondern um die Programmierung der ARM Controller. 
Bin eigentlich Informatiker und will mich in die Embedded Programmierung 
und die verschiedenen Controller etwas einarbeiten. Wenn man seine 
Test-Boards selbst entwickelt macht es halt einfach mehr Spaß ;-).

Danke für deine Hilfe.

Gruß,

Thomas

von Michael H. (michael_h45)


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Thomas Berlinghoff schrieb:
> Grundsätzlich geht es mir auch nicht um den Aufbau des Boards (das mache
> ich nur aus interesse) sondern um die Programmierung der ARM Controller.
Wie sieht denn eigentlich dein Layout aus?

Wenn es mit USB nach wie vor nicht geht: kannst du ohne viel Aufwand mal 
auf dem Debug-Uart nachsehen, ob da der SAMBA reagiert? Der würde bei 
115k2,8,N,1 auf '#' reagieren - siehe Datenblatt 22.5 SAM-BA Monitor.

von Thomas B. (sinotech)


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Michael H. schrieb:
> Thomas Berlinghoff schrieb:
>> Grundsätzlich geht es mir auch nicht um den Aufbau des Boards (das mache
>> ich nur aus interesse) sondern um die Programmierung der ARM Controller.
> Wie sieht denn eigentlich dein Layout aus?

Anbei das eagle Projekt.

>
> Wenn es mit USB nach wie vor nicht geht: kannst du ohne viel Aufwand mal
> auf dem Debug-Uart nachsehen, ob da der SAMBA reagiert? Der würde bei
> 115k2,8,N,1 auf '#' reagieren - siehe Datenblatt 22.5 SAM-BA Monitor.

Nein, leider nicht.

Wie hoch ist denn der Stromverbrauch bei euren Schaltungen? Aktuell 
pendelt meine Schaltung nach dem Start zwischen 40-80 mA, steigt nach 
einiger Zeit auf 120-160mA und fällt danach dauerhaft auf 40-80mA. Die 
160mA kommen mir doch sehr viel vor, zumal ja eigentlich nur der 
Controller angeschlossen ist.

von Peter (Gast)


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>Grundsätzlich geht es mir auch nicht um den Aufbau des Boards (das mache
>ich nur aus interesse) sondern um die Programmierung der ARM Controller.
Wenn das so ist, dann lass erst mal ne LED blinken!

von Michael H. (michael_h45)


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Thomas Berlinghoff schrieb:
> Anbei das eagle Projekt.
Die USB-Leitungen sind nicht gerade ein Traum, aber funktionieren muss 
es trotzdem.

> Wie hoch ist denn der Stromverbrauch bei euren Schaltungen? Aktuell
> pendelt meine Schaltung nach dem Start zwischen 40-80 mA, steigt nach
> einiger Zeit auf 120-160mA und fällt danach dauerhaft auf 40-80mA. Die
> 160mA kommen mir doch sehr viel vor, zumal ja eigentlich nur der
> Controller angeschlossen ist.
Das ist - zumindest wenn SAMBA laufen sollte - viel zu viel.
Hast du vielleicht einen Kurzschluss irgendwo zwischen einem Vcc/GND 
Paar?
Und spendier doch deinem LF33 einen Kondensator am Eingang - ein paar 
10µF. Wenn du die Angaben zur Spannungsversorgung mit den Transienten 
nicht einhältst, passiert so etwas - der Controller holt sich Mist aus 
dem Flash und macht dann alles mögliche...


Peter schrieb:
> Wenn das so ist, dann lass erst mal ne LED blinken!
Gesabbel...
Es geht doch um den Atmel- eigenen Bootloader.

von Thomas B. (sinotech)


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Michael H. schrieb:
> Thomas Berlinghoff schrieb:
>> Anbei das eagle Projekt.
> Die USB-Leitungen sind nicht gerade ein Traum, aber funktionieren muss
> es trotzdem.

Wieso? Leitungen zu lang? Ist der Wechsel von Ober- auf Unterseite nicht
gut (zumal ich die Löcher selbst durchkontaktieren muss)?


>> Wie hoch ist denn der Stromverbrauch bei euren Schaltungen? Aktuell
>> pendelt meine Schaltung nach dem Start zwischen 40-80 mA, steigt nach
>> einiger Zeit auf 120-160mA und fällt danach dauerhaft auf 40-80mA. Die
>> 160mA kommen mir doch sehr viel vor, zumal ja eigentlich nur der
>> Controller angeschlossen ist.
> Das ist - zumindest wenn SAMBA laufen sollte - viel zu viel.
> Hast du vielleicht einen Kurzschluss irgendwo zwischen einem Vcc/GND
> Paar?


Ja, der Stromverbrauch ist zu hoch, das ist mir auch aufgefallen. Habe
heute meine zwei Olimex Boards bekommen, die vom Aufbau her dem
entsprechen was ich machen möchte, und da liegt der Stromverbrauch unter
40 mA.
Einen Kurzschluss gibt es nicht, aber nachdem ich den 18,432 Mhz Quarz
durch 16 Mhz ersetzt habe ist auch bei meinem Board der Stromverbauch
etwas gesunken und liegt jetzt bei max. 40 mA. Laut Systemlogs wird
jetzt immerhin Vendor- und Produkt-ID übertragen, nur
danach kommt es noch zu Fehlern.

> Und spendier doch deinem LF33 einen Kondensator am Eingang - ein paar
> 10µF. Wenn du die Angaben zur Spannungsversorgung mit den Transienten
> nicht einhältst, passiert so etwas - der Controller holt sich Mist aus
> dem Flash und macht dann alles mögliche...

Danke, werd ich probieren.
Ich vermute aber das das Problem am Ausgang liegt, da hab ich
einen 47uF Keramikkondensators anstatt eines Elkos verbaut. Ich dachte
wichtig wäre vor allem die Größe um dem Atmel beim Start genügend Saft
zu geben. Anscheinend ist aber auch der ESR Wert wichtig.
Werd am Wochenende ein neues Board mit größerem Kondensator am Eingang
und einem ElKo am Ausgang bauen.

von nicht "Gast" (Gast)


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Ich habe mir auch mal ein Board mit dem SAM3S gebaut. USB-Beschaltung 
wie im Datenblatt, also lediglich 27 Ohm auf den Datenleitungen. Als 
Quarz verwende ich 16 MHz. Funktioniert gut, SAM-BA meldet sich. 
Allerdings habe ich zwischen den Datenleitungen keinen Kondensator mit 
22 pF hängen (C20 bei dir). Keine Ahnung, was der da soll.

von Thomas B. (sinotech)


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Der Kondensator zwischen den Datenleitungen soll Störungen rausfiltern. 
Hab ich schon des öfteren gesehen, u.a. beim Olimex SAM3-H256 
(https://www.olimex.com/Products/ARM/Atmel/SAM3-H256/resources/SAM3-H256-schematic.pdf). 
Aber ob mit oder ohne diesen Kondensator macht keinen Unterschied.
Ich denke das Problem ist wirklich der KerKo am Ausgang des 
Spannungsreglers.

von Thomas B. (sinotech)


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Michael H. schrieb:
>
> Und spendier doch deinem LF33 einen Kondensator am Eingang - ein paar
> 10µF. Wenn du die Angaben zur Spannungsversorgung mit den Transienten
> nicht einhältst, passiert so etwas - der Controller holt sich Mist aus
> dem Flash und macht dann alles mögliche...

Ich hatte die Werte für den Eingang dem Datenblatt entnommen 
(http://www.reichelt.de/index.html?;ACTION=7;LA=3;OPEN=0;INDEX=0;FILENAME=A200%252FLF33CDT_LF33CV_LF50CV%2523STM.pdf;SID=10UKkFF38AAAIAADypor0545d7ac1f2b641d6943f8e7d82265214), 
in der Abbildung "Test Circuits" (auf Seite 3) wird am Eingang ein 0,1uF 
Kondensator und am Ausgang ein 2,2uF ElKo benutzt (mit dem 2,2uF ElKo 
hat die Schaltung angefangen zu schwingen, daher hab ich es mit einem 
47uF KerKo versucht).
Zugegebenermasen sind 0,1uF am Eingang relativ wenig, habe aber auch 
sonst keine anderen Werte im Datenblatt gefunden. In den Tabellen die 
weiter unten kommen werden nur Werte für den Ausgang angegeben.

Ich habe Meine Schaltung jetzt folgendermasen umgebaut:

Eingang:
47uF Kerko

Ausgang:
0,1 kerko
33uF ElKo

Jetzt verbraucht die Schaltung beim Start zwar nur 10-20 mA, schwingt 
sich dann aber auf über 100mA hoch (hab bei ~100 mA den Stecker 
gezogen).
Was könnte die Ursache für das schwingen sein? Habe schon öfter gehört 
das Elkos dazu neigen zu schwingen, aber dafür hab ich extra einen KerKo 
parallel geschaltet. Im Datenblatt des Spannungsreglers ist ausserdem 
die Rede von einem ESR Wert zwischen 0,1-10 Ohm am Ausgang. Brauch ich 
dazu einen Low-ESR ElKo, oder sollten es auch die üblichen auch tun? Ich 
habe dazu im Datenblatt des Elko leider nichts gefunden.

Einen Kurzschluss kann ich ausschliesen, ich habe alle Leitungen 
nachgemessen.

Gruß,

Thomas

von Michael H. (michael_h45)


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Thomas Berlinghoff schrieb:
> Jetzt verbraucht die Schaltung beim Start zwar nur 10-20 mA, schwingt
> sich dann aber auf über 100mA hoch (hab bei ~100 mA den Stecker
> gezogen).
Dann ist es sehr sehr sicher so, dass du der SAM sich Mist aus dem Flash 
holt, weil du ein Spannungsversorgungsproblem hast. Ist ein typisches 
Symptom.
Wenn du kannst, löt anstatt den 100nF direkt am SAM mal 2,2uF oder mehr 
rein. Zusätzlich jeweils einen größeren C irgendeiner Form vor und 
hinter den LF33.

> Was könnte die Ursache für das schwingen sein? Habe schon öfter gehört
> das Elkos dazu neigen zu schwingen, aber dafür hab ich extra einen KerKo
Das sind hier zwei verschiedene paar Stiefel.
Der Regler würde schwingen, wenn die Impedanz des Ausgangs-Kondensators 
nicht passt. Das ist vor allem bei LDOs kritisch.
Zumal ist der LF33 auch nicht gerade der jüngste. Neue Bauteile sind da 
toleranter, weil sie intern besser kompensiert sind.

Stell es dir so vor: Du willst ein Becken (Kondensator) auf konstanter 
Höhe (Spannung) halten. Ständig fließt unterschiedlich viel Wasser unten 
heraus (Last-Strom).
Du hast ein Ventil (Regler, ESR) oben am Becken, das auf- und zumachen 
kann. Wenn das Becken zu klein ist und das Ventil zu groß, wird immer 
Wasser überschwappen, wenn das Ventil aufmacht. Dann machst du das 
Ventil schnell zu, aber unten fließt Wasser raus, du musst wieder 
aufmachen, ...

Erst wenn das Becken groß genug ist und ein passendes Ventil dazu hat, 
ist der Ab- und Zufluss beherrschbar.

> parallel geschaltet. Im Datenblatt des Spannungsreglers ist ausserdem
> die Rede von einem ESR Wert zwischen 0,1-10 Ohm am Ausgang. Brauch ich
> dazu einen Low-ESR ElKo, oder sollten es auch die üblichen auch tun? Ich
> habe dazu im Datenblatt des Elko leider nichts gefunden.
Keramische Kondensatoren haben in aller Regel einen ESR von deutlich 
unter 1Ohm.
Um den LF33 hab ich immer einen großen Bogen gemacht, daher kann ich dir 
da keinen praktischen Tipps geben und das Datenblatt schweigt sicht 
leider aus. 0.1-10Ohm klingt wie ein schlechter Schätzwert...
Falls du dein Design nochmal anpackst, kann ich dir die 1117-Serie 
empfehlen - gibts von diversen Herstellern für wenig Geld.

von Thomas B. (sinotech)


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Michael H. schrieb:
> Thomas Berlinghoff schrieb:
>> Jetzt verbraucht die Schaltung beim Start zwar nur 10-20 mA, schwingt
>> sich dann aber auf über 100mA hoch (hab bei ~100 mA den Stecker
>> gezogen).
> Dann ist es sehr sehr sicher so, dass du der SAM sich Mist aus dem Flash
> holt, weil du ein Spannungsversorgungsproblem hast. Ist ein typisches
> Symptom.
> Wenn du kannst, löt anstatt den 100nF direkt am SAM mal 2,2uF oder mehr
> rein. Zusätzlich jeweils einen größeren C irgendeiner Form vor und
> hinter den LF33.

An VDIN hängen 10uF, an VDDIO jeweils 100nF + 2,2uF (hab mich da an das 
Datenblatt gehalten). Ansonsten hab ich leider keine Kondensatoren mehr 
die da passen. Werd ich aber in meine nächste Reichelt-Bestellung 
packen.

> [...]
> Stell es dir so vor: Du willst ein Becken (Kondensator) auf konstanter
> Höhe (Spannung) halten. Ständig fließt unterschiedlich viel Wasser unten
> heraus (Last-Strom).
> Du hast ein Ventil (Regler, ESR) oben am Becken, das auf- und zumachen
> kann. Wenn das Becken zu klein ist und das Ventil zu groß, wird immer
> Wasser überschwappen, wenn das Ventil aufmacht. Dann machst du das
> Ventil schnell zu, aber unten fließt Wasser raus, du musst wieder
> aufmachen, ...
>
> Erst wenn das Becken groß genug ist und ein passendes Ventil dazu hat,
> ist der Ab- und Zufluss beherrschbar.


Dank für die ausführliche Erklärung.


> [...]
> Falls du dein Design nochmal anpackst, kann ich dir die 1117-Serie
> empfehlen - gibts von diversen Herstellern für wenig Geld.

Danke für den Tipp, werd mir morgen welche bei Conrad holen und testen.

von Thomas B. (sinotech)


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Michael H. schrieb:
> [...]
> Um den LF33 hab ich immer einen großen Bogen gemacht, daher kann ich dir
> da keinen praktischen Tipps geben und das Datenblatt schweigt sicht
> leider aus. 0.1-10Ohm klingt wie ein schlechter Schätzwert...
> Falls du dein Design nochmal anpackst, kann ich dir die 1117-Serie
> empfehlen - gibts von diversen Herstellern für wenig Geld.

Nach langem suchen bin ich endlich mal auf die Idee gekommen nicht nur 
am 3,3V Spannungsregler den Outut zu messen, sondern auch am SAM eigenen 
1.8V Regler. Der 3,3V-Regler gibt schön brav 3,3V aus, egal ob LF33 oder 
einer aus der 1117 Serie, das Problem ist der interne 1,8V Regler, 
dessen Output schwingt zwischen 0,8V und 3V (sollten eigentlich 1,8V 
sein).

Auch das ich jetzt bei allen Kondensatoren mindestens die doppelten 
Werte genommen habe hat nur leicht geholfen. Allerdings sind die 
Toleranzen bei den KerKos größer als ich dachte, 2/5 haben mal grad die 
Hälfte des angegebenen Werts.

Werd um Zeit zu sparen erstmal mit den Olimex Boards arbeiten und 
irgendwann in der Zukunft neuen Versuch mit noch größeren Kondensatoren 
starten.

Nochmal danke für deine Hilfe.

Gruß,

Thomas

von Thomas B. (sinotech)


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In einem weiteren Anlauf hat es nun endlich funktioniert. Danke noch mal 
an alle die mir geholfen haben.

Gruß,

Thomas

von Michael H. (michael_h45)


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Sehr schön, viel Spaß mit dem Controller!

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