Forum: HF, Funk und Felder Frequenz über ca 2 meter per Funk übertragen?


von Simon H. (simon501)


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Hallo liebe Profis :)

ich baue gerade an einem System, das grob gesagt meine Pflanzen im 
Urlaub gießen soll. Dafür möchte ich in jeden Topf einen Sensor setzen, 
der einem atmega328 bescheid gibt, wenn die Erde zu trocken ist.

Die Ausgabe des Sensors ( 
http://www.dietmar-weisser.de/elektronikprojekte1/analogtechnik/feuchtesensor 
leicht modifiziert) ist eine Frequenz. (im Moment etwa 100 KHz, arbeite 
aber noch daran, diese zu senken)

Jetzt muss diese Frequenz zum Zentralen Mikrocontroller, den ich 
eigentlich gerne statt auf dem Balkon in der Wohnung stehen hätte falls 
das möglich ist. Außerdem gibt eine Übertragung mit Kabeln noch ein 
Problem, nämlich dass die Pflanzen im Winterquartier mehr oder weniger 
eingegraben werden müssen, was eine feste Installation mit Leitungen 
erschwert.

Von Funk habe ich absolut keine Ahnung und finde auch kaum 
Informationen, die ich verstehe - aus beruflichen Gründen kann ich mich 
leider nicht in jedes Thema so einlesen, wie ich es gerne machen würde. 
Könnte mir jemand sagen, ob es möglich ist, diese Frequenz per Funk 
(oder irgendwie anders drahtlos) zu übertragen?

Außerdem ist es wichtig, so viel Platz und Geld wie möglich zu sparen - 
bin jetzt schon über meinem Budget :(

Hier im Forum habe ich einen Link gefunden, der (soweit ich es verstehe) 
interessant erscheint: http://www.b-kainka.de/bastel118.htm aber wie 
gesagt ich habe absolut keine Ahnung. Kann ich diesen Quarzpendler 
nutzen, um die Frequenz zu übertragen? Oder ist es besser, mir viele 
viele Kabel zu besorgen?

Schöne Grüße und pauschal mal vielen vielen Dank an alle Nutzer von 
mikrocontroller.net! Hier habe ich schon sehr oft wichtige Infos für 
meine kleinen Amateurprojekte gefunden.

von user (Gast)


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von Uzbert (Gast)


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Simon Hartl schrieb:

> Die Ausgabe des Sensors (
> http://www.dietmar-weisser.de/elektronikprojekte1/...
> leicht modifiziert) ist eine Frequenz. (im Moment etwa 100 KHz, arbeite
> aber noch daran, diese zu senken)

Der Link ist Käse, da man sich erst anmelden muss, Was für eine 
Frequenz? Erläuter das mal etwas näher.

von Jürgen S. (jurs)


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Simon Hartl schrieb:
> ich baue gerade an einem System, das grob gesagt meine Pflanzen im
> Urlaub gießen soll. Dafür möchte ich in jeden Topf einen Sensor setzen,
> der einem atmega328 bescheid gibt, wenn die Erde zu trocken ist.
> ...
> Außerdem ist es wichtig, so viel Platz und Geld wie möglich zu sparen -
> bin jetzt schon über meinem Budget :(

Wie wäre es, einen freundlichen Nachbarn zu bitten, Deine Blumen zu 
gießen und ihm nach dem Urlaub eine große Schachtel Mon Cherie oder 
Merci in die Hand zu drücken?

Dein System wird übrigens so teuer, weil Du "in jeden Topf einen Sensor 
setzen" möchtest. Kommerzielle Systeme dagegen messen die Feuchte 
allenfalls beispielhaft an einem Topf, in dem der Feuchtesensor 
platziert wird, und bewässern dann alle Töpfe gleich, in der Annahme, 
dass diese ungefähr gleich viel Wasser benötigen werden oder dass Du 
selbst für Ausgleichsmaßnahmen sorgst, z.B. indem in größeren Töpfen 
zwei bis drei Wassertropfer platziert werden und in kleineren nur einer.

Wenn Du ein System baust, das pro Topf fünfmal so viel kostet wie eine 
neue Pflanze, könntest Du natürlich auch fünfmal in Urlaub fahren, die 
Pflanzen jeweils vertrocknen lassen (falls es nicht genug regnet) und 
fünfmal neu kaufen, ohne einen einzigen Cent draufzuzahlen.

> Jetzt muss diese Frequenz zum Zentralen Mikrocontroller, den ich
> eigentlich gerne statt auf dem Balkon in der Wohnung stehen hätte falls
> das möglich ist. Außerdem gibt eine Übertragung mit Kabeln noch ein
> Problem, nämlich dass die Pflanzen im Winterquartier mehr oder weniger
> eingegraben werden müssen, was eine feste Installation mit Leitungen
> erschwert.

Und das Wasser wird den Pflanzen dann im Gegenzug auch über Funk 
zugeführt, vom Wohnzimmer aus? Oder wie stellst Du Dir das konkret vor?

Wieso sind Wasserleitungen zu den Pflanzen für ein automatisches 
Gießsystem kein Problem, Schwachstromleitungen aber schon? Das will mir 
nicht in den Kopf.

von Simon H. (simon501)


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Uzbert sorry bei mir geht der link... du musst dich nicht anmelden. Geh 
einfach links im Menü auf Elektronik Projekte, dann Analogtechnik und 
Analoger Bodenfeuchtesensor.

Der Sensor nutzt einen 74HC14 Chip. Zwei leitende Flächen ergeben einen 
Kondensator dessen Ladung vom Umfeld beeinflusst wird - wenn also Wasser 
in der Nähe dieses Kondensators ist bekommt man vom 74HC14 eine andere 
Frequenz als mit trockener Erde. Sorry ich bin nicht gut im Erklären ;)


Ich hätte nicht gedacht, dass man ein Funkmodul für 3,45€ bekommen kann 
- in der Beschreibung steht allerdings, dass man eine Verbindung 
zwischen zwei Mikrocontrollern herstellen kann - heisst das, ich brauche 
am Sender dann noch einen extra Mikrocontroller?
Danke Jedenfalls für den Rat - ich werd mir das Ding mal genauer ansehen 
:)

von Jürgen S. (jurs)


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Simon Hartl schrieb:
> Ich hätte nicht gedacht, dass man ein Funkmodul für 3,45€ bekommen kann
> - in der Beschreibung steht allerdings, dass man eine Verbindung
> zwischen zwei Mikrocontrollern herstellen kann - heisst das, ich brauche
> am Sender dann noch einen extra Mikrocontroller?

Ja, natürlich.

Die billigsten 433MHz Funkmodule bei China-Versendern kosten übrigens 
gerade mal 2 EUR, und zwar im Set aus "Sender und Empfänger" zusammen.

von dax (Gast)


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user schrieb:
> nimm doch zwei günstige funkmodule
>
> http://www.pollin.de/shop/dt/ODI5OTgxOTk-/Bausaetz...
>
> http://www.pollin.de/shop/dt/NzI5OTgxOTk-/Bausaetz...

"Achtung! Stellen Sie vor Inbetriebnahme und bei der Programmierung der
Module sicher, diese in einem freigegebenen Frequenzbereich mit der dort
zulässigen Sendeleistung, sowie mit einer erlaubten Sendedauer 
(DutyCycle)
zu betreiben. Die aktuell vergebenen Frequenzen können unter
www.bundesnetzagentur.de überprüft werden."

(aus der Produktbeschreibung)


Darf man oder darf man nicht???

von Werner (Gast)


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Uzbert schrieb:
> Der Link ist Käse, da man sich erst anmelden muss
Wo hast du den denn her? Klick doch auf den im Eröffnungs-Post ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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dax schrieb:
> Darf man oder darf man nicht?

Man darf schon, aber bei so einem einfachen Modul muss man ja alles
"zu Fuß" selbst machen.  Das beginnt bei der Programmierung der
richtigen Frequenz im Transceiver, und schließt eben auch die
genannten Bandbelegungszeiten mit ein, die man auf dem 868-MHz-Band
erinhalten muss.

Da es aber dann deine Controllerfirmware ist, die dies erledigen
muss, bist du auch selbst verantwortlich.

Es gibt auch Funkmodule mit eingebautem Controller, aber die sind
naturgemäß dann teurer.  Dafür könnte man sich u. U. eine
Methode einfallen lassen, bei der man deinen kapazitiven Sensor
direkt an den Controller (und damit an die Anschlüsse eines
derartigen Funkmoduls) klemmen kann, ohne noch weitere Hardware zu
brauchen.  Allerdings fürchte ich, dass du ebendiese Elektronik ja
sowieso schon komplett aufgebaut hast ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Werner schrieb:
> Uzbert schrieb:
>> Der Link ist Käse, da man sich erst anmelden muss
> Wo hast du den denn her? Klick doch auf den im Eröffnungs-Post ...

Man muss sich aber anmelden, um den Schaltplan einsehen zu können.
Nur die Prosa darf man sich so durchlesen.

von Jürgen S. (jurs)


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dax schrieb:
> Darf man oder darf man nicht???

Man darf, wenn alle Bestimmungen der Regulierungsbehörde eingehalten 
werden.

Der Lieferant des Moduls sorgt nur dafür, dass das Modul derzeitig in 
einem erlaubten Frequenzbereich funkt.

Für alles andere muss der Gerätehersteller sorgen, als da wären 
(unvollständige Liste):

1. Sich vergewissern, dass die Frequenzzuteilung zum Zeitpunkt der 
Inbetriebnahme immer noch gültig ist. Die zuständige Regulierungsbehörde 
kann genehmigten Frequenzen nämlich auch jederzeit die Zulassung wieder 
entziehen oder die Bedingungen ändern.

2. Sich vergewissern, dass die zulässige Sendeleistung nicht 
überschritten wird. Dies erfolgt im allgemeinen dadurch, dass das Modul 
nicht mit einem Nachbrenner-Verstärker aufgemotzt wird, die vom 
Hersteller vorgegebenen Betriebsspannungen nicht überschritten werden 
und keine Richtantenne verwendet wird.

3. Wenn doch eine Richtantenne angeschlossen wird, die Sendeleistung 
entsprechend herabgesetzt wird, dass die Vorschriften eingehalten 
werden.

4. Wenn ein maximaler Duty-Cycle vorgegeben ist, z.B. 1% pro Stunde, 
dafür zu sorgen, dass tatsächlich nicht mehr als 1% pro Stunde (also 36 
Sekunden von 3600 Sekunden) mit dem Modul gefunkt wird. Das wäre Sache 
der Firmware und nicht des Moduls an sich.

Stromversorgung - Antenne - Firmware.
Wenn bei einem legalen Funkmodul auch alle übrigen Parameter im legalen 
Rahmen bleiben, dann ist es auch legal zu betreiben.

von Udo S. (urschmitt)


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Wer Funk kennt nimmt Kabel.
Ansonsten stimme ich Jürgen S in fast allen Punkten zu.
1. Kabel ist preiswerter und zuverlässiger als aller Funk.
2. Wie sorgst du dafür, daß in einem Fehlerfall nicht ein größerer 
Wasserschaden entsteht?
3. Das Wasser muss zu den Pflanzen, also kann auf dem gleichen Weg das 
Kabel zu dem Sensor bei der Pflanze.
4. Eine Kontrolle eines zuverlässigen Nachbarn ist Gold wert.
5. Nicht ein überdimensioniertes 'cool' Projekt bauen sondern soviel wie 
nötig und so einfach und zuverlässig wie möglich ist der Schlüssel zum 
Erfolg (und preiswert).

von Simon H. (simon501)


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Sorry, dass ich so spät erst antworte - wie gesagt wenig Zeit.

Jürgen, ja natürlich könnte ich einen Nachbarn bitten... aber ich könnte 
auch ein Gerät bauen :) (abgesehen davon werde ich wohl nicht bis zum 
nächsten Sommer fertig dh. der Nachbar muss eh ran) Es geht mir da aber 
schon sehr darum, das selbst herzustellen... um des Bastelns Willen. 
Außerdem traue ich nur einem einzigen meiner Nachbarn - und der macht 
auch gern Urlaub.

An der Zahl der Sensoren zu sparen habe ich auch schon überlegt - die 
sind allerdings eigentlich nicht besonders teuer.. muss ja nicht viel 
rein. (74HC14, 3 Widerstände, Transistor, Kondensator, Alufolie) 
Eventuell werde ich Töpfe mit der gleichen Größe zusammenfassen. Dass 
ich mir immer neue Pflanzen kaufe ist natürlich auch ein guter Ansatz, 
aber es geht um Bonsai-Bäumchen, die mir sehr wichtig sind also nicht 
gerade leicht zu ersetzen ;)

Mein Plan sieht etwa so aus, dass die Schläuche an einem Regal befestigt 
sind, das Sommer und Winter draußen steht, egal ob Töpfe darin stehen 
oder nicht. Die Bäume müssen aber über den Winter in Rindenmulch 
eingegraben werden, um genug Kälte, aber nicht zu viel ab zubekommen. Da 
der Sensor im Topf ist kann ich den aber schlecht einfach raus nehmen im 
Winter und ich glaube, dass einmal jährliches Bewegen mit den Leitungen 
zusammen recht bald etwas kaputt macht - Darum dachte ich an Funk. 
Allerdings scheint das ja nicht direkt eine Glanzlösung zu sein.... da 
wären Lysterklemmen wohl doch besser.

Natürlich wäre es klasse, da auch noch ein paar Sender in dem Projekt zu 
haben, die das alles ganz einfach übertragen aber als jemand, der davon 
keine Ahnung hat stoße ich dann wohl recht schnell auf neue Probleme.

Udo, um Wasserschäden zu vermeiden habe ich zuerst mal geplant, das 
Wasser portioniert zu verteilen dh. immer 50 ml auf einmal, die dem 
Verteilungssystem verfügbar gemacht werden. Das Wasser wird von einem 
Tank in einen kleinen Behälter gepumpt, von dem ab dieser 50ml-Grenze 
alles zurückfließt, was die Pumpe fälschlicherweise zu viel raus pumpen 
könnte.

Naja was solls - Kabel sind ja auch schön :) Ich danke euch für eure 
Zeit und die schnelle Hilfe! :)

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