Forum: Offtopic Feuchtigkeit in Wand kontinuierlich messen


von P. K. (nuke77)


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Hallo,

ich versuche hier im Haus eine Wand trocken zu legen. Theoretisch, 
sollte jetzt kein neues Wasser rein laufen. Problem ist, dass ich nicht 
kontrollieren kann, ob sie trockener wird. Die einfachen 
Feuchtemessgeräge gehen ja über den Widerstand. Je nachdem wie ich 
messe, kriege ich "jeden" gewünschten Wert hin.

Ich hatte jetzt die etwas abgedrehte Idee, einfach zwei Elektroden fest 
in die Wand zu setzen (zwei kleine Löcher bohren und eingipsen) und dann 
täglich den Widerstand zu messen. Wenn er höher wird, ist alles super. 
Nur vermute ich, dass einfache Kupferdrähte oxidieren und damit die 
Messung nicht funktiniert?

Was für Elektroden wären geeignet oder gibt es eine bessere Möglichkeit? 
Ich bin daran interessiert, aber mein Leidensdruck ist grad nicht so 
hoch, dass ich hunderte von Euro für einen Profi oder ein Profigerät 
ausgeben kann. Daher ist das leider keine Option.

Danke für Ideen
Peter

von Korax K. (korax)


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Edelstahl. Wobei ich aber befüchte, daß der auch mit der Zeit 
Übergangswiderstände bildet.

von Uhu U. (uhu)


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P. K. schrieb:
> Problem ist, dass ich nicht
> kontrollieren kann, ob sie trockener wird. Die einfachen
> Feuchtemessgeräge gehen ja über den Widerstand. Je nachdem wie ich
> messe, kriege ich "jeden" gewünschten Wert hin.

Maßgeblich ist der minimale Widerstand über mehrere/viele Messungen.

von Stefan M. (derwisch)


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Hallo,

vergoldete Prüfsptitzen evtl?

Wenn die Wand so gut wie keine Feuchtigkeit mehr hat, müsste sie ja 
eigentlich extrem hochohmig werden.
D.h. es ist ja eigentlich egal, welchen Widerstand deine Wand hat.
Solange sie feucht ist, hat sie einen Widerstand von ( geraten ) 
deutlich unter 1M Ohm.

Wenn Du in die Region von "trocken" kommst, dann wird sie wahrscheinlich 
deutlich mehr als 5M Ohm haben ( geraten ).

Wenn Du Edelstahl nimmst, dann verändert sich evtl. der Wert in der 
ersten Zeit durch chemische Prozesse, aber der genaue "gemessene" Wert 
dürfte ja eigentlich egal sein. Um die Tendenz zu erkennen reicht es IMO 
wenn die Messelektroden unbeweglich in einer Position bleiben.

Ich hatte schonmal eine ähnlich Idee ( gleiches Problem mit feuchter 
Wand ), hab es aber nie umgesetzt.

von Rick M. (rick-nrw)


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Sofern die Prüfspitzen nicht mit eingegipst werden sollten auch normale 
Prüfspitzen (Multimeter) ausreichen.
Wichtig dürfte der Abstand zwischen den beiden Spitzen sein.

Vielleicht hilft da auch ein Billig-Messgerät.

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Wenn Du nur wissen willst, ob sich die Feuchte über Tage ändert, also 1x 
pro Tag an mehreren Stellen immer wieder kontrolliertst, sollte das 
klappen.
Dir geht es ja um eine Änderung in der Feuchte, nicht um eine geeichte 
Messung nach DIN XY.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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maure dir ein paar vergoldete Cinch-Kabel aus der audiophilen-Szene ein. 
Probeweise kannst du die ja mal einfach in Gartenerde oder so einbuddeln 
um zu sehen ob die Kontakte vergammeln

von Uhu U. (uhu)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> maure dir ein paar vergoldete Cinch-Kabel aus der audiophilen-Szene ein.

Besteht da nicht die Gefahr, daß freie Energie eingefangen wird und die 
Meßwerte verfälscht?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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nicht, wenn sauerstoff-freies reinst-Kupfer verwendet wird (das mit 
Vollmond und Jungfrauen)

Alternativ kann man auch Toslink-"Kabel" mit vergoldeten Steckern 
verwenden. Die Widerstands-Meßwerte werden dadurch aber etwas größer, da 
braucht man noch einen am besten per Optokoppler entkoppelten 
Opto-Operations-Verstärker davor.

von Timm T. (Gast)


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1. Mit Wechselspannung messen, so 500Hz bis 5kHz, eventuell auch schnöde 
50Hz aus nem Trafo.

2. Vierleiter-Messung, mit 2 Elektroden Strom einspeisen, über 2 
Elektroden Spannung abnehmen, clever anordnen (die Einspeise-Elektroden 
als längeres Band parallel, die Abnehmer als kürzeres Band dazwischen).

3. Wenig korrosives Material nehmen, bei Messonden ist das Platin, aber 
hier dürfte auch Titan (gibts als Titandraht zum Eloxieren) oder sogar 
Kohlestifte (gibts in alten AA-Batterien, Vorsicht brüchig, aber an die 
Polkappe kann man gut löten) gehen.

4. Kapazitiv messen, würde ich mal versuchen. Also isolierte Elektroden 
aufbringen, eine Wechselspannung anlegen und die Kapazität über die Wand 
messen. Dazu könnte man Kupferklebeband in Streifen aufkleben und 
wechselweise kontaktieren.

So (1.-3.) machen das zumindest Leitwert-Messgeräte für die Chemie.

von Peter L. (Gast)


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Durchs Eingipsen bekommst du  wieder Feuchtigkeit rein, die deine 
Messung verfälscht (Gips ist Hygroskopisch)
Ich würde mit doppelseitige Klebeband eine Haube (Kunststoffdose) an die 
Wand kleben und darin einen Luftfeuchtesensor plazieren.

von Timm T. (Gast)


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Peter L. schrieb:
> Ich würde mit doppelseitige Klebeband eine Haube (Kunststoffdose) an die
> Wand kleben und darin einen Luftfeuchtesensor plazieren.

Da bekommst Du Probleme mit Kondenswasser, dat jeht nich.

von Bernd F. (metallfunk)


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Eine andere Vorgehensweise:

Messen der Temperaturdifferenz zwischen Raumtemperatur und
Wandtemperatur.

Bei trockener Wand ist da ein geringes Delta, bei feuchter Wand
eben nicht.

Ein Vergleichspunkt an einer funktionierender( Außen- ) Wand, und schon
könnte die Trocknung nachvollzogen werden.

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Bei trockener Wand ist da ein geringes Delta, bei feuchter Wand
>eben nicht.

Ich hätte jetzt eher umgekehrt vermutet, daß eine feuchte Wand aufgrund 
des Wärmeentzuges durch Verdamfpung von H2O etwas kälter ist.

von Purzel H. (hacky)


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Ich wuerd die energie eher darauf verwenden die Feuchtigkeit 
wegzukriegen. Das kann mit einem Trockner, dh einem Kompressoraggregat 
geschehen, oder man laesst sich was anderes einfallen. zB eine 
Mikrowelle in die Wand rein lassen. Das ist allerdings nicht jedermans 
Sache.

von Jürgen S. (jurs)


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P. K. schrieb:
> Ich hatte jetzt die etwas abgedrehte Idee, einfach zwei Elektroden fest
> in die Wand zu setzen (zwei kleine Löcher bohren und eingipsen) und dann
> täglich den Widerstand zu messen.

Das mit dem Gips ist keine schlechte Idee. Professionelle 
Feuchtesensoren, z.B. für die Messung von Bodenfeuchte, arbeiten mit 
eingegipsten Elektroden. Hört sich für mich sehr vernünftig an.

Also wenn es Dir nur auf eine Tendenzanzeige ankommt, würde vermutlich 
bereits Dein Vorschlag funktionieren, zwei Löcher, zwei Elektroden 
eingipsen.

Es gibt aber auch fertige Bodenfeuchte-Sensoren, ich sehe nichts was 
dagegen spräche, so einen wie diesen auch einzugipsen, z.B. eBay 
Artikelnummer: 160913553551

Der Sensor ist 20mm breit, also Lochdurchmesser ab 20mm aufwärts bohren, 
dann die Elektroden eingipsen. In einer senkrechten Wand am besten 
schräge nach unten bohren, damit der Gips nicht gleich rauskleckert wenn 
man ihn einfüllt. Gips reinfüllen, Sensor reinstecken, aushärten lassen.

Beispielschaltung und Arduino-Beispielcode ist beim eBay-Angebot mit 
dabei.

Aber eine einfache Widerstandsmessung per Multimeter sollte wohl auch 
funktionieren.

von Frank B. (frank501)


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Man könnte einfach Edelstahlbolzen mit einem Bolzenschussgerät in die 
Wand schiessen. Die gibts mit Gewinde hinten dran, an das man wunderbar 
einen Ringkabelschuh schrauben kann und in verschiedenen längen.

Dann entfällt der Gips und die damit verbundene Feuchtigkeit.

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Funk schrieb:
> Bei trockener Wand ist da ein geringes Delta, bei feuchter Wand
> eben nicht.

Bei gesättigt feuchter Luft auch nicht...

Jürgen S. schrieb:
> Das mit dem Gips ist keine schlechte Idee.

Warum nicht einfach zwei Stahlnägel einschlagen?

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