Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik TO247 & CO. Strom über Kühlfläche


von TabFrage (Gast)


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Hallo Gemeinde,
Hallo Bastlerfreunde,

im Portfolio von Herstellern wie Infinen Ixys und Co sind zahlreiche 
TO247 IGBTS oder FETS ohne interne galvanischer Verbindung vertreten, in 
welcher der Collector direkt mit dem Collector verbunden ist. Sollte man 
die Kühlflache NUR zur thermischen Anbindung verwenden und besser den 
Pin vom Package nur für die Stromführung verwenden?

PS: Es ist mir klar, dass ich, wenn ich die Kühlfläche als Leiter 
verwende, so das System mit einer ausreichenden Isolierung ausstatten 
muss :-) Es ist ja schließlich kein Econo und Co....

Es geht auch nicht um ein Serienprodukt, sondern nur um Bastelei... (Ja, 
mit Trenntrafo :-) )

von Morz Bonzo (Gast)


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Wenn das Kuehlblech anfassbar ist, darf man keine Spannung dran haben. 
Ungeachtet von der spannung. Denn auch wenn nur 5V gegen das Gehaeuse 
dran liegen, kann man mit einem Schraubenzieher einen Kurzen mit 
unabsehbaren Folgen produzieren. Was spricht gegen eine Kaptonfolie zur 
Isolation ?

von TabFrage (Gast)


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HI,

danke für die Antwort. Erstmal spricht nix dagegen. Aber ein Rth nach 
dem anderen und ich benötige für die Geschichte keine Wärmekapazität und 
möchte eine "sehr gute" thermische Anbindung, das heißt einen möglichst 
niedrigen RthjC erzeugen.

Die Frage geht auch in die Richtung, hat damit jemand Erfahrung, 
inwiefern sich die elektrische und thermische Anbindung ausübt? Das ist 
doch schon fast eine Frage, wie niederinduktiv der Bond an die 
Case-Fläche oder an den Pin gebondet ist?? Welche elektrischen 
Auswirkungen hat die elektrische Anbindung an die Case-Fläche und bringt 
das nur akademisch etwas?

Sorry, aber um genaue Werteangaben soll es gerade nicht gehen.

von oldeurope (Gast)


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TabFrage schrieb:
> im Portfolio von Herstellern wie Infinen Ixys und Co sind zahlreiche
> TO247 IGBTS oder FETS ohne interne galvanischer Verbindung vertreten, in
> welcher der Collector direkt mit dem Collector verbunden ist. Sollte man
> die Kühlflache NUR zur thermischen Anbindung verwenden und besser den
> Pin vom Package nur für die Stromführung verwenden?

Das Problem hatte ich neulich auch, als ich von TO220 mit einem 
Aluwinkel auf Schraubbolzen-Gehäuse adaptiert hatte.
Offiziell war Drain nicht an der Kühlfahne, messtechnisch und praktisch 
schon.
Im Zweifelsfall den Transistor mechanisch aufknacken und nachsehen. In 
der Regel ist das mittlere Bein unbittelbar mit der Kühlfläche 
verschweißt.

von Falk B. (falk)


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@  TabFrage (Gast)

>doch schon fast eine Frage, wie niederinduktiv der Bond an die
>Case-Fläche oder an den Pin gebondet ist??

gar nicht, denn die Kühlfahne ist gleichzeitg der Kupferträger des 
Chips, der ist dort aufgelötet. Gebondet sind nur die beiden anderen 
Pins, Gate und Emitter/Source. Isoliertes Gehäuse mit metallischer 
Kühlfahne habe ich noch nie gesehen. Wenn, dann ist das Gehäuse komplett 
mit Kunststoff überzogen, mit entsprechend schlechteren 
Wärmewiderständen.

> Welche elektrischen
>Auswirkungen hat die elektrische Anbindung an die Case-Fläche

u.a. EMV. Der Kühlkörper muss je nach Schaltung passend geerdet werden. 
Manchmal direkt galvanisch, meist per Kondensator, damit die bösen 
HF-Störströme schnell nach Hause finden und nicht in der Umgebung 
rumgeistern.

von Morz Bonzo (Gast)


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Der TO247 ist ja thermisch schon gut. Um wieviel Leistung geht es denn ?
Nur um uns eine Idee zu geben.

Ich verbau auch TO247. Auf das Kuehblech kommt erst ein Hauch 
Silikonfett, aber nur ein Hauch. Dann eine 0.1mm oder so dicke 
Kaptonfolie, Typ KAP218,
Dann nochmals ein Hauch Silikonfett, und schliesslich der Halbleiter. 
Ich benutze nicht eine Schraube direkt durch das Loch, sondern ein Alu 
Stueck, das ich an drei Punkten verschrauben kann. Das ergibt dann einen 
ordentlichen Anpressdruck.

von TabFrage (Gast)


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Haölo fleißige Antworter,

danke für euren Input,wo für mich nun geklärt ist, dass ich keinerlei 
Vorteil an der elektrischen Anbindung (Niederinduktivität) des 
Case-Collectors hervorbringen kann. Der Nachteil mit EMV ist ein 
absoluter Kritikpunkt für die Anbindung zur Ableitung der bösen 
EMV-SChleuder. Aber es geht hierbei um einen resonanten Teslagenerator, 
der macht genug EMV :-) Dieser schaltet eine H-Brücke, welche durch die 
gen. TO247 Kollegen bedient wird. Aufgrund der hohen Peakströme von 
gerne 40A und wenig IDcont lege ich wert auf eine gute thermische 
Anbindung...

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