Hallo, ich würde gern zu einem z.B. 2kW einphasigen 230V Sinuswechselrichter einen einphasigen Synchrongenerator zuschalten (z.B. max. 1kW, 230V). Alles für eine Insellösung, kein Bezug zu öffentlichem Netz... Geht das überhaupt, wenn ich z.B. folgendes beachten würde? # Spannungsdifferenz höchstens 5 % UN # Frequenzabweichung höchstens 1% fN # Fehlwinkel höchstens 10° zwischen den Nulldurchgängen U Kann ich dann den Wechselrichter sowohl als Energiequelle wie auch als Ladeeinheit nach passender Parametrierung verwenden? Über Infos und eine rege Diskussion würde ich mich freuen. Gruß Markus
Wäre nicht schlecht, man wüsste genaueres über Dein Vorhaben, z.B. wofür überhaupt so eine Schaltung.
Hallo, danke für die Rückmeldung. Mir geht es eher um die grundsätzliche Machbarkeit, mögliche Probleme... Also nichts was das öffentliche Netz angeht... Wenn die Kopplung "frequenzsynchron", "phasensynchron" und "spannungssynchron" erfolgen würde, spräche dann was dagegen? Gruß Markus
Spannungssynchron (also Mittel- und Scheitelwert) wird nicht funktionieren, weil wohl kaum regelbar ... ist aber auch nicht nötig. Wenn Frequenz- und Phasensynchron (also die Nulldurchgänge und Richtung), dann sollte das schon funktionieren. Oder habe ich da jetzt was vergessen? Machen die EVUs doch (stark vereinfacht) auch nicht anders ...
Die Frage ist ob der Sinuswechselrichter wirklich einen Sinus produziert. Wenn nicht wird das zu Blindströmen zwischen dem Wechselrichter und dem Synchrongenerator führen.
Ich bin bei meiner Aussage natürlich von einem ordentlichen Sinuswechselrichter ausgegangen ... mit allem anderen brauch man die Überlegung gar nicht weiterführen. Frequenzabweichung von 1% geht übrigens gar nicht. Nach 50 Perioden (also 1s bei Netzfrequenz) hättest Du dann ja gegenläufige Phasen ... zumindest wenn die Abweichung konstant 1% positiv oder negativ ist. Phasensynchronität und Frequenzabweichungen schließen sich gegenseitig aus.
># Frequenzabweichung höchstens 1% fN
NEIN. sowohl der WR als auch der Genarator haben die eigene zeitbasis.
entweder 100% synchron oder muss der eine sich nach dem anderen richten.
(Ich erinnere mich an die verwüsteten bilder eines nicht ganz synchron
aufgeschalteten Kraftwerkes) entweder ansynchroner generator oder netz
(bzw generatorsynchroner WR).
Es sei denn der Generatorantrieb kann sich an die WR-frequenz anpassen.
um dann strom einzuspeisen muss der generatur auf das grad winkelgenau
gedreht werden.
mgolbs schrieb: > Geht das überhaupt, wenn ich z.B. folgendes beachten würde? > # Spannungsdifferenz höchstens 5 % UN > # Frequenzabweichung höchstens 1% fN > # Fehlwinkel höchstens 10° zwischen den Nulldurchgängen U Im Moment des Zuschaltens sollte das so funktionieren, danach musst du allerdings dafür sorgen, dass die Phase des Generators auch synchron zur Phase des Wechselrichters bleibt. Ein Synchronmotor als Generator wird von sich aus schon synchron bleiben, weil bei einer Abweichung des Phasenwinkels ein Drehmoment in die entgegengesetzte Richtung entsteht, so dass der Generator entsprechend beschleunigt oder gebremst wird. Das schwierige daran wird die Regelung sein; irgendwie muss dem Generator Leitung zugeführt werden. Wenn diese Leistung zu groß ist, dann kann es passieren, dass der Generator die Synchronität verliert und schneller dreht als die Netzfrequenz. Es kann auch sehr leicht pasieren, dass sich das System irgendwie aufschwingt. Im öffentlichen Stromnetz wird die Regelung über die Netzfrequenz gemacht; bei hoher Last werden die Generatoren langsamer und die Frequenz sinkt. Vermutlich wird das dein Sinus-Wechselrichter aber nicht machen, der hat eine konstante Ausgangsfrequenz. Deshalb kann man darüber die Generator-Leistung nicht regeln.
Hallo, danke für die rege Diskussion und die vielen tollen Hinweise. Ich würde den richtigen Sinuswechselrichter so auslegen (kaufen :-)) das dieser in der Leistung deutlich höher liegt als was der Synchrongenerator an Leistung jemals liefern würde -z.B. Faktor 2 dazwischen. Der Synchrongenerator sollte vom Moment her immer speisen. Es würde aus dem Inselnetz sofort elektrische Energie entnommen (auch anteilig) und der Rest der eingespeisten elektrischen Energie des Synchrongenerators würde über den Wechselrichter in einen Gleichstromspeicher (12bzw. 24V) fließen. Der Gleichstromenergiespeicher ist so ausgelegt, dass er ausreichend von der Kapaztität dimensioniert ist.... Dann würde die Frage Reglung gar nicht mehr stehen, oder? Nur die Kopplung wäre zu beachten. Habe ich das richtig verstanden? Gruß Markus
mgolbs schrieb: > ... und > der Rest der eingespeisten elektrischen Energie des Synchrongenerators > würde über den Wechselrichter in einen Gleichstromspeicher (12bzw. 24V) > fließen. Ein normaler Wechselrichter hat üblicherweise nur eine Richtung, in der Energie übertragen wird. Für das, was du machen möchtest, brauchst du ein Gerät, das bidirektional arbeitet. Hast du so ein Gerät? mgolbs schrieb: > Dann würde die Frage Reglung gar nicht mehr stehen, oder? Nur die > Kopplung wäre zu beachten. Habe ich das richtig verstanden? Warum nicht? Irgendwann wird die Batterie voll sein, dann muss die Leistung des Generators reduziert werden. Auch schnelle Last-Änderungen an deinem Inselnetz können sich auf den Generator auswirken bzw. zu Schwingungen führen. Wenn der Wechselrichter von der Leistung her deutlich größer als der Synchrongenerator ist, wann wäre es vermutlich einfacher und sinnvoller, direkt mit dem Generator die Batterie zu laden (über einen Gleichrichter) anstatt ins Stromnetz einzuspeisen. Dann könntest du einen ganz normalen Wechselrichter einsetzen.
Hallo, danke für die Antwort und Diskussion. Einen bidirektional Wechselrichter.. Gibt es so etwas am Markt als Großserienlösung überhaupt? Wir würde ein Standardwechselrichter bei Rückspeisung reagieren, systembedingt vom Aufbau her? Gruß und Dank Markus
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