Hallo zusammen, ich bin an einem Aufbau eines Prüfstandes für meine Bachelor-Thesis. Dazu benötige ich mehrere Spannungsquellen. Eine für den eigentlichen Prüfling (induktive Last); diese kann bis zu 100VDC betragen, eine weitere für die Ansteuerung von Magnetventilen (induktive Last) diese beträgt 24VDC und eine zur Ansteuerung der Relais mit 10VDC. Diese drei Schaltkreise sind galvanisch voneinander getrennt. Als Schutzmaße zum sicheren Bedienen für ungelernte Arbeiter möchte ich daher ein Not-Aus-Schalter hinzufügen. Die Stromabschaltung der Relais sollte sicher funktionieren, da dahinter eine energiereiche Druckluftansteuerung (16bar) liegt. Kann und darf man mit einem Not-Aus-Schalter überhaupt mehrere galavanisch getrennte Stromkreise schalten (siehe Abbildung)? Falls ja, kann man dann so einen Schalter verwenden? http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/700000-724999/704736-da-01-ml-NOT_AUS_SCHALTER_LAS1_BY_22TSA_de_en.pdf Falls, nein wie sehen die konstruktiven Schutzmaßen oberhalb der Laborspannung aus? Vielen Dank. Gruß Thomas
> Kann und darf man mit einem Not-Aus-Schalter überhaupt mehrere > galavanisch getrennte Stromkreise schalten Wird in der Industrie so gelöst, das der Notausschalter auf ein zugelassenes Relais (z.B. Firma Pilz PNOZ Reihe) mit mehreren Ausgangskontakten arbeitet. Ist dann so von der Berufsgenossenschaft abgesegnet.
Schalte Deine Spannungen über ein Schütz mit Selbsthaltung. Setze den Notaus-Öffner davor. Wenn jemand draufhaut, fällt das Schütz ab und trennt Deine Verbraucher vom Saft. MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Schalte Deine Spannungen über ein Schütz mit Selbsthaltung. > Setze den Notaus-Öffner davor. Wenn jemand draufhaut, fällt das Schütz > ab und trennt Deine Verbraucher vom Saft. Wird dieses dann auch von der Berufsgenossenschaft akzeptiert bzw. abgenommen?
Thomas H. schrieb: > Wird dieses dann auch von der Berufsgenossenschaft akzeptiert bzw. > abgenommen? Nein. Du brauchst da mindestens 2 Schütze die sich gegenseitig Kontrollieren.
Ohje, das klingt nach wieder einem größeren Themengebiet. Als nix mal schnell mit einem Schalter :-( Hab ich mir aber irgendwie schon fast gedacht. In dem Fall, darf ich mich da erst mal intensive damit beschäftigen. Kennt ihr ein guter Link wo diese Thematik beschrieben bzw. näher erklärt wird? Ansonsten vielen Dank für die Antworten. :-)
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=notauskreis%20schaltung&source=web&cd=11&ved=0CC8QFjAAOAo&url=http%3A%2F%2Fwww05.abb.com%2Fglobal%2Fscot%2Fscot209.nsf%2Fveritydisplay%2F94f9f0c2efb8863ec1256c450037d18e%2F%24file%2F1sac103201h0101.pdf&ei=9zOtUNP9NIfe4QSo0YCwCw&usg=AFQjCNGa04j1cIcxKGmdVTwHeTljw6652w&cad=rja Auf Seite 57 findest du Beispiele.
Noch als Info: Die parallelschaltung der LEDs mit denen des Optokopplers bringt Probleme. Die Flussspannung ist sicherlich nicht gleich, daher wird eine LED überlastet. Ich würde die LED in Reihe zur LED des Optokopplers schalten, so bekommen sie den gleichen Strom ab.
Auf Seite 59 Bild 3 sieht es nicht aus, als ob die Variante mit Schütz verboten wäre. Grübel MfG Paul
Da fließen doch sicher keine großen Ströme? Wir haben in unseren neueren Schubmaststaplern Notausschalter wo du vier Elemente nebeneinander klemmen kannst. Das ist dann alles voneinander getrennt und ich denke, das die mindestens 10 Ampere schalten können. Morgen gucke ich mal nach wie die heißen. Mal sehen, ob im ET-Katalog was dazu steht. Es gibt aber auch Schütze mit Notaus. Die haben wir in unseren neueren handgeführten Fahrzeugen. Eins hab ich im Auto liegen. Da ist aber (glaub ich) nur ein Stromkreis schaltbar. Würde dann also nicht funktionieren. Morgen schau ich mal nach wie das bei unseren verschiedenen Fahrzeugen gelöst ist. Melde mich dann. Gruß Frank
Floh schrieb: > Die Flussspannung ist sicherlich nicht gleich, daher wird eine > LED überlastet. Nö. Bedingt durch eine Paralellschaltung wird keine LED überlastet. Das "regelt" alleine der passende (schmerzfrei für die LED) oder unpassende (quälend für die LED) Vorwiderstand oder sonstiger Strombegrenzer. Aber: Leuchten werden die externen LEDs im Eingangsschaltbild bestenfalls, wenn es Infrarot LEDs - wie die in den Optokopplern üblichen - sind. Die Flußspannung von IR-LEDs (Hausnummer: 1,2V - 1,3V) läßt aber LEDs für sichtbares Licht ebenso kalt wie dunkel. ;-)
Paul Baumann schrieb: > Auf Seite 59 Bild 3 sieht es nicht aus, als ob die Variante mit Schütz > verboten wäre. Das hängt auch von der Sicherheitskategorie ab. Da müsste er sich mal der BG auseinandersetzen.
Eine der wichtigsten Forderungen der relevanten Vorschriften ist, dass die korrekte Funktion der gesamten Not-Aus-Kette mindestens bei jedem Einschalten geprüft wird. Mehrere auf einen Träger aufgeklipste Kontaktelemente bieten keine ausreichende Sicherheit, da nicht festgestellt werden kann, ob diese noch ordnungsgemäss arbeiten. Otto
Man sollte meine du wärst in der Lage eine Datenblatt zu lesen der Schalter ist ungeeignet.
Am sichersten ist die Verwendung von sogenannten Not-Aus-Relais. Die sind für so was zugelassen, die haben je nach Wunsch, 'ne ganze Tüte voll Kontakte. Allerdings sind die nicht für 'n Appel und 'n Ei zu haben. Natürlich vom Not-Aus-Schalter betätigt. Viel mehr Möglichkeiten gibt es nicht, wenn Du auf der Sicheren Seite bleiben willst. Die einzig echte Trennung währen zwei Not-Aus-Taster, aber spätestens wenn Du sie siehst, wie sie so nebeneinander montiert sind, wird Dir die Erleuchtung kommen;-)
> Als Schutzmaße zum sicheren Bedienen
Dann ist deine Konstruktion also grundsätzlich nicht sicher genug
(durchdacht und) durchgeführt? Sparzwang?
> für ungelernte Arbeiter
Die müssen trotzdem unterwiesen und angelernt werden.
> möchte ich daher ein Not-Aus-Schalter hinzufügen.
Der kann möglicherweise eingespart werden, wenn oben Geschriebenes
nachgeholt wird (an die Sicherheit wird zuletzt gedacht).
Hattest du ein Konzept erstellt?
Otto schrieb: > Eine der wichtigsten Forderungen der relevanten Vorschriften ist, dass > die korrekte Funktion der gesamten Not-Aus-Kette mindestens bei jedem > Einschalten geprüft wird. > > Mehrere auf einen Träger aufgeklipste Kontaktelemente bieten keine > ausreichende Sicherheit, da nicht festgestellt werden kann, ob diese > noch ordnungsgemäss arbeiten. > > Ott Ist aber bei unseren Schubmastern genau so gelöst. ??? ... und wir sind einer der namenhaften Hersteller. Zu meinem, "ich guck da morgen mal im ET-Katalog". Leider stehen da die Bezeichnungen nicht mehr drin und im Moment hab ich kein Fahrzeug in die Finger bekommen.
Hi Ich bin mir nicht so sicher, was die Beurteilung von deinem Prüfstand betrifft. Da spielt es schon eine Rolle, welche Gefährdung davon ausgeht. So kannst du zwar problemlos mit geeigneten Mitteln die elektrische Versorgung kappen, aber wie sieht es mit der kinetischen Energie aus. Was passiert, wenn du die Luft nicht "Sicher" trennst. Kommt es zu einer Fehlfunktion eines Ventiles im mechanischen Bereich, kann es auch einen Mitarbeiter umhauen. Die Zeit, wo ein Not-Aus einfach nur eine Selbsthaltung aufhebt, ist schon lange vorbei. Aber wenn du dich an die BG wendest und deinen Prüfstand beschreibst, werden sie dir gezielt auf deine "Maschine" Tipps und Hinweise geben. Ganz wichtig ist die Gefährdungsbeurteilung. Sie wird belegen, das du alles getan hast, einen Schaden abzuwenden. Gruß oldmax
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