Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Messwerte in Serie zu speichern - Abstand 6ns


von dan (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

gibt es eine vergleichsweise einfache Möglichkeit, 32 (oder max. 256) 
Messwerte in Serie zu speichern und zwar so, dass die Messwerte jeweils 
in einem Abstand von nur 6ns aufgenommen werden?


Vielleicht gibt es analoge Schieberegister, die das leisten können...


Eine andere Möglichkeit wäre, die einzelnen Messwerte vorher mit einem 
sehr schnellen AD-Wandler zu konvertieren.


Hat jemand ein paar Tipps/Schlagwörter, damit ich was zum Googeln habe?

Viele Grüße!

von dan (Gast)


Lesenswert?

PS: der Betreff soll natürlich heißen

"Messwerte in Serie speichern"

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  dan (Gast)

>gibt es eine vergleichsweise einfache Möglichkeit, 32 (oder max. 256)
>Messwerte in Serie zu speichern und zwar so, dass die Messwerte jeweils
>in einem Abstand von nur 6ns aufgenommen werden?

Nennt sich DSO, Digitales Speicheroszilloskop.

von dan (Gast)


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:
> Nennt sich DSO, Digitales Speicheroszilloskop.

Danke! Man findet direkt eine Menge Materiel!
Hier z.B.:
http://www.elektronik-projekt.de/thread.php?threadid=3509

Leider haben die meisten Projekte in dieser Richtung Sampling-Raten von 
unter 75MSps.
Mir ginge es vor allem darum, Wellenformen von diversen Oszillatoren im 
Bereich bis 30MHz auf einfache Weise sichtbar machen zu können.

Die Messwerte sollen "irgendwie" in den Speicher gelangen und der 
Speicher soll später über einen µC ausgelesen und die Wellenform auf 
einem Display angezeigt werden.
Amplituden- und Frequenzmessungen sollen nicht erfolgen, d.h., es 
wären auch keine weiteren Kalibrierungen notwendig.

Es geht also erst mal um die Klärung des "irgendwie" ;O)

Vorne angefangen: wie bzw. wo findet man einen ADC-Typ, der mind. 
150MSps schafft (Auflösung mind. 6Bit)?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

dan schrieb:
> wie bzw. wo findet man

In den "parametric selection tables" der Hersteller von AD-Wandlern. 
Analog Devices müsste da was im Programm haben und bei TI sollte man 
auch mal vorbeischauen.

von Morz Bonzo (Gast)


Lesenswert?

Ja. sicher kann man einen ADC mit einem schneller RAM versehen. Mit 160 
MSample ist man dabei. Nur das Layout ist dann nicht mehr trivial. Ich 
wuerd's mit einem FPGA machen, dh das Timing, die Ansteuerung des ADC, 
und das Speichern der Messwerte.

von dan (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> und bei TI sollte man
> auch mal vorbeischauen.

Danke für die Info!

Der hier von TI sieht ganz gut aus für mein Vorhaben:

ADC08B200

>>Description
>>
>>The ADC08B200 is a high speed analog-to-digital converter (ADC) with an 
>>integrated capture buffer. The 8-bit, 200 MSPS A/D core is based upon the proven 
>>ADC08200 with integrated track-and-hold and is optimized for low power 
>>consumption. This device contains a selectable size capture buffer of up to 
>>1,024 bytes that allows fast capture of an input signal with a slower readout 
>>rate.

Wenn ich es richtig verstehe, kann er bis zu 1kB intern speichern?!! 
Damit hätte sich dann auch die Speicherfrage gleich mit erledigt...


Verschickt TI kostenlose Samples?

von Bernhard Troemel (Gast)


Lesenswert?

dan schrieb:
> Mir ginge es vor allem darum, Wellenformen von diversen Oszillatoren im
> Bereich bis 30MHz auf einfache Weise sichtbar machen zu können.

Wenn sich die Wellenformen nicht schnell ändern, sollte das auch mit 
undersampling (Äquivalenzzeitabtastung) gut machbar sein. Das braucht 
dann zwar deutlich mehr Messpunkte - die Einzelmessung würde auch mehr 
Zeit beanspruchen. Man könnte es allerdings mit überschaubarem Aufwand 
noch mit einem schnellen µC lösen ins besonders wenn man noch einen 
Zähler mit einbezieht (zur Frequenzbestimmung oder zur Synchronisation 
der AD-Wandlung. 50 – 60 MS/s 8 bit ADC's gibt es für < 5 Euro.

OK derADC08B200 ist eigentlich auch eine gute Wahl aber das Layout ist 
dann schon noch etwas aufwendiger.

Gruß

von dan (Gast)


Lesenswert?

Bernhard Troemel schrieb:
> OK derADC08B200 ist eigentlich auch eine gute Wahl aber das Layout ist
> dann schon noch etwas aufwendiger.

Die Wahl mag gut sein, aber auf die Schnelle finde ich keine Quelle.
Deshalb auch die Frage, ob TI Samples verschickt.



Bernhard Troemel schrieb:
> Wenn sich die Wellenformen nicht schnell ändern, sollte das auch mit
> undersampling (Äquivalenzzeitabtastung) gut machbar sein. Das braucht
> dann zwar deutlich mehr Messpunkte - die Einzelmessung würde auch mehr
> Zeit beanspruchen. Man könnte es allerdings mit überschaubarem Aufwand
> noch mit einem schnellen µC lösen ins besonders wenn man noch einen
> Zähler mit einbezieht (zur Frequenzbestimmung oder zur Synchronisation
> der AD-Wandlung. 50 – 60 MS/s 8 bit ADC's gibt es für < 5 Euro.

Interessante Idee! Hatte schon etwas ähnliche als Vorschaltgerät für 
einen 20MHz-Oscar überlegt.

Schafft das auch ein AVR-interner ADC (z.B. vom M88 oder M32)?

Im Datenblatt steht was von "Up to 15kSPS at Maximum Resulution" 
(wahrscheinlich 10Bit gemeint).

Wenn ja, könnte man ca. alle 67µs ein Sample ziehen. Wobei eine 
Auflösung von 6Bit wahrscheinlich völlig ausreichen würde.

Die Frage wäre dann wohl hauptsächlich, wie breit das Sample-Fenster vom 
ADC bei einem AVR minimal sein kann?!!

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Wenn es eh nicht Echtzeit sein muss und das Signal wirklich stabil ist, 
tut's auch nen 166MHz Zähler und nen Komparator mit Latch/Flipflop. Mit 
dem Komparator kann man dann nen SAR-ADC bauen.

von dan (Gast)


Lesenswert?

Lukas K. schrieb:
> Wenn es eh nicht Echtzeit sein muss und das Signal wirklich stabil ist,
> tut's auch nen 166MHz Zähler und nen Komparator mit Latch/Flipflop. Mit
> dem Komparator kann man dann nen SAR-ADC bauen.

Klingt interessant!

Mit ADC vom AVR wäre mir aber lieber, wenn der µC das leistet.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Wenn man mit einer geringeren Genauigkeit leben kann, läßt sich der 
AVR-interne ADC ein gutes Stück übertakten. Irgendwo hab ich mal 
gelesen, daß er selbst dann noch sehr gute Ergebnisse liefern soll. 
Probiert habe ichs aber nicht.

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

dan schrieb:
> Mit ADC vom AVR wäre mir aber lieber, wenn der µC das leistet.

Der ADC vom AVR hat eine Analogbandbreite von ca. 40kHz, du willst 
30MHz, finde den Fehler,

von dan (Gast)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Wenn man mit einer geringeren Genauigkeit leben kann, läßt sich der
> AVR-interne ADC ein gutes Stück übertakten. Irgendwo hab ich mal
> gelesen, daß er selbst dann noch sehr gute Ergebnisse liefern soll.
> Probiert habe ichs aber nicht.

Geringe Genauigkeit ist natürlich relativ.

Was meinst du genau mit "ADC übertakten"? Den ganzen AVR übertakten und 
damit auch den ADC oder wie?

von dan (Gast)


Lesenswert?

Lukas K. schrieb:
> Der ADC vom AVR hat eine Analogbandbreite von ca. 40kHz, du willst
> 30MHz, finde den Fehler,

Es geht um Undersampling (Äquivalenzzeitabtastung)!

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

dan schrieb:
> Lukas K. schrieb:
>> Der ADC vom AVR hat eine Analogbandbreite von ca. 40kHz, du willst
>> 30MHz, finde den Fehler,
>
> Es geht um Undersampling (Äquivalenzzeitabtastung)!

[ ] Du kennst den Unterschied zwischen Analogbandbreite und Abtastrate.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Nur den ADC durch die Wahl eines zu kleinen Vorteilers übertakten. Der 
normale ADC-Takt sollte nicht über 200kHz liegen wenn ich das richtig in 
Erinnerung habe. Irgendwo hab ich gelesen, daß ihn jemand im MHz-Bereich 
laufen lassen hat, wobei das Ding überraschend gute Ergebnisse 
lieferte... Ob das bei allen Typen und bei allen ICs so ist - keine 
Ahnung.

Ich denke aber, daß Du an die Leistungsdaten, wo Du hin willst, 
keinesfalls mit dem internen ADC rankommst. Da müßtest Du deutlich 
Abstriche machen.

von dan (Gast)


Lesenswert?

Habe beim Googeln einiges gefunden, z.B.

http://www.roboternetz.de/community/threads/18580-ATmega8-ADC-%C3%BCbertakten-!

Beitrag "AVR ADC Übertakten"


Manche behaupten tatsächlich, dass beim Undersamplen im MHz-Bereich die 
Ergebnisse überraschend gut sein sollen.


Trotzdem:

Wenn nichts dagegen spricht, würde ich mal einen diskreten ADC 
organisieren und an einen AVR klemmen.

Kann man einen von den folgenden Typen besonders empfehlen (oder einen 
anderen)?

ADC0820 (8-Bit µP-kompatibler High-Speed-Analog/Digital-Wandler mit 
Track/Hold-Funktion DIP20)

ADC0804 (A/D-Wandler  8-Bit  ± 1 LSB unadj.  100 µs  1-Kanal  DIP20)

ADC0838 (A/D-Wandler  8-Bit ± 1 LSB unadj. 32µs 8-Kanal-Multiplexer 
DIP20)

von Bernhard Troemel (Gast)


Lesenswert?

http://www.reichelt.de/ICs-ADC-ADXRS-/ADS-830-E/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=39320;GROUPID=5458;artnr=ADS+830+E;SID=12UDEygH8AAAIAAFA-XcA916c338969d11e63f4b6f6f4ee77d9b6

Da stimmt auf alle Fälle die Analogbandbreite. Einen schneller µC (ARM 
oder (ds)PIC )würde aber auch Sinn machen.

Bei DigiKEY gibt es übrigens auch den  ADC08B200 für 25,40 das 
Eval-Board liegt dann schon bei über 500.-   .. 200 Ms/s AD-Wandler 
halt.

Ich glaube das sie meisten µC internen Wandler nicht geeignet sind.
Wenn AVR Mega dann evtl. XMega.

Gruß

von dan (Gast)


Lesenswert?

Bernhard Troemel schrieb:
> http://www.reichelt.de/ICs-ADC-ADXRS-/ADS-830-E/3/...
>
> Da stimmt auf alle Fälle die Analogbandbreite.

Ok, werde das Teil besorgen, Danke für den Tipp!!! Danke auch für den 
Tipp mit DigiKEY!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.