Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik CAN-Signal über Gleichstromkreis übertragen


von Christopher R. (chroffer)


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Hallo,

ich versuche seit Wochen bei einer Modelleisenbahn eine Steuerung der 
Lampen und des Motors mittels PC zu implementieren. Die 
Signalübertragung erfolgt über CAN-BUS (differenzielle 
Signalübertragung). Der Zug bekommt also über die beiden Gleise sowohl 
seine Versorgungsspannung von 0-14V als auch das symmetrische Signal und 
hier gerät mein Plan bereits ins Wackeln. Das Signal lässt sich ohne 
weiteres über die Gleise übertragen, solange die Gleichspannungsquelle 
aus ist. Sobald ich aber die Spannungsquelle einschalte, bricht die 
Übertragung ab, sogar bei 0V. Das Liegt ja vermutlich an der Masse, die 
den einen Teil des Signal quasi "absaugt". Ich habe schon mit vielen 
verschiedenen Ideen experimentiert.

Ich kann das Signal im allgemeinen mit Übertragern und Kondensatoren 
galvanisch getrennt ein- und wieder auskoppeln, soweit die Theorie und 
auf dem spannungsführenden Gleis habe ich mit dieser Methode auch schon 
relativ erfolgreich experimentiert nur klappt diese Art der Übertragung 
nicht auf dem Massegleis.

Wäre es unter Umständen auch klug das Signal mittels uC als 
Wechselspannung aufzumodulieren? Wechselspannung bei 1, keine bei 0? 
Aber würde es dann reichen zwei verschieden frequentierte 
Wechselspannungen über ein Gleis zu übertragen und später per per 
Bandpass zu trennen und entgegengesetzt gleichzurichten um wieder ein 
CAN-typisches Signal zu erhalten mit dem der uC arbeiten kann? Wäre 
dieses Signal dann überhaupt noch differenziell?

Also gibt es eine Möglichkeit das Signal über die Masse zu übertragen 
oder gibt es einen besseren, ganz anderen Ansatz?

Ich habe mal ein paar meiner Ideen angehangen,

lieber Gruß

Christopher

von PittyJ (Gast)


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Es gibt doch seit vielen Jahren schon so etwas wie (Open)DCC.

Warum muss da jetzt ein CAN-Bus drauf?

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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CAN ist nicht gleichspannungsfrei. Damit kannst Du die CAN Signale nicht 
vom Betriebsstrom der Loks unterscheiden.

von Christopher R. (chroffer)


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Uwe Bonnes schrieb:
> CAN ist nicht gleichspannungsfrei. Damit kannst Du die CAN Signale nicht
> vom Betriebsstrom der Loks unterscheiden.

Von daher habe ich überlegt das Signal als Sinus über die GLeise zu 
übertragen und später per GLeichrichter wieder auf den Spannungspegel 
des CAN zurückzurichten, dann erübrigt sich das Problem doch 
hoffentlich?

PittyJ schrieb:
> Es gibt doch seit vielen Jahren schon so etwas wie (Open)DCC.
>
> Warum muss da jetzt ein CAN-Bus drauf?

Das ist leider eine Notwendigkeit, da ich versuche eine CAN-Übertragung 
mit der Energieübertragung zu koppeln und das am Beispiel einer 
Modelleisenbahn ;)

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Du brauchst auch noch eine Idee für die Realisierung der 
dominanten/rezessiven Pegel.Evt geht es, wenn Du einen Sinus als 
rezessiven Pegel aufmodulierst und als dominanten Pegel den Sinus 
kurzschliesst. Welche CAN Geschwindigkeit willst Du erreichen?

von Udo S. (urschmitt)


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Christopher R. schrieb:
> Das ist leider eine Notwendigkeit, da ich versuche eine CAN-Übertragung
> mit der Energieübertragung zu koppeln und das am Beispiel einer
> Modelleisenbahn ;)

Die eigentliche Nutzung wird dann aber nicht die Eisenbahn sein?

von Frank W. (Firma: DB1FW) (frankw) Benutzerseite


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von Christopher R. (chroffer)


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Udo Schmitt schrieb:
> Die eigentliche Nutzung wird dann aber nicht die Eisenbahn sein?

Doch, um ein anschauliches Beispiel für die synchrone Übertragung zu 
haben.

Uwe Bonnes schrieb:
> Du brauchst auch noch eine Idee für die Realisierung der
> dominanten/rezessiven Pegel.Evt geht es, wenn Du einen Sinus als
> rezessiven Pegel aufmodulierst und als dominanten Pegel den Sinus
> kurzschliesst. Welche CAN Geschwindigkeit willst Du erreichen?

Die Geschwindigkeit muss lediglich ausreichen um einige verschiedene 
LEDs anzusteuern und den Geschwindigkeitswert für die PWM des Motors zu 
übertragen. Also zur Not wenige Kbit. Ich glaube das ist genau die Idee 
die ich mit dem Transistorschalter im Wechselspannungskreis meinte. Der 
Transistor reagiert dann auf die Spannungspegel des CANs und schließt 
zb. bei einer 1 den AC-Kreis, bei einer 0 unterbricht er.

von Georg G. (df2au)


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Christopher R. schrieb:
> Sobald ich aber die Spannungsquelle einschalte, bricht die
> Übertragung ab, sogar bei 0V.

Du hast die Gleichspannungsquelle nur mit 10 Ohm vom Gleis entkoppelt. 
Das gibt heftige Dämpfung. Nimm mal eine Induktivität an Stelle des 
Widerstandes. Alternativ musst du mit dem Signal aus TX2 drastisch 
niederohmiger werden.

Und viel Spaß mit dem Bürstenfeuer des Antriebsmotors.

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