Hallo, habe die angehängte Schaltung gerade in Multisim aufgebaut. Wenn ich nun die Eingangsspannung am OP regle (0-5V), bewegt sich die Ausgangsspannung logischerweise zwischen 0-9V. Da der OP allerdings nur max. 20mA Strom liefert benötige ich einen Transistor zur Stromverstärkung (möchte einen kleinen Elektromotor ansteuern). Nun verstehe ich allerdings nicht wie es sein kann, dass der Transistor nun ebenfalls die Eingangsspannung zwischen 0-9V regeln kann? Sobald an der Basis eine Spannung größer 0,7V anliegt müsste dieser doch auf einen schlag die 9V durchschalten oder verstehe ich da gerade etwas Falsch??
Hallo, ein Transistor ist kein Schalter. In Deiner Schaltung folgt die Emitterspannung ziemlich genau der Basisspannung mit einem Abstand von etwa 0,6 V. MfG. Andreas
Grumpi schrieb: > verstehe ich da gerade etwas > Falsch?? Jep. Schau dir mal die Grundschaltungen eines Transistorverstärkers an, vor allem die Emitterschaltung und als Gegensatz dazu die Collectorschaltung oder Emitterfolger.
Grumpi schrieb: > Sobald an der Basis eine Spannung größer 0,7V anliegt ...relativ zu? Prüf mal den Bezugspunkt.
Hallo Grumpi, der Transistor sieht nur die Spannung zwischen Basis und Emitter; die Masse kann er hier nicht "sehen". Es ist daher völlig egal wie groß die Spannung an der Basis in Bezug auf Masse ist. Den Transistor interessiert nur die Spannung zwischen B und E. Zwischen Basis und Emitter liegt ein PN-Übergang in Durchlaßrichtung, d.h. hier wird eine Spannung von ca. 07V liegen. Der Emitter "schwebt" auf der Spannung welches der Emitterstrom im Widerstand abfallen läßt. Der Emitter folgt daher mit 0.7V Abstand der Basisspannung. Daher auch der Name Emitterfolger.
Überleg dir doch einfach mal Folgendes: Wenn der OpAmp z.B. 5V rausgibt am Knoten 5 und der Transistor dann voll durchschalten würde, dann wäre an Knoten 8 ja 9V gegenüber Ground. Aber dann wäre die Basis-Emitter Spannung (Knoten 5 -Knoten 8) ja -4V, also würde der Transistor sofort wieder sperren. Sobald er wieder sperrt wäre die Basis-Emitter Spannung wieder 5V und er würde sofort wieder leiten. Dieses hin und her ist im Prinzip nun so schnell, dass der Transistor gar nicht mehr hinter her mag mit schalten, also stellt sich statt dessen ein stabiler Arbeitspunkt ein. Und zwar leitet der Transistor immer gerade so gut, dass das Potenzial an Knoten 8 immer um ca. 0.7V tiefer ist als an Knoten 5. Ich hoffe ich habe dich nicht noch mehr verwirrt. Gruss Reto
@Reto Wo bitte sollen -4V herkommen? Der Schlüssel zum Verständnis ist die B-E Diode in Durchlaßrichtung (daher konstante 0.7V) und der Emitterwiderstand, der den Emitter soz. von der Masse entkoppelt. Eine negative Rückkopplung gibt es in der tat: läßt der T. mehr Strom fließen, steigt das Emitterpotenzial und damit sinkt die B-E Spannung -> der Strom sinkt auch wieder.
Das mit den -4V ist doch nur ein didaktisches Gedankenspiel, ich sage ja "und der Transistor dann voll durchschalten würde" was in Realität nicht tut. Aber wenn er es tun würde (angenommen er hätte ideales Schalter Verhalten) dann wäre an Knoten 8 9V Ptenzial und an Knoten 5 5V (in meinem Beispiel) ergo wäre die Basis-Emitter Spannung dann -4V.
Danke an ALLE für die Zahlreichen und vor allem guten Antworten! Damit hätte ich um die Uhrzeit nicht mehr gerechnet! :) Und nein Reto B. du hast mich nicht noch mehr verwirrt, die Erklärung war ebenfalls sehr gut logisch nachzuvollziehn ;) Dann kann ich das ganze ja jetzt mit beruhigtem gewissen aufbaun :) Merci nochmal!!!
das poti macht in der einen endstellung kurzschluss Folge: poti verbrutzelt, Q1 verbrutzelt => da, wo das poti sitzt, stattdessen den motor einbauen. falls der mehr als 100mA braucht, stärkeren Transistor nehmen. gesteuert wird, wie angegeben über +Eingang des OPV
@Rolf Schneider, das Poti diente nur zu simulationszwecken, da kommt selbstverständlich der Motor hin ;) Hab die Schaltung jetzt mal aufgebaut, und leider ein Problem mit dem Operationsverstärker LM324N (Die Schaltung ist noch etwas komplexer, und benötigt 4 OP's, damit 2 Motoren jeweils in vor und Rücklauf gesteuert werden können). Datenblatt: http://www.pollin.de/shop/downloads/D100379D.PDF Der OP ist an Pin 4 mit 9V DC versorgt und liegt bei Pin 11 auf Masse. Nun liefert mir der OP an ALLEN Ausgängen eine Spannung von 2,3V und an allen EINGÄNGEN ebenfalls eine Spannung von 0,3 - 0,5V. Diese Spannung habe ich gemessen als der OP aus der Schaltung ausgebaut war!!! In der Schaltung liegt die Eingangsspannung an den + und - eingängen (welche noch nicht beschalten sind, also frei liegen bzw. über den 15k auf masse) bei 2V und die Ausgangsspannung bei ca. 4,5V Wieder auf allen 4 Kanälen... Wie kann es sein dass der OP eine Spannung an seine Eingänge abgibt? Wie gesagt, der OP war bei der oben genannten Messung nicht in der Schaltung! Es war nur die 9V Spannungsversorgung angeschlossen^^ Der OP scheint übrigens nicht kaputt zu sein, hab das selbe noch mit einem anderen getestet (bevor er in der schaltung war). Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, bin schon am verzweifeln :/
Tja - hinter solch einem Eingang hängt ja irgendein Transistor, beim LM324N wohl ein bipolarer npn. Und dessen Emitter hängt auch wieder an einem (hochohmigen) Potential. Und wenn dessen BAsis frei ist, dann folgt diese dem Emitter mit rund 0,6V Versatz.
Grumpi schrieb: > Wie kann es sein dass der OP eine Spannung an seine Eingänge abgibt? > an allen EINGÄNGEN .... eine Spannung von 0,3 - 0,5V. Schau dir mal die Innenschaltung auf S4 im Datenblatt an: Da sitzen je 1 PNP im Eingang. Die möchten gern ein bisschen Basisstrom haben. Wieviel, steht auch im DB auf S2 unter "Input Bias Current". Beim LM324A steht "typ -45nA". (Beim LM324 steht "typ -90nA"). Wenn du jetzt ein DMM mit 10MOhm Eingangswiderstand anschliesst (was DMMs normalerweise haben), dann holt sich der PNP im Eingang seine "typ -45nA" über das DMM. 10MOhm * 45nA ergibt 0,45V. Du hast also, ohne es zu ahnen, die tatsächlichen Eingangströme deines LM324 gemessen und nebenbei eine einfache und geniale Möglichkeit herausgefunden, wie man das beim LM324 machen kann.
Hab das Problem gelöst, hab die + Eingänge hochomig (100k) auf Masse gelegt, siehe da, es funktioniert! :) Hat wohl ein klar definiertes 0 Signal benötigt^^ Aaah das Erklärt warum der OP auch ohne Beschaltung Spannung rausgibt, höchstinterressant^^ Und wieder mal was dazugelernt :D
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