Servus zusammen, hin und wieder kommt man ja in die Verlegenheit bei einem privaten Projekt oder im Rahmen der Aufgabenstellung durch den Arbeitgeber Dinge umzusetzen wie Frequenzzähler, Frequenzteiler, Multiplexer, Pegelumsetzer usw. zu realisieren. Da man das Rad nicht ständig neu erfinden will und es meistens günstiger ist hält man nach einem IC ausschau den man für diese Aufgabe nutzen/entfremden kann anstatt einen µC zu programmieren. Seit meinem Bachelorstudium ist die Seite hier, insbesondere das Forum, für mich die erste Anlaufstelle geworden um solche ICs zu finden. Jetzt meine Frage: woher wisst ihr welcher IC was kann? Ich hab schon ein paar mal probiert auf gut Glück die Filterfunktionen von Digikey, Farnell und co zu strapazieren, in der Hoffnung die richtigen ICs zu finden. Hin und wieder versuche ich es auch durch die Suche auf den Homepages von einschlägigen Herstellern aber in 95% der Fälle lande ich dann doch frustriert wieder hier. Gibt es sowas wie eine Fibel für ICs? Ich kann mir einfach nicht vorstellen dass ein Mensch dazu in der Lage ist sich die, meiner Meinung nach von den Herstellern vollkommen willkürlichen, IC "Namen" zu merken. =)
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Verschoben durch Admin
Philipp L. schrieb: > Gibt es sowas wie eine Fibel für ICs? Naja, es gab mal Bücher, die sich mit der 74xx-Logikreihe beschäftigt haben, aber das bringt nicht viel. Letztlich kommen hier zwei Dinge zusammen: - Erfahrung - Die Fähigkeit, bei den Herstellern nach Informationen zu suchen (und diese soweit zu verstehen, daß herausgefunden werden kann, ob der gefundene Baustein hilft, die Aufgabenstellung zu lösen)
Wenn es nur Digital sein soll und keine grossen Stückzahlen, dann schau dir mal an was ein CPLD so alles kann.
> Letztlich kommen hier zwei Dinge zusammen:
Falsch, es sind drei:
Erfahrung
Erfahrung
Erfahrung
Erfahrung ist das, was man erst hat, nachdem man es gebraucht hätte...
Ich kann die Problematik nachempfinden. Was mir geholfen hätte (evtl. gibt es das irgendwo?) sind Gruppen von Synonymen, wenn auch unscharfe, die man durchsuchen kann, am besten noch deutsch/englisch zusammen, evtl. zuzüglich einer Beschreibung, was das Teil dann so tut und einem Link zu thematischen Nachbarn (also das, was man beim Suchen so nach und nach lernt: Stiftleiste-pin header-Buchsenleiste-Wannenstecker-Flachbandkabel Oerationsverstärker-OPAMP-Verstärkerschaltungen Spannungsregler-Schaltregler-Voltage ref.-Regualtor-Vcc ... ...
Genau sowas wie Reiner es beschreibt meine ich. Ich hab kein Problem damit irgendwo nach zu lesen, ich versuche auch gerne bevor ich irgendwo nachschaue zielgerichtet zu suchen aber alleine schon bei Reichelt nen IC zu finden...unmöglich! :D
Georg A. schrieb: > Erfahrung ist das, was man erst hat, nachdem man es gebraucht hätte... den Spruch muss ich mir merken.
Es hilft übrigens auch schon, alle Geräte, die man so in die Finger bekommt, aufzuschrauben und zu analysieren. Dank Inet ist das mit den Datenblätter heutzutage simpel. Da bekommt man dann auch die verschiedenen Designphilosphieren mit (Schaltregler oder Heizkörper, 0815-Appnote oder kreativ, ...).
Georg A. schrieb: > Es hilft übrigens auch schon, alle Geräte, die man so in die Finger > bekommt, aufzuschrauben und zu analysieren. Dank Inet ist das mit den > Datenblätter heutzutage simpel. Da bekommt man dann auch die > verschiedenen Designphilosphieren mit (Schaltregler oder Heizkörper, > 0815-Appnote oder kreativ, ...). Sehr zum Leidwesen meiner Eltern und meines Umfeldes mach ich das seit meine Haptik mir erlaubt einen Schraubenzieher zu benutzen! :D
Philipp L. schrieb: > aber alleine schon bei Reichelt nen > IC zu finden...unmöglich! :D Da kann ich dir zustimmen, bei Reichelt was zu finden ist wirklich schwierig, da dort ICs nach Bezeichnungen sortiert sind. Bei Digikey sucht sich's da deutlich einfacher. Mit der Zeit entwickelt man auch so seine IC-Lieblinge und setzt vorwiegend diese ein...
Von Texas Instruments kann man einige PDFs finden, z.B. "Digital Logic - Pocket Data Book", "Logic Cross-Reference", "Logic Guide". Falls nicht auffindbar (einfach durch Website wühlen) hier noch die Dokumentenbezeichnung (falls ich die nicht falsch abgespeichert habe): scyd013b.pdf scyb017a.pdf sdyu001z.pdf Habt Ihr soetwas gemeint? Grüße Klaus
Philipp L. schrieb: > Gibt es sowas wie eine Fibel für ICs? Die wäre schneller veraltet als geschrieben ;-) > Ich kann mir einfach nicht > vorstellen dass ein Mensch dazu in der Lage ist sich die, meiner Meinung > nach von den Herstellern vollkommen willkürlichen, IC "Namen" zu merken. > =) Wenn du hier im Forum fragst und hilfreiche Antworten bekommst, heißt dass ja noch nicht, dass jeder hier im Forum das genannte IC kennt. Und vermutlich wird dir nicht auf jede Frage immer der gleiche antworten ;-) Ansonsten ist es schon so, dass man sich über die Infos der Hersteller (Appnotes, Guides, etc) halbwegs auf den laufenden halten kann. In letzter Zeit wird immer mehr dazu tendiert, auch ganze Referenzdesigns anwendungsspezifisch bereitzustellen. Da sieht man dan recht gut, wie verschiedene Problemstellungen angegangen werden und was es so am Markt gibt. Wenn man dann mal selbst etwas sucht, fällt einem vll ein, dass Hersteller A so was ähnliches hatte, etc. Dann findet man auch den Namen des ICs recht schnell. Oder man sucht nach der Anwendung ("in einem solchen Gerät wird man das doch bestimmt auch brauchen.."). Ansonsten wurde ja auch von Erfahrung gesprochen. Wenn man sich intensiver mit einem IC beschäftigt hat, wird man sich wohl auch irgendwann den Namen merken ;-) Und je länger man in dem Bereich tätig ist, desto mehr wird man wohl im Hinterkopf haben. Philipp L. schrieb: > aber alleine schon bei Reichelt nen > IC zu finden...unmöglich! :D Das ist vll auch der falsche Weg ;-) Lieber bei den Herstelern direkt suchen, dann sollte man schneller fündig werden. Und wenn man sich nicht sicher ist, was man denn genau sucht, ruhig mal manuell die Kategorien durchgehen, bis man zu dem entsprechenden Teil kommt.
Nun so als die großen IC-Hersteller für nicht nur µCs gibt es Maxim, Analog, TI, SI und wenige mehr. Das sind dann wenige Webseiten, die man schnell abgeklappert bekommt. Wernn ich nen IC suche, der mir einen PT100 gut ansteuert und ausliest, suche ich nach sowas entweder diurekt bei besagten Herstellern oder bei Google und versuche dann, Application Notes zu finden. Da machen die Hersteller Werbung für ihre (damals) neuen ICs und anhand der Schaltungsbeispiele sieht man recht schnell, ob die für einen geeignet sind.
Philipp L. schrieb: > Sehr zum Leidwesen meiner Eltern und meines Umfeldes mach ich das seit > meine Haptik mir erlaubt einen Schraubenzieher zu benutzen! :D Ein höflicher Bengel beschränkt sich dabei allerdings auch auf Elektronikschrott und nimmt auf der Suche nach der Sesamstrasse nicht den neuen Wohnzimmerfernseher auseinander. ;-) Dass er dabei hauptsächlich ausgediente Hardware in die Finger kriegt muss kein Nachteil sein, es erhöht die Chancen, dass der verbaute Kram bedrahtet, identifizierbar und bei dem offenbar unvermeidlichen Reichelt zu kriegen ist.
Klaus I. schrieb: > Von Texas Instruments kann man einige PDFs finden, z.B. "Digital Logic - > Pocket Data Book", "Logic Cross-Reference", "Logic Guide". > > Falls nicht auffindbar (einfach durch Website wühlen) hier noch die > Dokumentenbezeichnung (falls ich die nicht falsch abgespeichert habe): > scyd013b.pdf > scyb017a.pdf > sdyu001z.pdf > > Habt Ihr soetwas gemeint? > > Grüße > Klaus Hervorragend, genau sowas habe ich gemeint. Danke!!! Sni Ti schrieb: > Philipp L. schrieb: >> Gibt es sowas wie eine Fibel für ICs? > > Die wäre schneller veraltet als geschrieben ;-) Ich meine ja nicht irgendwelche neuen IC Typen, sondern die Standard-Dinger, die immer wieder zum Einsatz kommen. 78xx, NE555, 74HC, 4017, ULN28010 usw. Solche ICs werden ja scheinbar schon das einoder andere Jahr genutzt Da gibt es bestimmt noch an die vierzig weitere die mir aber jetzt erstmal unbekannt sind! =)
Dummerweise gibts dafür kein Verzeichnis. Ok, für die 74xx und CD4xxx schon, aber das wars dann eigentlich schon. Es gibt heute so immens viele leidlich erhältliche ICs, dass eine Übersicht nicht möglich ist.
Es gab ja mal diese dicken Vergleichslisten und Datenbücher ( ECL mit der Eule auf dem Cover ) Die hab ich durchgewälzt, während andere Batman Comics gelesen haben... Daher hab ich tatsächlich ein solides Grundwissen über Transistoren und Logik ICs, von dem ich bis heute profitiere. Da weiss man dann einfach was ein BD139 kann, oder ein CD4093 oder ein 2SC1972, oder eine BB105..... Das ist die Erfahrung, die sich schleichend aufbaut, ohne das man es so richtig merkt. Wenn mich jemand nach einer elektronischen Machbarkeit für Problem XY fragt, dann blättert das Kopfkino schon in den Transistorlisten o.ä.
Stefan M. schrieb: > Es gab ja mal diese dicken Vergleichslisten und Datenbücher ( ECL mit > der Eule auf dem Cover ) > Die hab ich durchgewälzt, während andere Batman Comics gelesen haben... > Daher hab ich tatsächlich ein solides Grundwissen über Transistoren und > Logik ICs, von dem ich bis heute profitiere. > Da weiss man dann einfach was ein BD139 kann, oder ein CD4093 oder ein > 2SC1972, oder eine BB105..... > > Das ist die Erfahrung, die sich schleichend aufbaut, ohne das man es so > richtig merkt. > Wenn mich jemand nach einer elektronischen Machbarkeit für Problem XY > fragt, dann blättert das Kopfkino schon in den Transistorlisten o.ä. Servus Stefan M., für mich als arbeitenden Menschen ist es halt nicht mehr so leicht irgendwelche Kataloge, mangels anderer Beschäftigungne, zu wälzen. Neben meiner, mal mehr mal weniger, anspruchsvollen Vollzeitarbeit wollte ich mich hobbymässig ein bisschen mit E-Technik beschäftigen. Erzähl doch mal, was aus Deiner Sicht für mich ausgewählte gute Informationsquellen sind? Bin sehr gespannt
Ganz einfach: andere (funktionierende) Projekte. Ich hab sehr viel von anderem Zeug gelernt. Vor allem von defekten oder alten Sachen. Du willst wissen wie's funktioniert? Okay, dann schraub's auf und bau's auseinander. Oder wenn nicht auseinanderbauen, dann stochert man stundenlang mit dem Oszi drin rum. Aber auseinanderbauen ist cool, man staunt nicht schlecht wenn man zum ersten mal sieht, wie eine dicke fette Autobatterie an gerade mal sechs Windungen Kupferdraht auf einem Ferritkern geschaltet wird... Oder auf etwa 3cm in einen Ferritkern geschobenes Messingrohr. Und irgendwann kriegt man dann raus wie's funktioniert, welche Bauteile man in den Schaltungen immer wieder findet - welche besser geeignet sind wenn man ohne Kostendruck auf besten Wirkungsgrad hinaus will... Die entwickeln sich dann zu Standard-Bauteilen, die man auch selbst verwendet wenn man sowas nachbaut. Wenn man das Datenblatt dann oft genug gelesen hat braucht man's irgendwann nicht mehr, man weiß was die kleinen schwarzen Dinger können. Nachdem man ein paar davon verdampft hat weiß man auch was sie nicht können... :)
Hallo Ben, Ich bin selbst an die Antworten zur Original-Fragestellung sehr interessiert. "schraub's auf und bau's auseinander" trifft halt dieses Topic nicht wirklich. Hast Du vielleicht noch Tipps für Einsteiger, wo man sich generell mal einen Überblick verschaffen kann?
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