Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik TL494 PWM verstärken


von Razer (Gast)


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Hallo. Ich habe diese Schaltung hier in Multisim gebaut und sie 
funktioniert so weit auch prächtig. Ich möchte ein Netzteil mit 
regelbarer Spannung von 0-35 bauen. Die Spannung passt soweit schon nur 
mit dem Strom haberts. Ich habe versucht einen Mosfet in Drainschaltung 
damit anzusteuern um auch Strom aus der Schaltung ziehen zu können. 
Sollte so um die 5 A sein. Danach würde das ganze natürlich per Tiefpass 
geglättet.

Aber irgendwie bekomm ich die Schaltung nicht zum laufen. Wenn ich einen 
Mosfet nachschalte sieht es wie eine kapazitive Last oder so aus. Die 
Flankensteilheit der PWM geht verloren. Und sie wird eher ein Dreieck 
das zwischen 35 und 25 Volt liegt. Ich habe extra nach einem schnellen 
Mosfet gesucht und mehrere ausprobiert.

Kann auch sein das ich auf der Leitung stehe oder einen komplett 
falschen Ansatz verfolge.

Die Schaltfrequenz der PWM beträgt 120 kHz.

Habt ihr Tipps für mich ?

von Philipp M. (pm_siggi)


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Das ist aber nicht deine vollständige Schaltung oder? Kommt dein Mosfet 
direkt an OUT? Schau dir an der stelle mal dein Signal mitm Oszi an, ich 
wette, der mosfet schaltet zu langsam durch (bei 100k oein wunder). Hast 
du einen N oder P Kanal verwendet?

von MaWin (Gast)


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Was soll das für eine Schaltung sein ? Ein Ausschnitt aus deinem 
Labornetzteil, bei dem das Wesentliche fehlt ?

Ein Schaltnetzteil braucht eine Spule(Trafo), Diode(n) und Ausgangselko, 
einen Strommesswiderstand (shunt) und einen Spannungsteiler zum 
Spannungsmessen.

Der TL494 ist auf Grund seiner Strom- und Spannungsregelung nicht 
komplett ungeeignet für ein Labornetzteil, aber bei 120kHz überfordert. 
Er kann so schnell keine MOSFETs umladen, dazu muß zwischen TL494 und 
MOSFET ein MOSFET-Treiber-IC wie LT1155, und der muß mit der für 
MIOSFETs zulässigen Spannung versorgt werden, so 12V, die dann auch für 
den TL494 verwendet wird.

Dann muß man sich überlegen, das 35V*5A = 175W sind und damit jeder 
Impuls bei 120kHz zumindest 1.5mW überträgt. Nimmt man dem Labornetzteil 
eine geringe Leistung ab, wird der Ausgangselko jedesmal mit dieser 
Ladung aufgeladen - dabei kann die Spannung über die eingestellte 
strpringen, der Strom über den eingestellten Wert gehen, und dann wartet 
das Netzteil mit dem nächsten Impuls, bis Spannung und Strom wieder 
unter den eingestellten Werten liegen. Ein Linearnetzteil geht das 
vorsichtiger mit der Last um.

von Razer (Gast)


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Nein das ist nicht die vollständige Schaltung. Vorher kommt natürlich 
ein Trafo, Brückengleichrichter und Elkos, die die 35 V liefern. Das 
ganze soll eine Art Doppelschaltnetzteil mit regelbarer Spannung werden. 
Es ist ein Projekt für die Schule und muss mit PWM gemacht werden. Ich 
bin im Umgang mit Mosfets nicht sonderlich versiert und habe mehrere 
Schaltungen mit verschiedenen N-Channel Typen versucht.
Wie ich das ganze dann im negativen Spannungsbereich mache muss ich mir 
auch noch überlegen.

von MaWin (Gast)


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> Nein das ist nicht die vollständige Schaltung.

Die wird noch ein wenig aufwaendiger:

http://www.badcaps.net/forum/showthread.php?t=16085

von Helmut L. (helmi1)


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Razer schrieb:
> Ich möchte ein Netzteil mit
> regelbarer Spannung von 0-35 bauen.

Das kannst du mit einem Schaltnetzteil vergessen.
Dazu müssen deine Transistoren eines extremes Tastverhältnis abkönnen.
Auch die Regelung wird dabei sehr kritisch.
Das ist etwas für erfahrene Schaltnetzteilentwickler.

Auch ist die Regeldynamik eines Schaltnetzteiles wesentlich langsamer 
als eines linear geregelten.

von Razer (Gast)


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Es muss nicht wirlich genau die Spannung haben. Und ganz auf 0 muss es 
auch nicht gehen. Ich beschreib einfach mal die ganze Schaltung.

Es soll eine 100W (an 4 Ohm) Audio Endstufe werden bei der die 
Batteriespannung mit der Lautstärke mitsinkt. Der Poti der das regelt 
ist ein Stereopoti der gleichzeitg der Master der Endstufe ist. Wie ich 
den Spannungsteiler des Potis am TL494 dimensioniere muss ich mir noch 
austüfteln damit es kein Clipping gibt.

Hilft das irgendwie weiter ?

von Ben _. (burning_silicon)


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Also Moment mal. Du willst den TL494 als Netzteil für eine 100W-Endstufe 
einsetzen? Oder willst Du irgendeinen Class-D-Murks mit dem 494 bauen?

Als Netzteil-Controller ist der sehr gut geeignet, als Class-D-Treiber 
oder Modulator eher nicht.

Der TL494 braucht zum Ansteuern von MOSFETs eine nachgeschaltete 
Treiberstufe. Entweder zwei diskrete Transistoren, oder der TL494 
übernimmt die Funktion des oberen Transistors (NPN, für die Ladung des 
Gates), fürs Entladen braucht man einen PNP-Transistor in Richtung 
Masse.

Was da geschrieben wurde von wegen extremem Tastverhältnis... das ist 
den FETs egal und eher eine Sache der Speicherdrossel. Die 0V sind mit 
den OPVs des 494 schwer zu erreichen, die kleinste erreichbare Spannung 
ist die am IC anliegende Referenzspannung. Aber 1..35V sollten kein 
Problem sein.

Bei 100W würde ich Dir zu einem mittelpunktgespeisten Gegentaktwandler 
raten. Das ist meine Standardschaltung für sowas.

Kleiner Tip: Haste Dir schon mal angesehen wie eine KFZ-Endstufe 
aufgebaut ist?

EDIT:
Die Spannung zusammen mit dem Lautstärkeregler einstellen halte ich für 
Murks. Was bei zu leisen oder zu lauten Audioquellen passiert kannst Du 
Dir vorstellen...

Warum keine Schaltung, die beginnendes Clipping erkennt und dann die 
Spannung hochregelt? Das läßt sich recht einfach mit einem Optokoppler 
aufbauen.

von Razer (Gast)


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Danke für ausführliche Antwort. Wie würde das mit dem Optokoppler genau 
funktionieren ?

Die 100W Endstufe ist übrigens die hier:
http://sound.westhost.com/project27.htm

von Ben _. (burning_silicon)


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Die Endstufe ansich sieht sinnvoll aus, die dürfte ihre 100W schaffen.

Die symmetrische Spannung ist nicht ganz so toll, da mußt Du eine 
gemeinsame Speicherdrossel für beide Spannungen wickeln, sonst bekommst 
Du Probleme mit dem Kreuzregelverhalten.

Allerdings denke ich noch nicht, daß Du das hinkriegst wenn Du nicht 
kapierst, wie man den TL494 mit einem Optokoppler regeln kann...

Du mußt doch bloß eine Schaltung für eine Clipping-LED so modifizieren, 
daß sie bereits ein kleines Stück vor dem Einsetzen des Clippings aktiv 
wird, die LED durch einen Optokoppler ersetzen und mit seiner 
Sekundärseite den 494 steuern. Da läßt sich recht einfach die Größe der 
Referenzspannung variieren, gepuffert von einem Kondensator, damit 
dieser Vorgang sehr träge ist. Dadurch stellt sich eine Spannung an der 
Endstufe ein, die ständig ein wenig größer als die lautesten Signale 
ist.

Ich würde übrigens nur die Spannung des Stromverstärkers absenken, der 
Rest der Endstufe sollte mit konstant +-35V arbeiten. Ansonsten gibts 
kräftig Verzerrungen, wenn die Spannung zu weit absinkt. Schreit also 
nach zwei Netzteilen... Zudem muß die Endstufenschaltung für sowas 
geeignet sein - für den Fall, daß die Spannung des Stromverstärkers bei 
irgendeinem Sprung im Eingangssignal nicht schnell genug hochgefahren 
werden kann,darf der Spannungsverstärker keine hohe Leistung an den 
Stromverstärker liefern. Er könnste sonst durch den unerwartet hohen 
Strom beschädigt werden.

von Razer (Gast)


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Mhm. Ok. Hört sich sehr kompliziert an. Hab mir das ganze am Anfang 
leichter vorgestellt.

Gibt es noch andere Möglichkeiten sowas zu machen ? Ich habe jezt 
angefangen mich etwas in das Thema Schaltregler einzulesen. Sind die für 
sowas geeignet ? Bzw. wie genau verwendet man solche Bauteile

von Ben _. (burning_silicon)


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Class-D-Verstärker bauen. :) Ist dank heute verfügbarer ICs nicht 
schwerer zu bauen als das entsprechende Schaltnetzteil zum Absenken der 
Versorgungsspannung.

Schaltregler oder Schaltnetzteil ist für mich das gleiche. Zumindest in 
Deinem Kontext. Du brauchst für Dein Vorhaben eine Schaltung, die die 
positive und die negative Spannung gleichzeitig variieren kann. Sowas 
wirst Du nicht als einzelnen IC finden, da gehört schon noch ein wenig 
mehr Material drumrum. Der 494 oder ein vergleichbares PWM-Regel-IC ist 
schon ein guter Ansatz dafür. Trotzdem kann so ein IC nur die Regelung 
übernehmen, für die Arbeit müssen 2-4 FETs, ein Trafo, ein paar 
Gleichrichterdioden, Siebdrossel und Siebelkos her.

Wie hoch soll eigentlich die Eingangsspannung werden bzw. womit soll das 
Ding versorgt werden? Mit dem 230V-Netz oder einer Autobatterie?

von Razer (Gast)


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Das Ding wird mit 230 V versogt und der Trafo hat Sekündärseitig +-35 V. 
Ich hab inzwischen mal weitergesucht und denke der LT3724 könnte ein 
passender Ansatz sein. Die Positive Spannung funktioniert laut LTSpice 
ganz gut zu regeln. Aber mit der negativen hakt es. Gibt es so etwas wie 
einen Komplimentär für den LT3724, gefunden habe ich nichts. :(

von Ben _. (burning_silicon)


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Ich gebs auf ...

von Rolf S. (miromac)


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Ben _ schrieb:
> Ich gebs auf ...

"PWM verstärken" geht ja auch nur
mit hochskillen der duty über die 100% hinaus...
;-)

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