Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie Wechsel im Bewerbungsgespräch erklären?


von Hans E. (Gast)


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Ich habe einmal nach nur einem Jahr gewechselt, weil der Laden eine 
ziemliche Katastrophe war (Frickelei, keine Prozesse, keine 
Dokumentation, ahnungslose unstudierte Kollegen, Übernahme eines 
Katastrophenprojektes). Soll man dann im Vorstellungsgespräch Tacheles 
reden, was das für eine Chaotentruppe war, oder wie erklärt man den 
Wechsel am besten?

von Horst (Gast)


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NIEMALS über aktuelle oder Ex Arbeitgeber schlecht sprechen.

Das ist eine Grundregel. Eher nett umschreiben und Dinge wie "bin auf 
der Suche nach neuen Herausforderungen" oder "suche eine neue 
Perspektive die ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber nicht sehe"

von Hans E. (Gast)


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Und warum nicht, das ist doch die Wahrheit? Außerdem ist dieser 
Arbeitgeber bekannt für sein mieses Image. Die Fluktuation ist dort auch 
ziemlich hoch. Außerdem muß ich doch erklären, welche Arbeit ich dort 
gemacht habe. Gerade dann kann ich doch nichts aus den Fingern saugen, 
sondern muß erläutern, welche eklatanten Schwachstellen ich z.B. in der 
Hardware oder Software behoben haben, die meine Vorgänger hinterlassen 
haben.

von Horst (Gast)


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Hans E. schrieb:
> Und warum nicht, das ist doch die Wahrheit? Außerdem ist dieser
> Arbeitgeber bekannt für sein mieses Image. Die Fluktuation ist dort auch
> ziemlich hoch. Außerdem muß ich doch erklären, welche Arbeit ich dort
> gemacht habe. Gerade dann kann ich doch nichts aus den Fingern saugen,
> sondern muß erläutern, welche eklatanten Schwachstellen ich z.B. in der
> Hardware oder Software behoben haben, die meine Vorgänger hinterlassen
> haben.
>


Wer so über Ex Arbeitgeber spricht, der macht sich selbst nur schlecht. 
Weil der neue AG denkt dann "oh gott aus welchem Saftladen kommt der 
den" oder aber der der denkt, der ist ein schlechter Mitarbeiter und 
macht darum aus Hass den Laden so schlecht.

Jedenfalls ist das ein ungeschriebenes Gesetzt bei Bewerbungsgesprächen.

von WaltherPP (Gast)


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Weil du dann den Eindruck eines Schwätzers dalässt. Es interessiert 30 
Minuten nach dem Gespräch niemanden, was wirklich bei deinem alten 
Arbeitgeber passiert ist. Sie wollen mit der Frage nur ausschließen dass 
du "problematisch" bist und genauso über sie herziehen wirst um dann 
nach 3 Monaten zu gehen.

Sag "In meiner Position konnte ich leider nicht wirklichen Wechsel 
bewirken" oder "Mein Aufgabengebiet war zu eingeschränkt" und nicht "Die 
Arschnasen haben keinen Plan und können mich mal, das sagt auch mein 
Kollege Ahmet".

von Hans E. (Gast)


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Horst schrieb:
> Wer so über Ex Arbeitgeber spricht, der macht sich selbst nur schlecht.
> Weil der neue AG denkt dann "oh gott aus welchem Saftladen kommt der
> den" oder aber der der denkt, der ist ein schlechter Mitarbeiter und
> macht darum aus Hass den Laden so schlecht.
>
> Jedenfalls ist das ein ungeschriebenes Gesetzt bei Bewerbungsgesprächen.

Was tun, wenn man aber wirklich bei einem Saftladen war? Ich kann ja 
schlecht so tun, als wären da lauter Geistesgrößen gewesen. Die meisten 
haben dort in der Entwicklung allen Ernstes nach der 
Versuch-Irrtum-Methode gearbeitet. Ich bin jeden Tag kopfschüttelnd nach 
Hause gegangen. Vielleicht sollte man die Zustände dort höflich 
umschreiben?

von Hans E. (Gast)


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Horst schrieb:
> Wer so über Ex Arbeitgeber spricht, der macht sich selbst nur schlecht.
> Weil der neue AG denkt dann "oh gott aus welchem Saftladen kommt der
> den" oder aber der der denkt, der ist ein schlechter Mitarbeiter und
> macht darum aus Hass den Laden so schlecht.
>
> Jedenfalls ist das ein ungeschriebenes Gesetzt bei Bewerbungsgesprächen.

Was tun, wenn man aber wirklich bei einem Saftladen war? Ich kann ja 
schlecht so tun, als wären da lauter Geistesgrößen gewesen. Die meisten 
haben dort in der Entwicklung allen Ernstes nach der 
Versuch-Irrtum-Methode gearbeitet. Ich bin jeden Tag kopfschüttelnd nach 
Hause gegangen. Vielleicht sollte man die Zustände dort höflich 
umschreiben?

von Michael S. (technicans)


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Hans E. schrieb:
> Ich habe einmal nach nur einem Jahr gewechselt

Viel hätteste da ja eh nicht zu erzählen, dafür ist die Zeit
zu kurz gewesen um sich voll zu entfalten. Da hätte der neue
AG wohl nur Angst das du den Job bei ihm auch nach einem Jahr
nicht mehr willst.  Arbeitgeber wollen aber die volle
Personalkontrolle haben und das macht die dann paranoid.

von Hans E. (Gast)


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Ok. Werde dann sagen, daß mir der Aufgabenbereich zu eingeschränkt war, 
und meine Talente nur unzureichend entfalten konnte.

von Horst (Gast)


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also vllt fehlt es Dir da einfach an etwas geschäftssinn. Das ist eben 
so in der Wirtschaft. Man muss sich vermarkten können. Schlechte Dinge 
halt nett umschreiben usw, wie das Immomakler auch machen.

Das kann doch nicht so schwer sein ...

von Hans E. (Gast)


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Horst schrieb:
> also vllt fehlt es Dir da einfach an etwas geschäftssinn.
Nein, ich versuche halt immer, ehrlich zu sein. Klingt vielleicht 
komisch, ist aber so,

von Kolophonium (Gast)


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>Nein, ich versuche halt immer, ehrlich zu sein.

Dann erzähle im Bewerbungsgespäch einfach die Wahrheit und warte, ob du 
ein Angebot bekommst.

Wo ist da jetzt das große Problem?

von Hans E. (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Dann erzähle im Bewerbungsgespäch einfach die Wahrheit und warte, ob du
> ein Angebot bekommst.
>
> Wo ist da jetzt das große Problem?

Hatte bei ein paar Absagen den Eindruck, daß die Wahrheit nicht so gut 
angekommen ist. Daher wollte ich nachfragen, wie man in so einem Fall am 
besten vorgeht.

von Kolophonium (Gast)


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>Hatte bei ein paar Absagen den Eindruck, daß die Wahrheit nicht so
>gut angekommen ist.

Du lernst also nicht einmal aus Erfahrung.

von Horst (Gast)


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Hans E. schrieb:
> Kolophonium schrieb:
>> Dann erzähle im Bewerbungsgespäch einfach die Wahrheit und warte, ob du
>> ein Angebot bekommst.
>>
>> Wo ist da jetzt das große Problem?
>
> Hatte bei ein paar Absagen den Eindruck, daß die Wahrheit nicht so gut
> angekommen ist. Daher wollte ich nachfragen, wie man in so einem Fall am
> besten vorgeht.

es ist wie beim flirten oder beim Verkauf. Die Wahrheit interessiert 
nicht, es geht darum, dass man einen gewissen Eindruck hinterlässt der 
positiv ist ! es ist wie beim Maskenball. Nicht der ehrlichste bekommt 
den Preis, sondern der mit dem schönsten Kostüm.

Nehmt mal McDoof. Haben die die besten Burger ? nein ? aber sind die 
dennoch ein Mrd Konzern ? richtig, weil die gut verkaufen und wissen wie 
man Leute Manipuliert.

von Hans E. (Gast)


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Kolophonium schrieb:
>>Hatte bei ein paar Absagen den Eindruck, daß die Wahrheit nicht so
>>gut angekommen ist.
>
> Du lernst also nicht einmal aus Erfahrung.

Stimmt nicht, war mir nur nicht sicher, weil niemand den Grund für eine 
Absage nennt.

von Kolophonium (Gast)


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>Stimmt nicht, war mir nur nicht sicher, weil niemand den Grund für eine
>Absage nennt.

Lies dir deine Beiträge

>Autor: Hans E. (Gast)
>Datum: 24.11.2012 18:50
>Und warum nicht, das ist doch die Wahrheit?

und

>Autor: Hans E. (Gast)
>Datum: 24.11.2012 19:01
>Was tun, wenn man aber wirklich bei einem Saftladen war? Ich kann ja
>schlecht so tun, als wären da lauter Geistesgrößen gewesen.

noch einmal durch und geh dann spielen.

von Hans E. (Gast)


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Es gibt aber Firmen, die sind nun mal ziemlich dilettantisch, und das 
weiß auch die gesamte Branche - vor allem die Kunden, die sich mit 
diesen Bastel-Produkten herumärgern müssen.

von Michael S. (technicans)


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Hans E. schrieb:
> Es gibt aber Firmen, die sind nun mal ziemlich dilettantisch, und das
> weiß auch die gesamte Branche - vor allem die Kunden, die sich mit
> diesen Bastel-Produkten herumärgern müssen.

Öh, Siemens und DB? ;-))

von Al3ko -. (al3ko)


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Hans E. schrieb:
> und meine Talente nur unzureichend entfalten konnte.

Talente... klar

von Martin (Gast)


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Hans E. (Gast) schrieb:
>Es gibt aber Firmen, die sind nun mal ziemlich dilettantisch, und das
>weiß auch die gesamte Branche - vor allem die Kunden, die sich mit
>diesen Bastel-Produkten herumärgern müssen.

nur leider merkt man als Kunde sowas zu spät.

von A. $. (mikronom)


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Kolophonium schrieb:
>>Hatte bei ein paar Absagen den Eindruck, daß die Wahrheit nicht so
>>gut angekommen ist.
>
> Du lernst also nicht einmal aus Erfahrung.

Er stellt hier im diesem Thread mehrfach die gleiche Frage, bekommt 
immer wieder von verschiedenen Leuten die Antwort "Halt die Klappe was 
deinen alten AG betrifft!", stellt aber immer wieder die Frage.

Das ist pure Lernresistenz! Und Naivität.

von Michael S. (technicans)


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Man könnte ja auch dreist sagen: "Nun hab ich den alten Laden
sauber an die Wand gefahren und suche ein neues Opfer".;-)))
Gewöhnlich wird das jeder als Scherz auffassen und dann
sich anderen interessanten Themen zu wenden, denn wenn die
Pointe nicht vergeigt wurde, ist das Stimmungshoch damit
erreicht.;-)

von Job (Gast)


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Es geht um den Bewerber und nicht um seinen Anzug, sein Auto, oder 
frühere Arbeitgeber. Die anderen Dinge sind nur Beiwerk für den 
Gesamteindruck.

Also einen sauberen und aktuellen Anzug tragen, den alten Golf 3 um die 
Ecke parken und bei Fragen zum alten Arbeitgeber geschickt ausweichen: 
z. B. Tätigskeitbereich wich stark von der Vereinbarung ab, usw.

von Willi W. (williwacker)


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Wenn du jetzt schlecht über Deinen alten Arbeitgeber redest, dann denkt 
Dein neuer Arbeitgeber, wenn Du dort weggehst, dann redest Du auch 
schlecht über ihn. Und wer will schon, dass schlecht über ihn geredet 
wird?

von Ich (Gast)


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Hans E. schrieb:
> Ich habe einmal nach nur einem Jahr gewechselt, weil der Laden eine
> ziemliche Katastrophe war (Frickelei, keine Prozesse, keine
> Dokumentation, ahnungslose unstudierte Kollegen, Übernahme eines
> Katastrophenprojektes).

Das heisst, Du hattest danach mind. einen weiteren Job, den du jetzt 
wieder, warum auch immer) wechseln möchtest.

> Soll man dann im Vorstellungsgespräch Tacheles
> reden, was das für eine Chaotentruppe war, oder wie erklärt man den
> Wechsel am besten?

Nach einem Jahr sieht man wie der Hase läuft oder nicht.
Man sah vieles halt anders und fühlte sich in der Umgebung nicht mehr 
wohl.

Das solltest Du dann aber nicht häufiger gemacht haben.

von Ben (Gast)


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Erzähl was für ein Saftladen das war. Wie inkompetent die MA agiert 
haben und das du mit der Situation überfordert warst. Wie schlecht alle 
anderen sind und wie toll du im Vergleich (immer Vergleich, ich lieber 
diese Leute) dazu warst. Aber bisher keine Ahnung davon hast mit einen 
fähigen Team zusammenzuarbeiten. Das möchtest du in im neuen Unternehmen 
versuchen...


Das macht man doch gerne über die "Luschen" zu lästern. All die Luschen 
die ständig einen aufhalten... tsts

von HR3 (Gast)


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Du bist halt in der Annahme, dass deine Sicht der Dinge "die Wahrheit" 
ist. Und alles andere wäre eine Lüge. So ist es aber nicht. Probleme 
gibt es überall, und dass du nur Negatives und nichts Positives findest 
spricht für sich. Denn ich habe bisher noch immer genug Positives 
gefunden. Und wenn dich ev. jemand deswegen nicht anstellt, dann ist das 
meiner Meinung nach gerechtfertigt.

Du kannst dich ja einmal in die Position des Chefs hineinversetzen. Zwei 
ähnlich qualifizierte Personen kommen zum Bewerbungsgespräch. Du zuerst.

Da erzählst du, dass alles schlecht war und alle unfähig (außer du 
natürlich). "Lauter Geisterfahrer" sozusagen. Der Chef wird sich schon 
denken, wo das Problem lag. Noch dazu hast du anscheinend, wider 
besserem Wissen, nichts dagegen unternommen, sondern fliehst einfach. 
Nicht sehr durchsetzungsstark. Und sogar wenn das so war, hältst du dich 
nicht an die überall gepredigten Regeln eines Vorstellungsgesprächs. 
Viel einfacher als nicht über den alten Arbeitgeber herzuziehen kann das 
gar nicht sein.

So, jetzt kommt der nächste Bewerber. Der erzählt wie seine vorige Firma 
gewachsen ist, und es ein bisschen an den Prozessen gefehlt hat. Aber er 
hat sich darum gekümmert, und viel dabei gelernt. Jetzt möchte er sein 
Wissen der neuen Firma zur Verfügung stellen.

Na wen würdest du einstellen?

von Michael S. (technicans)


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HR3 schrieb:
> Na wen würdest du einstellen?

Den der Chef unter Kontrolle halten kann und nicht einen
der an seinem Stuhl sägt.

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