Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Karriere als Informatiker


von private (Gast)


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Hallo,

Informatiker trifft man nicht so häufig in Vorstandsetagen an. Woran 
liegt das? Es gibt dort Betriebswirte, Ings, Rechtsanwälte aber kaum 
Informatiker, vielleicht ausser Facebook, Google.

von kw goiöw9 (Gast)


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Die meisten Vorstände sind um die 60. Vor 40 Jahre gab es noch kaum eine 
formale Informatik-Ausbildung ...

von private (Gast)


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na ja, z.B. von Audi Rupert Stadler ist erst 49.

Sogar auf der Bereichsleiter Ebene (z.B. in der Autobranche) wirst 
keinen Informatiker finden können.

von robocash (Gast)


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Informatiker sind manchmal der Chef von einem kleinen, eigenem 
Unternehmen.

Bei großen Unternehmen gibt es professionelle Chefs, also mit der 
"Ausbildung zum Chef". Das sind meist Philosophen, Rechtsanwälte oder 
Ökonomen. Beispiele sind Bill Gates (Rechtsanwaltssohn ohne Ausbildung), 
Siemens-Löscher (BWL) oder Rene Obermann (VWL).

Erstaunlicherweise sind Chefs von Google und IBM Informatiker. 
Vielleicht liegt es daran, dass Deutschland ein Informatik-Importland 
ist. Es gibt hier nur wenig IT-Firmen. Es müssen ja alle Informatiker 
auf English programmieren.

von private (Gast)


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robocash schrieb:
> Bei großen Unternehmen gibt es professionelle Chefs, also mit der
> "Ausbildung zum Chef". Das sind meist Philosophen, Rechtsanwälte oder
> Ökonomen. Beispiele sind Bill Gates (Rechtsanwaltssohn ohne Ausbildung),
> Siemens-Löscher (BWL) oder Rene Obermann (VWL).

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/0,2828,413124,00.html
"Während der Anteil von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren stieg, 
sank die Zahl der Juristen unter den Vorstandschefs von 32 auf magere 
10,6 Prozent. Die Ökonomen stellen mit 38,8 Prozent die größte Gruppe 
unter

http://www.pressebox.de/pressemitteilung/verlagsgruppe-handelsblatt-gmbh/Ingenieure-und-Naturwissenschaftler-erobern-Fuehrungspositionen/boxid/156534
"Junge Karriere – das Handelsblatt Magazin für den Karrierestart / 
Umfrage: Die Hälfte der Dax-Chefs und 36 Prozent der Dax-Vorstände haben 
ingenieur- oder naturwissenschaftliches Studium absolviert"

Und wo sind die Informatiker?

von Mark B. (markbrandis)


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private schrieb:
> Hallo,
>
> Informatiker trifft man nicht so häufig in Vorstandsetagen an. Woran
> liegt das? Es gibt dort Betriebswirte, Ings, Rechtsanwälte aber kaum
> Informatiker, vielleicht ausser Facebook, Google.

Ich hab nicht den Eindruck, dass es nennenswert viele Informatiker gibt, 
die das überhaupt wollen - also Vorstandsmitglied einer großen Firma zu 
sein.

von kinderbetreuung (Gast)


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private schrieb:
> Hallo,
>
> Informatiker trifft man nicht so häufig in Vorstandsetagen an. Woran
> liegt das?
Ärzte trifft man nicht so häufig auf Bauernhöfen. Woran liegt das?


> Es gibt dort Betriebswirte, Ings, Rechtsanwälte aber kaum
> Informatiker, vielleicht ausser Facebook, Google.
Potzblitznochmal!11elf¹1 Woran das wohl liegt???

Gehst du noch in den Kindergarten oder schon eingeschult?


"Der kleine 'private' kann aus der Krabbelecke des Mikrocontrollerforums 
abgeholt werden...".

von Daniel F. (df311)


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private schrieb:
> haben
> ingenieur- oder naturwissenschaftliches Studium absolviert"
>
> Und wo sind die Informatiker?

zumindest in österreich gehört die informatik zu einem von beiden, bin 
mir nur nicht ganz sicher zu welchem im moment (das ändert sich hin und 
wieder ;-) )

von private (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Ich hab nicht den Eindruck, dass es nennenswert viele Informatiker gibt,
> die das überhaupt wollen - also Vorstandsmitglied einer großen Firma zu
> sein.
alt aber immer gültig: 
http://www.hampp-verlag.de/Archiv/1_94_Hartmann.pdf

"Informatiker, die es ausdrücklich ablehnen, eine
Führungslaufbahn einzuschlagen, stellen eine kleine Minderheit dar."

"Bis zum Abteilungsleiter wollen es aber immerhin 60% der befragten 
Informatiker bringen (bzw. haben es schon gebracht). 18% sind sich noch 
nicht sicher, ob sie lieber eine Management- oder eine fachbezogene 
Laufbahn einschlagen möchten und nur ganze 22% streben keinen Aufstieg 
in Positionen mit größerer Personalverantwortung an."

Wenn anders sein sollte, dann würde für mich bedeuten, dass Informatiker 
unambitioniert sind.

"Angesichts dieser relativ langen Betriebszugehörigkeit sind die Erfolge
der Informatiker in puncto Karriere doch ziemlich ernüchternd. Zwei
Drittel sind normale Sachbearbeiter, das restliche Drittel Gruppen- oder
Unterabteilungsleiter. Ein Unterabteilungsleiter, dem sieben Angestellte
unterstehen, das ist bislang die höchste Position, die ein Informatiker
in diesem Unternehmen erreicht hat. Obwohl das Bild nicht bei allen
Anwendern so düster ist, beim Stahl- und Chemiekonzern gibt es 
vereinzelt Informatiker als Hauptabteilungsleiter, beim Medienkonzern 
mit seiner völlig untypischen Struktur sind es immerhin ein paar 
Führungskräfte oberhalb des Grup % penleiters , so ist die Situation im 
Automobilkonzern doch insofern charakteristisch, als die Gründe für die 
relativ geringe Repräsentanz auch für die meisten anderen Anwender 
Gültigkeit besitzen."

von diplInfo (Gast)


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das ist mir schon früher auch aufgefallen. Wenn man Karriere machen 
will, dann mit Informatikstudium wird man nicht zufrieden sein.
Informatiker landen zu 75% in der Softwareentwicklung. Ich wollte mal 
bei System bei einem OEM Autoindustrie arbeiten, und es ging nicht. Da 
viele Ings, d.h. Maschinenbauer und E-Techniker waren. Aber der 
Maschinenbauer konnte zu uns kommen und Software entwickeln, sogar 
Abteilungsleiter werden.

von Besser_Wessi (Gast)


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diplInfo schrieb:
> das ist mir schon früher auch aufgefallen. Wenn man Karriere machen
> will, dann mit Informatikstudium wird man nicht zufrieden sein.
> Informatiker landen zu 75% in der Softwareentwicklung. Ich wollte mal
> bei System bei einem OEM Autoindustrie arbeiten, und es ging nicht. Da
> viele Ings, d.h. Maschinenbauer und E-Techniker waren. Aber der
> Maschinenbauer konnte zu uns kommen und Software entwickeln, sogar
> Abteilungsleiter werden.

ja da ist schon was dran. Karriere hängt aber auch von der 
Persönlichkeit ab. Jedenfalls ist es als Ing einfacher in eine Firma 
rein zu kommen wo nach IG Metall bezahlt wird. Informatiker landen eher 
im Mittelstand ohne Tarifbindung und in der Tat, auch wenn das viele 
hier nicht wahr haben wollen, auch ein E Techniker kann mit etwas 
Erfahrung auch gute SW entwickeln. Auch das ist eher eine Typfrage als 
eine Frage der Ausbildung. Ich kenne in meinem Bereich Fachinformatiker, 
sogar ohne Abi, die machen mit Anfang 20 ohne weiteres den Dipl.-Inf von 
der TU platt.

Natürlich macht das nicht jeder Fachinformatiker. Aber wer eine Begabung 
zum SW entwickeln hat, kann das auch ohne Informatik studiert zu haben. 
Bei E Technik dagegen ist das anders, da braucht man vieles an 
Grundlagenwissen.

von P. M. (o-o)


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robocash schrieb:
> Beispiele sind Bill Gates (Rechtsanwaltssohn ohne Ausbildung),
> Siemens-Löscher (BWL) oder Rene Obermann (VWL).

Naja, Bill Gates als "Rechtsanwaltssohn ohne Ausbildung" zu bezeichnen, 
mag zwar formal korrekt sein. Allerdings war er schon in sehr frühen 
Jahren ein ausgezeichneter Programmierer. Auch wenn er keinen Abschluss 
hat, aber sein Werdegang ist definitiv der eines Informatikers.

von Thomas1 (Gast)


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diplInfo schrieb:
> das ist mir schon früher auch aufgefallen. Wenn man Karriere machen
> will, dann mit Informatikstudium wird man nicht zufrieden sein.


Wer da aufsteigen will, macht noch den MBA.

von P. M. (o-o)


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Besser_Wessi schrieb im Beitrag #2931645:
> Bill Gates ist in erster Linie Geschäftsmann, die "Computerrei" war halt
> sein Hobby. Man kann sagen: Ein talentierter Frickler mit guter
> Geschäfsname, aber sich kein typischer "Informatiker".

Lies doch mal, was er in frühen Jahren so gemacht hat. Er hatte nichts 
als Computer im Sinn. Da war nicht nur Frickelei, sondern durchaus echte 
Fachkompetenz vorhanden. Oder wie viele der "talentierten Frickler" hier 
im Forum würden wohl einen Basic-Interpreter hinkriegen? (Mit den 
Mitteln der 70er Jahre!) Natürlich, dann kamen plötzlich geschäftliche 
Angebote, von da an war er hauptsächlich Geschäftsmann. Aber da der 
Begriff "Informatiker" sowieso völlig unscharf definiert ist, darf man 
ihn getrost als Informatiker bezeichnen.

von private (Gast)


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Besser_Wessi schrieb:
> Jedenfalls ist es als Ing einfacher in eine Firma
> rein zu kommen wo nach IG Metall bezahlt wird. Informatiker landen eher
> im Mittelstand ohne Tarifbindung
ja das stimmt. Es sollte sich auch bei den Gehältern spiegeln.

Besser_Wessi schrieb:
>Bei E Technik dagegen ist das anders, da braucht man vieles an
>Grundlagenwissen.
Frage, was lernt dann eigentlich ein Informatiker? Was kann er mehr als 
zB. Fachinformatiker oder E-Techniker. Softwareentwicklung ist 
eigentlich keine Wissenschaft oder Grundlagenwissenschaft, wo es "nur" 
für Informatiker vorbehalten bleibt, oder doch anders?

von D. I. (Gast)


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private schrieb:
> Frage, was lernt dann eigentlich ein Informatiker? Was kann er mehr als
> zB. Fachinformatiker oder E-Techniker. Softwareentwicklung ist
> eigentlich keine Wissenschaft oder Grundlagenwissenschaft, wo es "nur"
> für Informatiker vorbehalten bleibt, oder doch anders?

Schau ins Modulhandbuch eines Informatikstudiums, dann weißt dus. Wer 
denkt Softwareentwicklung = Informatik hat eh schon verloren, lol.

von Horst (Gast)


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D. I. schrieb:
> Schau ins Modulhandbuch eines Informatikstudiums, dann weißt dus. Wer
> denkt Softwareentwicklung = Informatik hat eh schon verloren, lol.

aber in der Praxis ist es eben meist genau das. Selbst als IT Consultant 
ist man quasi doch sehr oft auch Entwickler.

von D. I. (Gast)


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Horst schrieb:
> D. I. schrieb:
>> Schau ins Modulhandbuch eines Informatikstudiums, dann weißt dus. Wer
>> denkt Softwareentwicklung = Informatik hat eh schon verloren, lol.
>
> aber in der Praxis ist es eben meist genau das. Selbst als IT Consultant
> ist man quasi doch sehr oft auch Entwickler.

Es macht aber einen gewaltigen Unterschied WAS man entwickelt und 
welches Hintergrundwissen man dafür braucht. 0815 Software entwickeln 
kann jeder Affe und sogar E-Techniker.
Komplexe, robuste Software planen und entwickeln, die einen 
entsprechenden Durchsatz schafft, ist da schon was anderes.
Schau dir ein x-beliebiges größeres Open Source Projekt an, oder die die 
von FB, Google, Apache, etc. bereitgestellt werden.
Oder als Beispiel da du ja in dem Bereich bist: Du bist SAP Anwender und 
ABAP entwickler. Aber auch das muss vorher irgendjemand mal entwickelt 
haben.

von Wilhelm F. (Gast)


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private schrieb:

> Frage, was lernt dann eigentlich ein Informatiker? Was kann er mehr als
> zB. Fachinformatiker oder E-Techniker.

Ein genialer Softwareentwickler kam aber auch zu mir, wenn er für mich 
triviale Dinge wissen wollte. Nein, ich verdrehe da nie die Augen. Z.B. 
eine Interfaceschaltung Tastenankopplung an einen µC. Mit so Dingen tun 
die sich oft schon mal schwer. Dagegen spricht auch nichts. Sind halt 
keine E-Techniker. Andererseits bekam ich von ihm Tipps, wie ich z.B. 
Unix-Tools in Command-Files anbinde, und die Syntax richtig mache. Was 
wiederum ich nicht wußte, einen halben Tag gesucht hätte, und er es in 5 
Minuten hat.

So ein Team aus E-Techniker und Softie ergänzt sich deshalb oft gut.

Der Physiker kam auch gelegentlich mal, und ich lernte wiederum auch was 
von ihm. Er kannte Bildverarbeitung, die mathematische Faltung dort mit 
sowas, aber keine Transistor-Grundschaltung. So ist das Leben. Mit 
Freude und Interesse gegenseitig nehmen und geben.

von D. I. (Gast)


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Btw. diese stumpfsinnige Diskussion Inf vs. Ing ist hier jeden Monat mal 
anzutreffen. Beide Seiten zeigen dort wunderbar in haarsträubenden 
Diskussionen, wie primitiv sie doch im Kern sind.

von Horst (Gast)


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D. I. schrieb:
> Du bist SAP Anwender und
> ABAP entwickler. Aber auch das muss vorher irgendjemand mal entwickelt
> haben.

SAP Anwender bin ich nicht, aber bin IT Architekt und Entwickler in dem 
Umfeld.

Jedenfalls bei SAP selbst arbeiten sehr viele Physiker, die niemals 
Informatik studiert haben, in der Entwicklung. Man sagt ja auch 
scherzhaft SAP = Sammelstelle arbeitsloser Physiker.

Allerdings kenne ich auch sehr gute Fachinformatiker aus dem SAP Umfeld, 
die locker ihren studierten Kollegen das Wasser reichen können oder 
sogar noch besser sind. Robuste und performante SW zu entwickeln ist 
eher eine Frage von Begabung und Erfahrung. Da bringen auch Vorlesungen, 
insbesondere in theoretischer Informatik eher wenig. Und das was man in 
Fächern wie "SW Technik" lernt, die lernt ein Fachinformatiker auch on 
the job, wenn er nicht gerade in einer Frickelbude arbeitet.

von Wilhelm F. (Gast)


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D. I. schrieb:

> Beide Seiten zeigen dort wunderbar in haarsträubenden
> Diskussionen, wie primitiv sie doch im Kern sind.

Noch schlimmer die Themen Uni vs. FH.

von D. I. (Gast)


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Hans schrieb im Beitrag #2931857:
> Informatik ist idealerweise eine Modelleriungsdisziplin, die sich aus
> Methoden der Struktur- und Ingenieurswissenschaften bedient.
>
> Deswegen ist es auch wichtig, kommunikativ zu sein als Informatiker.
>
> Wer komplexe Modelle bilden möchte, muss sich bei Experten aus den
> anderen Wissenschaften "bedienen" - das ist doch das tolle. Wer will,
> kann da viel lernen von Physikern, E-Technikern, Chemikern, Biologen,
> Kaufleuten, ...
>
> Die reine Software-Entwicklung ist Handwerk, genau wie die
> Programmierung.

Das finde ich recht treffend.

von (prx) A. K. (prx)


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D. I. schrieb:
>> Die reine Software-Entwicklung ist Handwerk, genau wie die
>> Programmierung.
>
> Das finde ich recht treffend.

Aber nur im sehr übertragenen Sinn. Ein Software-Entwickler mit zwei 
linken Händen braucht höchstens eine andere Tastatur. Weil das neben der 
Maus und dem Touchscreen das einzige ist, was er mit seinen Händen 
anfasst.

von D. I. (Gast)


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A. K. schrieb:
> D. I. schrieb:
>>> Die reine Software-Entwicklung ist Handwerk, genau wie die
>>> Programmierung.
>>
>> Das finde ich recht treffend.
>
> Aber nur im übertragenen Sinn. Ein Software-Entwickler mit zwei linken
> Händen braucht höchstens eine andere Tastatur. Ein (echter) Handwerker
> mit zwei linken Händen hingegen taugt höchstens zum Chef. ;-)

Ich bezog mich nicht nur auf den letzten Satz sondern auf den Inhalt des 
gesamten Postings :) Kommunikative Skills sind für einen guten 
Informatiker wichtig IMO

von Wilhelm F. (Gast)


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Hans schrieb im Beitrag #2931858:

> Oder Leistungsträger vs. Berufsjammerer

Natürlich! Wobei sich mir Berufsjammerer jetzt nicht erschließt. Denn 
ich habe mit diesem Beruf nichts mehr zu tun. Hat aber nichts mit meiner 
Teilnahme hier zu tun.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich weise dich gleich aus, und setze dir mal den Kopf zwischen die 
Ohren!

von Wilhelm F. (Gast)


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Bitte, gern geschehen.

von Wilhelm F. (Gast)


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genervt schrieb im Beitrag #2932003:
> Irgendeine ABM brauchst du ja ganz offensichtlich ..

Du weißt bestimmt was ..

von private (Gast)


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Alles gut und schön, aber meine Frage war, warum sind so wenig 
Informatiker in Leitenden Positionen? Die Zahlen habe ich doch oben 
gepostet, was ist die Erklärung dafür? Wenn ich z.B. ein Informatiker 
bin, ich will doch nicht bis 67 als Softwareentwickler arbeiten, oder? 
Ich suche nach dem Grund, warum ich als Informatiker z.B. bei BMW kein 
Bereichsleiter von Motorenentwicklung sein kann, und warum der Ing, ohne 
Probleme, der Chef von Softwareentwicklung bei z.B. SAP sein kann? Was 
ist dabei der Unterschied?

von D. I. (Gast)


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Warum versuchst du krampfhaft Verbindungen irgendwo zu erstellen wo 
keine sind? ...

\troll
Ganz einfach: Informatiker machen nach ein paar Jahren BE ihr eigenes 
Business und verdienen sich goldene Eier während sich der arme 
Konzern-Ing. sich maximal noch auf einen kleinen Leitungsposten 
schleppen kann, da sein Spezialwissen außerhalb des Konzerns schon 
längst obsolet ist. Mit 40 wird er dann sozialverträglich entsorgt. Das 
geht ganz einfach, schließlich muss sich der Inf. nicht mit so Kram wie 
WEEE, CE, und so nen Kram rumschlagen.
So einfach ist das.
\endtroll

;)

von EinInformatiker (Gast)


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private schrieb:
> Alles gut und schön, aber meine Frage war, warum sind so wenig
> Informatiker in Leitenden Positionen?
> [...]
> Ich suche nach dem Grund, warum ich als Informatiker z.B. bei BMW kein
> Bereichsleiter von Motorenentwicklung sein kann, und warum der Ing, ohne
> Probleme, der Chef von Softwareentwicklung bei z.B. SAP sein kann? Was
> ist dabei der Unterschied?
Du hast dir dir die Antwort auf deine Frage doch schon selbst gegeben: 
weil Unternehmen wie BMW eben "klassische" Ingenieursfirmen sind und 
daher eben gerne Leute suchen mit denen sie auch vertraut sind. 
Informatiker sind für solche Ingenieursunternehmen wie BMW eben eine 
relative neue Spezies, die ausserhalb der IT-Abteilung bis vor kurzen 
vermutlich nur selten anzutreffen war. Was der Bauer nicht kennt....

Gerade BMW hatte dieses Jahr jedoch massenweise Stellen für Informatiker 
offen! Offenbar verstehen sie es langsam, dass sie für die zunehmende 
Zahl an Softwarekomponenten im Auto auch Informatiker einstellen 
sollten.

Ich denke jedoch, dass Informatiker in der Zukunft immer stärker in die 
höheren Ebenen des Managements vordringen werden. Das muss jedoch von 
unten her erst wachsen.
In klassischen IT Unternehmen wie Google, Apple, Microsoft, Oracle, IBM 
oder auch Qualcomm, VMware sind Informatiker ohnehin bereits in 
Führungspositionen anzutreffen. Inklusive dem Topmanagement.



Ich denke dass die Informatik - und somit auch die Informatiker - in den 
nächsten Jahrzehnten die Anerkennung bekommen wird, die sie sich auch 
verdient:
1. Informatik ist eine eigenständige Wissenschaft deren Studium wichtige 
Grundlagenkenntnisse vermittelt.
2. Quereinsteiger werden es immer schwerer haben "richtige" Informatiker 
zu verdrängen, gerade auch in Hinblick auf Führungspositionen.

von Horst (Gast)


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EinInformatiker schrieb:
> 2. Quereinsteiger werden es immer schwerer haben "richtige" Informatiker
> zu verdrängen, gerade auch in Hinblick auf Führungspositionen.

ja und nein. Ich denke, Leute die als Quereinsteiger neu in die IT 
wollen, werden es schwerer haben. Die Leute, die lange Erfahrung als 
Quereinsteiger haben und gute Referenzen besitzen, werden auch weiterhin 
gefragt sein.

Wobei in der IT vieles möglich ist. Prinzipiell zählen hier weniger 
formale Abschlüsse sondern viel mehr praktisches können. Jobs wo man als 
ITler vieles von der Theorie benötigt, gibt es in der freien Wirtschaft 
nämlich recht selten.

Der krasseste Quereinsteiger den ich kenne, arbeitet bei einem kleinen 
Beratungshaus. Er ist öfter mal für uns tätig. Er ist gelernter 
Einzelhandelskaufmann, hat niemals studiert. Er ist aber schon so Ende 
40 und kam damals irgendwie per Zufall in die IT, als seine 
Supermarktkette mehr und mehr EDV eingeführt hat. So wuchs er da nach 
und nach rein und er hatte wohl Talent.
Seit fast 20 Jahren ist er nun in der IT, in vielen Dingen macht er auch 
studierten Informatikern noch was vor.

von private (Gast)


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Danke für Horst und EinInformatiker, für die sachliche Diskussion bzw. 
interessante Antworten.
Gibt es hier auch einen Admin? wenn ja bitte ALLE Beiträge von Wilhelm 
Ferkes, genervterer und anderen Troller zu löschen. Danke! Es ist doch 
möglich sie auch per IP Erkennung zu sperren, oder?

Horst schrieb:
> Wobei in der IT vieles möglich ist. Prinzipiell zählen hier weniger
> formale Abschlüsse sondern viel mehr praktisches können. Jobs wo man als
> ITler vieles von der Theorie benötigt, gibt es in der freien Wirtschaft
> nämlich recht selten.
Dann würde es aber heißen, dass ein Beruf via Berufsschule für IT 
ausreichend ist --> man braucht dafür keine studierte Informatiker, 
oder? klar, um provokativ zu fragen.

von Horst (Gast)


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private schrieb:
> Dann würde es aber heißen, dass ein Beruf via Berufsschule für IT
> ausreichend ist --> man braucht dafür keine studierte Informatiker,
> oder? klar, um provokativ zu fragen.

jaein, sehe ich aber teils auch so. Nur ein Studium enthält mehr als 
eine Ausbildung und dauert auch länger. Aber an sich hast Du für viele 
IT Jobs Recht.

von D. I. (Gast)


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private schrieb:
> Dann würde es aber heißen, dass ein Beruf via Berufsschule für IT
> ausreichend ist --> man braucht dafür keine studierte Informatiker,
> oder? klar, um provokativ zu fragen.

Falsch, viele Informatiker werden einfach überqualifiziert eingesetzt. 
Das ist aber genauso der Fall wenn man einen Ing dazu abstellt nur 
Schaltungen zu löten.
Was denke ich wahr ist, es gibt weniger Jobs für die tatsächlich ein 
"vollwertiger" Informatiker gebraucht wird. Aber auch von diesen Jobs 
gibts einige und die sind dann auch entsprechend dotiert und da wird 
entsprechendes Know-How gebraucht. Aber Unterqualifizierte in die 
entsprechenden Stellen zu setzen kann mit hoher Wahrscheinlichkeit 
scheitern.
Es liegt dann am Informatiker selbst sich entsprechend zu entwickeln. 
Nimm Chris D. als Beispiel, der ist Inf., hat sich seine Nische gesucht 
und ist nun erfolgreich selbstständig.

von private (Gast)


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D. I. schrieb:
> Es liegt dann am Informatiker selbst sich entsprechend zu entwickeln.
> Nimm Chris D. als Beispiel, der ist Inf., hat sich seine Nische gesucht
> und ist nun erfolgreich selbstständig.
ja, das glaube ich dir schon. Der Informatiker kann sich selbstständig 
machen bestimmt mit weniger Aufwand und Kapital als z.B. Ing.

Aber ich bleibe immer noch bei den IG Metall Konzernen. Warum habe ich 
als Informatiker kaum Chancen bei Autohersteller eine Position als 
Bereichsleiter zu ergattern? oder als Leiter der Motorenentwicklung, 
Mechanikentwicklung bei BMW, Audi, VW...etc? Was fehlt mir als Dipl. 
Informatiker? Warum der Ing. kann aber "ohne" Probleme als Leiter der 
Softwareentwicklung bei SAP, Vector-Informatik etc. einsteigen? Sind die 
Voraussetzungen doch anders? Ist z.B. Motorenentwicklung oder 
Mechanikentwicklung mehr Wissenschaftlich, bzw verlangt diese 
Entwicklung mehr Grundlagen als Softwareentwicklung? Dann frage ich 
gleich, ist informatik eine Wissenschaft im wahrsten Sinne des Wortes?

von Horst (Gast)


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D. I. schrieb:
> Was denke ich wahr ist, es gibt weniger Jobs für die tatsächlich ein
> "vollwertiger" Informatiker gebraucht wird. Aber auch von diesen Jobs
> gibts einige und die sind dann auch entsprechend dotiert und da wird
> entsprechendes Know-How gebraucht. Aber Unterqualifizierte in die
> entsprechenden Stellen zu setzen kann mit hoher Wahrscheinlichkeit
> scheitern.

was für Jobs meinst Du genau damit ? und wie ist da so die Bezahlung ? 
Jobs in der Forschung. Gut bezahlt sind die selten.

von Mark B. (markbrandis)


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private schrieb:
> Alles gut und schön, aber meine Frage war, warum sind so wenig
> Informatiker in Leitenden Positionen?

Nein, das war nicht deine Frage. Du hattest explizit nach 
Informatikern in Vorstandsetagen gefragt, was in der Regel auf große 
Aktienkonzerne hindeutet.

Informatiker als leitende Angestellte (Gruppenleiter, Abteilungsleiter) 
gibt es sehr wohl, und nicht mal wenige.

von A. $. (mikronom)


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private schrieb:
> Alles gut und schön, aber meine Frage war, warum sind so wenig
> Informatiker in Leitenden Positionen?

Weil sie nicht wollen oder ungeeignet sind. In meiner Wahrnehmung sind 
die Informatiker immer noch die mit Pickelfratze und mangelnden 
Kommunikationsfähigkeiten. Selbst wenn man denen im Studium ein paar 
Softskills beibringt, dann vergessen die das ganz schnell wieder, weil 
ihnen das Bewusstsein zur Anwendung dieser fehlt. Die sehen überhaupt 
keinen Grund darin kommunikativ zu sein.

Klar, nicht alle sind so.

> Wenn ich z.B. ein Informatiker
> bin, ich will doch nicht bis 67 als Softwareentwickler arbeiten, oder?

Es gibt welche, die wollen genau das. Die würden am liebsten beim 
Arbeitgeber wohnen und nach ihren 8 Stunden den Rest des Tages noch 
kostenlos weiterarbeiten, Hauptsache es gibt Gola und Bizza in rauhen 
Mengen.

Ich kenne mehrere solche Nerds und muss beruflich auch noch mit ihnen 
zusammenarbiten, die können über nichts anderes reden als Computer und 
Software. Wer will denn bitte solche Kommunikationskrüppel als 
Geschäftsführer oder Abteilungsleiter haben?

BTW: Ein typisches Erkennungsmerkmal solcher Kommunikationskrüppel ist 
schwarz-weiß-Argumentation. "C ist die einzig brauchbare 
Programmiersprache", "Nur VW kann gute Dieselmototen bauen", "Nur 
ARECA-RAID-Controller taugen was, alles andere ist Schrott", "Windows 
ist völlig unbrauchbar", ...

> Ich suche nach dem Grund, warum ich als Informatiker z.B. bei BMW kein
> Bereichsleiter von Motorenentwicklung sein kann,

Vermutlich weil du null Plan von Motoren hast.

> und warum der Ing, ohne
> Probleme, der Chef von Softwareentwicklung bei z.B. SAP sein kann?

Ingenieurstudiengänge sind zum einen sehr breit aufgestellt, zum anderen 
muss man als "Chef von Softwareentwicklung" nicht wirklich selber 
programmieren können. Letzteres ist aber das, was Informatiker (genauer: 
Softwareentwickler) nur selten begreifen.

von D. I. (Gast)


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private schrieb:
> Aber ich bleibe immer noch bei den IG Metall Konzernen. Warum habe ich
> als Informatiker kaum Chancen bei Autohersteller eine Position als
> Bereichsleiter zu ergattern? oder als Leiter der Motorenentwicklung,
> Mechanikentwicklung bei BMW, Audi, VW...etc?

Das beantwortet doch deine Frage schon. Informatiker sind in anderen 
Firmen zu suchen und arbeiten dort auf entsprechenden Stellen. Ich z.B. 
hätte gar keine Lust bei einem Autohersteller zu arbeiten, dafür lieber 
bei einem der namhaften IT-Konzerne oder einem guten mittelständischen 
Softwarehaus.

Horst schrieb:
> was für Jobs meinst Du genau damit ? und wie ist da so die Bezahlung ?
> Jobs in der Forschung. Gut bezahlt sind die selten.

Berufseinsteiger Software-Engineer bei:

- Google, München - Einstiegsgehalt 55-60k€
- Facebook, Menlo Park, CA - 110-120k$ mit etwas Spezial Know-How auch 
bis 135k$
- Google, Mountain View, CA - 115-125k$

Das sind nur die mir aus dem persönlichen Umfeld bekannten Daten von 
Leuten die mir bekannt sind. Alles reine Informatiker :)

von D. I. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Weil sie nicht wollen oder ungeeignet sind. In meiner Wahrnehmung sind
> die Informatiker immer noch die mit Pickelfratze und mangelnden
> Kommunikationsfähigkeiten. Selbst wenn man denen im Studium ein paar
> Softskills beibringt, dann vergessen die das ganz schnell wieder, weil
> ihnen das Bewusstsein zur Anwendung dieser fehlt. Die sehen überhaupt
> keinen Grund darin kommunikativ zu sein.
>
> Klar, nicht alle sind so.

Du solltest deine Wahrnehmung korrigieren.

von (prx) A. K. (prx)


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Andi $nachname schrieb:
> Weil sie nicht wollen oder ungeeignet sind. In meiner Wahrnehmung sind
> die Informatiker immer noch die mit Pickelfratze und mangelnden
> Kommunikationsfähigkeiten.

Das liegt aber eher an deiner Wahrnehmung als an den Informatikern. Ich 
kenne einige mit Leitungsfunktion, darunter auch Geschäftsführer. Einen 
pickeligen Nerd wie in Filmen und Karikaturen würde in ihnen niemand 
erblicken.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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D. I. schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Weil sie nicht wollen oder ungeeignet sind. In meiner Wahrnehmung sind
>> die Informatiker immer noch die mit Pickelfratze und mangelnden
>> Kommunikationsfähigkeiten. Selbst wenn man denen im Studium ein paar
>> Softskills beibringt, dann vergessen die das ganz schnell wieder, weil
>> ihnen das Bewusstsein zur Anwendung dieser fehlt. Die sehen überhaupt
>> keinen Grund darin kommunikativ zu sein.
>>
>> Klar, nicht alle sind so.
>
> Du solltest deine Wahrnehmung korrigieren.

Sehe ich ähnlich - klar. bin ja auch Info ;-)

Aber ernsthaft:
Ich habe ja nun einige Jahre sowohl mit E-Technikern als auch 
Informatikern zusammen studiert und gearbeitet und es genau umgekehrt 
empfunden:

Den Informatikern war eigentlich immer klar, dass sie später im Team 
arbeiten werden und dementsprechend war auch das Studium aufgebaut. 
Praktika etc., das waren alles Teamprojekte.
Ohne Kommunikation und Absprache, Aufgabenverteilung ging da gar nichts.

Informatik ist eine fachübergreifende Disziplin, da ist das Schauen über 
den Tellerrand noch wichtiger als bei anderen.

Dazu kommt noch, dass man dort durch die Nebenfächer ein wunderbares 
Spektrum anderer Disziplinen hatte (ich mit E-Technik, mein 
Studienkollege hatte Psychologie, dessen Mitbewohner BWL usw.). Mir 
erschienen die Leute deswegen wesentlich aufgeschlossener. Man weiss, 
dass man nur zusammen etwas errreichen kann.

Den müffelnden Nerd mit Glasbausteinen und Kalkmilchhaut gibt es 
natürlich auch, aber der bildete eine verschwindend kleine Minderheit.

Und den gab es auch in der E-Technik. Der ältere Kommilitone hatte 
immer(!) denselben furchtbaren gelb-grün-roten Pullover aus offenbar 
reinem Kunststoff an und roch entsprechend. Spitzname war "Perlon-Sau".

Chris D.

von Thomas1 (Gast)


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private schrieb:
> Dann würde es aber heißen, dass ein Beruf via Berufsschule für IT
> ausreichend ist --> man braucht dafür keine studierte Informatiker,
> oder? klar, um provokativ zu fragen.

 Zum Programmieren reicht die FISI-Ausbildung aus. Wenn es um 
komplizierteres geht, dann Leute mit Bachelor nehmen.

von Jlagreen (Gast)


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Irgendwie wird hier im Thread doch viel pauschalisiert...

Man kann doch nicht von absoluten Zahlen darauf schließen, dass es zu 
wenige Infs. auf leitenden Positionen gibt. Wenn dann müsste man auch 
betrachten wie viele Ings. und Infs. denn so die Uni verlassen. Und da 
behaupte ich mal, dass es deutlich mehr Ings gibt, weil es mehr 
Ausrichtungen gibt. In einem Automobilkonzern kann ein Maschinenbau-Ing, 
ein E-Technik oder gar Mechtronik Ing. eine leitende Position einnehmen. 
3 grundverschiedene Richtungen und doch alle 3 sind sie Ingenieure und 
passend für den Automobilkonzern.

Bei den ITlern sind auch in der Tat viele Selbstständige dabei. Alle 
Infs, die ich kenne, sind nicht angestellt. Entweder mit eigenem kleinen 
Softwarehaus aktiv oder als Freelancer unterwegs. Das ist denke ich auch 
die beste Lösung bei der Softwareentwicklung, da es mehr Freiheiten 
erlaubt und die Inf., die ich kenne, diese Freiheit suchen.

Bei Konzernsoftware ist es meist so, dass diese weniger Anwendersoftware 
als vielmehr Produktsoftware ist. D.h. die Software wird für ein Produkt 
geschrieben und eher selten für den Endanwender (z.B. 
Kommunikationssoftware zur Elektronik, etc.). Das sind dann meist auch 
eher so Frickellösungen von Ings., also auch eher weniger interessant 
für Inf. Bei den großen Herstellern steht also erstmal das Produkt 
(Auto, Produktionsanlage, etc.) im Vordergrund, die Software wird halt 
mal angepasst. Im Mittelstand ist das noch viel extremer, da ist 
Software echt nur Nebenprodukt, für so manchen Konstrukteur ein 
notwendiges "Übel" :). Wenn bei uns ein Inf. auftauchen sollte, der uns 
was von UML und Softwaredesign bzw. Software Engineering erzählen will, 
würde der einfach ausgelacht werden.

Neben der internen Software hier im Haus, habe ich auch viel mit 
interner Software von Konzernen zu tun und das Benutzerinterface ist 
meist absolut katastrophal. Aber hey, es funktioniert und das reicht mir 
als Ing. auch. Verkaufen würde ich solche Software aber nicht...

Ich will nicht wissen, wie der Code hinter den Interfaces bei BMW oder 
Audi so aussieht. Wenn deren Software-Guru mal geht, dürfen die 
vermutlich ne komplett neue Software schreiben :P (was sie 
offensichtlich alle paar Modelljahre machen).

Aber ich muss zugeben, ich kenne hier in der Firma ca. 30 Ings. und 
keinen einzigen Inf. Bei Maschinenbauunternehmen werden eben bevorzugt 
Ings. eingestellt, da wird es für Infs. schwierig in leitende Positionen 
zu gelangen. Auch bei Stellenausschreibungen sehe ich eigentlich nie 
Stellen für Infs, nur BWLer oder Ings. Sicher gibt es Infs. in der IT 
Abteilung, aber selbst dort habe ich während meinem Studium viele Ings. 
angetroffen. Keine Ahnung, aber scheinbar trauen Unternehmen im 
Maschinenbau den Ings. eher zu Softwareentwicklung zu erlernen als den 
Infs. sich in die Technik einzuarbeiten. Halte ich persönlich für 
Schwachsinn, denn wenn man wissenschaftl. studiert hat (was mMn Inf. 
auch ist), sollte man in der Lage sein sich auch fachfremdes Wissen 
anzueignen. Aber wer weiß, vielleicht wollen die Infs. das auch nicht? 
Bei uns hat man ohne Kenntnisse der Automatisierungstechnik keine Chance 
auf eine techn. Stelle, daher kann ich mir vorstellen, dass sich viele 
Infs. gar nicht erst bewerben...

von MaWin (Gast)


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Eine formale Ausbildung braucht man in der IT praktisch überhaupt nicht.

In Deutschland geht der Trend aber ganz klar hin zum "Schein" auch in 
der IT ..

von ITler (Gast)


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MaWin schrieb:
> Eine formale Ausbildung braucht man in der IT praktisch überhaupt nicht.
>
> In Deutschland geht der Trend aber ganz klar hin zum "Schein" auch in
> der IT ..

richtig. Daher bereue ich es, nicht technische Informatik oder E Technik 
studiert zu haben. Da kann man nicht so einfach durch einen 
Quereinsteiger ersetzt werden. Auch ist es leichter als Ing mal zu einem 
guten Unternehmen mit Beförderungsautomatik und IG Metall Tarif zu 
kommen.

von private (Gast)


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Jlagreen schrieb:
> Man kann doch nicht von absoluten Zahlen darauf schließen, dass es zu
> wenige Infs. auf leitenden Positionen gibt.
eigentlich nicht, aber trotzdem die Links was ich gepostet habe, zeigen 
einen Trend bzw. deswegen wurde es auch untersucht, warum so ist.

Jlagreen schrieb:
> Ich will nicht wissen, wie der Code hinter den Interfaces bei BMW oder
> Audi so aussieht.
bestimmt sicherer als bei Anwender-Software wie SAP, Windows usw. Warum? 
weil es sicherheitskritische Systeme sind, weil es nach ISO26262 
entwickelt wird, weil es nach Prozess entwickelt wird (d.h. mit 
requirements engineering, Design, Dokus, UTests, Integration Tests, 
Reviews, System Tests, MISRA usw. usf). In der Anwendungsentwicklung mit 
Java oder .NET ist die Sicherheit nicht so wichtig.

ITler schrieb:
> richtig. Daher bereue ich es, nicht technische Informatik oder E Technik
> studiert zu haben. Da kann man nicht so einfach durch einen
> Quereinsteiger ersetzt werden. Auch ist es leichter als Ing mal zu einem
> guten Unternehmen mit Beförderungsautomatik und IG Metall Tarif zu
> kommen.
Genau, so denke ich auch. Aber blöde Frage, was meinst Du mit "formale 
Ausbildung"??

von D. I. (Gast)


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Komm schon, rück halt raus damit was du hören willst anstatt so indirekt 
rumzutun, das ist ja schon peinlich.
Wenn du hören willst, dass du als Ing. die geilere Sau mit besseren 
Karrierchancen bist, dann bitte ;) Wenn du dich dann wohler fühlst, 
schön :)
Die, die nun keine Egopolitur brauchen gehen nun weiter ihrer Arbeit 
nach ;) Ich für meinen Teil kann nur sagen, lieber Facebook oder Google 
als BMW oder Audi :D

von A. $. (mikronom)


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A. K. schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Weil sie nicht wollen oder ungeeignet sind. In meiner Wahrnehmung sind
>> die Informatiker immer noch die mit Pickelfratze und mangelnden
>> Kommunikationsfähigkeiten.
>
> Das liegt aber eher an deiner Wahrnehmung als an den Informatikern. Ich
> kenne einige mit Leitungsfunktion, darunter auch Geschäftsführer.

Was an "Klar, nicht alle sind so." hast du nicht verstanden?

Die Pickelfratzen bekommst du nie zu sehen, die arbeiten im Keller oder 
im öffentlichen Dienst!

von D. I. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Andi $nachname schrieb:
>>> Weil sie nicht wollen oder ungeeignet sind. In meiner Wahrnehmung sind
>>> die Informatiker immer noch die mit Pickelfratze und mangelnden
>>> Kommunikationsfähigkeiten.
>>
>> Das liegt aber eher an deiner Wahrnehmung als an den Informatikern. Ich
>> kenne einige mit Leitungsfunktion, darunter auch Geschäftsführer.
>
> Was an "Klar, nicht alle sind so." hast du nicht verstanden?

Du stellst es unterschwellig so dar als wären die "Pickelfratzen" der 
Normalfall, ich bezweifle, dass dies der Fall ist.

von Horst (Gast)


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@D.I. mich würde mal eine Antwort auf obige Frage bzw. auf deine 
Behauptung interessieren :


D. I. schrieb:
> Was denke ich wahr ist, es gibt weniger Jobs für die tatsächlich ein
> "vollwertiger" Informatiker gebraucht wird. Aber auch von diesen Jobs
> gibts einige und die sind dann auch entsprechend dotiert und da wird
> entsprechendes Know-How gebraucht. Aber Unterqualifizierte in die
> entsprechenden Stellen zu setzen kann mit hoher Wahrscheinlichkeit
> scheitern.

was für Jobs meinst Du genau damit ? und wie ist da so die Bezahlung ?
Jobs in der Forschung. Gut bezahlt sind die selten.

von (prx) A. K. (prx)


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Andi $nachname schrieb:
> Was an "Klar, nicht alle sind so." hast du nicht verstanden?

Jedem seine persönliche Statistik. Du kennst nur die "Pickelfratzen" 
(ein Ausdruck den ich übrigens aus Respekt vor Menschen ablehne) und 
akzeptierst, dass es Ausnahmen von dieser postulierten Regel gibt. Ich 
wiederum kenne schon ein paar Informatiker, aber darunter passt kein 
einziger auf diese Beschreibung. Aus meiner Sicht wäre also das die 
Ausnahme, was aus deiner Sicht die Regel ist.

Der Unterschied ist, dass du aus deiner begrenzten Umgebung heraus eine 
eine Regel postulierst und rausposaunst. Und dabei so nebenbei Menschen 
herabwürdigst. Mein Stil ist das nicht. Hier war von kommunikativen 
Fähigkeiten die Rede, vom Umgang mit anderen Menschen ...

von A. $. (mikronom)


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A. K. schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Was an "Klar, nicht alle sind so." hast du nicht verstanden?
>
> Jedem seine persönliche Statistik. Du kennst nur die "Pickelfratzen"
> (ein Ausdruck den ich übrigens aus Respekt vor Menschen nicht verwenden
> würde)

Du brauchst jetzt nicht zu denken, dass ich auch nur einen Funken 
Schuldgefühle habe.

> und akzeptierst, dass es Ausnahmen von dieser postulierten Regel
> gibt.

Nö, ich sage dass die Informatiker die sind, die prozentual die meisten 
Pickelfratzen und schlechtesten Kommunikationsfähigkeiten haben.

> Ich wiederum kenne schon ein paar Informatiker, aber darunter
> passt kein einziger auf diese Beschreibung. Aus meiner Sicht wäre also
> das die Ausnahme, was aus deiner Sicht die Regel ist.

Jedem seine persönliche Statistik.

> Der Unterschied ist, dass du aus deiner begrenzten Umgebung heraus

Könntest du dir vorstellen, dass mein Berufsalltag aus nichts anderen 
besteht, als mit Informatik-Studenten zu tun zu haben?

von private (Gast)


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D. I. schrieb:
> Wenn du hören willst, dass du als Ing. die geilere Sau mit besseren
> Karrierchancen bist, dann bitte ;) Wenn du dich dann wohler fühlst,
> schön :)
Nein, ich bin ein Informatiker. Und zur zeit bin ich zufrieden mit dem 
was ich mache, aber in der Zukunf würde ich gerne in Richtung 
Motorenentwicklung, Mechanik gehen, und da hab ich 0 Chancen. 
karrieretechnisch schaut dort für mich, d.h. Informatiker, auch schlecht 
aus.

von Horst (Gast)


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ein Problem halt ist, dass IT in Deutschland keinen besonderen Ruf hat. 
Außer in wenigen Spezialgebieten der IT Beratung wo gut verdient wird.

Ansonsten haben die meisten doch die Einstellung, SW und sowas kostet 
doch alles nix. Außerdem hat Deutschland keinen legendären Ruf in IT im 
Gegensatz zum Ingenieurwesen. Deutsche Software, ausser z.B. SAP ist 
nirgends wirklich führend. Unsere Maschinen und Anlagen dagegen werden 
für teuer Geld verkauft, das aber ist eher Geschäft der Ingenieure. Und 
auch wenn es um technische Informatik geht, z.B. Programmierung von 
solchen Anlagen, ist technisches Wissen dabei hilfreicher als bisschen 
Programmierung was sich ein Ing nebenbei mal bei bringt. Dann nimmt man 
vllt noch einen Projektleiter oder SW Bürokraten dazu, der halt dafür 
sorgt das gewisse Entwicklungsprozesse eingehalten werden und gut ist 
oder man nimmt ein paar Coder die halt streng nach Spezifikation coden, 
was die Ings davor konzipiert haben.

von Rick (Gast)


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Ganz einfach, mach es wie die meisten hier.
Scheiß auf ein Studium, das bringt sowieso nichts!
Ausbildung auch nicht. Die einzig glücklichen Menschen auf dieser Welt 
sind BWL'er. Aber das ist unmoralisch. Deswegen... geh hartzen, in 
diesem Forum wird dich jeder früher oder später auf diesen Weg bringen.

Ingenieure, Informatiker, Naturwissenschaftler sind allesamt 
unterbezahlte, ausgebeutete, arme Sauen... niemand will sie haben. Und 
auch wenn die Firmen das anders sehen und du schon während des Studiums 
angeworben wirst, mit sehr viel Geld, glaube denen nicht, glaube den 
Leuten im Forum.

DIE WISSEN, WIE DER HASE LÄUFT!

von (prx) A. K. (prx)


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Andi $nachname schrieb:
> Könntest du dir vorstellen, dass mein Berufsalltag aus nichts anderen
> besteht, als mit Informatik-Studenten zu tun zu haben?

Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Du hast also vorrangig mit 
Menschen zu tun, die frisch vom Abi noch relativ wenig Gelegenheit 
hatten, jene Fähigkeiten auszubilden, die ihnen der recht geschlossene 
bisherige Menschenkreis nicht beibrachte. Ja, das klärt die Perspektive.

Wenn man 18-jährige Abi-Abgänger mit 18-jährigen Leuten aus Lehrberufen 
vergleicht, wird man feststellen, das Letztere oft deutlich erwachsener 
wirken, im Umgang mit Menschen und Hierarchien weiter sind. Das muss 
freilich nicht so bleiben. Nur haben Studenten dazu oft erst dann 
wirklich Gelegenheit, wenn sie durch sind. Aber dann sind sie längst aus 
deinem Radar verschwunden.

von D. I. (Gast)


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Horst schrieb:
> @D.I. mich würde mal eine Antwort auf obige Frage bzw. auf deine
> Behauptung interessieren :
>
>
> D. I. schrieb:
>> Was denke ich wahr ist, es gibt weniger Jobs für die tatsächlich ein
>> "vollwertiger" Informatiker gebraucht wird. Aber auch von diesen Jobs
>> gibts einige und die sind dann auch entsprechend dotiert und da wird
>> entsprechendes Know-How gebraucht. Aber Unterqualifizierte in die
>> entsprechenden Stellen zu setzen kann mit hoher Wahrscheinlichkeit
>> scheitern.
>
> was für Jobs meinst Du genau damit ? und wie ist da so die Bezahlung ?
> Jobs in der Forschung. Gut bezahlt sind die selten.

diese Frage habe ich bereits hier beantwortet:

Beitrag "Re: Karriere als Informatiker"

von D. I. (Gast)


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private schrieb:
> D. I. schrieb:
>> Wenn du hören willst, dass du als Ing. die geilere Sau mit besseren
>> Karrierchancen bist, dann bitte ;) Wenn du dich dann wohler fühlst,
>> schön :)
> Nein, ich bin ein Informatiker. Und zur zeit bin ich zufrieden mit dem
> was ich mache, aber in der Zukunf würde ich gerne in Richtung
> Motorenentwicklung, Mechanik gehen, und da hab ich 0 Chancen.
> karrieretechnisch schaut dort für mich, d.h. Informatiker, auch schlecht
> aus.

Und wie kommst du da drauf, dass du da auf einmal hinwillst? Was 
erhoffst du dir davon? Ich meine, man wacht doch nicht eines morgens auf 
und denkt "jetzt will ich unbedingt in die Motorenentwicklung". Ich 
persönlich stell mir das nicht mal unbedingt spannend vor, hier etwas 
optimieren um 2% von irgendwas zu sparen oder 3% mehr Performance 
rauszuholen. Ich meine, wäre ja schade wenn du gerade einer Illusion 
unterliegst die nicht der Realität entspricht. Ansonsten bleibt dir 
nicht viel als dir das Wissen anzueignen und dich langsam in diese 
Richtung zu entwickeln. Wäre denn Facebook oder Google nichts für dich? 
:) Algorithmen und Systeme zu entwickeln und zu konzipieren, die Tera-, 
Exa-, Petabyte wuchten müssen fände ich spannender und fordernder als in 
einem Verbrennungsmotor irgendwo 3PS mehr rauszuholen. Noch dazu 
könntest du dann über die läppischen IG Metall Gehälter lächeln. :) 
Solange es noch genug Benzin gibt glaube ich auch werden in naher 
Zukunft auch keine großen Innovationen zu erwarten sein von den Großen.

von Thomas1 (Gast)


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MaWin schrieb:
> Eine formale Ausbildung braucht man in der IT praktisch überhaupt nicht.
>
> In Deutschland geht der Trend aber ganz klar hin zum "Schein" auch in
> der IT ..


 Bis 2000 konnten Seiteneinsteiger in der IT-Branche arbeiten. Nun wird 
es immer schlimmer. Unter Bachelor geht heute nichts mehr.

von Thomas1 (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Die Pickelfratzen bekommst du nie zu sehen, die arbeiten im Keller oder
> im öffentlichen Dienst!

 Im ÖD werden Frauen immer bevorzugt. Darum wird dort keiner freiwillig 
hingehen.

von private (Gast)


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@ D. I. ja, hast schon recht, aber ich bin schon zu lange in der Branche 
unterwegs. Facebook oder Google ist schön und gut, aber nicht in 
Deutschland. Da muss ich nach USA. Deutschland lebt, leider, von 
Maschinenbau. Tja, wie gesagt, ich will mit 67 nicht als 
Softwareentwickler arbeiten. Und Karriere in Maschinenbau Firmen oder 
Automobilbranche als Info geht gegen null. So ist es.

von D. I. (Gast)


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private schrieb:
> Und Karriere in Maschinenbau Firmen oder
> Automobilbranche als Info geht gegen null. So ist es.

Nein das stimmt so nicht. Du wirst vielleicht nicht Motoren entwickeln, 
aber der Softwareanteil nimmt immer mehr zu, wenn du punkten willst 
hilft dir Wissen über Entwicklung nach Normen etc.

von Horst (Gast)


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Rick schrieb:
> Ingenieure, Informatiker, Naturwissenschaftler sind allesamt
> unterbezahlte, ausgebeutete, arme Sauen... niemand will sie haben. Und
> auch wenn die Firmen das anders sehen und du schon während des Studiums
> angeworben wirst, mit sehr viel Geld, glaube denen nicht, glaube den
> Leuten im Forum.
>
> DIE WISSEN, WIE DER HASE LÄUFT!

oder man macht es wie ich und beschäftigt sich wie BWLer auch, mit 
angeblichen Trivialitäten wie ERP Software ;-)

D. I. schrieb:
> Ansonsten bleibt dir
> nicht viel als dir das Wissen anzueignen und dich langsam in diese
> Richtung zu entwickeln. Wäre denn Facebook oder Google nichts für dich?
> :) Algorithmen und Systeme zu entwickeln und zu konzipieren, die Tera-,
> Exa-, Petabyte wuchten müssen fände ich spannender und fordernder als in

sowas in der Art ist mein Job ! nur nicht bei google und nicht bei 
facebook. Weil auch bei ERP Systeme für Konzerne die Daten 
explosionsartig steigen. Allerdings wurde dennoch meine Tätigkeit von 
einigen hier als "Trivialität" bezeichnet, ein Berufsjammerer meinte 
sogar er würde das mal in einigen Monaten nebenbei lernen, wenn er nur 
wollte.

Jedenfalls um bei google oder facebook genommen zu werden muss man schon 
sehr gut sein. Da gibt es sehr viele Bewerber pro Stelle.

von A. $. (mikronom)


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Thomas1 schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Die Pickelfratzen bekommst du nie zu sehen, die arbeiten im Keller oder
>> im öffentlichen Dienst!
>
> Im ÖD werden Frauen immer bevorzugt.

Nein. Das gilt höchstens bei der Besetzung von Professuren im 
Forschungsbereich oder bei typischen Frauenberufen (Sekretärinnen).

Bei allen MINT-Dingen im ÖD werden dagegen oft Männer beschäftigt, weil 
es erstens zu wenig Frauen gibt und zweitens im Vergleich zur Wirtschaft 
schlechter bezahlt wird. Da ist man also froh überhaupt jemanden zu 
finden.

> Darum wird dort keiner freiwillig
> hingehen.

Eben weil die Unkommunikativen in der Wirtschaft nicht unterkommen gehen 
sie in den ÖD, weil sie dort aufgrund der mäßigen Bezahlung und der 
damit fehlenden Bewerber garantiert genommen werden. Und mit Kunden 
müssen sie ja sowieso nie reden. Warum sollten sie da also nicht 
hingehen?

von A. $. (mikronom)


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Horst schrieb:
> Jedenfalls um bei google oder facebook genommen zu werden muss man schon
> sehr gut sein.

Für Google kann ich das bestätigen. Die interessiert es in der 
Bewerbungsphase auch keinen feuchten Furz, ob man sich vorher über das 
Unternehmen informiert hat, weil die fast nur fachlich prüfen. Zuerst 10 
Fragen per Telefoninterview. Wer da weiterkommt darf in Deutschland zu 
einem Rekruitmentcenter und da zum Beispiel Algorithmen an der Tafel 
vorrechnen. In Runde 3, wenn man jetzt noch dabei ist, darf man nach 
Zürich und hat da mehrere Gespräche. Auch wieder technischer 
Hintergrund, da redet man auch wieder mit Softwareentwicklern und nicht 
mit Personalern. (Stand 2011)

von D. I. (Gast)


Lesenswert?

Mnachmal wird auch alles direkt in München abgewickelt. Ein Kumpel hatte 
5 Fachgespräche hintereinander in München mit Softwerkern nach 2 
Telefoninterviews. In Mountain View ist es ähnlich, ein Marathonlauf an 
einem Tag. Google macht in München auch Entwicklung. FB hat in D keine 
Entwicklung, da muss man entweder nach England oder nach Amerika.

von D. I. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Im Anhang hab ich mal eine Aufgabe für die ich einen Informatiker 
prädestiniert sehen würde in einer Firma die Leiterplattenbohrer 
herstellt :)
Von einem guten Informatiker würde ich erstens erwarten, dass er erkennt 
um welches Problem es sich handelt und darauf aufbauend herausfinden 
kann welche Lösungsstrategien es dafür gibt und in welchen 
Größenordnungen man welche anwenden sollte.
Das ist bei uns drittes Semester.
Ist natürlich etwas abstrakt, aber man kann es auf ähnliche 
Fragestellungen ja ummünzen.
Das soll natürlich nicht heißen, dass ein Ing. nicht auch befähigt ist 
dafür eine Lösung zu finden...

von InformatikerAusDerPraxis (Gast)


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D. I. schrieb:
> Im Anhang hab ich mal eine Aufgabe für die ich einen Informatiker
> prädestiniert sehen würde in einer Firma die Leiterplattenbohrer
> herstellt :)
> Von einem guten Informatiker würde ich erstens erwarten, dass er erkennt
> um welches Problem es sich handelt und darauf aufbauend herausfinden
> kann welche Lösungsstrategien es dafür gibt und in welchen
> Größenordnungen man welche anwenden sollte.
> Das ist bei uns drittes Semester.
> Ist natürlich etwas abstrakt, aber man kann es auf ähnliche
> Fragestellungen ja ummünzen.
> Das soll natürlich nicht heißen, dass ein Ing. nicht auch befähigt ist
> dafür eine Lösung zu finden...

solche Probleme mögen ja ganz interessant sein und machen z.B. mir auch 
Spaß. Aber in der Praxis kommt es auf sowas eher selten an, sondern es 
geht viel mehr um konkretes Know How zu Systemen, Tools, 
Entwicklungsumgebungen usw. statt um solche abstrakten Dinge. Auch wenn 
man hin und wieder auch als IT Praktiker mal sowas in der Art braucht.

von D. I. (Gast)


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InformatikerAusDerPraxis schrieb:
> solche Probleme mögen ja ganz interessant sein und machen z.B. mir auch
> Spaß. Aber in der Praxis kommt es auf sowas eher selten an, sondern es
> geht viel mehr um konkretes Know How zu Systemen, Tools,
> Entwicklungsumgebungen usw. statt um solche abstrakten Dinge. Auch wenn
> man hin und wieder auch als IT Praktiker mal sowas in der Art braucht.

Kommt ganz auf den Job an und wo man was entwickelt. Wenn man nur 
stumpfsinnige 0815-Entwicklung macht, darf man sich nicht wundern am 
unteren Ende der Nahrungskette angesiedelt zu werden. Im Bereich Machine 
Learning, KI, Graph / Data Mining usw. gibts noch genug zu wildern um 
damit Geld zu verdienen. Ob nun Amazon mit seinen Produktvorschlägen, 
Google mit seinen Suchvorschlägen oder Facebooks mögliche Freunde 
Tracking oder die Systeme die in diesen Sphären für entsprechende Loads 
skalieren, es gibt genug zu tun. Ich seh z.B. bis heute noch keinen 
vernünftigen Saug und Putzroboter rumfahren. Autonome Autos faaaaangen 
nun ganz langsam an, ... usw.

von A. $. (mikronom)


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D. I. schrieb:
> Im Anhang hab ich mal eine Aufgabe für die ich einen Informatiker
> prädestiniert sehen würde in einer Firma die Leiterplattenbohrer
> herstellt :)
> Von einem guten Informatiker würde ich erstens erwarten, dass er erkennt
> um welches Problem es sich handelt und darauf aufbauend herausfinden
> kann welche Lösungsstrategien es dafür gibt und in welchen
> Größenordnungen man welche anwenden sollte.
> Das ist bei uns drittes Semester.
> Ist natürlich etwas abstrakt, aber man kann es auf ähnliche
> Fragestellungen ja ummünzen.

Wo soll die Aufgabe den abstrakt sein?

> Das soll natürlich nicht heißen, dass ein Ing. nicht auch befähigt ist
> dafür eine Lösung zu finden...

Informatiker und Ingenieure lösen die Aufgabe und dann war es das. 
Mathematiker lösen das im ersten Versuch und in der restlichen Zeit 
erklären sie dem Aufgabensteller, dass die richtige Bezeichung 1-Norm 
und nicht Manhattan-Norm ist und dann wird die ganze Anlage gleich noch 
auf die Euklidische Norm (2-Norm) umgebaut.

von ITler (Gast)


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D. I. schrieb:
> Kommt ganz auf den Job an und wo man was entwickelt. Wenn man nur
> stumpfsinnige 0815-Entwicklung macht, darf man sich nicht wundern am
> unteren Ende der Nahrungskette angesiedelt zu werden. Im Bereich Machine
> Learning, KI, Graph / Data Mining usw. gibts noch genug zu wildern um
> damit Geld zu verdienen. Ob nun Amazon mit seinen Produktvorschlägen,
> Google mit seinen Suchvorschlägen oder Facebooks mögliche Freunde
> Tracking oder die Systeme die in diesen Sphären für entsprechende Loads
> skalieren, es gibt genug zu tun. Ich seh z.B. bis heute noch keinen
> vernünftigen Saug und Putzroboter rumfahren. Autonome Autos faaaaangen
> nun ganz langsam an, ... usw.

diese Jobs bei Facebook oder Google sind aber sehr rar. Da bewerben sich 
gerne mal über 1000 Leute pro Stelle, die können sich die besten der 
Besten aussuchen.

Und so ein Algorithmus zu Suchvorschlägen, das entwickelt mal ein Guru 
oder ein Team von Gurus, der Rest ist damit beschäftigt, das ganze an 
realen Systemen umzusetzen.

Und ja, es gibt da noch genügend zu tun. Dennoch heisst es nicht das die 
Wirtschaft solche Leute braucht und gut bezahlt. Mit Forschung verdient 
man eben meist nicht kurzfristig Geld, aber sehr wohl mit 0815 Brot - 
und Butter Software !

eben darum gibt es in dem Bereich auch mit Abstand am meisten Jobs.

Und zu Data Mining : meist gibt es dazu Systeme die haben entsprechende 
Verfahren schon implementiert. Was da noch zu tun ist, ist eben eher die 
operative Anpassung, z.B. Anpassen von Schnittstellen, Aufbereiten von 
Daten vom Quellsystem die ins Data Mining System transformiert werden 
usw
Eben auch sehr viel 0815 SW.

Das ist genauso wie in der Medizin. Auch wenn Krebs oft nicht heilbar 
ist, gibt es nicht Unmengen an gut bezahlten Jobs in der Krebsforschung 
( eher im Gegenteil, Forscher verdienen oft weniger ). Dafür gibts viele 
Jobs als ganz normaler Allgemeinmediziner ( was oft auch eher dem 
Handwerk als echter akademischer Arbeit ähnelt ) oder ggf. als 
Pharmareferent ( Medikamente verkloppen )

von A. $. (mikronom)


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ITler schrieb:
> diese Jobs bei Facebook oder Google sind aber sehr rar. Da bewerben sich
> gerne mal über 1000 Leute pro Stelle, die können sich die besten der
> Besten aussuchen.

Und warum gehörst du nicht zu den Besten der Besten der Besten?

> Und so ein Algorithmus zu Suchvorschlägen, das entwickelt mal ein Guru
> oder ein Team von Gurus, der Rest ist damit beschäftigt, das ganze an
> realen Systemen umzusetzen.

Bei Google besteht auch der Rest des Personals aus "Gurus".

von ewt (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Es gibt welche, die wollen genau das. Die würden am liebsten beim
> Arbeitgeber wohnen und nach ihren 8 Stunden den Rest des Tages noch
> kostenlos weiterarbeiten, Hauptsache es gibt Gola und Bizza in rauhen
> Mengen.
>
> Ich kenne mehrere solche Nerds und muss beruflich auch noch mit ihnen
> zusammenarbiten, die können über nichts anderes reden als Computer und
> Software. Wer will denn bitte solche Kommunikationskrüppel als
> Geschäftsführer oder Abteilungsleiter haben?
>
> BTW: Ein typisches Erkennungsmerkmal solcher Kommunikationskrüppel ist
> schwarz-weiß-Argumentation. "C ist die einzig brauchbare
> Programmiersprache", "Nur VW kann gute Dieselmototen bauen", "Nur
> ARECA-RAID-Controller taugen was, alles andere ist Schrott", "Windows
> ist völlig unbrauchbar", ...



Auch wenn sich der Beitrag lustig liest, er geht doch am Kern der Frage 
vorbei. Der hier beschriebene Typ Mensch ist der klassische 
Computer-Freak. Diese Leute finden sich in größere Zahl in den ersten 
Semestern eines Informatikstudiengangs, verschwinden dann aber 
sukzessive, da für sie die Studieninhalte wenig interessant sind und sie 
häufig auch nicht den Anforderungen gerecht werden.

Das beschriebene S/W Denken ist weit verbreitet, insbesondere in 
bildungsferneren Schichten, und hat sehr wenig mit einer bestimmten 
Fachrichtung zu tun.

Nein, die Antwort ist relativ einfach und wurde auch schon geschrieben:

- Informatik ist relativ jung. Vor 15-20 Jahren waren die Absolvenzahlen 
sehr gering. Somit findet man rein statistisch wenig Informatiker in den 
relevanten Altersgruppen.

- Ein karriereorientierter Informatiker wird sich immer ein Unternehmen 
suchen, dessen Kerngeschäft etwas mit Informatik zu tun hat. Die großen 
Konzerne in Deutschland sind eher in den Bereichen Automobil und 
Maschinenbau aufgestellt, Informatiker haben hier oft nur 
unterstützenden Aufgaben und gehörten typischerweise nicht zu dem Pool 
an Mitarbeitern aus dem die Führungskräfte rekrutiert werden.

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