Hallo, da ich Platinen selber ätzen möchte stellt sich für mich die Frage, wie wichtig der Lötstoplack ist (den ich ja selbst kaum bzw. nur sehr schwierig anbringen kann). Mir ist aufgefallen, dass beim löten mit Lötstoplack das Lot das Pad nicht verlässt - wie eine Barriere. Wie ist das ohne Lötstop, fließt das Lot dann ohne Hemmung auch außerhalb des Pads? Oder macht es an der Padgrenze dennoch kurz halt, weil der Kunststoff ja die Wärme nicht leitet und das Lot quasi sofort an der Grenze erstarrt? Man ließt zwischendurch von Platinenspray (z.B. Kunststofspray), welches "vor" dem löten verwendet werden soll. Aber dann werden doch auch die Kontakte mit isoliert? Ich möchte erwähnen, dass ich (noch) keine (nennenswerte) Erfahrung mit Löten habe. Lieben Gruß, Sebastian
@ Sebastian Loncar (arakis) >da ich Platinen selber ätzen möchte stellt sich für mich die Frage, wie >wichtig der Lötstoplack ist Nicht sonderlich wichtig, da man ja am Anfang seiner Bastlerkarriere kaum hochdichte Platinen herstellen wird. Ich sag mal bis 1,27 mm Pitch, also SO8 Gehäuse und Co braucht man das nicht. >Mir ist aufgefallen, dass beim löten mit Lötstoplack das Lot das Pad >nicht verlässt - wie eine Barriere. Logisch, das ist ja der Sinn der Sache. > Wie ist das ohne Lötstop, fließt das >Lot dann ohne Hemmung auch außerhalb des Pads? Nein, aber man kann schon leichter klecksen und Kurzschlüsse produzieren. > Oder macht es an der >Padgrenze dennoch kurz halt, weil der Kunststoff ja die Wärme nicht >leitet und das Lot quasi sofort an der Grenze erstarrt? Es erstarrt nicht, aber der Kunststoff ist mit Lötzinn nicht benetzbar, so wie Fett und Wasser nicht mischbar sind. >Man ließt zwischendurch von Platinenspray (z.B. Kunststofspray), welches >"vor" dem löten verwendet werden soll. Aber dann werden doch auch die >Kontakte mit isoliert? Da hast du was verwechslet. Das ist Lötlack, ähnlich dem Flußmittel im Lötzinn, damit lässt es sich besser löten. Braucht man aber nicht wirklich. Plastikspray wird NACH dem Löten. Reinigen und Testen der Platine verwendet, um die zu versiegeln. Braucht man aber auch nur in wenigen Situationen. Das sind aber zwei vollkommen verschiedene Dinge/Sprays. >Ich möchte erwähnen, dass ich (noch) keine (nennenswerte) Erfahrung mit >Löten habe. Dann fang mal klein an und löte Lochraster. Einfach und preiswert. Übe Entlöten an alten Schrottplatinen. Wenn du zwei, drei Dutzend Platinen durch hast, kannst du dir über das Selberätzen und dazugehörige Löten Gedanken machen.
> da ich Platinen selber ätzen möchte stellt sich für mich die Frage, > wie wichtig der Lötstoplack ist (den ich ja selbst kaum bzw. nur > sehr schwierig anbringen kann). Man kann schon selber Loetstoplack auflaminieren und dann nochmal belichten. Keine grosse Sache und sieht auch huebscher aus. Allerdings ist er zum handloeten eher unwichtig und privat wirst du wohl kauf auf der Welle loeten. Es geht also problemlos ohne. Olaf
Falk Brunner schrieb: > @ Sebastian Loncar (arakis) > >>da ich Platinen selber ätzen möchte stellt sich für mich die Frage, wie >>wichtig der Lötstoplack ist > > Nicht sonderlich wichtig, da man ja am Anfang seiner Bastlerkarriere > kaum hochdichte Platinen herstellen wird. Ich sag mal bis 1,27 mm Pitch, > also SO8 Gehäuse und Co braucht man das nicht. Selbst bei "hochdichten" Platinen braucht man den nicht. Auch bei professionell gefertigten Platinen hast Du im normalen Poolprozess bei 0,5mm Dotpitch keinen Lötstopplack zwischen den Pads. Und den brauchst Du auch nicht. Lötstopplack hat meines Erachtens 4 Aufgaben: 1. Wellenlöten ermöglichen (Serienproduktion) 2. Beim Reflowlöten das Abfließen der Lötpaste auf die Leiterbahnen verhindern (Serienproduktion) 3. Die Platine haltbarer machen / vor Oxidation schützen 4. Schön aussehen Die Eigenschaft Zinnbrücken beim Handlöten zu vermeiden ist nur nebensächlich. Die kann man in viel besserer Form haben wenn man zusätzliches Flussmittel verwendet. Mein Tipp daher: besorge Dir ne Spritze Flussmittelgel. Z.B. das Edsyn beim Reichelt (EDSYN FL 22). Davon ne Wurst über die Lötstelle legen, dann löten. Wirkt Wunder. Wenn die Platine lange halten soll würde ich nachdem alles Löten abgeschlossen ist die Flussmittelreste mit Isopropanol abwaschen.
Einfach gutes Lötzinn nehmen und zusätzliches Flussmittel verwenden. Wenn du nicht zuviel Lötzinn draufpapst bleibt es sowieso auf einen Leiterbahnen und macht dir normalerweise keine Kurzschlüsse. Wenn was daneben geht einfach nochmal kurz mit Entlötlitze und Flussmittel drüber, das saugt alles was zuviel ist weg.
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