Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 8051 Compiler Linker gesucht


von Markus (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen

Ich bin auf der Suche nach einer Möglichkeit ein Programm (in C) für den 
SAB80C517A zu compilieren und zu linken. Hab mir das Ding von Keil 
heruntergeladen nur leider ist das Projekt zu gross. Die Code 
Beschränkung wird aktiv. :-(

Auf der Suche nach einer Alternativen bin ich auf Ride gestossen aber 
die haben ja auch eine Code Beschränkung.

Hab auch den SDCC gefunden. Nur steht da nirgends explizit das der 
SAB80C517a unterstützt wird.
Kann mir das einer sagen?
Wenn ja, wäre ich froh um ein Beispiel mit den richtigen Argumenten für 
den SAB80C517a.
Oder gibt es eine andere Alternative?

Vielen Dank und eine schönen Abend noch

von Joerg L. (Firma: 100nF 0603 X7R) (joergl)


Lesenswert?

Markus schrieb:
> Hab auch den SDCC gefunden. Nur steht da nirgends explizit das der
> SAB80C517a unterstützt wird.

Man muß vermutlich eine passende header/include-Datei einbinden.
Der 517 ist ein "normaler" 8051 mit einigen anderen SFRs.
Diese muß man noch deklarieren.

> Oder gibt es eine andere Alternative?

Wickenhäuser. Kostet, aber nicht viel.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Markus schrieb:

> Hab auch den SDCC gefunden. Nur steht da nirgends explizit das der
> SAB80C517a unterstützt wird.

Mit SDCC und 80C517A arbeite ich gelegentlich ebenfalls.

Leider unterstützt der SDCC-Compiler den 80C517A nicht. Es gibt zwar ein 
Registerfile zum Einbinden, aber keine Libraries für die eingebauten 
Features (multiple DPTR, MDU, usw.) im µC. Dann läuft er ganz normal wie 
ein Standard-8051. Da hat man natürlich was gewonnen!!! Ich wollte den 
SDCC schon mal auf 80C517A aufpeppen, aber das ist eine Stange Arbeit. 
So kann ich dann z.B. die schöne schnelle MDU zum Rechnen gar nicht 
verwenden. Weil der 80C517 aber etwas alt ist, werde ich mir die 
Aufpepparbeit des Compilers wahrscheinlich nicht mehr antun.

Die Keil-Vollversion kann sicher alles, aber, haste mal ne Mark? ;-)

von Bernhard S. (b_spitzer)


Lesenswert?

Raisonance RIDE 7 gönnt einem in der freien Version immerhin 8kByte (wie 
Wickenhäuser). Die alte RIDE 6 lag noch bei 4kByte.
Ohne die Verwendung von Float-Berechnungen kommt man mit 8kByte sehr 
weit...

von Siegfried (Gast)


Lesenswert?

Wenn ein Umstieg auf Pascal in Frage kommt: Turbo51.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Bernhard Spitzer schrieb:

> Ohne die Verwendung von Float-Berechnungen kommt man mit 8kByte sehr
> weit...

Im Augenblick komme ich mit dem 80C517A und SDCC auch noch zurecht. Aber 
die Float-Berechnungen sind doch das besonders interessante i-Tüpfelchen 
an diesem µC, weil er eine auf Float-Arithmetik optimierte 
32-bit-Hardware-MDU hat, die um ein bis zwei Zehnerpotenzen schneller 
ist, als Standard-8051-Software. Dafür müßte man selbst in Eigenregie 
die Mathe-Libraries anpassen, und das ist Arbeit. Keil hat das eben 
fertig drinne. Dieser µC war besonders für schnelle Regelalgorithmen mit 
vielen Berechnungen vorgesehen, auch wenn es nur ein 8-Bitter ist.

von Bernhard S. (b_spitzer)


Lesenswert?

Bei RIDE steht bei den Projekteinstellungen zum 80517A: Arithmetic 
Unit... Bleibt zu hoffen, dass der die dann auch korrekt zu nutzen 
weiss.
Ich komme bei meinen Projekten meist ohne Float aus. Wenn es Kommazahlen 
sein sollen, dann nehme ich z.B. einen sigend int für Millivolt (ergibt 
dann einen Wertebereich von -32V...+32V) und wandle (wenn überhaupt) 
erst bei der Displayausgabe in Dezimalzahlen um. printf() bleibt auch 
wesentlich schlanker, wenn man da keine Float-Zahlen reinpackt.

von Georg A. (georga)


Lesenswert?

> Keil hat das eben fertig drinne.

Und produziert in der Version 9.X immer noch haarsträubende Compilerbugs 
bei harmlosen Code. Man könnte fast meinen, nicht nur die CPU selbst ist 
aus den 70ern. Aber mit den dummen Embedded-Entwicklern kann man's ja 
machen...

von Ralf (Gast)


Lesenswert?

>> Keil hat das eben fertig drinne.
> Und produziert in der Version 9.X immer noch haarsträubende Compilerbugs
> bei harmlosen Code.
Beweise?

Ralf

von Georg A. (georga)


Lesenswert?

Mach zB. mal eine 32Bit-Variable und schiebe Einzelbits durch bzw. setze 
bestimmte anhand eines Zustandes (x|=1<<n oder so). Was man halt zB. 
beim IR-Dekodieren braucht. Der Code ist vom AVR (avr-gcc) übernommen 
und ging da wunderbar. Mit Keil kamen da im wesentlichen 0en raus, egal, 
was reingeschoben wurde. Umändern auf 4 Byte-Variablen mit 
if-Unterscheidung ging dann. Aber dann brauche ich eigentlich keinen 
Compiler, wenn ich eh wieder alles von Hand stricken muss. Gab auch noch 
einige andere Absonderlichkeiten, die durch hin- und herschieben von 
Code auf einmal weg waren.

Der Rest der 8051-Umgebung ist auch ziemlicher Schrott und in den 80ern 
stehengeblieben. Linkerskript? Wozu, wenn man die 100 Section-Parameter 
auch in der Kommandozeile angeben kann bzw. muss... Dass man dafür noch 
soviel Geld ausgeben muss, grenzt schon an übelste Abzocke.

Leider hat sich noch keiner erbarmt und einen .LIB-Konverter nach 
irgendwas geschrieben. Aber wenn man nur eine Keil-.LIB von einem 
SoC-Hersteller bekommt, bleibt einem nichts anderes übrig, als den Dreck 
zu kaufen.

Ja, ich bin etwas ungehalten über diese sogenannte "Industriequalität". 
Da hat ja der sdcc noch weniger Bugs.

von QUAX (Gast)


Lesenswert?

@ georga

STIMMT VOLL UND GANZ aber ARM hat ja KEIL übernommen - noch Fragen ?

QUAX

von Ralf (Gast)


Lesenswert?

@Georg:
> Mach zB. mal eine 32Bit-Variable und schiebe Einzelbits durch bzw. setze
> bestimmte anhand eines Zustandes (x|=1<<n oder so). Was man halt zB.
> beim IR-Dekodieren braucht.
Ich hab bisher nur 16/32-Werte mit 0x01 verodert und dann geschoben, war 
immer zufrieden damit. Das von dir gezeigte wäre wie du auch sagt das 
gezielte Bitsetzen, das müsst ich mir mal angucken. Poste mal den 
fehlerhaften Code.

> Der Code ist vom AVR (avr-gcc) übernommen und ging da wunderbar. Mit Keil > 
kamen da im wesentlichen 0en raus, egal, was reingeschoben wurde. Umändern
> auf 4 Byte-Variablen mit if-Unterscheidung ging dann. Aber dann brauche
> ich eigentlich keinen Compiler, wenn ich eh wieder alles von Hand stricken
> muss. Gab auch noch einige andere Absonderlichkeiten, die durch hin- und
> herschieben von Code auf einmal weg waren.
Hmmm... Deckt sich absolut nicht mit meinen Erfahrungen.

> Der Rest der 8051-Umgebung ist auch ziemlicher Schrott und in den 80ern
> stehengeblieben. Linkerskript? Wozu, wenn man die 100 Section-Parameter
> auch in der Kommandozeile angeben kann bzw. muss...
oO Sämtliche Einstellungen hab ich entweder über #pragma gedeckelt 
bekommen oder konnte sie in den Projekteinstellungen eingeben. Meinst du 
mit "Kommandozeile" die Projekteinstellungen?

Von Linker-Scripten halte ich nichts - das liegt aber daran, dass ich 
nicht weiss, was man da alles einstellen kann und dass ich bisher 
zumindest für den GCC (Cortex-Mx) auch keine gescheiten Beschreibungen 
für Linkerscripte gefunden hab. WENN ich LS verstehen würde, dann würd 
ich sie auch intensiv nutzen :)

> Dass man dafür noch soviel Geld ausgeben muss, grenzt schon an übelste
> Abzocke.
Dann zeig mir einen C-Compiler für 8052 bzw. Cortex-Mx, der es 
ermöglicht SPI-, I2C- oder welche Schnittstellen auch immer in den 
Memory-Bereich zu mappen, und das sogar über mehrere Pages, sodass sich 
sogar ein I2C-EEPROM wie ne ganz normale Variable ansprechen lässt.

> Ja, ich bin etwas ungehalten über diese sogenannte "Industriequalität".
Kann ich wie gesagt nicht nachvollziehen.

> Da hat ja der sdcc noch weniger Bugs.
Dafür ne beknackte Laufzeit. Ich hab ein C51-Programm mal auf den SDCC 
umgebaut - schnarch langsam. Keine Ahnung, ob ich etwas falsch gemacht 
habe, es lief halt nicht zufrieden stellend - und ich hab beim Schreiben 
des C-Codes m.E. dafür gesorgt dass es ein Compiler einfach hat.

Ralf

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Ralf schrieb:
> @Georg:
> Poste mal den
> fehlerhaften Code.

Ja, den würde ich auch gerne mal sehen.
Ich setze den C51 seit 1995 ein und haben keine Bugs bemerkt.

Float setze ich nur für den langsamen Menschen ein (Zahlenein-, 
Ausgabe), daher hat die Rechenzeit nie gestört.

Den 80C517 habe ich noch nie benutzt, externer Flash ist mir zu 
aufwendig.
Infineon hat seine 8051 erst viel zu spät auf Flash umgestellt, da lohnt 
sich kein Umstieg mehr.


Peter

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Ralf schrieb:

> Dafür ne beknackte Laufzeit. Ich hab ein C51-Programm mal auf den SDCC
> umgebaut - schnarch langsam.

Also, ich fand den SDCC da reichlich brauchbar, und schaue auch sehr oft 
ins Assembler-Listing, was er aus C-Code macht, es gibt da keinerlei 
Beanstandung.

Zeitkritische Dinge und Echtzeitanforderungen löst man ja auch per 
Interrupt.

Wo ich bemerkte, daß es mal schnarchlangsam werden kann, das ist 
beispielsweise, wenn man generell für alles und jedes das Speichermodell 
"large" wählt. Besonders beim Kopieren und Verschieben größerer 
Datenblöcke braucht es da spürbar Zeit. Das Speichermodell kann man 
außer global sogar für jede einzelne Variable auswählen, ob man small 
oder large möchte. Damit kam ich prima zurecht.



Bernhard Spitzer schrieb:

> Ich komme bei meinen Projekten meist ohne Float aus. Wenn es Kommazahlen
> sein sollen, dann nehme ich z.B. einen sigend int für Millivolt (ergibt
> dann einen Wertebereich von -32V...+32V) und wandle (wenn überhaupt)
> erst bei der Displayausgabe in Dezimalzahlen um. printf() bleibt auch
> wesentlich schlanker, wenn man da keine Float-Zahlen reinpackt.

Bisher kam ich auch gut so zurecht, die meisten Anwendungen schaffen es 
ohne float. Printf() verwende ich nie, und für z.B. Zahlenumwandlungen 
BIN-BCD und einige weitere Arithmetik habe ich aus der Assemblerzeit 
noch gute schnelle Assemblerroutinen, sogar skalierbar, die ich mit 
einbinde. So ein Assemblercode ist erheblich schneller und optimierter, 
als wenn man das in C direkt umrechnet. Warum sollte ich diese weg 
werfen? Auch große FIFOs für die serielle Kommunikation machte ich mir 
auf diese Art, viel schneller als in C. Jedoch schaute ich sie aus 
C-Code ab. Allerdings kann man solche Spielereien im Beruf kaum 
bewältigen, da wird man eines Tages gesteinigt: Das ist was fürs Hobby, 
immer sehr zeitaufwändig. Im Job nimmt man da lieber einen schnelleren 
µC.

Aus diesem Grunde habe ich die 80C517A-Boards auch noch, es macht mir da 
immer Spaß, noch was zu optimieren.

Gereizt hat mich diese MDU schon lange, aber es ist nichts eilig, weil 
bei mir eben nur Hobby. Vielleicht läßt sie sich ja auch noch 
unkompliziert in die Compiler-Libraries einfügen. Mit den Datapointern 
versuchte ich sowas schon mal in der Funktion memcpy(), da ist es gar 
nicht kompliziert. Ein zusätzlicher Datapointer beschleunigt bspw. einen 
Kopiervorgang erheblich.

Der SDCC hat ansonsten eine ganze Menge Optionen und Einstellungen. 
Damit kann man sich auch mal eine Weile beschäftigen. Ich komme 
inzwischen sehr gut damit klar, mir fallen im Augenblick keine offenen 
Wünsche ein.

von Ralf (Gast)


Lesenswert?

@Wilhelm:
>> Dafür ne beknackte Laufzeit. Ich hab ein C51-Programm mal auf den SDCC
>> umgebaut - schnarch langsam.
> Also, ich fand den SDCC da reichlich brauchbar, und schaue auch sehr oft
> ins Assembler-Listing, was er aus C-Code macht, es gibt da keinerlei
> Beanstandung.
Keine Frage, das direkte Nur-Lauffähig-Umschreiben wird sich sicherlich 
drauf ausgewirkt haben, genauso wie die Tatsache, dass ich ansonsten 
keinerlei Compilereinstellungen vorgenommen habe.

> Der SDCC hat ansonsten eine ganze Menge Optionen und Einstellungen.
Fragt sich, an welchen Schrauben man da hätte drehen können, dann wär 
ich vielleicht auch beim SDCC geblieben :)

Eine Frage nebenbei: Du hattest mal in einem anderen Beitrag erwähnt, 
dass du den originalen Intel-Assembler in der "neuesten" Version von 
1992(?) hast, plus die entsprechenden Handbücher. Ich hatte dir dazu 
eine PN geschrieben, die kam wohl nicht an, daher hier nochmal die 
Frage: Kannst du den Assembler bzw. zumindest die Handbücher zur 
Verfügung stellen?

Ralf

von Georg A. (georga)


Lesenswert?

So, nochmal geschaut, der Originalcode ist

uint32_t xir_data_tmp;
uint8_t last_bit;

 ... und in der IR-ISR dann:

 if (xir_state!=old_xir_state)  // 0-23
    xir_data_tmp=(xir_data_tmp<<1)|last_bit;

Simpel und gut abgehangen. Geht im AVR seit 2004 ;)

Hr. Keil war anderer Meinung. Extra für ihn sieht die Stelle jetzt so 
aus:

uint8_t xdata xir_data_tmp[3];


        if (xir_state!=old_xir_state) {
                uint8_t ll=23-xir_state;
                uint8_t llx=ll>>3;
                if ((llx==0 || llx==1 || llx==2)) {
                        xir_data_tmp[llx]=(xir_data_tmp[llx]<<1)|last_bit;
                }
        }

Keine Ahnung, ob es da noch das Drumherum der restlichen ISR braucht, um 
den Fehler zu provozieren. Da der 8051 so tief im SoC-System ist, dass 
die einzige Debugmöglichkeit dieselbe UART ist, über die auch seine 
sonstigenLebenszeichen kommen, war es etwas fummelig, die Stelle zu 
finden, ab der es nicht mehr ging. Und das war übrigens die aktuelle 
Version (irgendwann März/April).

> Dann zeig mir einen C-Compiler für 8052 bzw. Cortex-Mx, der es
> ermöglicht SPI-, I2C- oder welche Schnittstellen auch immer in den
> Memory-Bereich zu mappen, und das sogar über mehrere Pages, sodass sich
> sogar ein I2C-EEPROM wie ne ganz normale Variable ansprechen lässt.

Mag ja alles sein. Aber wenn der Compiler so triviale wie oben nicht 
schafft, dann traue ich dem ganzen Rest auch nicht mehr. Schau doch mal 
die korrigierten Errata der 9er-Versionen an. Das ist doch gruselig:

"Corrected: Common sub-expression elimination can deliver incorrect 
values when array pointers are used. "

"Corrected: Wrong code with pointer arithmetic and conversions to long."

"Corrected: explicit cast to unsigned char was ignored with complex 
address arithmetic."

"Corrected: when using conditional operators (? :) in complex parameter 
lists, there is a potential for unbalanced PUSH / POP instructions. This 
typically creates a application program crash at the function call."
"

Und der Brüller:

"Corrected: constant folding of two negative array index values. For 
example:
i = arr[i-1-5];    // incorrect in C51 V8: arr[i-4] instead of arr[i-6]"

Ist ja schön, dass sie das korrigiert haben, aber das waren Bugfixes 
nicht von 198x, sondern 2009-2012. Wir reden hier nicht von C++ mit 
Templates und so Abstrusitäten, sondern von einem Plain-C-Compiler. Wer 
weiss, was da noch alles begraben ist.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Ralf schrieb:

> Ich hatte dir dazu
> eine PN geschrieben, die kam wohl nicht an, daher hier nochmal die
> Frage: Kannst du den Assembler bzw. zumindest die Handbücher zur
> Verfügung stellen?

Doch, die PN kam sehr wohl an. Aber es kommt vor, daß ich dann an PN 
unter gehe, mir alles über den Kopf wächst, wenn öfter Leute über PN 
nach was fragen. Es überfordert mich dann einfach, und ist nicht 
persönlich. Normalerweise ist es nicht mein Stil, nicht zu antworten. 
Ich bin dann bis zur Halskrause voll gestopft auch mit anderen Dingen 
außerhalb des Themas. Nimm es mir nicht übel.

Ich finde, daß man sowas auch hier im Forum ohne PN diskutieren kann, 
und dies absolut keineswegs peinlich ist. Denn ich befürchte, daß manch 
einem hier im öffentlichen Raum was peinlich ist. Das muß man ein wenig 
abstellen, sonst wäre ich schon längst daran gestorben.

Ich würde dir den Assembler sofort zur Verfügung stellen, aber ich habe 
Angst vor Abmahnungen, mache nichts illegales. Der hat eine Lizenz und 
Copyright. Das Handbuch habe ich auch nur in Papierform, und im 
Buchhandel gekauft.

Der ASM51, wie ich ihn habe, wird sich heute in ähnlicher Form sogar 
völlig gleich oder mit 1-2 unbedeutenden Detailunterschieden garantiert 
irgendwo zum kostenlosen Download finden.

Also, Ralf, ich beantworte eine Frage lieber hier im Forum, wo alle was 
davon haben, und wenn ich eine Antwort weiß.

Einen Server habe ich leider auch nicht, sonst hätte ich dir da drauf 
einen Download-Link über PN gepostet.

Ich wäre aber behilflich, das Assembler-Paket im Internet mit zu suchen, 
und zu schauen, ob es das selbe ist. Das ist heute nach 25 Jahren kaum 
noch gebraucht, und deswegen bestimmt irgendwo frei erhältlich ohne 
Copyright. Auf meinem sind eben nur Rechtshinweise, die ich nicht 
umgehe.

Bei einem Buchverlag fragte ich dieses Jahr, ob ich mal einen Ausschnitt 
für eine Forendiskussion fotografieren dürfte. Röhrenschaltung. Deren 
Antwort war: Nein. Der Artikel war von 1954, und man möchte den in 
Zukunft weiter verwerten.

von Proxxon (Gast)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes (ferkes-willem) schrieb:

> Bei einem Buchverlag fragte ich dieses Jahr, ob ich mal einen Ausschnitt
> für eine Forendiskussion fotografieren dürfte. Röhrenschaltung. Deren
> Antwort war: Nein. Der Artikel war von 1954, und man möchte den in
> Zukunft weiter verwerten.

Das war dann die 0815-Standardantwort, die ich von solchen Heinis auch 
erwarten würde. Da hättest du noch mal nachfragen sollen, was sie denn 
zu unternehmen gedenken gegen die tausende Scans, die permanent in Foren 
so herumgeistern. Wahrscheinlich hätten sie dann ihr Drohpotential 
beschworen. Nur packen sie die Bazooka in der alltäglichen Praxis dann 
doch nicht aus, sonst wären nicht so viele Ablichtungen im Netz.

Was den Ausschnitt betrifft, einfach ein wenig neue Schöpfungshöhe mit 
einbringen und das Ding neu abzeichnen + eigene Kommentare hinzufügen. 
Daran haben sie keine Rechte. Nebenbei bemerkt, ist dir eigentlich schon 
mal aufgefallen, was David L. Jones in seinem Videoblog so alles an 
Schaltplänen veröffentlicht? Den müsste doch eigentlich die 
US-Copyright-Industrie schon längst auf dem Kicker haben .. Aber nichts 
dergleichen scheint sich zu tun. Mysteriös oder?!

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Proxxon schrieb:

> Was den Ausschnitt betrifft, einfach ein wenig neue Schöpfungshöhe mit
> einbringen und das Ding neu abzeichnen + eigene Kommentare hinzufügen.

Richtig, Proxxon. So handhabe ich das auch. Notfalls einen 
Schaltungsauszug von Hand malen, einscannen. Das geht sogar recht 
schnell wenn man will, schneller als einen Plan in z.B. LTspice. ;-)

Eine Abmahnung wollte ich dennnoch nie riskieren. Ich kenne die Merkmale 
nicht, wonach man sowas rechtlich exakt identifiziert.

Aber dem Ralf kann ich den ASM51 Assembler nicht abmalen!!! Wenn er hier 
neben mir stünde, könnte ich ja noch sagen: Huch, mir ist mal eine CD 
herunter gefallen.

von Proxxon (Gast)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes (ferkes-willem) schrieb:

Proxxon schrieb:

>> Was den Ausschnitt betrifft, einfach ein wenig neue Schöpfungshöhe mit
>> einbringen und das Ding neu abzeichnen + eigene Kommentare hinzufügen.

> Richtig, Proxxon. So handhabe ich das auch. Notfalls einen
> Schaltungsauszug von Hand malen, einscannen. Das geht sogar recht
> schnell wenn man will, schneller als einen Plan in z.B. LTspice. ;-)

> Eine Abmahnung wollte ich dennnoch nie riskieren ..

Es fehlt halt an richtigen, echten Reformen in unserer Gesellschaft, 
nicht nur welchen, die immer eine bestimmte Gruppe bevorteilen. Das 
Urheberrecht auf Druckwerke wie Fachbücher sollte auf die Zeit 
beschränkt bleiben, solange noch Neuauflagen erscheinen (ohne 
Unterbrechung der Auflage). Mit dem Ende der letzten Auflage bekundet 
der Verlag implizit kein weiteres Interesse am Verkauf (s)eines Buches 
zu haben. Damit erlischt mit Frist dann auch das Schutzrecht. Ende 
Gelände!

Bei technischen Fachbüchern sollte es zusätzlich eine grundsätzliche 
Ablaufgrenze geben, z.B. 20 Jahre nach Erstauflage und dann ist Schluss, 
weil die schnelle Veralterung solche Druckwerke ohnehin relativ schnell 
adäquat werden lässt.

Diese bescheuerte Situation, der Rechteinhaber zeigt kein Interesse mehr 
an der Vermarktung/Weiterentwicklung seines Werkes, pocht aber 
gleichzeitig auf sein Recht einem vorhandenen und nachweislichen 
öffentlichem Interesse die allgemeine Nutzung auf Jahrzehnte 
vorzuenthalten bzw. zu versagen, sollte dringend geändert werden. Da 
entsteht nach meiner Ansicht nämlich mehr Schaden für die Gesellschaft 
als es irgend einen Nutzen hätte, außer den Begriff 'überholte 
Privilegien' zu strapazieren.

Abgesehen davon vagabundieren sowieso fast alle bekannten Fachbücher der 
letzten ein, zwei Jahrzehnte im Netz herum. Dagegen ist kein Kraut 
gewachsen. Die Findigen (das darf man in diesem Fall wörtlich nehmen) 
wissen das und ich denke die Verlage wissen das ebenfalls. Die Schlauen 
unter den Verlagen werden das Phänomen dieser Verbreitung als Werbung 
begreifen, die anderen als Untergang des Abendlandes. Die Wahrheit wird 
irgendwo dazwischen liegen bzw. hin- und her pendeln, abhängig von der 
Qualität des jeweiligen Pamphlets.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Proxxon schrieb:

> Es fehlt halt an richtigen, echten Reformen in unserer Gesellschaft,
> nicht nur welchen, die immer eine bestimmte Gruppe bevorteilen.

Der ganze Mist auch mit Patentwesen behindert die gesamte Gesellschaft 
nur. Was will man denn noch? Sich auch die Emitterschaltung am 
Transistor patentieren lassen, oder gar den Spannungsteiler mit 2 
Widerständen, und Lizenzen verkaufen? Wo ist da eigentlich die Grenze?

von Ralf (Gast)


Lesenswert?

@Wilhelm:
>  Normalerweise ist es nicht mein Stil, nicht zu antworten.
> Ich bin dann bis zur Halskrause voll gestopft auch mit anderen Dingen
> außerhalb des Themas. Nimm es mir nicht übel.
Kein Thema :)

> Ich finde, daß man sowas auch hier im Forum ohne PN diskutieren kann,
> und dies absolut keineswegs peinlich ist. Denn ich befürchte, daß manch
> einem hier im öffentlichen Raum was peinlich ist.
Das war es nicht. Die PN hatte ich geschrieben, weil es in dem 
ursprünglichen Beitrag um was anderes als den Intel Assember ging.

> Ich würde dir den Assembler sofort zur Verfügung stellen, aber ich habe
> Angst vor Abmahnungen, mache nichts illegales.
Mich würde interessieren, wie Intel dazu steht, ich würde auch nix 
illegales damit machen wollen. Wenn man ein bisschen sucht findet man 
die aktuellsten Versionen im Internet auf diversen Projektseiten, bei 
Unis, etc.

> Der hat eine Lizenz und Copyright. Das Handbuch habe ich auch nur in
> Papierform, und im Buchhandel gekauft.
Vom Assembler oder dem Linker (weiss nicht mehr von welchem) hatte ich 
die aktuellste Version als PDF gefunden, vom anderen nur die 
Vorgängerversion des Handbuchs - und da fehlt mir eben ein Fetzen Info, 
der wahrscheinlich eben in der letzten Handbuch-Version drin ist.
Wenn also das Handbuch für den Intel Assembler ist, kannst du die ISBN 
posten?

Ralf

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.