Forum: Platinen Löten von Lochrasterplatinen ?


von esc (Gast)


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Hallo alle,
wie lötet man am besten solche Lochrasterplatinen ?
Zuerst die Bauteile alle einstecken und dann den Silberdraht nach und 
nach entlangziehen als Leiterbahn und Draht und Bauteileanschlüsse 
zusammen verlöten ?
Irgendwo habe ich noch gelesen, man kann auch erst alle Bauteile fest 
verlöten und erst nachher noch den Silberdraht entlang ziehen und an 
jeden Lötanschluss noch einmal nachlöten ?
Welche Vorgehensweise ist denn da nun korrekt ??

Zwischen zwei fest gelöteten Punkten nochmal eine Lötstelle zu setzen 
klappt ja nicht so, das habe ich nun schon einmal heraus gefunden der 
Silberdraht wirft dann coole Wellen :xD

von Jogi (Gast)


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> der Silberdraht wirft dann coole Wellen :xD
Wärmeausdehnungskoeffizienten des Cu/Ag Drahtes beachten: 1/10mm bis 
2/10mm kürzer als der Abstand zwischen den Bauteiledrähten ablängen. Ist 
halt ein Kunstwerk, wenn die Platine fertig ist.

von Osche R. (Gast)


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von marc d. (der_zigauner)


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Also ich mach da einfach fette Lötzinnbrücken und mit der Reihenfolge 
mach ichs immer so wies grad am besten geht.

Gruß Marc

von Micha (Gast)


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marc deggelmann schrieb:
> Also ich mach da einfach fette Lötzinnbrücken

Dito.

L.G.

Micha.

von Klaus S. (klaws)


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>> Also ich mach da einfach fette Lötzinnbrücken
> Dito.
Ebenfalls.

Ich verwende allerdings gerne Streifenrasterplatinen 
(Lötstreifenplatinen) oder Punkt-Streifenrasterplatinen ("Lötpunkte in 
Dreierketten").

Zum Unterbrechen der Kupferstreifen bei Streifenrasterplatinen gibt es 
spezielle Werkzeuge. Aber ich kenne eigentlich nur das Verfahren mit 
einem Metallbohrer, eingesetzt in einen Handgriff (z.B. von einem 
Gewindebohrer). Bohrer auf die Leiterbahn, eine kurze Drehung und die 
Leiterbahn ist an der Stelle unterbrochen. Querverbindungen werden durch 
Drahtbrücken auf der Bestückungsseite vorgenommen.

Für Mikrocontrollerschaltungen sind es bei mir meist die 
Punkt-Streifenrasterplatinen. Da verbinden die Streifen immer nur drei 
Löcher. Brauche ich mehr als eine Dreierkette, dann kommen die 
Lötzinnbrücken ins Spiel. Falls möglich biege ich noch den Draht eines 
Bauteils über die Lücke.

So oder so ist das ganze Spiel Übungssache. Wenn man zu langsam lötet, 
verflüssigen sich angrenze Lötzinnbrücken wieder und man erhält 
Riesenklumpen (die dann eventuell auch noch hingehen und eingeninitiativ 
Verbindungen zu allen anderen Pads herstellen, nur nicht zum richtigen). 
Es ist dann von Vorteil, eine Entlötsaugpumpe (Entlötpumpe, Entlötgerät) 
zur Hand zur haben. Ich konnte dabei keinen Unterschied zwischen 
Billigmodellen und den "Luxusmodellen" (für über 10 EUR) feststellen.

- Klaus

von Borsty B. (mantabernd)


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Gelernt hab ich es so dass man den sich zuvor einen Plan erstellt (z.b. 
mit Lochmaster oder auf dem Papier).

Dann beginnt man an einer Ecke und lötet das Erste größere Bauteil ein. 
Die Verbindungen zwischen den Bauteilen erfolgt mit Silberdraht, und 
zwar wird der abgewickelt, mit zwei Zangen gepackt und etwas gestreckt, 
auf die richtige Länge abgezwickt und dann auf die Platine gelötet. Und 
zwar fängt man dabei an einem Punkt an und arbeitet sich langsam und 
sauber zum anderen Punkt hin. Etwa alle drei Lötaugen sollte man einen 
Lötpunkt setzen. NICHT den Lötdraht auf beiden Seiten anlöten und danach 
in der Mitte festlöten, das verbiegt den Draht.

Die Technik geht mit etwas Übung sehr gut, so hab ich das in der Schule 
gelernt und abgenommen bekommen. Privat hab ich das noch ausgereicht 
indem ich den kompletten Silberdraht mit Lötzinn verlöte. Sprich, nicht 
alle drei Lötaugen einen Punkt sondern durchgehend! Hab auf die Art- und 
Weise schon mehrere Platinen gebaut und die laufen alle noch absolut 
einwandfrei!

Wichtig ist nicht zu hudeln, den Silberdraht sauber auf die richtige 
Länge abzuzwicken und eben aufpassen dass dieser sich nicht durch die 
Hitze verbiegt. Eine Lötabsaugpumpe ist sehr sinnvoll falls man sich mal 
vertan hat!
Mit etwas Geschick und der richtigen Technik bekommt man übrigens 
richtig gute Platinen mit Lochraster hin!

von (prx) A. K. (prx)


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Da gibts ein paar Beispiele, wie so etwas aussehen kann:
Beitrag "Re: Zeigt her Eure Kunstwerke !"

Kurze direkte Strecken: Silberdraht. Kann ggf. auch mal als U-Brücke 
über einen anderen Draht gelegt werden, wenn dick/steif genug. Längere 
Strecken mit isoliertem Draht. Und der liegt auf der Unterseite besser 
als oben und ist dort weit einfacher zu verlegen.

Die Pins eines ICs verlöte ich zuerst, dann kommt die Verdrahtung. Und 
da fange ich mit den Verbindungen für die Stromversorgung an. Dabei 
drauf achten, dass die Strecken zwischen VCC und Kerko und Kerko und GND 
eines jeweiligen ICs möglichst kurz sind. Bei DIP-ICs idealerweise 
zwischen rein legen.

Silberdraht: Eine Seite an den Pin löten. Dann verlegen, ab und zu ein 
Stützpunkt verlöten, wenn mechanisch sinnvoll. Bei dünnem Draht kann man 
das Ende erst anlöten und dann abzwicken. Geht schneller.

Keine Litze verwenden, möglichst auch nicht direkt als Anschluss 
einlöten. Da liegt sonst garantiert irgendwo eine Ader frei in der 
Landschaft und schliesst was kurz.

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