Forum: HF, Funk und Felder Spektrumanalysator


von Joachim (Gast)


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Hi,
Im Skript zum Spektrumanalyser meiner TU heißt es
"Zu kleine Auflösungbandbreiten, die zwar auf den ersten Blick eine 
hohere Genauigkeit vortäuschen würden, zeigen eventuell einen zu kleinen 
Pegel an, über den integriert werden müsste um den genauen Messwert zu 
erhalten."

Warum kann eine kleine RBW zu einen zu kleinen Wert führen?

von Sebastian B. (Gast)


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Wenn die RBW kleiner ist als die Bandbreite des zu messenden Signals, 
misst du halt nicht die Gesamtleistung des Signals.

von Joachim (Gast)


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Aber die RBW bestimmt doch wie dicht die Punkte sind die er mist.
Angenommen ich hätte nur einen Sinus, der Sinus wäre ja leicht 
verbreitert und meine RBW wäre sehr klein warum würde ich dann einen 
anderen Peakwert messen?
(ansich müste der Sinus doch die selbe Peak haben nur das er weniger 
verbreitert ist - warum sollte sich der Peakwert verändern?)

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Wenn du z.B. ein frequenzmoduliertes Signal hast mit einer bestimmten 
Mittenfrequenz und einer bestimmten Bandbreite dann ändert sich der 
Momentanwert der Frequenz ständig innerhalb eines bestimmten Bereichs.

Wenn jetzt deine RBW deutlich kleiner als die Bandbreite des FM-Signals 
ist, dann liegt die Signalfrequenz immer nur kurz im Empfangsfenster, 
die Signalstärke schwankt also mit der Modulationsfrequenz. Durch den 
Video-Filter wird daraus ein Mittelwert erzeugt, der niedriger ist als 
der tatsächliche Pegel des FM-Signals.

von HF-Werkler (Gast)


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Oder einfacher gesagt:
Bei einer hohen RBW liegt die gesamte Energie des Signals am Peak der 
Anzeige(Frequenzmitte) am Detektor an, bei zu kleiner RBW sind die 
Seitenträger (Modulation) nicht mehr vollständig enthalten. Da jedes 
reale Signal in gewisser Weise "moduliert" ist (und sei es nur das 
Phasenrauschen), sollte man die RBW nicht zu tief wählen, wenn es um 
Pegelmessungen geht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite



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Joachim schrieb:
> Angenommen ich hätte nur einen Sinus, der Sinus wäre ja leicht
> verbreitert und meine RBW wäre sehr klein warum würde ich dann einen
> anderen Peakwert messen?

Das ist der Fall, bei dem die RBW (idealerweise) keinen Einfluss
mehr hat.

Für jedes modulierte Signal stimmt das aber so nicht mehr, denn durch
die Modulation wird immer eine gewisse Bandbreite belegt.

Anbei mal zur Veranschaulichung der gleiche Generator, jeweils einmal
moduliert (mit einer BPSK und Zufallsdaten), einmal unmoduliert, und
das je mit 10 und 100 kHz RBW.

Es ist gut zu sehen, wenn man die RBW beim modulierten Signal zu klein
wählt, dann sinkt scheinbar der Pegel, weil keine Integration mehr
über die Filterbandbreite erfolgt.  Beim unmodulierten Signal sind
dagegen beide Pegel gleich, nur dass man die Nebenaussendungen des
Generators bei 100 kHz RBW nicht erkennen kann, die tauchen erst bei
10 kHz auf.  (Sind irgendwelche Mischprodukte in der PA.)

von EMU (Gast)


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Jörg,

Das ist ein super edukatives Beispiel, für das man Dir nur danken kann
Deutlicher geht es nicht !!

EMU

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