Forum: Offtopic Heizkostenverteiler manipuliert?


von Vermieter (Gast)


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Hallo,

 gibt es eine Möglichkeit, festzustellen, ob ein Mieter seine Heizung 
mit PC-Ventilatoren kühlt, um die Heizkosten zu senken?
Ich musste einen Mieter rausklagen, und der meinte zum Schluss, viel 
Spaß mit den Heizkosten, er hätte mich da eh beschissen. Natürlich nur 
unter 4 Augen. Grmpf! Geht das überhaupt, oder ist es nicht realistisch? 
Angeblich können die Thermostate doch Manipulationen anzeigen, oder? Das 
Gerät ist von Kundo.

Danke!
Herbert

: Verschoben durch Moderator
von Purzel H. (hacky)


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Man kann auch aufgrund der Lage bescheissen. Wenn man von anderen 
Wohnungen eingeschlossen ist, kann man die Heizung abschalten und hat 
trotzdem warm.

von Uhu U. (uhu)


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Die Dinger heißen nicht zufällig Heizkostenverteiler, denn sie 
bestimmen keinen Geldbetrag, der zu bezahlen wäre, sondern helfen nur 
dabei, die angefallenen Heizkosten auf die einzelnen Wozhnungen zu 
verteilen.

Wenn der Vermieter nicht selbst im Haus wohnt, wird er bei 
Manipulationen nicht beschissen, denn es trifft nur diejenigen, unter 
denen die Kosten aufzuteilen sind.

Vermieter schrieb:
> Angeblich können die Thermostate doch Manipulationen anzeigen, oder? Das
> Gerät ist von Kundo.

Deine Angaben sind ausgesprochen dürftig und Heizkostenverteiler sind 
keine Thermostate...

von Bernd T. (bastelmensch)


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Denk nicht drüber nach.
Der Typ hat schon erreicht was er wollte, er hat Dich beschäftigt und Du 
bist sauer.
Sei froh das er weg ist.

von Wilhelm F. (Gast)


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Vermieter schrieb:

> gibt es eine Möglichkeit, festzustellen, ob ein Mieter seine Heizung
> mit PC-Ventilatoren kühlt, um die Heizkosten zu senken?

Wahrscheinlich, ihn bei einem Besuch Inflagranti zu erwischen. Ob seine 
Aktion illegal ist, ist damit aber auch nicht geklärt.

Sicherlich, mit Anblasen des Heizkörpers holt man sicher noch etwas 
Wärme mehr heraus, so daß das abfließende Wasser im Rücklauf kühler ist.

Aber es gibt in den Systemen sowieso eine ganze Reihe von 
Ungenauigkeiten. Eine wurde schon genannt, die warmen Nachbarwohnungen. 
Hier bei mir ist es auch so, daß ich in einem tiefer liegenden Geschoß 
stärker heizen muß, als der Nachbar im Dachgeschoß. Das fließt nicht in 
die Berechnungen mit ein, in welchem Geschoß man wohnt, und mehr zahlt 
als andere.

Ich habe hier noch die uralten Flüssigkeitsröhrchen, die zum 
Jahreswechsel jedes Jahr ausgetauscht werden. Das ist mal ein 
Anhaltspunkt, denn die Röhrchen sind für alle gleich. Die Flüssigkeit 
hat einen ordentlichen Temperaturkoeffizienten, das fand ich mal rein 
zufällig heraus. Ist bspw. ein Heizkörper kalt, steht die Flüssigkeit 
z.B. am Skalenstrich 4 von 17. Drehe ich ihn jetzt an, erreicht die 
Flüssigkeit nach wenigen Minuten den Skalenstrich 3 oder gar 2. Jetzt 
kann man natürlich alle Heizkörper auf drehen, wenn der Ableser im 
Winter kommt. Auch die, die man sonst kalt läßt, weil man den Raum 
augenblicklich nicht braucht.

Ich fragte auch mal den Ableser. Der hatte natürlich keine Ahnung von 
Technik, Polizeibeamter und Nebenjob.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Da eine Heizkostenabrechnung nur zu Teilen auf Grundlage der mit diesen 
Geräten ermittelten Daten erfolgt (je nach individuellem 
Abrechnungsschlüssel sind 50..70% üblich), ist eine Manipulation seitens 
des Nutzers von nicht besonders großer Auswirkung.

Für eine Prüfung der Geräte auf Manipulation ist üblicherweise deren 
Betreiber zuständig, also die Firma, die die Geräte abliest (bzw. die 
Stinkeflüssigkeitsröhrchen tauscht) und die Abrechnung erstellt.

Wenn ein Vermieter den Verdacht hat, daß einer seiner Mieter dort 
manipuliert, dann ist dieser Betreiber der Ansprechpartner, und keine µC 
& Elektronik-Forum.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Und ausserdem könnte ja der "Vermieter" einer sein, der gerne wissen 
möchte, wie man seine eigenen Heizkosten "günstiger verteilt" :-)

Nein, ich behaupte nicht, dass das so ist. Nur, dass es möglich wäre.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Vermieter schrieb:
>
>> gibt es eine Möglichkeit, festzustellen, ob ein Mieter seine Heizung
>> mit PC-Ventilatoren kühlt, um die Heizkosten zu senken?
>
> Wahrscheinlich, ihn bei einem Besuch Inflagranti zu erwischen. Ob seine
> Aktion illegal ist, ist damit aber auch nicht geklärt.
>
> Sicherlich, mit Anblasen des Heizkörpers holt man sicher noch etwas
> Wärme mehr heraus, so daß das abfließende Wasser im Rücklauf kühler ist.

Also wenn mich jetzt nicht komplett alles täuscht bringt das überhaupt 
gar nix.
Aus Wikipedia:
----
Ein Wärmezähler (Wärmemengenzähler, WMZ, Messgerät für Wärme) ist ein 
Messgerät zur Ermittlung der Wärmeenergie, welche Verbrauchern über 
einen Heizkreislauf zugeführt oder Wärmetauschern über einen 
Kühlkreislauf entnommen wird. Der Wärmezähler ermittelt die Wärmeenergie 
aus dem Volumenstrom des zirkulierenden Mediums und dessen 
Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf und Rücklauf.
----
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmez%C3%A4hler

Wenn die Rücklauftemperatur niedriger ist, wurde auch mehr Wärme 
entnommen und das wird entsprechend berücksichtigt.

von J.-u. G. (juwe)


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Simon K. schrieb:
> Ein Wärmezähler (Wärmemengenzähler, WMZ, Messgerät für Wärme) ist ein
> Messgerät zur Ermittlung der Wärmeenergie, welche Verbrauchern über
> einen Heizkreislauf zugeführt oder Wärmetauschern über einen
> Kühlkreislauf entnommen wird.

Alles richtig, aber hier geht es doch nicht um Wärmemengenmessgeräte, 
sondern um Heizkostenverteiler:
http://de.wikipedia.org/wiki/Heizkostenverteiler

Und die bieten nunmal die Möglichkeit, das ermittelte Ergebnis zu 
manipulieren.

von Wilhelm F. (Gast)


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Simon K. schrieb:

> Wenn die Rücklauftemperatur niedriger ist, wurde auch mehr Wärme
> entnommen und das wird entsprechend berücksichtigt.

Das ist in der Tat mal diskussionswürdig, wenn mein Heizkörper maximal 
aufgedreht ist, das Flüssigkeitsröhrchen sich genau in der Mitte des 
Heizkörpers befindet.

von Uhu U. (uhu)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das ist in der Tat mal diskussionswürdig, wenn mein Heizkörper maximal
> aufgedreht ist, das Flüssigkeitsröhrchen sich genau in der Mitte des
> Heizkörpers befindet.

Die Dinger sind so extrem ungenau, daß es auf solche Kleinigkeiten nicht 
ankommt. Da kann man sich jede Diskussion sparen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Die Dinger sind so extrem ungenau, daß es auf solche Kleinigkeiten nicht
> ankommt. Da kann man sich jede Diskussion sparen.

Das denke ich auch.

Meine Heizkosten im Jahr liegen bei ungefähr 500€, aber ich müßte 
konkret nachschauen, ist jetzt hier am PC nur schnell geschätzt. Da sich 
noch für 5€ Tricks einfallen lassen, ist einfach nur Nonsens.

Im Extremfall könnte man ja in der oberen Hälfte des Heizkörpers eine 
Wärmetauschmechanik anbringen, daß nur noch kaltes Wasser das Röhrchen 
in der Mitte erreicht. Aber den Aufwand möchte ich nicht konstruieren. 
Nonsens.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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hm, mal eine physikalische Frage: Wenn das die "elektronischen" Dinger 
sind, dann wird doch die Wärmedifferenze zwischen Raumluft und 
Heizkörper gemessen und aufintegriert ...

Wie soll denn damit überhaupt eine Manipulation "funktionieren"? Ich 
gehe mal nicht von einer erlektrischen Manipulation aus, sondern von 
einer "arme-Leute- Methode". Also anpusten mit kalter oder warmer Luft.

Damit das (wegen der Aufintegration) funktioniert, müßte es eh über 
einen längeren Zeitraum passieren. Die dazu notwendige Strommenge 
(reineweg zum pusten) müßte eh der Meiter selbst tragen, also da schon 
mal ein "Verlustgeschäft". Wenns nur an einem Heizkörper passiert ist es 
eh Pille-Palle, also müßte es an mehreren Heizkörpern passieren (also 
noch mehr Verlust.

Wir haben also nun 2 Fühler (Raumluft und Heizkörperplatte) welche 
Temperaturen ermitteln. Ich nehme an, daß durch die Trägheit und Größe 
der Heizplatte diese nur minimal mit abgekühlt oder erwärmt wird, und 
demzufolge dereen Temperaturveränderung durch das anpusten nur minimal 
ist, man also quasi von gleichbleibender Heizplaztten-Temperatur 
ausgehen kann.


Einzelbetrachtung:
Wenn nun also der Raumluftfühler mit kalter Luft (kälter als der 
Raumluft) angepustet wird, dann ermittelt also das Meßteil "kältere 
Raumluft" und wird den aufintegrierten Wert höher rechnen, aka "mehr 
Verbrauch" ermitteln. Drüber hinaus bedarf es zusätzlicher Kühlenergie, 
welche auch zu Lasten des manipulierenden Mieters geht. Da hat der 
Mieter also schon mal sich selber höheren Heizenergie-Verbrauch 
generiert

Wird mit wärmerer Luft gepustet, dann kommt zusätzlich zur Quirlenergie 
noch eine Heizenergie dazu. Das könnte im Ergebnis was bringen, 
allerdings wird ja der Heizaufwand zu Buche schlagen. Daß diese 
Wärmemenge den Raum selbst spürbar erwärmt glaube ich eher nicht:

Wird mit Luft in exakt der Raumluft-Temperatur  gepustet, dann wird die 
Luft nur umgequirlt (brauch also nur die Quirl-Energie), bringt aber im 
schlechtesten Falle in der Energieblianz nix.

Fazit: Mit dem reinen umquirlen der (Raum) Luft mit einem PC-Lüfter 
könnte möglicherweise geringfüg etwas warme Luft vom Raumluft-Fühler 
wegtransportiert werden, das Meßgerät also etwas kältere Raumluft 
annehmen.

Das bedeutet aber, daß der Mieter wiederum mehr bezahlen muß, denn das 
Meßgerät ermittelt halt wieder die Differenz (z.B. 40 Grad Platte minus 
21 Grad Raum und mit anpusten 40 GRad Platte minus 20 Grad Raum). Und 
das ist nun mal "es wurde mehr Wärmeenergie entnommen"

Heißt also, der Mieter hat sich mit seiner Aktion irgendwie selbst seine 
Heizkosten (gemäß Ablesemeßgerät) in die Höhe getrieben. Hat er halt 
"falsch gerechnet".

Lüfterenergiebilanz:
80er Lüfter: 12 V x 0,2 A x 24 Stunden x 365 Tage / 90% Wirkungsgrad des 
Netzteils macht 23 Kw Stromverbrauch fürs Quirlen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Lüfterenergiebilanz:

Immerhin hast Du nicht "kw/h" geschrieben. Es sind trotzdem kWh.

Etwas besser sieht die Lüfterenergiebilanz natürlich schon aus, da das 
Ding nur während der Heizperiode laufen muss, und die beträgt 
hierzulande nicht 365 Tage.

von Robert L. (lrlr)


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man Könnte die (also die Röhrchen und die digitalen) doch einfach 
abdecken
luftdicht, und wärme-isoliert

dann hat der "raum" auch ca. 70°C
die Differenz zwischen Heizkörper und Umgebung wäre für den Fühler = 0°K

(die digitalen haben aber vermutlich einen art manipulationsschutz, der 
das erkennen würde ??? ich würde das für so eindeutige 0815 sachen 
zumindest einbauen)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Robert L. schrieb:
> die digitalen haben aber vermutlich einen art manipulationsschutz, der
> das erkennen würde

Sicher, sie messen ja nicht die Temperaturdifferenz, sondern die 
Absoluttemperatur. Und da kann so ein Gerät schon stutzig werden, wenn 
die Raumtemperatur weit jenseits zu erwartender Werte liegt.

von Uhu U. (uhu)


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Robert L. schrieb:
> man Könnte die (also die Röhrchen und die digitalen) doch einfach
> abdecken luftdicht, und wärme-isoliert

Könnte man, aber das nutzt nichts, denn die Dinger sind auf einer mit 
dem Heizkörper verschraubten Aluminiumplatte montiert.

von Robert L. (lrlr)


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@UHU: ich red nicht mit dir.. solls dir jemand anderer erklären..

von Uhu U. (uhu)


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Robert L. schrieb:
> @UHU: ich red nicht mit dir.. solls dir jemand anderer erklären..

Womit du dir schon selbst widersprochen hast. Unlogik und schlechtes 
Benehmen auf einem Haufen. Was soll man da noch sagen...

von Hannes L. (hannes)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> schlechtes
> Benehmen

Ich red' auch nicht mit Jedem, warum sollte ich???

...

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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J.-u. G. schrieb:
> Simon K. schrieb:
>> Ein Wärmezähler (Wärmemengenzähler, WMZ, Messgerät für Wärme) ist ein
>> Messgerät zur Ermittlung der Wärmeenergie, welche Verbrauchern über
>> einen Heizkreislauf zugeführt oder Wärmetauschern über einen
>> Kühlkreislauf entnommen wird.
>
> Alles richtig, aber hier geht es doch nicht um Wärmemengenmessgeräte,
> sondern um Heizkostenverteiler:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Heizkostenverteiler
>
> Und die bieten nunmal die Möglichkeit, das ermittelte Ergebnis zu
> manipulieren.

Ah, dieses Ding ist gemeint.

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