Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensatoren Beurteilung 10.000µF mit "Delle"


von Andreas G. (1412)


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Hi@all,

ich habe vor einiger Zeit etliche Teile von einem Bastler bekommen, 
darunter auch die Kondensatoren von den Fotos.

Anscheinend wurde denen irgendwo mal der Platz zu eng ^^.

Sind diese noch in Ordnung?

Ich hätte sie sonst im Markt gegen Porto + Kaffee angeboten, aber wenn 
die Beschädigung zu stark ist, dann gehts gleich direkt ab in die Tonne.

Ich bitte um Eure fachmänische Beurteilung ;-)

lg
Andreas

von Andreas G. (1412)


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Sorry, falsche Datei beim Hochladen erwischt.

Mod, bitte erstes Bild löschen ;-)

(Mod.: erl.)

von Wilhelm F. (Gast)


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Andreas G. schrieb:

> Sind diese noch in Ordnung?

Die Delle verschiebt sich doch ins Innere. Der Wickel wird dann auch 
eingedellt sein. Zuverlässig ist das mit den angegebenen Bauteildaten 
dann nicht mehr.

von Sunny (Gast)


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Die sind so alt, da ist warscheinlich das Elektrolit schon 
ausgetrocknet.

von oszi40 (Gast)


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>Porto + Kaffee
1.Unzuverlässige Elkos machen oft noch Folgefehler.

2.WENN ich Physik-Lehrer wäre, würde ich Dir höchstens einen Kaffee 
ausgeben und sie als abschreckendes Beispiel vorzeigen. Die vergammelten 
Schauben zeigen mir, daß die besten Tage schon vorbei sind.

von Wilhelm F. (Gast)


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Sunny schrieb:

> Die sind so alt, da ist warscheinlich das Elektrolit schon
> ausgetrocknet.

Ein Märchen, was hier immer wieder angeführt wird.

Elektrolytaustrocknungen waren Themen der 1950-er und 1960-er Jahre. 
Heute erlebe ich das so gut wie gar nicht mehr.

Ich habe Hunderte Elkos aus Recycling, die alle prächtig funktionieren. 
So viele, daß ich gelegentlich mal einen in eine PET-Flasche abseile 
(zum Personenschutz), und mit Überspannung oder Falschpolung just for 
fun hoch jage. ;-)

von Michael_ (Gast)


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Für privat gehen die immer. Messe die Kapazität.
Die alten Elyt sind nicht so empfindlich.

von Martin S. (sirnails)


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Probier es doch einfach aus. Über die Jahre wird ein ungeladener 
Kondensator an einem Abbau der Isolationsschicht leiden, was die 
Spannungsfestigkeit herabsetzt und den Leckstrom erhöht.

Willst Du gewissheit messe einfach nach.

von Andreas G. (1412)


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oszi40 schrieb:
> Die vergammelten
> Schauben zeigen mir, daß die besten Tage schon vorbei sind.

Die sind mir auf die schnelle gar nicht aufgefallen. Die drei auf der 
anderen Seite sind nämlich Top in Schuss. Hier war für mich die Delle 
wohl der größere Blickfang ;-)

Die waren ganz außen in der Schachtel, und irgendwann dürfte die mal 
feucht geworden sein ...


Mit ausgetrockneten Kondensatoren habe ich (außer in Bildschirmen und 
Sat-Receivern) bis jetzt noch keine Probleme gehabt.

Wobei ich solche dicken Dinger bis jetzt auch fast nicht eingesetzt 
habe.


Also ist eure Meinung, dass die in die Tonne gehören?
Ich habe gehofft, dass sie noch jemand für eine etwaige Spielerei 
brauchen hätte können.
Dann werd ich mich mal auf den weg machen.

von Mike J. (emjey)


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Es gibt ausgetrocknete Kondensatoren in Netzteilen, auf Mainboards und 
überall da wo es sehr warm wird, aber wenn man sie normal verwendet und 
sie nicht warm werden halten die eigentlich sehr lange.

Diese ausgelöteten Kondensatoren nutze ich wenn ich es verantworten 
kann, man weiß ja dass sie wohl möglich früher ausfallen werden als ein 
schöner neuer.
Wenn es auch nur für den Garten ist würde ich keinen guten Kondensator 
für 5 Euro kaufen, da gehen auch alte ... wenn wiedermal ein Besucher 
meine Wegbeleuchtung mit seinem Auto zerfahren hat ist es dann eben 
nicht so schlimm.
Meine ausgelötete Kondensatoren verrichten alle nach wie vor ihren 
Dienst, also noch hatte ich keinen Ausfall in einem Bastelgerät.

Verkaufe sie einzeln bei eBay (mit Fehlerbeschreibung, kannst auch mal 
die Kapazität messen), ab ein Euro und biete sie auch im Paket (3 oder 6 
Stück) an, 1 Euro + Versandkosten für das Päckchen, das ist immer 
kostenlos für dich und wenn es jemand will dann braucht er die Dinger 
auch.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Andreas G. schrieb:

> Also ist eure Meinung, dass die in die Tonne gehören?

Nein. Die Delle ist ja auch angesichts der Größe eher klein. Ich habe da 
schon weit schlimmer deformierte Elkos in (funktionierender) Chinaware 
gefunden.

Wenn die Teile lange Zeit ungenutzt gelagert waren, ist nicht die Delle 
das Hauptproblem, sondern der Abbau der (isolierenden) Oxidschicht. Die 
Kondensatoren sollten erstmal ein paar Stunden mit Vorwiderstand an 
einer langsam steigenden Spannung wieder formiert werden. Wenn man sie 
gleich jetzt an volle Nennspannung hängt, kann das in einer 
mittelprächtigen Explosion enden :)


XL

von Wilhelm F. (Gast)


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Andreas G. schrieb:

> Also ist eure Meinung, dass die in die Tonne gehören?
> Ich habe gehofft, dass sie noch jemand für eine etwaige Spielerei
> brauchen hätte können.

Ich würde ihn nur noch privat für Bastelzwecke verwenden, da ist er 
vielleicht durchaus gut.

Was du machen könntest: Leg ihn doch mal eine Weile an die maximal 
zulässige Spannung plus der angegebenen Toleranz, die meist im Bereich 
10-15% liegt. Wenn es da keinen Knaller gibt, weil die Plattenabstände 
durch die Delle näher gerückt sind, ist das schlimmste überstanden. Das 
ganze am besten z.B. in einem Plastikeimer mit Abdeckung drauf.

von Martin S. (sirnails)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das
> ganze am besten z.B. in einem Plastikeimer mit Abdeckung drauf.

Und fester Verschraubung. Nicht dass dann der Deckel wegfliegt!

von Wilhelm F. (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Das
>> ganze am besten z.B. in einem Plastikeimer mit Abdeckung drauf.
>
> Und fester Verschraubung. Nicht dass dann der Deckel wegfliegt!

Ja. Irgendwas schwereres drauf legen, z.B. eine 3-4cm dicke Spanplatte, 
Holzplatte, was immer man zur Verfügung hat.

Ich habe da mit Sprengung größerer Kaliber ein klein wenig Erfahrung, 
die Netzkondensatoren 350V/375µF aus alten Röhrenfernsehern. Allerdings 
machte ich das draußen vor dem Haus, und auf keinen Fall mit den Augen 
in direkter Sichtweite. Es ergab immer einen halben Kubikmeter Abfall, 
die Papier- und Aluwickel fliegen ja auch komplett auseinander.

Deswegen einen robusten Eimer, besser wäre noch ein Zinkeimer. Dann hat 
man den Schrott auch gleich fertig für die Mülltonne parat, und keine 
großen Aufräumaktionen mehr.

Aber ich würde so einen Test machen, bevor die Monster einem beim 
Basteln um die Ohren fliegen. Länger an Maximalspannung lassen, ein paar 
Stunden sicherlich, dann auch mal den Strom eine Weile beobachten. Am 
besten Widerstand in Serie schalten, damit das Amperemeter im Notfall 
nicht leidet.

Genau an den Dellen ist der Elko ja im Betrieb auch noch höher belastet, 
wenn sich da wirklich die Wickel etwas zusammen drückten.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Sunny schrieb:
>
>> Die sind so alt, da ist warscheinlich das Elektrolit schon
>> ausgetrocknet.
>
> Ein Märchen, was hier immer wieder angeführt wird.

Das möchte ich doch stark bezweifeln.

von Wilhelm F. (Gast)


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Simon K. schrieb:

> Das möchte ich doch stark bezweifeln.

Dann hast du schlechtere Elkos erwischt, als ich.

Natürlich kommt aber auch einiges auf die Betriebsumstände an. Das 
gestehe ich ein.

von Martin S. (sirnails)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Simon K. schrieb:
>
>> Das möchte ich doch stark bezweifeln.
>
> Dann hast du schlechtere Elkos erwischt, als ich.
>
> Natürlich kommt aber auch einiges auf die Betriebsumstände an. Das
> gestehe ich ein.

Naja, also zumindest bei Fujitsu-Siemens Motherboards wurden früher 
scheinbar wirklich nur Elkos ohne Dichtung verbaut. Die waren bei allen 
meinen Siemens-Kisten (dämlicher Werksverkauf um die Ecke, der einen PC 
als so günstig erscheinen lässt) nach 3 Jahren gar. Und damit meine ich 
alle 5-6 Stück, die ich hatte.

von Paul Baumann (Gast)


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Kondensatoren mit Delle?

Stammen die aus dem Netzteil eines DELL-Rechners?

;-)

MfG Paul

von Wilhelm F. (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:

> scheinbar wirklich nur Elkos ohne Dichtung

Was ist das? Ich kenne nur Elkos mit guter Gummiabdichtung. Da frage ich 
mich natürlich auch, wo gehen Formiergase bei Überdruck hin, oder haben 
sie ein Katalyt im Elektrolyt, was Gase wieder reduziert? Das sind ja 
komplexere chemische Gebilde heute.

Die älteren Typen wie der genannte Fernseh-Elko hatten eine 
Pertinaxscheibe als Abschlußplatte, am Rand vielleicht mit Dichtmasse 
abgedichtet, die nach sehr vielen Jahren spröde wird.

Also wirklich, meine Elkosammlung selbst aus 30 Jahre altem Schrott, die 
tun es alle, haben bei Nachmessungen, wenn ich mal einen brauche, auch 
keine Kapazitätsverluste, und kaum Formierströme.

Ein Elko verreckt bei hohen Verschiebeströmen und unter hohen 
Temperaturen schnell. Weil sich die Poren in der Rauh-Folie zusetzen, 
verliert der enorm an Kapazität. Schaltnetzteile mit hoher Belastung. 
Das führt dann irgendwann zur Nichtfunktion des Gerätes. Ich kenne es 
auch von Routern und Switches, die nach 18 Monaten völlig den Geist 
aufgaben.

Ich habe dazu ausgezeichnete Literatur, den Hans Lacour, Elektronische 
Bauelemente, dort ist die Physik und Chemie von Kondensatoren über 
mindestens 30 Buchseiten erklärt. Es war mal eine Empfehlung eines guten 
Prof. ohne Doktortitel, der sein halbes Leben lang bei namhaften Firmen 
in der Industrie Geräte entwickelte, und bei dem ich das Fach 
"Bauelemente" hatte.

Normaler Netztrafo und Siebkondensator dahinter, die Dinger leben ewig.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Also wirklich, meine Elkosammlung selbst aus 30 Jahre altem Schrott, die
> tun es alle, haben bei Nachmessungen, wenn ich mal einen brauche, auch
> keine Kapazitätsverluste, und kaum Formierströme.

Hast du auch mal den ESR gemessen? ...

von Wilhelm F. (Gast)


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Simon K. schrieb:

> Hast du auch mal den ESR gemessen? ...

Der interessiert doch bei einem normalen gut dimensionierten 
Trafonetzteil 50Hz Sinus überhaupt nicht.

Es sind sicherlich auch keine Low-ESR-Typen.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Simon K. schrieb:
>
>> Hast du auch mal den ESR gemessen? ...
>
> Der interessiert doch bei einem normalen gut dimensionierten
> Trafonetzteil 50Hz Sinus überhaupt nicht.

Wie kommst du zu der Annahme? Wenn der ESR durch Alterung zu hoch wird, 
wird auch der Ripple größer.
Und was verleitet dich zu der Annahme, dass Elkos nur in Trafonetzteilen 
verwendet werden können. Fakt ist, dass der Alterungszustand eines Elkos 
(auch) vom ESR abhängt. Und wenn dieser nicht mehr dem Originalwert 
entspricht, ist der "30 Jahre alte Elko" auch nicht mehr in Ordnung.

von Wilhelm F. (Gast)


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Simon K. schrieb:

> Und was verleitet dich zu der Annahme, dass Elkos nur in Trafonetzteilen
> verwendet wird?

Weil ich sie seltenst anders verwende.

Für kritischere Anwendungszwecke nehme ich z.B. Folienkondensatoren, 
oder anderes.

Aber, Simon, lange Rede kurzer Sinn: Hast du mal eine Meßschaltung für 
den ESR, mit Hausmitteln Bastelstube, bevor ich da jetzt eine halbe 
Stunde suche?

Ich würde da mal Stichproben über meine Uralt-Teile machen, und 
Datenblätter suchen, sofern ich sie finde.

von Andreas G. (1412)


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Damit kann ich dienen:

http://www.mario001.de/elektronik/schaltungen/esrmeter.html

Habe ich schon 2x nachgebaut, funktioniert sehr gut.

Nur ists jetzt grad nicht zur Hand, da ich beide verborgt habe (zwecks 
Bildschirmreparatur) ;-)

Die Kapazitäten liegen bei allen dreien noch im grünen Bereich 
("gemessen" mit HP-36D).
Sie hängen momentan am Labornetzgerät mit Spannungsbegrenzung.


Ich wollte die Teile hier im Forum abgeben, aber ist das mit gutem 
Gewissen zu vereinbaren, oder sollte ich sie eher entsorgen? Weil die 
doch von der Größe her sehr Platzbedürftig sind ^^.


lg
Andreas

von Paul Baumann (Gast)


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Wie lange ist es her, daß man ESR als wichtig für Schaltungen zu 
betrachten
anfing?

Ich denke, erst, als man Schaltnetzteilchen mit hohen Taktfrequenzen zu 
bauen begann, kam der Ausdruck auf.

Früher stand das m.E. auch in keinem Datenblatt.

@Wilhelm

Auch ich "lebe" zum großen Teil aus Schlachtfesten alter Geräte und ich
HABE ein ESR-Meßgerät (gebaut). Jeder Elko wird vor dem erneuten Einbau
damit geprüft. Ich kann mich auch nicht entsinnen, daß auch mehrere 
Jahre
liegende Kollegen Macken gehabt hätten.


MfG Paul

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Paul Baumann schrieb:
> Wie lange ist es her, daß man ESR als wichtig für Schaltungen zu
> betrachten
> anfing?
Es gibt auch heute noch Anwendungen, wo der ESR nicht relevant ist. Aber 
darum geht es doch gar nicht.
Es geht nicht darum, ob der Low ESR Kondensator noch einen Low-ESR hat. 
Sondern es geht darum, ob der ESR des Kondensators nicht auf einmal 
(wegen Alterung) 10 mal so hoch ist wie ursprünglich! Und das hat mit 
ganz großer Sicherheit auf viele Schaltungen einen Einfluss.

Und das kann das Kapazitätsmessgerät eben nicht feststellen, d.h. nur 
mit einem Kapazitätsmessgerät kann man nicht die Alterung eines Elkos 
feststellen. Punkt aus.
Aber genau das wurde oben eben behauptet.

Auch die Aussage, dass Elkos zum Großteil in Trafonetzteilen eingesetzt 
wird ist Mumpitz. Das mag vielleicht bei Wilhelm so sein, aber dann 
sollte er das auch genau so von Anfang an hinschreiben. Alles andere ist 
unsachgemäße Pauschalisierung der Aussage.

von Wilhelm F. (Gast)


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Andreas G. schrieb:

> Habe ich schon 2x nachgebaut, funktioniert sehr gut.

OK, Güte messen, gute Idee. Leider habe ich keine bekannten Spulen.

Irgendwie muß ich mir also doch eine halbe Stunde was einfallen lassen.

Kapazität haben meine Schrott-Elkos immer noch über der Nennkapazität, 
das ist keine Frage.

Irgendwann sende ich einem jungen Freak mit wenig Taschengeld hier im 
Forum auch mal ein Paket mit Recycling-Bauteilen, die alle in Ordnung 
sind. Der genau so mies dran ist, wie ich es früher war, keinen Cent 
Geld hatte. ICs, Kondensatoren, LED, Dioden, Transistoren aller Art, 
sogar 2N3055, Spannungsregler, Kühlkörper, den einen oder anderen Trafo 
oder Übertrager. Auch alte µC wie 6809, 8085, 8051, SRAM, EPROM. Nicht 
das allermodernste indessen. Aber man kann viel daraus machen.

Aber das muß ich mit gesundem Auge mal sehen, wenn mir was ins Auge 
sticht. Ich will nicht eines Tages mit dem ganzen Zeug beerdigt werden, 
bin Ü50, das geht nicht mehr bis 100, eher so 65 oder 70.

Ich habe im Laufe der Zeit einfach nur fest gestellt, daß ich den ganzen 
Kram alleine nie mehr verwurstelt bekomme. Realitätssinn.

Heute verheizte ich noch mal 5 alte Transen bewußt, Second Breakdown, 
Defekt. Um ein zeitliches Gefühl dafür zu bekommen. Es geht schnell, 
aber sichtbar.

von Rolf S. (miromac)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Irgendwie muß ich mir also doch eine halbe Stunde was einfallen lassen.

Hallo Wilhelm,
falls du 'nen Sinus-Function-Generator hast mit 10..60kHz,
brauchst du nur noch 'nen Serienwiderstand
und ein Voltmeter mit AC-mV-Bereich.

Es geht ja im Prinzip darum, einen Strom einzuprägen
und dann den Spannungsabfall am Elko zu messen.
Alles wie bei der DC-Ohm-Messung auch, nur halt AC-fähig.

Und du brauchst ja keine Präzisionsmessungen machen.

Zumal der ESR bis ca. 50°C reichlich sinkt.


P.S.
und sei lieb zu den alten Transen
,-)

von Feldbett (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Aber, Simon, lange Rede kurzer Sinn: Hast du mal eine Meßschaltung für
>
> den ESR, mit Hausmitteln Bastelstube, bevor ich da jetzt eine halbe
>
> Stunde suche?

Einfach den Elko über einen relativ kleinen Widerstand (z.B. 10 Ohm) 
laden. Die Kondensatorspannung startet dann nicht genau bei 0 V, sondern 
etwas darüber. Diese positive Anfangsspannung ist ein Maß für den ESR.

von Paul Baumann (Gast)


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@Simon

Ich HABE ein (kombiniertes) Meßgerät für die Kapazität und für ESR 
gebaut,
EBEN GERADE, weil ich weiß, daß die Kapazität alleine nichts nutzt.
Wenn man Rechner-Netzteile reparieren will, weiß man einen solchen 
Apparat sehr zu schätzen.

MfG Paul

von Wilhelm F. (Gast)


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Rolf Schneider schrieb:

> Hallo Wilhelm,
> falls du 'nen Sinus-Function-Generator hast mit 10..60kHz,
> brauchst du nur noch 'nen Serienwiderstand
> und ein Voltmeter mit AC-mV-Bereich.

Ich habe hier ein altes Oszi, und einen Frequenzgenerator bis 3MHz mit 
50 Ohm Impedanz. Damit ermittelte ich schon erfolgreich unbekannte 
Induktivitäten aller Art. Das wird wohl gehen.

von Rolf S. (miromac)


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Super!
Kannste dir dann eichen mit 'nem 1-Ohm Widerstand
(und für kleinere Kapazitäten 10 Ohm).

Meine Erfahrung mit alten Elkos und ESR:
Oft besser als nagelneue.
Warum?
Mehr "Fleisch dran" = mehr Volumen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Rolf Schneider schrieb:

> Mehr "Fleisch dran" = mehr Volumen.

Ich hab hier noch eine Serie herum liegen, die ich 1992 für Basteleien 
kaufte. 20 nagelneue 1000µF/25V ROE (Roederstein). Gelegentlich testete 
ich mal einen. Bin mal gespannt, was mit denen los ist. 18 oder 19 
wurden nach 20 Jahren überhaupt nie genutzt und getestet. Sie haben den 
Auslieferungszustand.

von Timm T. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Deswegen einen robusten Eimer, besser wäre noch ein Zinkeimer. Dann hat
> man den Schrott auch gleich fertig für die Mülltonne parat

Und warum dann nicht gleich in der Mülltonne testen? Braucht man den 
Schrott gar nicht mehr wegräumen... Oder darf man das nicht mehr wegen 
EAR?

Du fällst hier nicht nur als Halbleiter-Killer, sondern auch als 
Elko-Schlächter auf. Hast Du irgendwelche nicht aufbereiteten 
Kindheitstraumata? ;-)

Was mich wundert: Die großen Elkos haben doch üblicherweise ein 
Überdruckventil, warum zerlegt es die dann trotzdem so energisch?

von Wilhelm F. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:

> Und warum dann nicht gleich in der Mülltonne testen? Braucht man den
> Schrott gar nicht mehr wegräumen... Oder darf man das nicht mehr wegen
> EAR?

Da hast du recht, wenn man direkt an der Mülltonne wohnt..

EAR, und so nen Krempel: Die Polizei sollte hier wirklich mal den 
Mülleinerdeckel auf machen. Tun sie aber nicht. Da liegt alles drin, was 
nicht hin gehört. Es gibt auch 20 Jahre nach der Mülltrennung reichlich 
Leute, die das einen Scheix interessiert.

von Andrew T. (marsufant)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Da liegt alles drin, was
>
> nicht hin gehört. Es gibt auch 20 Jahre nach der Mülltrennung reichlich
>
> Leute, die das einen Scheix interessiert.

Und das ist gut & richtig so.

Weil es nämlich so ungemein ökologisch ist, die 3 km zur nächsten 
Sammelstelle zu nur um 1 ATX Netzteil artengerecht zu entsorgen.
Weil niemand Lust hat, das Teil 1 Jahr in die Ecke zu stellen, bis ein 
zweites dazu kommt.

Endlich checken den Schwachsinn auch die gemeinden, und E-Schrott-Tonnen 
werden in Wohngebietne aufgestellt.

bis dahin: Ab in die graue Restmülltonne, statt in die Landschaft !!!

von Rolf S. (miromac)


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Paul Baumann schrieb:
> Ich kann mich auch nicht entsinnen, daß auch mehrere
> Jahre
> liegende Kollegen Macken gehabt hätten.

Meine Kollegen haben alle ihre Macken,
egal ob sie nun sitzen, stehen oder liegen ....
;-)

Gruß

von Wilhelm F. (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:

> Und das ist gut & richtig so.
>
> Weil es nämlich so ungemein ökologisch ist, die 3 km zur nächsten
> Sammelstelle zu nur um 1 ATX Netzteil artengerecht zu entsorgen.
> Weil niemand Lust hat, das Teil 1 Jahr in die Ecke zu stellen, bis ein
> zweites dazu kommt.

Das ist nachvollziehbar. Ich war hier kürzlich bei einem 
Entsorgungsunternehmen, und wollte "Gelbe Säcke" haben. Ich bekam nur 2 
Rollen. Sie meinten, ich müßte für neue Säcke dann wieder kommen, macht 
dann für mich einen Liter Sprit extra.

> Endlich checken den Schwachsinn auch die gemeinden, und E-Schrott-Tonnen
> werden in Wohngebietne aufgestellt.

Mein alter 486 Big Tower mit Monitor und Tastatur wird übermorgen von 
der Elektronikeinsammlung abgeholt. Das war noch richtig massiv Eisen. 
Es sind ein paar schöne Teile drin, aber sorry, ich kann ihn aus 
persönlichen Gründen einfach nicht selbst schlachten. Er soll um 6 Uhr 
an der Straße stehen. Ich mußte vor 4 Wochen bei der Anmeldung die 
genaue Anzahl der Geräte angeben, da darf dann auch nichts mehr spontan 
dazu kommen. Kürzlich gab es aber einen Zeitungsartikel, wo sie sich 
beklagten, daß am Abholort keine Geräte mehr standen, und ihnen Gewinn 
durch die Lappen geht. Dann waren dort ein paar Stunden zuvor schon 
Lumpensammler, die auch davon wußten...

von Andrew T. (marsufant)


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> ... Das war noch richtig massiv Eisen ...
> daß am Abholort keine Geräte mehr standen, und ihnen Gewinn
> durch die Lappen geht.

Tja, wundert mich auch das da das Ordnungsamt nicht proaktiv 
patroulliert, denn sobald der SPM an der Straße steht, gehört er ja der 
Stadt.
So könnte Stadt neben dem Altmetallgewnnn gleich noch Bussgeld-Gewinne 
einstreichen.
Denn wo kommen wir hin, wenn jeder Bastler eigenständig recycled -- das 
dürfen in diesem Land nur zertifizierte Betrebe, monopolsanktioniert und 
abgesegnet!!!

Darum frage ich stets  ("...da hat mir der nette Papi der es rausstellt 
erlaubt das ich es nehmen darf.."),
und schon schaut der Büttel in die sprichwörtliche Röhre.

Zumal man diese "alten PC-Eisenteile" herrlich umnutzen kann,
siehe Bild .-)

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