Hi, ich betreibe schon seit vielen Jahren die Hobbyelektronik mal mehr oder weniger intensiv. Mittlerweile kommt man ja selbst im Hobbybereich fast nicht mehr um SMD herum, sofern man etwas speziellere ICs einsetzen möchte. Bis jetzt habe ich eine 60W Ersa Lötstation (MS-60C), die mir bis jetzt eigentlich immer gute Dienste geleistet hat. Würde mich mal am Thema SMD probieren und habe ein paar Fragen dazu: - Kann ich mit meiner 60W Lötstation nach dem Prinzip löten, wo man die Pins mit einer Hohlkehlspitze einfach überstreicht und das Lötzinn dann hängen bleibt? Oder wird die Leistung dafür nicht ausreichen? - Habe bis jetzt immer bleihaltiges Lot verwendet (Stannol irgendwas). Muss man wg. SMD auf bleifrei umsteigen? - Habt ihr Empfehlungen für Lot? (mit und ohne Pb) Ich habe natürlich schon hier ins Wiki geschaut, aber insbesondere zum Thema Lot eigentlich nichts konkretes gefunden. So einen Stift mit zusätzlichem Flussmittel habe ich bereits, benutze ich bis jetzt um die Entlötlitze zu bestreichen. Danke & Gruß Markus
Markus M. schrieb: > - Kann ich mit meiner 60W Lötstation nach dem Prinzip löten, wo man die > Pins mit einer Hohlkehlspitze einfach überstreicht und das Lötzinn dann > hängen bleibt? Oder wird die Leistung dafür nicht ausreichen? Die Leistung wird wohl schon ausreichen, sofern die Wärme nicht durch große Polygone im Layout weg gesaugt wird. Thermals verhindern das. Schau dir das Lernvideo zum Thema Löten an. Da lernst du es wohl am besten. http://www.youtube.com/watch?v=5uiroWBkdFY Beachte aber, das es um die Bauteile feucht ist, wahrscheinlich durch zusätzliches Flussmittel(was du ja am Schluss in deinem Beitrag auch erwähnst). Das begünstigt das Löten enorm. Ob allerddings die Qualitäten da so einfach gleichwertig sind kann ich nicht sagen. Profis nehmen da z.B. gern Fluxer von AMTECH. Markus M. schrieb: > - Habe bis jetzt immer bleihaltiges Lot verwendet (Stannol irgendwas). > Muss man wg. SMD auf bleifrei umsteigen? Muss man nicht. Das ist nur dafür da weil der Gesetzgeber das für die Wirtschaft zum Schutz der Umwelt verlangt. Solange du bleihaltiges Lot bekommst sollte man das im Homehobbybreich auch bevorzugen. Kann aber jeder gern für sich allein entscheiden.
Hi! Ich bin auch relativ neu im Thema SMD-Löten, habe aber schon ein bisschen herumprobiert :) Auf jeden Fall würde ich bleihaltiges Lot empfehlen, wenn du nur hobbymäßig damit arbeitest. Die Eigenschaften sind allemal besser. Ein wichtiger Punkt ist, stets große Mengen Flussmittel überall aufzutragen. Hat man die Bauteile auf einem geeigneten Footprint richtig ausgerichtet, so lötet sich das fast von selbst. Sehr hilfreich ist auch, die Pads vor dem Löten dünn mit Lötzinn zu benetzen. Ich löte SMD zur Zeit nicht mehr von Hand, sondern mit diesem Gerät hier: http://uk.farnell.com/jsp/search/productdetail.jsp?SKU=2062634 Ich trage Lötpaste auf die Platine auf, setze die Bauteile mit einer Pinzette grob an ihren Platz, und erhitze dann mit diesem Heißluft-"Föhn" immer Teile der Platine (so ungefähr 5x5cm kann man gleichzeitig löten). Das funktioniert extrem gut, ich konnte ohne Fehlversuch zum Beispiel 32LFCSP und 10DFN (mit 0.4mm spacing!) löten. Die Lötpaste scheint zunächst sehr teuer zu sein -- das ist allerdings in meinen Augen nicht wirklich ein Problem, weil man mit so einer 10ml-Spritze extrem viele Lötstellen machen kann (ich habe zwei Boards mit meinen für 15 Euro gekauften 10ml gelötet, und dafür weniger als 1/4ml gebraucht). Ich denke auch, dass das Verfahren sehr schonend für die Bauteile ist, weil man die Temperatur sehr gut regeln kann und das Gerät die Platine auf Wunsch auch wieder "kalt pustet" (ohne dass man sie in heißem Zustand herunternehmen muss). Vorher habe ich versucht mit Herdplatte oder Lötkolben einige Bauteile zu verlöten -- geht auch irgendwie. Mein persönliches Fazit ist aber, dass sich die 60 Euro für "Föhn" und Lötpaste allemal gelohnt haben. Grüße, Sven
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