Hallo, ich habe einen Leistungsmosfet für einen Abwärtswandler der über einen Gatetreiber angesteuert wird. Für den Einschaltzustand liegen 15V am Treiberausgang an, für den Ausschaltzustand 0V. Jetzt sollen sich für den Ein- und Ausschaltvorgang unterschiedliche Gateströme ergeben. Ich verstehe aber nicht warum. Das muss doch irgendwie an den unterschiedlichen Ausgangsspannungen des Treibers liegen. Wie berechnet sich hier denn der Gatestrom? Danke schonmal
Ergänzung: Ich meine hier natürlich den Gatestrom über dem Gatewiderstand.
Li schrieb: > Jetzt sollen sich für den Ein- und Ausschaltvorgang unterschiedliche > Gateströme ergeben. Ich verstehe aber nicht warum. Das wird oft so gemacht, damit der Mosfet aus EMV-Gründen beim Einschalten etwas langsamer schaltet und trotzdem schnell ausschaltet. Dazu kann man z.B. eine Diode parallel zum Gate-Widerstand schalten.
MOSFET's haben einen kapazitiven Eingang, also muss beim Ausschalten genauso viel Ladung abgeführt werden, wie beim Einschalten aufgebracht wurde. Deswegen sind die MITTLEREN Ströme betragsmässig gleich.
Ok, ich verstehe nur nicht warum sich überhaupt unterschiedliche Gateströme ergeben. Auf der einen Seite des Gate-Widerstands habe ich ja das Potenzial der Treiberausgangsspannung. Welches Potenzial habe ich aber auf der anderen Seite? Ich habe mal gehört, dass der Gatestrom entscheidend ist, der bei der Threshold-Spannung fließt. Warum das so ist, weiß ich aber auch nicht.
Die Gatekapazität ist nicht konstant. Wenn Uth erreicht wird nimmt die Kapazität sehr rasch zu. Würde man also das Gate mit mit einem Konstantstrom laden, so würde die Gatespannung zunächst linear ansteigen, und dann, bei Erreichen von Uth, relativ lange bei Uth festkleben (wegen dem Anstieg der Gatekapazität). Anschließend steigt die Gatespannung wieder linear. Bei den meisten MOSFET wird dieses Verhalten im Datenblatt mit einer speziellen Grafik, Gatespannung über Gateladung, dargestellt. Beim Durchlaufen der Kapazitätsänderung muss also sehr viel Ladung bewegt werden.
Es ergeben sich (fast) keine unterschiedlichen Gateströme, das von Feldbett beschriebene Verhalten zeigt sich natürlich ebenfalls beim Entladen. Möchte man nun verschiedene Ströme erzwingen, so muss das durch einen veränderten Vorwiderstand am Gate erfolgen, wie z.B. durch die angesprochene Diode. Hier hat man einen hohen Entladestrom zu Beginn der Abschaltung. Lediglich das letzte bisschen Ladung, üblich ist der Transistor nun schon im sperrenden Bereich, wird dann über den Gatewiderstand entladen. Bei den meisten Standardschaltungen sieht man garkeinen oder einen geringen Gatewiderstand vor, da die treibende Stufe eine recht hohe Ausgangsimpedanz hat (z.B. Pin vom AVR). Sollte aber ein kräftiger Treiber vorhanden sein (z.B. Bipolarstufe vorweg), so sollte aus EMV Gründen die Anstiegszeit so lang wie möglich, jedoch so kurz wie nötig gewählt werden :) (Schaltverluste, gewünschte Betriebsfrequenz bei PWM oder Multiplex vs EMV)
Wenn ich allerdings den Gate-Strom bei der Thresholdspannung betrachte ergeben sich doch dann unterschiedliche Ströme, da ja meine Spannungsdifferenz von Treiberausgang zu Thresholdspannung unterschiedlich ist. Beim Einschalten 15V-Uth, beim Ausschalten 0V-Uth. Wenn dann wie beschrieben bei der Thresholdspannung am meisten Ladung umgeladen werden muss, ergibt sich doch aufgrund der verschiedenen Gate-Ströme eine unterschiedliche Dynamik beim Ein- und Ausschalten, oder?
Es gibt dann auch noch die Millerkapazitaet... Welche den drain auf das Gate koppelt. Natuerlich ist der Strom durch diese Kapazitaet proportional zur Spannung.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.