Hallo Leute ! Kurz gesagt, ich studiere Informatik (FH) und bin jetzt im 3. Semster. Ich muss mich jetzt nächstes Semester zwsichen Praktische und Technische Informatik entscheiden - mir fällt das aber ungeheuer schwierig, da ich gar nicht abschätzen kann, was ich mit der einen oder anderen Richtung alles anfangen kann. Dazu muss man wissen, ich bin eigentlich mit der Motivation zur FH gegangen Technische Informatik zu studieren. Vor allem der Bereich Softwareentwicklung für Robotik hat mich als Hobby schon immer begeistert und ich habe hier auch schon privat kleinere Projekte realisiert. Nunja... das war eben Hobby. Ich habe Angst, dass ich im Bereich Robotik oder sonstigen Technischen Berufen (Siehe "IngenieurMangel") keinen guten Arbeitsplatz bekomme und bspw. bei einem Dienstleister anfangen muss und von Tür zu Tür weiter gereicht werde. Mir scheint praktische Informatik irgendwie im Bereich Jobaussichten lukrativer zu sein, vor allem wenn man dann im Bereich rund um SAP und J2EE tätig wird. Möglicherweise ist die Bezahlung zu nächst nicht so hoch, dafür gibt es aber viele Stellenangebote (sofern ich das beurteilen kann). Nett ist auch, dass hier die Chance besteht sich relativ leicht selbstständig zu machen (z. B. im Consulting) und sogar noch nebenbei ein paar Euros mit mobilen Anwendungen zu verdienen. Bei Technische Informatik scheint mir das irgendwie unmöglich mit der Selbstständigkeit (?). Ich habe ja keine KUKA Roboter o.ä im Keller stehen ... Was meint ihr? Worauf sollte ich achten? Was kann man mit "Technischer Informatik" von der FH noch so alles anfangen? Lg
Mach das was dich am meisten interessiert da bist du dann auch maximal movtiviert und bringst bessere Ergebnisse beim Abschluss. Selbst wenn du mit Techn. Inf. später in dem Bereich nichts anfangen kannst oder es dir nicht gefällt, kannst du immer noch in den reinen Softwareentwicklungsbereich wechseln, das machen sogar recht viele, umgekehrt ist das m.M. schwieriger. Auch SAP und JEE-Entwickler werden über Vermittler gehandelt oder Sklaventreiber vermietet, ist dann halt kein klassischer Ing.dienstleister (wobei ich da auch schon entspr. Gesuche gesehen habe) aber im Prinzip das selbe. Allerdings kannst du dich in dem Bereich besser als Freelancer durchschlagen, bist dann evt. nur "nur" noch auf Vermittler angewiesen und hast nicht mehr den Sklaventreiber an der Backe. Also mach dir keinen Kopf, wähle das aus was dich am meisten interessiert, später landest du evt. eh in einem völlig anderen Bereich als gewünscht, geht den meisten so, nicht aus der Not sondern weil es sich so ergeben hat. Ich würde mich auch nicht krampfhaft auf einen bereich Fixieren, Unflexibilität ist in dem Job tödlich, gerade zum Jobeinstieg. Wenn du da in eine bestimmte Richtung willst und nichts findest und deshalb lange ohne Job bist, wird es immer schwieriger irgendwo reinzukommen.
Halie k. schrieb: > Hallo Leute ! > > Kurz gesagt, ich studiere Informatik (FH) und bin jetzt im 3. Semster. > Ich muss mich jetzt nächstes Semester zwsichen Praktische und Technische > Informatik entscheiden - mir fällt das aber ungeheuer schwierig, da ich > gar nicht abschätzen kann, was ich mit der einen oder anderen Richtung > alles anfangen kann. Wie wäre es denn, wenn du einmal die Vorlesungen der einen und der anderen Richtung aufzählen würdest, dann könnte man dir viel eher vernünftig antworten.
Halie k. schrieb: > Ich habe Angst, dass ich im Bereich Robotik oder sonstigen Technischen > Berufen (Siehe "IngenieurMangel") keinen guten Arbeitsplatz bekomme Unbegründet.
Hallo erstmal Danke für die rasche Antworten ! Ich würde natürlich noch gerne die Meinung anderer Forenmitglieder hören :-) ... Andi $nachname schrieb: > Wie wäre es denn, wenn du einmal die Vorlesungen der einen und der > anderen Richtung aufzählen würdest, dann könnte man dir viel eher > vernünftig antworten. Gerne. Jetzt muss ich dazu sagen, eigentlich muss man sich schon im 3. Semester entscheiden. Aber die einzigsten 2 Module die der einen oder anderen Fachrichtung angehören, habe ich noch nicht belegt. Beide Fachrichtungen 1. Semester - Technisches Englisch für Informatiker - Technische Grundlagen der Informatik - Einführung in die Programmierung - Mensch-Computer-Interaktion - Logik und diskrete Strukturen - Grundlagen der Mathematik für Informatiker 2. Semester - Betriebssysteme - Rechnernetze - Objektorientierte Programmierung - Algorithmen und Datenstrukturen - Theorethische Informatik - Analysis und Stochastik Grundlagen 3. Semester - Prozedurale Programmierung - Grundlagen von Datenbanken - Software-Technik - Lineare Algebra __________________________________ Technische Informatik 3. Semester - Physikalische Grundlagen - Rechner und Systemprogrammierung 4. Semester - Einführung in die Systemtheorie - Einführung in die Robotik - Zeitdiskrete Regelungen - Einführung in die Bildverarbeitung - Grundlagen der Mikrosystemtechnik - Internetprotokolle 5. Semester - Eingebettete Echtzeitsysteme - Mobile Roboter - Softwareprojekt Informatik - BWL für Informatiker - Wahlpflichtmodul aus dem Katalog (z. B. KI, OOP mit C++, IT-Recht, uvm.) 6. Semester - Bachelor Arbeit - Bachelor Kolloqium - Praxisphase - Praxisseminar _______________________________ Praktische Informatik 3. Semester - GUI Programmierung - Internetsprachen 4. Semester - Grundlagen des Mobile Computing - Betrieb komplexer verteilter Systeme - Künstliche Intelligenz - Internet Datenbanken - Design verteilter Informationssysteme - Internet Protokolle 5. Semester - Vertiefung in Mobile Computing - Grundlagen der IT-Sicherheit - Softwareprojekt Informatik - BWL für Informatiker - Wahlfplichtmodul (wie oben). 6. Semester - Bachelor Arbeit - Bachelor Kolloqium - Praxisphase - Praxisseminar ___ Ob man damit was anfangen kann ? ...^^
genervt schrieb im Beitrag #2944322:
> Meiner Meinung nach fährst du mit "Technische Informatik" besser.
Was man zu 80% auch als "Automatisierungstechnik" bezeichnen könnte.
Halte dich von "Praktischer Informatik" fern, du bist da mehr oder weniger gehobene Konkurrenz zum Ausbildungsberuf 'Fachinformatiker Anwendungsentwicklung'.
Hallo nochmal, danke für eure Einschätzung ! Obwohl ich von den "praktischen Informatikern" bis jetzt nur gutes gehört habe bezüglich Job Einstieg, hauhen mich die Module so tatsächlich nicht vom Hocker. Ich glaube, da kann man vieles auch Zuhause lernen... Bei Technischer Informatik oder wie hier gesagt wurde Automatisierungstechnik eher weniger. Vielleicht ist es gar nicht schlecht, solche Hardskills noch mitzunehmen. schwierige Sache ^^
atmeltierchen schrieb: > Halte dich von "Praktischer Informatik" fern, du bist da mehr oder > weniger gehobene Konkurrenz zum Ausbildungsberuf 'Fachinformatiker > Anwendungsentwicklung'. sehe ich als Informatiker genauso. Als Informatiker der noch etwas wirtschaftlichen Hintergrund hat, kann man sich wenigstens noch einen Anzug anziehen und einen auf IT-Consultant machen, wo die Gehälter noch stimmen. Ich konzeptioniere, berate und entwickle teils auch. Jedenfalls haben wir auch in Projekten recht oft auch Entwickler mit allen möglichen Abschlüssen. Teils sind da 24 jährige Fachinformatiker dabei die entwickeln und aber auch Diplom-Informatiker mit 10 Jahren BE die Ende 30 sind. Mancher dieser jungen Fachinformatiker macht noch einen Dipl.-Inf(TU) in der Entwicklung sowas von platt. Gerade bei uns wo es nicht um hochtrabende Theorie geht, sondern eher um das einhalten von formalen Prozessen, wo zu viel Komplexität nur stört. Statt z.B. ein Problem in einer SW Schicht in einem 8 Zeiler per Rekursion zu lösen, werden da lieber mehrere Schichten eingeführt und das Coding soll dann so aussehen dass jeder Code Monkey sofort versteht was da passiert. Wenn jetzt die Business Software für eine Buchung statt 0,2 Sekunden halt 0,4 Sekunden braucht, interessiert das niemanden. Auch ein paar byte Speicher jucken ebenfalls keinen, anders als vllt bei Echtzeitsystemen wo es auf Mikrosekunden ankommt. Bei uns kommt es viel mehr auf Prozesse, Tools, Entwicklungsumgebungen, Frameworks und einfach technisches Know How an, weniger um komplexe Berechnungen etc. Die Komplexität liegt aber eher woanders, wenn bei der Modellierung Fehler gemacht werden ( wobei es da mehr um gesunden Menschenverstand als um eine theoretische Modelierung geht ) kann das ganze Projekt scheitern, egal wie gut die Entwickler sind. Es gibt schon zig Firmen die dachten man kann mal mit 50 Entwicklern oder so ein eigenes SAP entwickeln um unabhängig zu sein. Gescheitert sind die meisten davon, fast nie aber an technischem Know How. Bei der Automatisierung, gerade in der Robotik ist das anders. Eine Steuerung für einen Schweissroboter könnte nicht mal eben einer unserer Fachinformatiker ohne Abi, aber mit viel Tool und Framework Kenntnissen, mal eben programmieren, da fehlt es viel zu viel an dem mathematisch-theoretischen Hintergrund.
atmeltierchen schrieb: > Halte dich von "Praktischer Informatik" fern, du bist da mehr oder > weniger gehobene Konkurrenz zum Ausbildungsberuf 'Fachinformatiker > Anwendungsentwicklung'. Unsinn. Praktische Informatik beschäftigt sich mit grundlegenden Konzepten und entwickelt entsprechende Problemlösungen/Methoden (Datenstrukturen, Programmiersprachen, Softwaretechnik, Betriebssysteme, ...). Dem FI/AE fehlt dafür in aller Regel das theoretische Know-How. Ich spreche hier von der Uni, wie es an den Fast-Hochschulen ausschaut, ist eine andere - traurige - Sache.
WiMa (univ.) schrieb: > Unsinn. > > Praktische Informatik beschäftigt sich mit grundlegenden Konzepten und > entwickelt entsprechende Problemlösungen/Methoden (Datenstrukturen, > Programmiersprachen, Softwaretechnik, Betriebssysteme, ...). > > Dem FI/AE fehlt dafür in aller Regel das theoretische Know-How. > > Ich spreche hier von der Uni, wie es an den Fast-Hochschulen ausschaut, > ist eine andere - traurige - Sache. und ich spreche von der Praxis. Ja Betriebssysteme. Da will der Kunde nicht wissen ob man sich mit Semaphoren Systeme oder so auskennt, sondern ob man weiss wie man wo was konfigurieren muss, damit das BS performant und solide mit dieser oder jener Datenbank arbeitet. Oder wie man dies und jenes installiert und konfiguriert. Klar, einige Theoretiker braucht es auch die sowas entwerfen, aber die sitzen entweder an der Uni oder irgendwo im Silicon Valley. Der Großteil macht halt das normale Brot-und Butter Geschäft. Bei Programmiersprachen verhält es sich analog dazu. Praktisches Know How mit etwas Theorie ist gefragt ( damit meine ich keine Theo.Inf sondern Dinge wie Design Pattern, lernt man auch on the job ). Wichtiger ist viel eher zu wissen mit welchem Kniff eines Frameworks man dies und jenes schnell lösen kann, statt dass sich der Uni Theoretiker erstmal stundenlang hin setzt und sich einen theoretischen Plan aus denkt. Es mag solche Theoretiker Jobs geben, aber die sind heiß begehrt, z.B. in der Forschungsabteilung von Google etc. oder teils auch an den Unis ( dort aber schlecht bezahlt ). Der Großteil, auch der Uni Informatiker die als normale SW Entwickler arbeiten, machen auch nicht viel mehr komplexes als Fachinformatiker. Zumindest im Bereich "praktische Informatik". In der technischen Informatik, gerade Robotik, sieht es wieder anders aus.
Du kannst nicht mal Praktische von Angewandter Informatik unterscheiden und willst (hoffentlich), dass ich dich in der Diskussion ernst nehme? Ich vermute, du hast nie eine Universität von innen gesehen, zumindest sprichst du wie ein typischer FastHochschul-Bätschelor oder sollte ich sagen Hilfs-Informatiker? An die interessanten Jobs (und die gibt es nicht nur in der Forschung und bei Google/Facebook/MS) wirst du mit dieser Qualifikation natürlich nicht rankommen, dein beschränktes Weltbild ist nicht anders zu erklären. Wo bist du tätig? Hört sich nach ERP an. Dafür reichen Hilfs-Informatiker natürlich vollkommen aus, sogar FI/AE könnten dies - da gebe ich dir vollkommen recht. Aber glaube doch bitte nicht, dass du den Arbeitsmarkt für Informatiker kennst. Da offenbarst du durch deine Aussagen viel eher deine blanke Unkenntnis. Schönen Abend.
Praktische Informatik ist doch nichts anderes als eine leicht aufgebrezelte Informatiker-Lehre. Ich sehe da nichts anderes als Inhalte, die jeder halbwegs ausgebildete Programmierer auch kann. Nur schon das Wort "praktisch" lässt mich stets aufhorchen und ist meist ein schöneres Wort für "weniger anspruchsvoll".
WiMa (univ.) schrieb: > Wo bist du tätig? Hört sich nach ERP an. > > Dafür reichen Hilfs-Informatiker natürlich vollkommen aus, sogar FI/AE > könnten dies - da gebe ich dir vollkommen recht. Aber glaube doch bitte > nicht, dass du den Arbeitsmarkt für Informatiker kennst. > > Da offenbarst du durch deine Aussagen viel eher deine blanke Unkenntnis. > > Schönen Abend. ja da bin ich tätig und neben mir auch : Dipl.-Physiker, promovierte Informatiker, promovierte Physiker, Informatiker von der Uni, die machen im Prinzip alles das selbe. Gehe doch mal typische Jobbörsen durch und suche nach Informatiker Stellen, ein Großteil davon ist eben das was ich beschrieben habe. Oder welche Jobs meinst Du ?
.... schrieb: > Praktische Informatik ist doch nichts anderes als eine leicht > aufgebrezelte Informatiker-Lehre. Ich sehe da nichts anderes als > Inhalte, die jeder halbwegs ausgebildete Programmierer auch kann. Nur > schon das Wort "praktisch" lässt mich stets aufhorchen und ist meist ein > schöneres Wort für "weniger anspruchsvoll". Ist dir deine Unkenntnis nicht zumindest ein bisschen peinlich? Keine Ahnung und dann auch noch dummdreiste Behauptungen aufstellen. Lernt man sowas in der Ausbildung oder an der FH?
Heiner schrieb: > > ja da bin ich tätig und neben mir auch : Dipl.-Physiker, promovierte > Informatiker, promovierte Physiker, Informatiker von der Uni, die machen > im Prinzip alles das selbe. Gehe doch mal typische Jobbörsen durch und > suche nach Informatiker Stellen, ein Großteil davon ist eben das was ich > beschrieben habe. > > Oder welche Jobs meinst Du ? Ich kenne Th. Physiker, die Taxi fahren. Ist Taxifahren nun eine "Rocket-Science"? Natürlich gibt es viele Jobs im Commodity-Bereich, wie deinen. Aber der Ausgangspost beinhaltete die These, dass PI die Inhalte einer aufgebohrten Ausbildung zum FI/AE darstelle - was einfach nur blöder Unfug ist. Dass hier Angewandte und Praktische Informatik offensichtlich verwechselt wurden, setzt der Dummheit die Krone auf. Die interessanten Jobs findet man zudem nur äußerst selten in diesen Jobbörsen, aber woher sollst du das auch wissen.
.... schrieb: > Nur > schon das Wort "praktisch" lässt mich stets aufhorchen und ist meist ein > schöneres Wort für "weniger anspruchsvoll". Unsinn. Die Schwerpunkte sind ganz andere. Die theoretische Informatik hat z.B. nur ganz wenig mit Programmieren zu tun. Viele Theoretiker dieser Disziplin haben wohl noch nie programmiert und haben auch keine Ahnung von gebräuchlichen Programmiersprachen und Entwicklungsumgebungen. Noch weniger mit dem Programmieren von Software für gängige Anwendungen.
WiMa (univ.) schrieb: > Ist dir deine Unkenntnis nicht zumindest ein bisschen peinlich? Na schau dir doch den Lehrplan nur an: Das ist wirklich nichts mehr als eine Informatiker-Lehre. Und weil die nicht gewusst haben, wie man den Studiengang nennen könnte, nahmen sie das Wort "praktisch" zur Hand, das immer dann herhalten muss, wenn mangelnde fachliche Fundiertheit kaschiert werden soll. Man tut dann so, als sei "theoretisch" oder "praktisch" gleichberechtigt und eine Frage des persönlichen Geschmacks bzw. der persönlichen Neigungen. Dabei gibt es nicht "theoretischer" oder "praktischer", sondern nur intellektuell mehr oder weniger anspruchsvoll. In sogenannt "praktischen" Studiengängen lernt man dann z.B. ein Semester lang eine Programmiersprache, während in sogenannt "theoretischen" Studiengängen beispielsweise grösstenteils Algorithmen und Datenstrukturen angeschaut werden und die Programmiersprache nebenher im Rahmen der Übungen gelernt wird.
Heinz schrieb: >> Nur >> schon das Wort "praktisch" lässt mich stets aufhorchen und ist meist ein >> schöneres Wort für "weniger anspruchsvoll". > > Unsinn. Die Schwerpunkte sind ganz andere. Die theoretische Informatik > hat z.B. nur ganz wenig mit Programmieren zu tun. Viele Theoretiker > dieser Disziplin haben wohl noch nie programmiert und haben auch keine > Ahnung von gebräuchlichen Programmiersprachen und > Entwicklungsumgebungen. Da sehe ich mich in meiner Aussage absolut bestätigt: Um in der theoretischen Informatik mitzukommen, braucht es mehrere Jahre Hochschulstudium. Eine Programmiersprache oder eine Entwicklungsumgebung lernt man in wenigen Stunden bis Wochen. Das sogenannt "theoretische" und das sogenannt "praktische" scheinen vom intellektuellen Anspruch her also tatsächlich sehr, sehr weit auseinander zu sein.
Viele gute Programmierer haben nie studiert und sind besser als die meisten studierten. Eine Programmiersprache lernt man vielleicht in ein paar Wochen. Deshalb kann man damit aber noch lange nicht gut programmieren, denn dieser Lernprozess dauert Jahre. Ähnlich wie ein Studium.
"Praktische Informatik" wirkt auf mich wie der Versuch die Facebook-Kiddies zum Studium zu animieren. > - GUI Programmierung VB-Frickeln > - Internetsprachen LOL! XD WTF? !111!!! > - Grundlagen des Mobile Computing Iphoneschubsen > - Betrieb komplexer verteilter Systeme Iphone suchen, wenn gefunden, mit ITunes syncen. > - Künstliche Intelligenz Smalltalk mit Siri > - Internet Datenbanken Vorastdatenspeicherung > - Design verteilter Informationssysteme "Cloudcomputing" > - Internet Protokolle > - Vertiefung in Mobile Computing Ipadschubsen > - Grundlagen der IT-Sicherheit Passwörter mit Sonderzeichen, Benutzung Passwortmanager ;)
@Unwissender: Ich spreche hier von einem Informatik-Studium an einer Universität. Dort hast du selbstverständlich nicht nur Praktische Informatik, sondern auch Theor. und Angewandte. Offenbar können die Leute hier nicht mal die grundlegenden Bereiche voneinenader unterscheiden, traurig aber wahr.
WiMa (univ.) schrieb: > Ich spreche hier von einem Informatik-Studium an einer Universität. Falls du es noch nicht gemerkt hast: Wayne?
.... schrieb: > Praktische Informatik ist doch nichts anderes als eine leicht > aufgebrezelte Informatiker-Lehre. Ich sehe da nichts anderes als > Inhalte, die jeder halbwegs ausgebildete Programmierer auch kann. Nur > schon das Wort "praktisch" lässt mich stets aufhorchen und ist meist ein > schöneres Wort für "weniger anspruchsvoll". Interessant was dich so aufhorchen lässt, aber die praktisch Informatik ist eine der vier Hauptgebiete der Informatik http://de.wikipedia.org/wiki/Praktische_Informatik Das ist gewiss keine "leicht" bessere FIAE Ausbildung, die Module sagen eben nur wenig über die Komplexität des Inhalts aus ! Das was ein FIAE lernt, wird im Studium (auch an der FH) mal eben im ersten Semester abgegrast und selbst dann ist der FH-Student schon besser qualifziert, weil mit richtiger Logik und diskreten Strukturen und höherer Mathematik hat sich wohl ein FIAE nie beschäftigt. Ulrich S. schrieb: >> - GUI Programmierung > VB-Frickeln Ich denke mal eher Java-Swing. Hier geht es aber nicht um die Sprache, sondern wahrscheinlich um die konkrete Umsetzung der in Mensch-Computer-Interaktion erlernten Methoden und Standards. Ob man es glaubt oder nicht, aber die Entwicklung von guten grafischen Benutzerobflächen ist ein sehr komplexes Gebiet. Sowohl an Fachhochschulen und Unis gibt es die Möglichkeit hier auch seine Bachelor/Master Arbeit oder auch die Promotion anzusiedeln. Wie ich schon schrieb, die Modulbezeichnungen werden dem wahren Inhalt kaum gerecht. Wer natürlich nie eine Hochschule von innen gesehen hat und "Informatik" nur von Video2Brain kennt, der kann das natürlich nicht wissen.
Jensen 4x schrieb: > Ob man es > glaubt oder nicht, aber die Entwicklung von guten grafischen > Benutzerobflächen ist ein sehr komplexes Gebiet. Sowohl an > Fachhochschulen und Unis gibt es die Möglichkeit hier auch seine > Bachelor/Master Arbeit oder auch die Promotion anzusiedeln. Windows 8 (Metro). Nur mal so als Stichwort. Und dazu die Frage, die man aus mehreren Perspektiven beantworten sollte: Will man das wirklich?
Jensen 4x schrieb: > Ich denke mal eher Java-Swing. Hier geht es aber nicht um die Sprache, > sondern wahrscheinlich um die konkrete Umsetzung der in > Mensch-Computer-Interaktion erlernten Methoden und Standards. Ob man es > glaubt oder nicht, aber die Entwicklung von guten grafischen > Benutzerobflächen ist ein sehr komplexes Gebiet. Sowohl an > Fachhochschulen und Unis gibt es die Möglichkeit hier auch seine > Bachelor/Master Arbeit oder auch die Promotion anzusiedeln. oh ja mega komplex ! "Mensch Maschine Interaktion" also das Anlegen von einem Eingabeformular mit einigen Buttons, Eingabefelder, Auswahlboxen, Checkboxen nach MVC Pattern erfordert in der Tat höchste Kenntnisse der Theorie Ironie off, sowas ist Brot - und Butter Geschäft für jeden unserer Fachinformatiker. Was Ergonomie von Guis angeht, gibt es gerade in dem Gebiet teils Promotionen die sehr fragwürdig sind, ähnlich fragwürdig wie eine BWL Promotion über irgendwelche Marketingstrategien, auf die auch eine Hausfrau allein aufgrund der Erfahrung im Alltag schon drauf gekommen wäre. Ich erinnere mich als mal hier einer 2 Promotionen von 2 Informatikerinnen gepostet hat. Da ging es um gender spezifisches GUI Design oder so. Das ist Hauptsache viel Blabla, Theorie braucht man dafür nicht. Im Gegenteil, in der PRaxis ist da Know How gefragt, damit die Oberflächen schick aussehen und mit der Applikationsschicht sauber kommunizieren und nicht Geschwafel über Ergonomie. Zur Ergonomie wird einmal ein Style Guide definiert, an den sich alle Entwickler halten müssen, z.B. wo es um Abstände zwischen Butttons etc. geht. Das bekommt auch noch jeder Code Monkey hin.
Jensen 4x schrieb: >>> - GUI Programmierung >> VB-Frickeln > > Ich denke mal eher Java-Swing. Hier geht es aber nicht um die Sprache, > sondern wahrscheinlich um die konkrete Umsetzung der in > Mensch-Computer-Interaktion erlernten Methoden und Standards. Ob man es Nein das Fach nennt sich dann Mensch-Maschine-Interaktion oder Benutzerinterfaces. Da gehts dann um Ergonomie, Psychologie,... eher ein Schwafelfach wo dann behandelt wird was selbsternannte Experten (man erinnere sich an den promovierten Deppen aus Dänemark der jedesmal seinen Senf absondert wenn eine neue GUI von Apple oder wie jetzt MS rauskommt). > Benutzerobflächen ist ein sehr komplexes Gebiet. Nein, eher nicht, das ist Handwerk. 99% API-Wissen plus ein paar Best-Practices die auf Gewohnheiten zurückgehen. Das Grundkonzept ist Ereignissgesteuerte Programmierung und deren verwandte Konzepte, das ist schnell erklärt und kapiert wirklich jeder Depp. > Sowohl an > Fachhochschulen und Unis gibt es die Möglichkeit hier auch seine > Bachelor/Master Arbeit oder auch die Promotion anzusiedeln. Ja, der Laberfachanteil wird auch in den Technikfächern immer mehr ausgebaut damit schlichte Gemüter oder Weiber (Ja genau die belegen mehrheitlich diese Schwafelfächer, da macht man sich die Finger nicht schmutzig und kann rumlabern, knallharte Beweise gibts dort nicht) zu ihrem Titel kommen. > Wie ich schon schrieb, die Modulbezeichnungen werden dem wahren Inhalt > kaum gerecht. Wer natürlich nie eine Hochschule von innen gesehen hat > und "Informatik" nur von Video2Brain kennt, der kann das natürlich nicht > wissen. Wer meint praktische Informatik wäre sehr praktisch und anwendungsnah irrt zum Teil. In A & D ist man ohne Mathe verloren, da hilft es nicht nur auswendig den Algo runterzuleiern sondern muss auch beweisen, welcher Komplexitätsklasse er angehört, ... daran scheitern die meisten, die Programmierübungen holten auch jeden Programmierprofi auf den Boden, das ist eine eigene Thematik, in der Klausur sind immer sehr sehr viele durchgerasselt, Standardalgorithmen wurden nie abgefragt da man die notfalls auswendig lernen könnte wie es viele Weiber machten, da kamen immer Varianten dran und schon standen sie wie der Ochs vorm Berg. Selbst als ich noch an der FH war, war das Beweisen dort der Schwerpunkt, weiss nicht wie das heute ist. Bei Rechnernetze war es ähnlich, Routingalgos, Graphenalgos immer gewürzt mit viel diskreter Mathematik. Da nutzte es nicht wenn man das TCP/IP Proptokoll in und auswendig konnte oder Wissen aus der Praxis mitbrachte. Vielen "Experten" hat das regelmässig das Genick gebrochen und sind dadurch rausgekegelt worden. Ok so Vorlesungen wie Betriebssysteme und GUI-Programmierung sind schon sehr 'praktisch', da fällt eigentlich keiner durch, Datenbanken war bei uns erst mal ne Menge Theorie, praktisch wurde es da auch erst am Ende und das war eigentlich für die Tonne und in der Klausur gab es vielleicht zwei Aufgaben die mit SQL zu tun hatten, der Rest war "Mathe für Datenbanken".
Heiner schrieb: > Ich erinnere mich als mal hier einer 2 Promotionen von 2 > Informatikerinnen gepostet hat. Da ging es um gender spezifisches GUI > Design oder so. Das ist Hauptsache viel Blabla, Theorie braucht man > dafür nicht. Ach das war ich, gefunden beim Danisch.
Heiner schrieb: > oh ja mega komplex ! "Mensch Maschine Interaktion" also das Anlegen von > einem Eingabeformular mit einigen Buttons, Eingabefelder, Auswahlboxen, > Checkboxen nach MVC Pattern erfordert in der Tat höchste Kenntnisse der > Theorie Heiner schrieb: > Nein, eher nicht, das ist Handwerk. 99% API-Wissen plus ein paar > Best-Practices die auf Gewohnheiten zurückgehen. Das Grundkonzept ist > Ereignissgesteuerte Programmierung und deren verwandte Konzepte, das ist > schnell erklärt und kapiert wirklich jeder Depp. Wie ihr beide keine Ahnung habt =] ... Das was eure Fachinformatiker machen ist ein bisschen GUI Gefrickel, hier mal eine TextBox setzen und da nen Label beschriften lassen. In der Mensch-Computer-Interaktion beschäftigt man sich aber nicht nur mit GUI Anwendungen im Office-Bereich, sondern auch mit Fragestellungen beim Design von Benutzerobflächen für verschiedene Branchen und Bereiche. Das kann von einer Bedieneinrichtung für den Fahrstuhl, über den EC-Terminal in der Stadt bis zur kompletten Bedieneinrichtung eines Marineschiffes gehen - und das soll ein Fachinformatiker können? LOL ! Hier geht es nicht um Frameworkkenntnisse, sondern ums Standardisierung und Wahrnehmungsychologie, die ganz entscheident sind für einen gewissen Bedienstandard von Maschinen und elektronischen Geräten. Nicht umsonst hat die Gesellschaft für Informatik eine Empfehlung herausgegeben dass die Universitäten und Fachhochschulen ein solches Modul einführen sollen. In vielen Universitäten und Fachhochschulen findet man bereits ein solches Modul. Und das ist auch gut so, denn willkürlich nach Geschmack gefrickelte Benutzerobflächen von Möchtegern-Programmierern, Fachinformatikern oder Dipl.Informatikern die sich nie wirklich damit beschäftigt haben und dann auf die Welt losgelassen werden, gab es in der Vergangenheit wirklich genug.
Hurschl schrieb: > Ja, der Laberfachanteil wird auch in den Technikfächern immer mehr > ausgebaut damit schlichte Gemüter oder Weiber (Ja genau die belegen > mehrheitlich diese Schwafelfächer, da macht man sich die Finger nicht > schmutzig und kann rumlabern, knallharte Beweise gibts dort nicht) zu > ihrem Titel kommen. Ist doch kein Problem. Wenn sich mit labern Geld verdienen lässt, mach ich das überaus gerne :-)
Jensen 4x schrieb: > Nicht umsonst > hat die Gesellschaft für Informatik eine Empfehlung herausgegeben dass > die Universitäten und Fachhochschulen ein solches Modul einführen > sollen. In vielen Universitäten und Fachhochschulen findet man bereits > ein solches Modul. Natürlich ist das gut. Das Problem ist nur, dass Niveau und Inhalt hier himmelweit auseinander gehen kann. Wie auch in vielen anderen Fächern, die diese FH als "Praktische Informatik" anbietet. Und die Gefahr ist gross, dass das Niveau nicht über einen Fachinformatiker hinausgeht. Insbesondere ist die Gefahr gross, dass ein potentieller Arbeitgeber bei dieser Fächerkombination keinen Vorteil gegenüber einem Fachinformatiker sieht.
Jensen 4x schrieb: > Hier geht es nicht um Frameworkkenntnisse, sondern ums Standardisierung > und Wahrnehmungsychologie, die ganz entscheident sind für einen gewissen > Bedienstandard von Maschinen und elektronischen Geräten. Nicht umsonst > hat die Gesellschaft für Informatik eine Empfehlung herausgegeben dass > die Universitäten und Fachhochschulen ein solches Modul einführen > sollen. Die GI geht mir mit ihren Empfehlungen sowas von auf den Sack! Was die Bitcom über Fachkräftemangel jammert, dass jammert die GI über die Ausbildung an Hochschulen. Was die GI in ihrem Epfehlungen fordert, einschließlich der Vorgaben für Akkreditierungen, entspricht in etwa der Komprimierung von 5 Jahren Diplom-Studium und 5 Jahren Berufspraxis in 6 Semester Bachelor-Studium. Wenn man die GI-Empfehlungen liest, dann sollen Informatik-Absolventen Programmierer, Rechtsanwalt, Manager, Personaler, Planer, Wirtschaftsinformatiker und Algorithmiker sein. Früher waren nebenfächer eine Möglichkeit, einmal über den Tellerrand der informatik hinauszuschuen. Die GI verlangt von den Hochschulen aber, dass man das Nebenfach als frei wählbar unter allen Umständen abschaffen soll und man es besser mit Informatik-Anwendungs-Fächern ersetzen soll. Das nennt man dann "integriertes Anwendungsfach". Bullshit! Informatik-Studiengänge sind an diversen Hochschulen mit so viel Rotz vollgemüllt, dass ich mich überhaupt nicht mehr wundere, dass immer noch viele Informatik-Studenten ihr Studium abbrechen.
Jensen 4x schrieb: > Heiner schrieb: >> Nein, eher nicht, das ist Handwerk. 99% API-Wissen plus ein paar >> Best-Practices die auf Gewohnheiten zurückgehen. Das Grundkonzept ist >> Ereignissgesteuerte Programmierung und deren verwandte Konzepte, das ist >> schnell erklärt und kapiert wirklich jeder Depp. Nein das schrieb nicht Heiner sondern ich und ausserdem habe ich zwischen GUI-Gebastel und Mensch-Maschine-Interaktion unterschieden. Lern erst mal richtig zitieren und Texte lesen+verstehen, letzteres ganz wichtig bei Diskussionen.
> Um in der theoretischen Informatik mitzukommen, braucht > es mehrere Jahre Hochschulstudium. Eine Programmiersprache > oder eine Entwicklungsumgebung lernt man in wenigen > Stunden bis Wochen. So plakativ stimmt das nicht. Das ist m.E. ganz analog zu natürlichen Sprachen. Natürlich ist ein Studium der Linguistik was anderes als z.B. ein Italienischkurs an der Volkshochschule. Aber um Italienisch wirklich zu beherrschen, dazu braucht es auch sehr sehr lange.
Karli schrieb: > Das ist m.E. ganz analog zu natürlichen Sprachen. Natürlich ist ein > Studium der Linguistik was anderes als z.B. ein Italienischkurs an der > Volkshochschule. Aber um Italienisch wirklich zu beherrschen, dazu > braucht es auch sehr sehr lange. Ja genau. Aber um bei der Analogie zu bleiben: In einer sogenant "praktischen" Ausbildung wird dann bloss Italienisch gelehrt, während in einer anspruchsvolleren Ausbildung Linguistik gelehrt wird und die Sprache bzw. eher mehrere Sprachen sozusagen als "Übung" vermittelt werden.
> Informatik-Studiengänge sind an diversen Hochschulen mit so viel Rotz > vollgemüllt, dass ich mich überhaupt nicht mehr wundere, dass immer noch > viele Informatik-Studenten ihr Studium abbrechen. Und das kannst du als AFAIR E-Techniker beurteilen? Kann man doch genauso fragen, wozu ein E-Techniker 4 Semester Elektrostatik und Elektrodynamik mit exzessivem rot/grad/div/nabla im späteren Leben braucht, wenn er nicht gerade High-End-HF/Schaltnetzteile entwickelt... Die Abbrecherquote kommt daher, dass sich viele voher nicht informiert haben, was im Infostudium so alles auftaucht und dass das nix mit Mausschubsen und so ein bisschen munterem Rumcoden zu tun hat. Wenn man sich hier im Forum so umhört, scheint das ja wohl auch die vorherrschende Meinung von Absolventen anderer Fachrichtungen zu sein. Warum soll es den potentiellen Studenten anders gehen?
.... schrieb: > Aber um bei der Analogie zu bleiben: In einer sogenant > "praktischen" Ausbildung wird dann bloss Italienisch gelehrt, > während in einer anspruchsvolleren Ausbildung Linguistik > gelehrt wird und die Sprache bzw. eher mehrere Sprachen > sozusagen als "Übung" vermittelt werden. Schon. Aber es ist durchaus realistisch, daß einer, der Italienisch seit vielen Jahren praktisch spricht, am Arbeitsmarkt gefragter ist als der Linguist.
Sorry kleiner Side-Track aber ich muss die Analogie mal etwas assoziativ weiterspinnen... "Schul"-Englisch = C britisches Englisch = C++ amerikanisches Englisch = C# Kolonial-Englisch = Java Italienisch = Perl Spanisch = Python Französisch = PHP Ungarisch = Forth Hochdeutsch = Ada Ö-deutsch = Pascal CH-deutsch = Modula germanisch = awk alt-griechisch = Fortran 66/77 neu-griechisch = Fortran 95 lateinisch = Cobol Esperanto = Basic Chinesich= Lisp Japanisch = Scheme Koreanisch = OCaml Etwas gemein gegenüber den Franzosen gebe ich ja zu...
Bewerbungsgespräch für Fremdsprachenkorrespondenz: F: "Können Sie italienisch!" A: "Selbstverständlich, ich kann im Prinzip alle romanischen Sprachen. Ich habe nämlich das große Latinum am renommierten Bonfatius-Gymnasium erworben". F: "Wir suchen eigentlich keinen Lateiner und humanistische Bildung steht bei uns nicht im Vordergrund. Wir suchen jemand, der mit unseren italienischen Kunden kommuniziert, wenn es knifflig wird. Haben Sie praktische Erfahrung mit italienisch?" A: "Ich bin mit meinen Eltern regelmäßig nach Italien gefahren. Bei der Klassenfahrt waren wir im Rom. Ich konnte dort einen Cappucino fließend bestellen und auch nach dem Weg fragen. Teilweise konnte ich auch schon Italiener korrigieren, wenn diese grammatikalisch nicht ganz richtig gesprochen haben! Ich habe nämlich meine Facharbeit über Gemeinsamkeiten der italienischen und lateinischen Grammatik geschrieben"
Dipl-Inf schrieb: > Italienisch = Perl > Spanisch = Python > Französisch = PHP Wie das? Vom Schwierigkeitsgrad her gilt ganz klar: Französisch > Spanisch ≈ Italienisch Vor allem wegen der Rechtschreibung, aber auch wegen der Grammatik liegt F deutlich vor ES und I.
Karli schrieb: > F: "Wir suchen eigentlich keinen Lateiner und humanistische Bildung > steht bei uns nicht im Vordergrund. Wir suchen jemand, der mit unseren > italienischen Kunden kommuniziert, wenn es knifflig wird. Haben Sie > praktische Erfahrung mit italienisch?" Nach spätestens 3 solcher Fragen sollte eine Gegenfrage kommen: Wie sieht es denn da mit etwas Benefits für mich aus?
Wilhelm Ferkes schrieb: > Nach spätestens 3 solcher Fragen sollte eine Gegenfrage kommen: Wie > sieht es denn da mit etwas Benefits für mich aus? Jetzt wird mir so langsam klar, warum deine "Bewerbungsgespräche" in die Binsen gehen.
Georg A. schrieb: >> Informatik-Studiengänge sind an diversen Hochschulen mit so viel Rotz >> vollgemüllt, dass ich mich überhaupt nicht mehr wundere, dass immer noch >> viele Informatik-Studenten ihr Studium abbrechen. > > Und das kannst du als AFAIR E-Techniker beurteilen? Ich arbeite in der Informatik und habe von Amts wegen mit vielen Studiengängen der Informatik zu tun. > Kann man doch > genauso fragen, wozu ein E-Techniker 4 Semester Elektrostatik und > Elektrodynamik mit exzessivem rot/grad/div/nabla Bei mir ging das nur über 2 Semester mit insgesamt 6 SWS. > Die Abbrecherquote kommt daher, dass sich viele voher nicht informiert > haben, was im Infostudium so alles auftaucht und dass das nix mit > Mausschubsen und so ein bisschen munterem Rumcoden zu tun hat. Auch, vermutlich sogar die Mehrheit. Aber gerade in Studiengängen mit Zwangsnebenfach beobachte ich oft, dass gute Informatiker an Vorlesungen wie "BGB-Recht" scheitern, weil irgendjemand auf Empfehlung der GI hin die Idee kam, solches fachfremdes Zeugs verpflichtend zu machen.
Ulrich S. schrieb: > Jetzt wird mir so langsam klar, warum deine "Bewerbungsgespräche" in die > Binsen gehen. Na dann ist ja alles klar. Ich dulde nämlich nicht nur, bzw. schlimmer, lasse mich dulden, und fordere für mich auch was raus. Wenn das nicht ist: Pech!!!
Karli schrieb: > Bewerbungsgespräch für Fremdsprachenkorrespondenz: > > F: "Können Sie italienisch!" Mal davon abgesehen, dass da ein Fragezeichen hingehört: Ein Unternehmen, dass in meinem Lebenslauf bei Sprachkenntnissen nichts von italienisch findet, mich aber auch eine Stelle setzen will, wo man italienisch können soll, würde bei mir sofort durchfallen. Wenn ich als Bewerber die Stellenanzeige so schlecht gelesen hätte, wie die meine Bewerbung, dann würde ich auch rausfliegen oder gar nicht erst eingeladen werden. > F: "Wir suchen eigentlich keinen Lateiner und humanistische Bildung > steht bei uns nicht im Vordergrund. Wir suchen jemand, der mit unseren > italienischen Kunden kommuniziert, wenn es knifflig wird. Haben Sie > praktische Erfahrung mit italienisch?" Auch hier würden die durchfallen. Man kann noch so viel italienisch lernen und es bestens sprechen, aber die Kultur hat man damit noch lange nicht gelernt. Für solche Zwecke sucht man sich einen Italiener, also einen Einheimischen, der zusätzlich noch ein bisschen Ahnung vom Fach hat. Für die Zweifler ein etwas extremistischeres Beispiel: Wer russisch kann mag bei den Russen Eindruck schinden, aber er hat null Plan von russischen Gegebenheiten wie zum Beispiel der irrigen Korruption. Ein Deutscher mit Russischkenntnissen ist einfach nur fehl am Platz, sich um einen russischen Markt mit Wettbewerb zu kümmern. Der würde vermutlich schon beim ersten Grenzübertritt 7 Tage bei den Zöllnern "im Stau stehen", weil er überhaupt keinen Plan hat, wie man da durchkommt. Das o.g. Unternehmen outet sich hier mit geballter Inkomptetenz, Naivität und überzogenen Erwartungen an die Bewerber.
Karli schrieb: > A: "Selbstverständlich, ich kann im Prinzip alle romanischen Sprachen. > Ich habe nämlich das große Latinum am renommierten Bonfatius-Gymnasium > erworben". Angeblich kommt man in Griechenland zur Not sogar mit Altgriechisch durch. Sofern der griechische Taxifahrer schnallt, dass mit einer Galeere das zu erreichende Kreuzfahrtschiff gemeint ist. ;-) Behauptete jedenfalls ein Lehrer für Altgriechisch.
Wilhelm Ferkes schrieb: >> Jetzt wird mir so langsam klar, warum deine "Bewerbungsgespräche" in die >> Binsen gehen. > > Na dann ist ja alles klar. Ich dulde nämlich nicht nur, bzw. schlimmer, > lasse mich dulden, und fordere für mich auch was raus. > > Wenn das nicht ist: Pech!!! Pech nur dann, wenn man das geforderte nicht bieten kann. Das gilt aber nicht nur für dich.
Ulrich S. schrieb: > Pech nur dann, wenn man das geforderte nicht bieten kann. Nein, ich bin niemandens billiger Handlanger. Und dafür sorge ich, keine Panik. Ob und was ich bieten kann, sei mal dahin gestellt. Wenn das jemand abwürdigt, dann stammt das nicht aus meiner Feder.
Andi $nachname schrieb: > Man kann noch so viel italienisch > lernen und es bestens sprechen, aber die Kultur hat man damit noch lange > nicht gelernt. Für solche Zwecke sucht man sich einen Italiener, also > einen Einheimischen, der zusätzlich noch ein bisschen Ahnung vom Fach > hat. > Das o.g. Unternehmen outet sich hier mit geballter Inkomptetenz, > Naivität und überzogenen Erwartungen an die Bewerber. Das Beispiel war eigentlich nur Spaß und sollte ein bißchen satirisch zeichnen, wie Theoretiker gerne meinen, daß sie im Prinzip die Praxis auch schon drauf haben. Der frischgebackene Informatik-Absolvent ist einer analogen Lage: Er hat sich mit Berechenbarbeit, Logik, Algorithmen und Komplexität usw. befasst. Jetzt auch schon zu glauben, daß sie "im Prinzip" schon alle Programmiersprachen können, ist ähnlich wie der Lateiner, der meint, "im Prinzip" alle romanischen Sprachen zu beherrschen. Die "Kultur" wäre in der Analogie zum Beispiel die Semantik. Und es dürfte klar sein, daß man in der Sprache schon gut drin sein muß, bevor man die Zwischentöne versteht.
Andi $nachname schrieb: > Für die Zweifler ein etwas extremistischeres Beispiel: Wer russisch kann > mag bei den Russen Eindruck schinden, aber er hat null Plan von > russischen Gegebenheiten wie zum Beispiel der irrigen Korruption. Ein > Deutscher mit Russischkenntnissen ist einfach nur fehl am Platz, sich um > einen russischen Markt mit Wettbewerb zu kümmern. Darum nehmen die gerne Aussiedler, die von Kasachstan hergekommen sind. Sprache und Kultur ist denen bestens bekannt.
Halie k. schrieb: > Ob man damit was anfangen kann ? ...^^ Mir kommen beide "Richtungen" ein bissel dünne vor. Zu oberflächlich. Wenn du kannst, würde ich dir sehr raten, wenigstens noch 2..3 Semester richtige Mathematik mitzunehmen. Außerdem würde ich dir raten auch noch wenigstens etwas Maschinenbau und tech. Mechanik zu hören. Das hilft sehr, wenn du tatsächlich in die Robotik einsteigen willst. Schau dich hier in diesem Forum um, wie viele Leute aus der Informatikergilde bei den allereinfachsten technischen, physikalischen oder mathematischen Fragen ihre völlige Orientierungslosigkeit offenbaren. Das sind alles abschreckende Beispiele. W.S.
> Zu oberflächlich. Was erwartest du von einem 6semestrigen Bachelorstudium an der FH? Es ist wenigstens breit gefächert... > Schau dich hier in diesem Forum um, wie viele Leute aus der > Informatikergilde bei den allereinfachsten technischen, physikalischen > oder mathematischen Fragen ihre völlige Orientierungslosigkeit > offenbaren. Das sind alles abschreckende Beispiele. Diesen Typ habe ich nur bei den E-Technikern kennengelernt. Pfeifen bis zum Ohrensausen. Können zwar Maxwell bis zum Umfallen, aber weder eine Schaltung verstehen, geschweige entwickeln noch irgendwie etwas strukturierter an ein SW-Problem herangehen. Eine besondere Fähigkeit (abgesehen vom Biersaufen) war jedenfalls nicht zu erkennen. Aber hier landen wir wieder bei dem üblichen Problem, dass es genügend Knallköpfe durch jedes Studium schaffen...
Andi $nachname schrieb: > Auch, vermutlich sogar die Mehrheit. Aber gerade in Studiengängen mit > Zwangsnebenfach beobachte ich oft, dass gute Informatiker an Vorlesungen > wie "BGB-Recht" scheitern, weil irgendjemand auf Empfehlung der GI hin > die Idee kam, solches fachfremdes Zeugs verpflichtend zu machen. Als ob ein guter Informatiker nicht das Zeug dazu hätte, sich soetwas beizubringen. Meistens liegt es doch daran, das einfach die Motivation fehlte, sich dort einzuarbeiten, weil Herr Informatiker es nicht für nötig hält auch nur 1cm über seinen Tellerrand hinauszublicken. Solche Leute konkurrieren dann halt mit Indern.
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