Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 2-Wege Widerstandssteuerung mit nur einem Poti


von Gabriel M. (gabriel306)


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Hallo.
Ich bräuchte etwas Hilfe bei einer kleinen (analogen) Schaltung für ein 
Projekt.

Wem das Ganze zu lang ist, kann gleich bei FAZIT weiterlesen und 
verpasst nichts allzu Wesentliches.


AUFGABENSTELLUNG

Ich möchte einen kleinen Akkuschrauber von Bürstenmotor auf 
Brushless-Motor umrüsten. (Einfach aus Interesse welche Vorteile das 
bringt)
Für die Ansteuerung des Brushless-Motors verwende ich einen 
Fahrtenregler für RC-Autos aus dem Modellbaubereich (liefert 6V für 
meine Schaltung). Die innere Mechanik des originalen Abzugs ist riesig, 
ziemliche Platzverschwendung (siehe Link).

"ESC" bedeutet "Electronic Speed Controller" - das ist der 
Fahrtenregler.

http://i75.photobucket.com/albums/i281/sebigboss/Project%20brushless%20drill/Schema_old.jpg
(ich hoffe es ist ok, wenn ich so verlinke - ich kann die Bilder aber 
auch hochladen)

Also wird der origniale "Abzug" entfernt und stattdessen kommt der 
Fahrtenregler rein.
Dieser soll ebenfalls mittels eines Abzuges gesteuert werden.
Der Abzugshebel und Trimmer eines Potis sollen fest mit einer Achse 
verbunden sein (siehe Link)
(natürlich + Torsionsfeder für die Rückstellung des Abzugshebels).

http://i75.photobucket.com/albums/i281/sebigboss/Project%20brushless%20drill/Schema_sensored_inrunner2.jpg

Noch besser würde mir diese Version gefallen:
http://i75.photobucket.com/albums/i281/sebigboss/Project%20brushless%20drill/Schema_sensored_outrunner.jpg
(Dazu müsste ich aber Hall-Sensoren in den Outrunner-Motor einbauen und 
davon habe ich keine Ahnung - das hat auch nichts mehr mit dem Thema 
hier zu tun)

Die Funktion des Schieber für Rechts-/Linkslauf des Akkuschraubers
(ein- oder mehrpoliger Schalter) soll natürlich erhalten bleiben.


GRUNDLAGEN

Damit dieser Fahrtenregler weiß was er tun soll, benötigt er ein PWM 
Signal mit einer Pulsweite von 1 bis  2ms und (in meinem Fall) ca. 
18-20ms Periodendauer.
Die Periodendauer kann ruhig etwas variieren (hab‘s getestet), für den 
Fahrtenregler ist hauptsächlich die Pulsweite wichtig. 1ms Pulsweite 
entspricht Vollgas retour, 1,5ms entspricht Stillstand, 2ms Vollgas 
vorwärts.

Die folgende Schaltung zur Steuerung der Pulsweite des Signals (simpler 
Servotester) habe ich schon probeweise aufgebaut (die Werte spielen hier 
aber keine Rolle, es geht nur ums Schema).

http://www.uoguelph.ca/~antoon/gadgets/servo4.gif

Dreht man am Poti, verändert sich der Gesamtwiderstand und somit die 
Pulsweite ca. von 1 bis 2ms – simpel.

Mit "Gesamtwiderstand" meine ich R1+P1 (nur damit es keine Unklarheiten 
gibt). P2 beeinflusst (hauptsächlich) die Periodendauer.


PROBLEMSTELLUNG

Wenn der Abzug(Poti) in Grundstellung (0Ω) ist, darf der Motor nicht 
anlaufen!
Also muss da die Pulsweite des generierten Signals bei genau 1,5ms 
liegen. Damit es immer genau 1,5ms sind, muss der Gesamtwiederstand, der 
die Pulsweite bestimmt, in Grundposition immer gleich sein.
Das wird (denke ich mir) am besten erreicht, wenn das Potentiometer in 
Grundstellung auf 0Ω steht. (Am anderen Anschlag oder in der Mitte des 
Potis könnte der Widerstand immer leicht variieren, temperaturabhängig 
sein usw.)

Wenn man den Abzug drückt, erhöht der Schleifer des Potentiometers den 
Widerstand, sagen wir z.B.  von 0 auf 10kΩ (voll gedrückt).
Der Gesamtwiderstand erhöht sich von 30kΩ auf 40kΩ, die Pulsweite erhöht 
sich von 1,5ms auf 2ms und wir haben jetzt z.B. Rechtslauf.

Schön, und wie/mit welcher Schaltung schaffe ich es (für Linkslauf):
den Gesamtwiderstand zu verringern, nachdem ich den Schalter umgelegt 
habe (damit die Pulsweite jetzt von 1,5ms auf 1ms absinkt)?
Das Problem ist, das Drücken des Abzugs erhöht den Widerstand des 
Potentiometers, egal wie herum geschalten ich es in den Gesamtwiderstand 
einfließen lasse.


FAZIT

Ich brauch also irgendeine Zwischenschaltung, die mir eine
Spannung/einen Grundwiderstand (z.B. 30kΩ) von

30kΩ auf 40kΩ erhöht, wenn ich ein Poti von 0 auf 10kΩ AUFDREHE und der 
Schalter auf Position 1 ist

und von

30kΩ auf 20kΩ VERRINGERT, wenn ich gleichfalls das Poti von 0 auf 10kΩ 
AUFDREHE aber der Schalter auf Position 2 ist.

Dafür kann /darf aber nur ein Potentiometer als Stellglied verwendet 
werden* – wie löse ich das?


MÖGLICHER LÖSUNGSANSATZ

Ich könnte mir vorstellen, dass man es irgendwie mit einer OPV Schaltung 
lösen kann:
Das Poti ist in der Grundschaltung des OPV und regelt die 
Ausgangsspannung (quasi den Wiederstand). Der Schalter schaltet den OPV 
von nichtinvertierendem auf invertierenden Betrieb...
Das Blöde ist nur: im invertierenden Betrieb schaltet der OPV (denke 
ich) gleich auf 0V und das wars…

Vielleicht geht das ja aber irgendwie in die richtige Richtung… oder 
jemand kommt dadurch auf eine Idee?

FET zur Spannungsregelung wäre ok, es muss nicht linear sein, aber hier 
wüsste ich auch nicht wie man das lösen könnte.


* 2 Potentiometer parallel an der Achse gehen leider nicht (wo mit einem 
Schalter zwischen zwei Potis gewechselt wird). Erstens weil dann genau 
die Bedingung von den genau einzuhaltenden 1,5ms in Grundstellung extrem 
schwer einzustellen ist - und nie genau gehalten wird. Und zweitens geht 
es sich sowieso vom Platz her nicht aus 2 Potis nebeneinander auf die 
Achse zu setzen.

von Sebastian (Gast)


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Beim Umschalten musst du eine Widerstand Paralel zum Poti schalten. 
Dieser sollte deutlich kleiner sein, denn bei parallelschaltung von 
Widerständen, ist der gesamtwiderstand kleiner als der kleinste 
Teilwiderstand. Oder anders ausgedrückt. Rg = 1/R1 + 1/R2 + 1/Rn

Bei Vorwärtslauf wird ein Widerstand in Reihe geschaltet, bei 
Rückwärtslauf wird ein Widerstand paralell geschaltet.

Es ist zwar früh am Morgen, aber ich denke damit kann man das thema 
erschlage, oder ich bin noch nicht ganz wach.

von flip (Gast)


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OEM mit ne555 und die Lage des Lotus zwischen den diodenzweigen 
wechseln. zu einstellen 2. Trümmer vorsehen.

von flip (Gast)


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sorry meinte OEM, poti und trimmer. Rechtschreibung ist jetzt aus.

von flip (Gast)


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pwm*

von Gabriel M. (gabriel306)


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@flip:
Mit so wenig Information kann ich leider nichts anfangen.
Und was ist bitte ein OEM?
Falls du ein Embedded System meinst - ich möchte es wenn möglich Analog 
lösen, ohne µC.

@Sebastian:
Nein, das funktioniert so leider nicht, oder du hast missverstanden was 
ich möchte.

Ich hab eine Zeichnung gemacht (siehe Anhang)

Oben hab ich deine vorgeschlagene Schaltung aufgezeichnet.
Der resultiende Widerstandsverlauf ist links aufgezeichnet.
Rechts daneben habe ich dann meinen Widerstandsverlauf skizziert, wie 
ich ihn gerne hätte.

Jetzt sollte hoffetnlich alles klar sein.

von sag ich nicht (Gast)


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Du brauchst:
1x 10k Poti
1x Umschalter
2x Festwiderstände
sonst nix, keine OpAmps etc.

von Gabriel M. (gabriel306)


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Nein, ihr versteht mich anscheinend nicht.

Ganz so trivial ist die Sache nicht!

Gebt euch bitte wenigstens etwas Mühe und schaut es euch genauer an,
ich hab jetzt schon einige Stunden in die genzen Zeichnungen 
inverstiert.


So, hier nochmal ein vereinfachtes Schema, wie ich mir das vorstellen 
würde. (siehe Anhang)


Es würde mich wirklich freuen wenn mir jemand (z.B. mit einer 
Schaltungszeichnung) dabei helfen könnte :-)

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Gabriel M. schrieb:
> Nein, ihr versteht mich anscheinend nicht.

Ich denke, Du solltest einen anderen ANsatz waehlen:

Dein Poti/Ausloeser erzeugt immer z.B. 0...+1V

Ein Summierverstaerker mit OP kann man so aufbauen, dass er, gewaehlt 
durch einen Schalter, summiert oder die Differenz ausgibt.

Dann sieht das so aus (sorry, hab gerade keine Lust zu zeichnen):


Referenzspannung, z.B. 5V
Poti erzeugt 0...1V
Schalter geschlossen: OP erzeugt 0..1V
Schalter offen: OP erzeugt 0...-1V
Danach einen subtrahierer mit OP, Ausgang dann je nach Schalterstellung
5...4V oder 5...6V.

Hintendran nur ein gesteuertes Monoflop, das so eingestellt ist, dass es 
bei 5V EIngang genau 1.5mS lange Pulse ausgibt, bei 6V -> 2mS und bei 4V 
-> 1.0mS.

Fuer den polatitaetsgesteuerten Addierer/Subrtrahierer findest Du die 
Schaltung im Netz (wenn ich nicht irre ist das so wie hier auf dem 
Diagramm, alle R gleich), fuer das Gesteuerte Monoflop gibts ebenfalls 
ausreichende Schaltungen in der RC-Gemeinde.


Gruss

Michael

von sag ich nicht (Gast)


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Es ist eben doch so einfach wie oben beschrieben:
Schalterstellung 0: Poti in Reihe zu einem 30k Widerstand
Schalterstellung 1: Poti in Reihe zu einem 20k Widerstand
Und nun möchtest du eine umgekehrte Kennlinie für die beiden 
Schalterstellung: das machst du, indem du mal den "oberen" 
(Schalterstellung0) mal den "unteren" (Schalterstellung1) Abgriff und 
den Mittelabgriff des Potis nimmst. Das passiert mit dem Umschalter.

Beschreibung:
Schalterstellung0 -> Poti ganz "unten" ->  0k -> 30k gesamt
Schalterstellung0 -> Poti ganz "oben"  -> 10k -> 40k gesamt

Schalterstellung1 -> Poti ganz "unten" -> 10k -> 30k gesamt
Schalterstellung1 -> Poti ganz "oben"  ->  0k -> 20k gesamt

dazwischen linear...

von Gabriel M. (gabriel306)


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Haha, scheint so als hätte ich den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen!

Ich hab das Poti für meinen Anwendungsfall nur als erhöhbaren Widerstand 
betrachtet und mich so darauf fixiert, dass es mir gar nicht in den Sinn 
gekommen ist die äußerden Abgriffe zu schalten... peinlich :-)

Also vielen Dank... "Lektion gelernt" - damit ist die Sache natürlich 
gelöst.

Ich muss aber auch sagen, dass deine erste Antwort quasi "hingefetzt" 
war und komplett ohne Erklärung, deswegen hab ich deinen Vorschlag gar 
nicht näher analysiert und gedacht:
"Das ist schon wieder so einer, der zu faul war um sich den Text 
überhaupt richtig durchzulesen und schreibt dann auch nicht mal hin was 
er meint, respektlos!"

Entschuldige, ich hab mich wohl geirrt - aber vielleicht kannst du ja 
auch was daraus lernen für deine nächsten Beiträge ;-)

PS:
@Michael: vielen Dank für deine Mühe!
Falls ich Probleme mit dem Nullpunkt habe (das Poti zu schlechte 
Qualität und keine gute Wiederhohlgenauigkeit hat), werde ich deinen 
Vorschlag hernehmen und sehen was ich daraus zaubern kann :-)

von sag ich nicht (Gast)


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Ich habe nicht immer Lust mir den Kopf anderer zu zerbrechen. Deinen 
Zeichnungen zufolge hast du schon einige Zeit investiert, dann hättest 
du mit ein bisschen Überlegen auch selber drauf kommen können.
Interessant ist, dass bei vergleichsweise einfachen Problemen immer 
gleich mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. So ala Tipp von Michael 
Roek (mexman). Eine wesentlich kompliziertere Variante wäre mir auch 
nicht mehr eingefallen. Ein uC hätte man sicher auch noch einbauen 
können ;)

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