Hey, ich habe ein paar Verständnisprobleme. Im Prinzip gibt es doch drei Fälle 1. Magnetisches Feld 2. Elektrisches Feld 3. Elektromagnetisches Feld A)Magnetisches Feld kann ich mit Materialien mit hoher Permeabilität (Dicke ist abhängig von Frequenz) abschirmen. Beim rein elektrischen Feld kann ich einfach dünnes leitfähiges Material nehmen und beim Elektromagentischen brauche ich beides. Ist das so richtig? B)Jetzt meinte ein Freund zu mir, dass ich bei Schaltreglern hauptsächlich ein magnetisches Feld habe und eben nur dieses abschirmen muss. Aber eigentlich wird doch die Spannung und der Strom im KHz-Bereich geschaltet, dann hätte ich doch ein magnetisches und ein elektrisches Feld? C)Wann habe ich nun ein elektromagnetisches Feld? Dafür muss ich ja ein Signal mit einer minimalen Frequenz über etwas abstrahlen, dass sich als Antenne eignet? Was passiert nun, wenn ich beim elektromagnetischen Feld nur eine Komponente abschirme? Dann wird das Signal deutlich geschwächt, besteht aber weiter, oder? Vielen Dank für die Hilfe
Meiner Kenntnis nach gibt es 2 Felder in der E-Technik. E - elektrisches Feld H - magnetisches Feld Die Verknüpfung beschreiben die Maxwellschen-Gleichungen. Scheinbar scheint Dir der Zusammenhang zwischen Spannung, Strom und den Feldern überhaupt nicht bewusst zu sein.
ich schrieb: > Meiner Kenntnis nach gibt es 2 Felder in der E-Technik. Weiß ich natürlich, ich schreibe oben auch von 3 Fällen in Bezug auf Abschirmung (für meine Erklärung) ich schrieb: > Die Verknüpfung beschreiben die Maxwellschen-Gleichungen. > > Scheinbar scheint Dir der Zusammenhang zwischen Spannung, Strom und den > Feldern überhaupt nicht bewusst zu sein. Ich habe mir die formelmässigen Zusammenhänge angeschut, allerdings sind meine Fragen ein wenig komplexer und lassen sich auf dem Weg für mich nicht klären. Daher frage ich hier um Hilfe. Ich kann mit deiner Aussage so nichts anfangen, ich bräuchte mehr Bezug zu den Punkten Viele Grüße
Die Maxwell-Gleichungen beschreiben den Elektromagnetismus nach heutiger Kenntnis komplett. Wenn sich Fragen "auf diesem Weg nicht klären" lassen, dann sind die Fragen wahrscheinlich Unsinn. ;) Gerade Deine Frage wird doch durch die Maxwell-Gleichungen hervorragend beantwortet. Die Lösungen der Maxwell-Gleichungen geben Dir bei bekannter Ladungs- und Stromverteilung die Stärken des elektromagnetischen Felds an jedem Punkt. Aber, um es kurz zu machen: relativ zum Beobachter mit c bewegte Ladungen erzeugen für diesen nur ein magnetisches Feld. Relativ zum Beobachter ruhende Ladungen erzeugen für diesen nur ein elektrisches Feld. Mit einiger Überlegung sieht man ein, dass sich elektrisches und magnetisches Feld "beliebig" (in großen Anführungszeichen) ineinander überführen lassen, wenn man sich als Beobachter entsprechend bewegt. Weniger qualitative Betrachtungen gibt es in vielen Komplexitätsstufen in Form von Lösungen der Maxwell-Gleichungen, darunter Kram wie das E-Feld einer Punktladung bzw. statischen Ladungsverteilung, das Biot-Savart'sche Gesetz für das magnetische Feld einer stationären Stromdichte, ... Elektromagnetische Wellen werden immer von beschleunigten (im Gegnsatz zu sich bewegenden) Ladungen verursacht. Die von einem Schaltkreis verursachten Felder zu berechnen ist eine sehr komplexe und numerisch aufwendige Aufgabe. Sicherlich werden aber immer stationäre magnetische und elektrische Komponenten dabei sein, abhängig vom Aufbau der Schaltung mehr oder weniger ausgeprägt -- plus irgendeine Abstrahlung von elektromagnetischen Wellen. Gruß, Sven
ich schrieb: > Meiner Kenntnis nach gibt es 2 Felder in der E-Technik. > > E - elektrisches Feld > H - magnetisches Feld Was aber empfängt dann ein Radio? Elektrische oder magnetische Felder? ;-).
Jens Martin schrieb: > Was aber empfängt dann ein Radio? Elektrische oder magnetische Felder? > ;-). Ich verstehe den scherzhaften Charakter der Frage durchaus, aber -- im Endeffekt ist es doch das E-Feld der Wellen, welches den Strom in der Antenne verursacht, oder? Das Magnetfeld spielt eigentlich keine Rolle. Ich bin mir da aber alles andere als sicher, und freue mich über eine Richtigstellung falls das falsch ist. Grüße, Sven
skorpionx schrieb: > Ferromagnetische antenne... Interessant. Okay. Ich hatte als Antenne einfach eine ganz gewöhnliche Dipolantenne im Kopf.
rein physikalisch ist ein Magnetfeld nur ein besonderes Elektrisches Feld ;)
Topfantenne schrieb: > rein physikalisch ist ein Magnetfeld nur ein besonderes Elektrisches > Feld ;) Naja, also so kann man das finde ich nicht sagen. Magnetische und elektrische Felder sind schon zwei verschiedene Dinge, und das eine ist auf jeden Fall nicht nur ein Spezialfall vom anderen oder so.
Die einzigen Felder die ich kenne sind http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7a/Acker_270309.jpg . Da hat man wenigstens was von.
Sven B. schrieb: > Magnetische und > elektrische Felder sind schon zwei verschiedene Dinge Eben nicht ;) Beide Felder sind direkte Folge der Coloumbkraft.
Zu C) Ein elektromagnetisches Feld hast du nach den Maxwell-Gleichungen dann, wenn sich zeitlich eine Größe ändert. Wenn also nicht nur ein konstanter Strom fließt und damit in einer Leiterschleife ein zeitlich konstantes Magnetfeld hervorruft. Oder nicht nur eine konstante Spannung zwischen einer Leitung und der Masse anliegt, sondern sich diese Größen zeitabhängig ändern. Während sich Magnetfeld und elektrisches Feld also bei Gleichstrom und -spannung trennen lassen, sind sie bei allen anderen Frequenzen verkoppelt. Das elektromagnetische Feld ist dann die Voraussetzung für die Ausbreitung im Raum unabhängig von Materie, da sich in der Richtung, in der sich die elektromagnetische Welle ausbreitet, elektrisches und magnetisches Feld gegenseitig erzeugen. Insbesondere bei niedrigen Frequenzen ist der Begriff des Nahfeldes von praktischer Bedeutung. Vereinfacht gesagt, beschreibt er das Phänomen, dass in der näheren Umgebung des abstrahlenden Elements (der Antenne) entweder das elektrische oder das magnetische Feld überwiegt, während in größerer Entfernung das Verhältnis der beiden Felder gegen die Wellenimpedanz des Mediums (z.B. etwa 120*pi Ohm für den sogenannten Freiraum) geht.
Topfantenne schrieb: > Eben nicht ;) Beide Felder sind direkte Folge der Coloumbkraft. Das ist meiner Meinung nach zu sehr vereinfacht. Wenn Du nur das Coulomb'sche Kraftgesetz voraussetzt, kannst Du über das Magnetfeld denke ich überhaupt keine Aussagen treffen. Die Kraft, die für das Magnetfeld wichtig ist, ist die Lorentzkraft*, und die unterscheidet sich erstmal fundamental von der Coulombkraft. Klar lassen die sich durch geeignete Koordinatentransformationen ineinaner überführen, aber trotzdem sind elektrisches und magnetisches Feld zwei getrennte Phänomene, die auch unterschiedliche theoretische Behandlung benötigen. Grüße, Sven ___ * ich meine hier natürlich nur die Komponente mit dem Magnetfeld
Sven B. schrieb: > Ich bin mir da aber alles andere als sicher, Da kannst du ganz beruhigt sein, weil keiner weiß was das ist, zumindest kenne ich keinen. Maxwell hat die Mathematik für die Felder geschaffen(allein das ist schon ein Geniestreich) was aber nur Beobachtungen in berechenbare Formen gießt. Das ist in etwa so weit eine "Erklärung" wie eine Formel für Sonnen Auf- und Untergang ohne die Erkenntnis das die Erde sich dreht und - für Fortgeschrittene- eine Bahnneigung (der Bahn um die Sonne - für weniger fortgeschrittene) hat. Man spricht von elektromagnetischen Wellen wenn's im Radio wieder mal Werbung gibt. Obwohl die gar nichts dafür können, da ja die Sendeanstalt in ihrer Geldgier (und den Wahnsinnspensionszahlungen die die Raffkes da abschmarotzen) Schuld ist. ;-) Zum Thema selbst kann ich auch was beitragen. Die Frage vereinfacht sich mit Blick auf die Praxis. Hast du hohe Magnetfelder (Trafo, Synchrotron, Neutronenstern) brauchst du ne Magnetische Schirmung, hast du EM-Wellen (Rundfunksender, Röntgen Zündkerzen) brauchst du n' Schirm dafür, bei "elektrischem Feld" musst du halt isolieren oder Luftstrecken einplanen.
Jens Martin schrieb: > Da kannst du ganz beruhigt sein, weil keiner weiß was das ist, zumindest > kenne ich keinen. Maxwell hat die Mathematik für die Felder > geschaffen(allein das ist schon ein Geniestreich) was aber nur > Beobachtungen in berechenbare Formen gießt. > > Das ist in etwa so weit eine "Erklärung" wie eine Formel für Sonnen Auf- > und Untergang ohne die Erkenntnis das die Erde sich dreht und - für > Fortgeschrittene- eine Bahnneigung (der Bahn um die Sonne - für weniger > fortgeschrittene) hat. An dieser Stelle bin ich ganz anderer Meinung. Eine Formel, mit der man Sonnenauf- und Untergänge berechnen kann, ist eine Art "Fit" an eine Beobachtung, die eine einzelne Komponente eines komplexen Systems -- und das meist sogar nur näherungsweise -- beschreibt. Damit sind die Maxwell-Gleichungen nicht zu vergleichen: die beschreiben nämlich komplett alles, was es in der Elektrodynamik gibt. Wenn man die Maxwell-Gleichungen hat, reduziert sich jede weitere Behandlung der Thematik auf das Finden von Lösungen für diese Gleichungen. Insofern sind die Gleichungen finde ich schon eine Art "Erklärung", weil mehr gibt es halt einfach nicht. Gruß, Sven
Sven B. schrieb: > mehr gibt es halt einfach nicht. Klar, weil das ganze was Sie beschreiben ja aus Mathematik besteht. Hab jetzt grade den Fachbegriff für logischen Kurzschluss nicht zu Hand aber ist wohl auch so klar. Nur weil ne Formel komplexer ist als das offensichtliche erklärt Sie nichts sondern beschreibt. Zusammenhänge halt deswegen heißt es auch Gesetz und nicht absolute Wahrheit oder dergl. Völlig Ok super nutzbar aber das "dahinter dann nichts mehr kommt" hat was von "Erde ist eine Scheibe" was im übrigen nur ein paar Katholiken aus Gründen der "Deutungshoheit" glaubten und der Rest sich totgelacht hat. (Wie ich komme ich da grade drauf) ;-).
Na gut, aber so ist das halt mit der Naturwissenschaft. Sicher kann man an dieser Stelle noch weiter "warum?" fragen, aber das ist dann Philosophie, und keine Naturwissenschaft mehr. Sicherlich berechtigt und auch interessant, aber nicht Aufgabe der Physik. Insbesondere denke ich halt, dass man auf diesem Level zwar nach den Ursachen fragen kann, aber wenn man eine Antwort findet, kann man diese nicht überprüfen (nur intern auf Konsistenz etc., aber nicht mit der Realität vergleichen). Grüße, Sven
Sven B. schrieb: > Na gut, aber so ist das halt mit der Naturwissenschaft. Sicher kann man > an dieser Stelle noch weiter "warum?" fragen, aber das ist dann > Philosophie, und keine Naturwissenschaft mehr. Sicherlich berechtigt und > auch interessant, aber nicht Aufgabe der Physik. > > Grüße, > Sven Nun da wir beide ja jetzt recht haben ;-) frag ich mich wie ich drauf gekommen bin. Achja, ging um Schirmung - was wollt ich da sagen? Jetzt weiß ich's wieder. Der Fragesteller sollte da nicht mit zu großem Respekt dran gehen sondern einfach die Definitionen (die absolut nützlich und brauchbar sind keine Frage) verstehen und nutzen mit dem Hintergrund das es eben das ist was man herausgefunden und in Formeln gegossen hat. Mehr ist nicht. Dann wird's ganz leicht, siehe oben die Praxis.
Nach tiefgruendigen philosophischen Betrachtungen haben sich die Experten darueber geeinigt, wieviel Engel auf eine Nadelspitze passen, aber noch keine der Fragen des TO beantwortet. J.
Zurück zur Ursprungsfrage: Karl schrieb: > B)Jetzt meinte ein Freund zu mir, dass ich bei Schaltreglern > hauptsächlich ein magnetisches Feld habe und eben nur dieses abschirmen > muss. Aber eigentlich wird doch die Spannung und der Strom im > KHz-Bereich geschaltet, dann hätte ich doch ein magnetisches und ein > elektrisches Feld? Das siehst du völlig richtig, man hat prinzipiell immer beides, sobald dynamische Vorgänge im Spiel sind. Beim Schaltregeler gibt es irgendwo einen (oder auch mehrere) Schalter, mit dem Strom geschaltet wird; der Strom fließt dann abwechselnd über unterschiedliche Pfade. Dieser Strom erzeugt ein Magnetfeld. Im Umschalt-Zeitpunkt hat man dabei ein relativ hohes di/dt, wodurch sich auch das Magnetfeld schnell ändert. Immer dann, wenn sich ein Magnetfeld ändert, entsteht auch ein elektrisches Feld, was in anderen Leitern eine Spannung induzieren kann, wenn diese durch das Magnetfeld gehen. Man braucht nicht zwingend ein Material mit hoher Permeabilität, um so ein Feld abzuschirmen; eine Abschirm-Fläche funktioniert auch. Allerdings nur für den dynamischen Anteil des Magnetfelds, aber das ist ja auch das, was man braucht. Die Fläche macht einen Kurzschluss für das elektrische Feld so dass in der Fläche ein Wirbelstrom fließt. Dieser Wirbelstrom erzeugt seinerseits ein Magnetfeld, welcher dem äußeren Magnetfeld entgegenwirkt. Ein statisches Magnetfeld macht meistens keine Probleme, wenn man nicht gerade Bauteile hat, die da emfindlich sind (z.B. Hall-Stromsenesoren). Zusätzlich hat man bei Schaltregelern auch springende Potentiale, also Leiter, in denen sich die Spannung sehr schnell ändert. Dadurch entstehen auch direkt elektrische Felder zwischen diesen Leitern und benachbarten Leitern, die sich schnell ändern. Man hat also eine kapazitive Kopplung von Störsignalen. Das ist hauptsächlich dann ein Problem, wenn man ein hochohmiges Signal (z.B. Feedback-Spannungsteiler) in direkter Nähe zu einer Leitung mit springendem Potential verlegt. Diese Felder kann man relativ einfach mit Masse-Flächen (z.B. auf Innenlagen) abschirmen.
Karl schrieb: > C)Wann habe ich nun ein elektromagnetisches Feld? Dafür muss ich ja ein > Signal mit einer minimalen Frequenz über etwas abstrahlen, dass sich als Wie der Name schon sagt, schaltet der Schaltregler mit einigermaßen hoher Frequenz (einige kHz bis knapp 1 MHz) ein und aus. Da hast Du ja schon Deine mehr als minimale Frequenz. Weil der Schaltregler mit ziemlich steilen Flanken schaltet, ergibt sich ein Rechtecksignal, das natürlich viele ungerade Oberwellen hat (Fourier!). Die strahlen natürlich erst recht ab. Deine Leiterbahnen sind zwar Antennen mit schlechtem Wirkungsgrad, aber abgestrahlt wird trotzdem. > Antenne eignet? Was passiert nun, wenn ich beim elektromagnetischen Feld > nur eine Komponente abschirme? Dann wird das Signal deutlich geschwächt, > besteht aber weiter, oder? Egal, ob Du initial ein elektrisches oder magnetisches Feld abstrahlst, die andere Feldkomponente ergibt sich automatisch. In unmittelbarer Nähe zur Antenne (Nahfeld) überwiegt die von der Antenne abgestrahlte Komponente (E oder H), im Fernfeld gleicht sich das aus. Weil sich elektrische Felder besser abschirmen lassen, schirmt man eben das E-Feld ab und reduziert so die Gesamtabstrahlung. Nur wenn das nicht hilft, muß man eben mit mu-Metall auch noch magentisch schirmen. Jens Martin schrieb: > Was aber empfängt dann ein Radio? Elektrische oder magnetische Felder? > ;-). Das kommt auf die Antenne an. Die ist entweder für das elektrische Feld (Teleskopantenne, Dipol, etc.) oder für das magnetische Feld (http://de.wikipedia.org/wiki/Magnetantenne) ausgelegt. Die übliche Ferritantenne für Lang- und Mittelwelle ist übrigens auch eine Magnetantenne. Servus Michael
Jens Martin schrieb: > ab > jetzt grade den Fachbegriff für logischen Kurzschluss nicht zu Hand aber > ist wohl auch so klar. Kurzschluss ist ein Stromkreis, dessen Radius gegen 0 geht. :-)
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